Moin Trolley-Freunde,

wegen einer Anfrage zur Reparatur eines alten Eheim-Busses, habe ich mal meinen Brawa-AMS-Bus nach 25 (!) Jahren aus seiner Box geholt. Lagen sogar noch "neue" Reifen drin.

Rand-Anekdote :
Bei einem Besuch eines Anbieters für, u.a., eine AMS-Sammlung in mehreren Kartons aus den AVIS Kleinanzeigen ( die war da noch aus Papier ), vielen mir in den Kartons auch lauter Kleinteile auf.
Auch diese Feder :


Da die NICHT zu AMS gehört, aber mir trotzdem bekannt schien ( ich hatte dato auch schon mal ein Eheimer zerlegt - und wieder zum Laufen gebracht - mit 14 ? ), habe ich das ganze Gedöns durchforstet und schweigend ein paar Dinge dazu entdeckt. Also den ganzen Ramsch mitgenommen. Der ist inzwischen schon in der Welt verteilt. Bis auf Diese Teile ......... und kurz danach sogar noch neue Reifen von Brawa bekommen. Und dann schlummerte sie, die Kiste.

... immer wieder hin und her geräumt, auch mal aufgemacht, gefreut und gut .... aber jetzt.....

.....da gehört SIE hin... .... und der Rest....

..... kurz noch einmal von unten .....

.... und zusammen .....und läuft....


.... die Frage ....

.... Achtet auf die Vorderachse.....


Ich habe ja nun extra meine Bergbahn für "Ihn" abgebaut, die beiden grössten Kurven genommen.... und dann DAS !
Die Lenkachse "Übersteuert" und es ist kein Spiel im "Leitkiel". Der Bus wird in der Kurve ausgebremst. Das ist mir mit dem O-Bus nie aufgefallen.
Hat einer von euch dies Problem auch ?????

.... eine andere Frage hätte ich noch.....
Der Geheimsienst der WKB hat mir ein Bild zukommen lassen aus einer Mitbewerber-Werkstatt.


Kennt das jemand ( gelber Pfeil ) ? Kondensator ?

Mit fragenden Grüssen
Wolfgang - der Hamburger

Hallo Wolfgang,
Trolleybus für AMS, Probleme über Probleme.
Evtl. ist der Leitkiel zu lange, der Bus trotz Dachgewicht zu leicht.
Ich habe schon einige von diesen Bussen umgebaut.
Einfacher ist der Motorwagen ohne Anhänger, der Gelenkbus benötigt besondere Aufmerksamkeit.
Also erst einmal frei Hand ✋ den Kiel begutachten und dann noch ein zusätzliches Gewicht anbringen, neue Reifen hast du ja schon.
Glück auf
Gruß Rainer

Moin Busser#in, moin Rainer,

danke für Feedback.

1tens :
die Reifen sind Neu, aber eben auch schon ca. 20 Jahre alt.


2tens :
Der Leitkiel ist un-an-fechtbar Original


3tens :

Diese VorderAchsGeometrie ist im Grunde genommen, wie an euren 1:1. Ausser vieleicht heutzutage die elektronischen Bauteile die einige haben. Am 1:1 stellen sich die Vorderräder, wenn alles normal ist, alleine immer auf geradeaus beim Fahren, wenn man(n) das Lenkrad loslässt. Schon mal probiert ?

Bei meinem Bus aber eben nicht. Der Grund dafür ist mir schon klar - hatte ich hier mal bei einem anderen Faden schon angeschnitten. Geht in dieser Grösse wohl auch nicht. Genaueres Forschen erbrachte für mich, dass der Leitkiel nicht für diese "grossen" Kurven gedacht war. ...Ich kann mich auch nicht erinnern, das ich jemals bei einer aufgebauten Anlage diese 77cm Radien gesehen habe. Bei den kleineren "Standart"-Kurven ist mir das nie so aufgefallen.

Ich habe jetzt erst einmal den hintern "Anhänger" abgebaut, mit mehr Gewicht vorne ausprobiert- brachte nichts. Mir das Ding vor die Nase gestellt und .... bin zu dem Schluss gekommen, das ich eine, evtl. 2 "RückStellFedern" brauche, damit die Vorderräder immer geradeaus "wollen". Und nein, ich habe noch keine Lösung ! Aber ich arbeite daran. Mal sehen.

Mit bastlerischem Grusse
Wolfgang - Abt. F + E

Das Problem ist, dass es eben kein Leitkiel ist, sondern lediglich ein Führungssstift mit Hebelgestänge dran. Wie das Ding mechanisch eine exakte Radeinstellung in der Kurve bewirken soll, bleibt das Geheimnis des Konstrukteurs. Selbst einen stabilen Geradeauslauf halte ich mit dieser Konstruktion für nicht sicher möglich. Bei Faller sind die Achsen nicht lenkbar, da nimmt man ein gewisses „Klemmen“ in der Kurve in Kauf. Leitkiele, die auch die Lenkung der Vorderräder übernehmen, kenne ich sonst nur von Märklin Sprint.

Volker

Moin Volker und Bussler,

da habe ich doch gerade gesehen, dass dieser Bus seit März bei mir auf der, von AMS okkupierten Scheibenwelt, offen steht.
Immer mal wieder ein Blick reingeworfen, mich gefragt wohin die Löcher für zwei Federn und dann kommt Volker mit vier Zeilen, erwähnt die Sprint und stellt alles auf den Kopf.

Also habe ich mir mal ein ( nicht meinen 1:1 ) Sprinter von unten angesehen und, weil es ja von Faller auch inwischen was "neues" ( Car-System ) gibt, auch einen von denen. Und siehe da ....
Es muss einen Zusammenhang geben in der Geomotrie der Hebelwirkung, des Gewichtes und des Reifengripps.

Geomotrie : Der Abstand des Führungsstiftes für die Bewegung der Räder.
Reifen: Der Gripp nach 50 bzw. 20 Jahren ( weil "Neu" bzw. ungenutzt )
Gewicht : Es entfällt ja auch der Druck von oben durch die Oberleitungsbügel, Dachgewicht und die Reifen sind zu alt.
Leitkiel : Positioniert etwas vor der Achse, aber statisch. Für den Hintern gibt es ja noch einen.
... also...

Da ich ab ca. 1973 einen Bus mit Oberleitung und Hänger hatte, und diesen ständig auf unserer Eisenbahnplatte ( 4x2m - Flachland Holz ), die das ganze Jahr zum umbauen da war, wurden auch regelmäßig für Bahn, AMS und Bus neue Wege ersonnen. Da macht man(n) Erfahrung.

Nun erinnerte ich mich auch wieder, dass der Bus natürlich immer anders reagierte, als meine Falleries. Der holte zuweilen in Fallers Kurven,die er teilweise Mitnutzen durfte ( z.B. auch Bahnübergang mit Oberleitung - beide Bahn und Bus - deswegen konnte ich damals auch den B-176 nicht verwenden - der hätte die Schrankenbäume weggefegt ).
Hier kommt nämlich Volkers Kritik der Konstruktion ins Spiel. Der Bus war mit O-Leitung fertig und Prima gelungen - neu Konstruieren ? oder anpassen ? Faller hat sich für anpassen entschieden. Unten drei neue Löcher rein und oben Dach zu. So einfach ist das. Wenn man den Bus auf den AMS-Fahrbahnen so in die inneren Kurven zwang, so das er nicht jeden Gegner wegfegte ( dafür liebte ich meine Laster zu sehr ), musste die O-Leitung also schon "weit" vor der Kurve erfolgen und die Fläche im Innenbogen augefüllt werden, damit der Hänger nicht ins "Loch" viel. Bei der Aussenkurve musste die O-Leitung etwas später anfangen, damit er nicht mit seinem Hänger den Gegner aus der Kurve schob.
Da nun aber der Bus für AMS zwei Leitkiele - nicht Führungskiel, der ist extra - vorn und hinten hat blieb er einigermaßen "Spurtreu", die Stellung der Räder viel / fällt bei den engen Kurven, die normal verbaut wurden/werden eh nicht so auf. Bei meinen grossen Radius ( die gab es ja auch erst später ) wurde das ja nun anders. - Könnt Ihr mir noch folgen ?
Also : eine Anpassung die damals wohl in Ordnung ging.

Nun mein vorläufiger Ansatz



Vorderen Leitkiel entfernt - dafür muss der Motor vorne höher - bei meinem eine Schraube von unten - und ein Arretierungsstifft fürs Lenkgestänge - dann kann der Leitkiel nebst Mutter entfernt werden.
Nun Gewichte drauf ( lag halt so rum )



.... und das ist das Ergebnis.



Was er jetzt macht ? Er "schwimmt" beim wieder einstimmen auf der Geraden, aber die Radstellung und das Fahrverhalten ist deutlich besser.

Was ich jetzt noch mache? Erst einmal die Reifen 1 Tag in Glycerol legen. Das wollen wir doch mal sehen.

In diesem Sinne mit besten Forschergrüssen
Wolfgang - der LangZeilenSchreiber

Hallo in die Runde !

Eines der Trolleybusprobleme ist leider, das Eheim/Brawa keine positive Vorspur der Vorderräder vorgesehen hat. Die Räder stehen im besten Fall parallel zueinander und wenn die Lenkung im Lauf der Jahre etwas ausgelatscht ist, bekommen die Busse eine negative Vorspur die eine präzises Lenkverhalten verunmöglicht.
Brawa hat die Lenkung durch den Betätigungshebel 2:1 ins Schnelle übersetzt damit er Ablenkungen sehr rasch folgt nachdem stromabnehmerbedingt eine Richtungsänderung ja erst verzögert erfolgt; für AMS ist das natürlich von Nachteil.
Dein Umbau bringt für AMS sicher eine gravierende Verbesserung wobei auch noch die Tatsache, daß die beiden AMS - Stromabnahmepilze die Vorderachse noch zusätzlich zum nicht vorhandenen Stromabnehmerandruck entlasten, einen nicht zu unterschätzenden Einfluß hat.

Ich hab mir bei meinen Bussen die Arbeit gemacht, durch verwinkeltes Biegen der Spurstange diese resultativ so zu verkürzen das eine leicht positive Vorspur erreicht wird wodurch der Bus ein ruhigeres Spurverhalten zeigt. Zusätzlich flog beim Brawa Motorritzel und Winkelzahnrad raus und wurde durch eine passende Schnecke auf der Motorwelle ersetzt um die Untersetzung deutlich zu erhöhen; deshalb "kann" der auch ganz gut langsam.
Oberleitung ist auf der Teststrecke mit Absicht ziemlich "eckig" verlegt weil ich die abrupten Richtungsänderungen der Stromabnehmerstangen an den Aufhängungen beim Vorbild nachempfinden wollte.