nachdem ich vor Kurzem an eine schöne Märklin Spur 0 E 920 geraten bin, entstand der Wunsch, einen OKT nachzubauen. Es gelang mir die Abmessungen zu ermitteln. Für alle, die sich auch daran versuchen mögen, hier die Skizze:
Der Tender ruht in einer eigenen Schachtelung, die rückseitig mit der Kartonrückseite verbunden ist. Angeblich hat die elektrische Schwester der E920 denselben Karton?
in der Bucht sind immer wieder Loks mit OVP im Angebot, da kann man schön die Bilder als Hilfe für das Zuschneiden der Pappe nutzen. Die Stirnseiten sind ab Spur0 fast immer ein extra angeheftetes Stück, sonst ist der Verschnitt einfach zu hoch. Die Klammern setze ich nicht mit einem Bürohefter sondern mit einem Hammertacker wie ich ihn für die Arbeit nutze für Folien & Co, es reicht aber auch ein einfacher Tacker für Bastelkram aus dem Baumarkt. Ich arbeite auf einem Holzblock, die Klammern stoßen dabei in das Hirnholz wo ich sie recht einfach wieder rausziehen kann und dann umlege, meistens mit dem Messergriff.
Die Falzkanten drücke ich beidseits mit einem Falzbein oder ähnlichem vor, so weiß die Pappe wo sie den Knick bekommt - gern an der Tischkante!
Hier in Hamburg gibts einen Betrieb wo ich Graupappe ich verschiedenen Stärken als 1,00 x 1,30m-Stück bekomme, recht preiswert. Trotzdem schneide ich materialsparend wie ein Schwabe zu !
nachdem ich die beiden letzten Tage jeweils mehrere h in der Kellerwerkstatt verbracht habe, möchte ich Euch vom Fortgang des Projekts OKT E920 berichten.
Zuvor hatte ich Kartonagen eingekauft: Gelb, Stärke 1,5 mm, Grau, Stärke 2 mm.
Hier zunächst die Versuche mit dem gelben Karton, den ich gewählt hatte, weil er dem OKT von der Farbgebung mehr entspricht als ein grauer Karton. 20241108_114524.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241108_115836.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241108_120025.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241108_121514.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241108_121523.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es stellte sich heraus, dass die gelbe Kartonage für meine Zwecke ungeeignet war, da zu weich und zu brüchig.
Weiter ging es mit der grauen Pappe 20241108_134347.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241108_143138.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241109_134256.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241109_134307.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241109_134317.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ergebnis: Pappe ist besser geeignet aber zu dick für meine Zwecke, obwohl die Dicke von 2 mm vermutlich dem Original nahe kommt? Mein Problem ist die Vorbereitung der Knick-Kanten. Ich habe mir dafür schon länger ein Handwerkzeug gebastelt, quasi ein handgeführtes Druckrad, mit dem ich die Kanten mehrmals mit Druck abfahre. Ist auf den Fotos leider nicht zu sehen. Der Deckel passt ganz gut, etwa stramm, aber besser als zu locker. Da ist die Zugabe ein ziemliches Glücksspiel. Ich hatte 2-3 mm zum Außenmaß der Schachtel zugegeben. Jetzt fehlt nur noch die Innenschachtel für den Tender, an die mache ich mich als nächstes dran.
Und ich werde den Künstlerbedarf-Fachmarkt nochmals aufsuchen und schauen, ob es auch 1,5 mm starke graue Pappe gibt...
hast Du mal versucht, die Pappe innen an der Falzkante (leicht!) anzufeuchten und dann mit einem Pizzaroller/Pizzaschneider die Falzkante (Innenkante) zu ziehen? Dann sollte außen auch nichts aufreißen. Nach dem Falzen den Karton natürlich gut trocknen lassen...
Mein Motto: Einfach, solide und wertig. Und das Recht auf Selbstreparatur!
ich habe zwar für meine E keinen Originalkarton. Bei meinen kleineren Loks ist der Tenderkarton eine eigene Kiste, die dann am Rand am großen Lokkarton festgetackert ist. Und ich kann mir vorstellen, dass das Märklin bei den großen Lokkartons genauso gemacht hat.
ich habe den baugleichen Originalkarton einer GR und kann daher bestätigen, dass der Tenderkarton einen eigenen Boden hat. Die Stärke der Pappen beträgt übrigens tatsächlich nur 1,5 mm!
Herzlichen Dank Stephan und Thomas, mit Euren Angaben konnte ich heute die Arbeiten am Herstellen einer dem OKT ähnlichen Märklin Schachtel für die geliebte E920 abschließen. Hier die Fotos: 20241111_142512.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241111_142554.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241111_142603.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241111_142617.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zur Herstellung der Typenaufschrift "E 920" habe ich meine 40 Jahre lang nicht mehr benutzten Rotring Rapidographen herausgesucht. Der 0,7 mm Stift brauchte lange Überredungskünste, bis er sich zum Schreiben herabließ. Die Schrift entstand mit einer Schablone.
Und ganz herzlichen Dank an an ein engagiertes Forenmitglied, welches mir die blanko Typaufkleber zur Verfügung gestellt hat. Ich nenne jetzt keinen Namen, damit der Betroffene nicht von Anfragen überschwemmt wird.
Es soll der Legende nach auch ein extra Behältnis für den Uhrwerkschlüssel gegeben haben? Weiß jemand was darüber?
Ich bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis, beim nächsten Mal verwende ich 1,5 mm starke Pappe.
Die gefüllte Schachtel hat übrigens ein strammes Gewicht von 1830 Gr.
Die breiteren Flügel erleichtern durch die größere Hebelwirkung das Aufziehen.
Als Ersatzteil finden wir diese Sonderform des Schlüssels bis 1938 in den Zusatzkatalogen der Händler. Er war mit 0,08 RM etwas teurer als der normale Schlüssel, der 0,07 RM kostete.
bei Karton-Kürsten in Hamburg wurde mir empfohlen mit einem Pizza-Roller die Falzkanten beidseitig zu bearbeiten, das ist mir aber zu scharf. Ebenso der Cutter, man schneidet damit zu tief die Lagen durch. Dieser Karton ist ja Papier in mehreren Lagen. Ich gehe immer beiderseits mit viel Druck am Lineal mit dem Falzbein mindestens 3 mal lang, dann locker in mehreren Gängen langsam an der Tischkante umlegen. Ja, bei 00/H0 reicht 0,8-1mm Graupappe, für Spur0 nehme ich sie auch für die Wagen aber Loks bekommen 1,2-1,5 mm. Die Deckel dürfen gern 3 - 4mm je Seite größer sein, andernfalls reißen die Ecken oder Klammerstellen aus. Auf einem Bild kann man den Roller am Griff erkennen, mal sehen ob ich sowas auch hinbekomme. Der Tacker ist super, auch die Klammern sind gut umgelegt.
Die Anleitungen und Kleinteile wie Schlüssel für Uhrwerkloks, oder Ersatzbürsten bei elektrischen Loks sowie Ölkanne, Trichter, Docht usw bei Spiritusloks wurden wohl in Papiertüten beigelegt. Das vermute ich nach Bildern von Online-Angeboten.
Natürlich sammel ich „Seidenpapier“ aus Schuhkartons, Zeitungspapier geht auch zum sanften Einschlagen der Fahrzeuge im Karton.
Mir ist aufgefallen daß Chicorée dunkel in dunklen Wachspapier eingewickelt ist, nach sanfter Reinigung evtl zu gebrauchen.
Ja, und wichtig ist ein guter Winkel, ich nehme meinen großen für Zimmerleute. Und für genaues Anzeichnen einen 0,5mm Druckbleistift sowie das ganz große Geo-Dreieck, klappt gut.
Etiketten habe ich noch keine, da nehme den Zimmermann-Bleistift und saubere Handschrift .
Gruß … Thomas
Ps: für eine 3023 in H0 habe ich einen Karton wie die Hellblauen aus weißem Bastelkarton gefertigt, das ist tagesfüllend!
Auf einem Bild kann man den Roller am Griff erkennen, mal sehen ob ich sowas auch hinbekomme. Der Tacker ist super, auch die Klammern sind gut umgelegt.
Gruß … Thomas
Hallo Thomas,
hier ist der Roller, den ich mir schon vor vielen Jahren gebastelt habe. Damals hatte ich mir den OKT eines dunkelgrünen Märklin Metallbaukastens herstellt (der 105er) 20241112_142710.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20241112_142721.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Rolle ist eine 30mm große Unterlegscheibe, die ich auf der Drehmaschine etwas angefast habe, aber nur wenig, sie soll ja nicht schneiden. Schraube ist eine M6 mit selbstsichernder Mutter. Das Holz - ein Rest vom Besenstiel und das Klingenmaterial ein Stück Alu 5 x 20. Wenn man die Biegekanten beidseitig mit einem Pinsel leicht anfeuchtet und dann mit dem Roller bearbeitet, geht es wesentlich besser.
Hallo Friedemann, Ok, das Anfeuchten werde ich beim nächsten Karton auch ausprobieren, danke für den Tip. U-Scheibe, Besenstiel und M6 habe ich wie ein Stück Blech, da bau ich doch mal bei Gelegenheit …..
Hallo Felix,
Seidenpapier benutze ich auch größtenteils, in den Kartons sowieso. Nur die noch obdachlosen Wagen liegen vor Anstössen geschützt in Zeitungen locker eingepackt. Hat bisher sehr gut funktioniert.
Hallo Benno, bei derartig alten Zeitungen hast du bisher vielleicht einfach nur Glück gehabt, probiere das aber nicht mit Zeitungen von heute bzw. aus den letzten 10 Jahren.
Ich habe jetzt bestimmt Zeitungen aus den letzten 80 Jahren inkl. der letzten 10 Jahre und hatte mit keiner einzelnen Verpackung damit ein Problem.
Zitat von telefonbahner im Beitrag #24Hallo Benno, bei derartig alten Zeitungen hast du bisher vielleicht einfach nur Glück gehabt, probiere das aber nicht mit Zeitungen von heute bzw. aus den letzten 10 Jahren.
Meine Spur 0 Sachen werden nun seit drei Generationen in Zeitungspapier eingepackt ohne jegliche Probleme.
Belegbar durch Zeitungen der 30er und der entsprechend verpackten Teile.
Viele Grüsse
Benno
Da hast du nicht nur die Druckerschwärze an den Modellen kleben.
Gruß Gerd aus Dresden
nee, glücklicherweise auch mit neuesten Zeitungen kein Problem bis dato, aber vermutlich spielt auch Luftfeuchtigkeit eine Rolle, die bei mir sehr niedrig ist. VG Benno