Hallo zusammen,
um zu vermeiden, daß ich für jeden Lokwechsel an meinen Röwa-Schnellzugwagen den Kupplungskopf
am Zug-Anfang wechseln muß, weil andererseits Bügelkupplungen zwischen Lok und erstem Wagen immer
einen unschönen, viel zu großen Pufferabstand ergeben, sowie einen sicheren Wendezugbetrieb oft unmög-
lich machen, (Siehe Bild 1.),
habe ich bei etlichen in Frage kommenden E- und Diesel-Loks nur einseitig eine Bügelkupplung oder Haken-
kupplung belassen, auf der anderen Seite aber einen Röwamatik- KK-Kopf eingesetzt. ( Ja, ich fahre
noch heute mit Röwamatik-KK-Köpfen, da sie meiner Meinung nach bis heute immer noch die Besten sind!).
Den Vorteil der geringeren Auffälligkeit gegenüber der anderen Fabrikate können sie aber nur ausspielen,
wenn an der Lok bereits ein wenig auskragender Normschacht konstruktiv integriert ist, und das ist hier bei
der alten Roco 110³ , Nr 4137A, leider nicht der Fall. Siehe Bild 1a.):
Hier der Vergleich der Auskragung der KK-Köpfe bei der alten Roco 110 und der moderneren Roco 216 "Lollo".
Auch der Effekt einer extremen Kurzkupplung ist bei Nachrüst-Normschächten in der Regel eben nicht erreich-
bar, wie Bild 2.) zeigt:
Aber immerhin ist der Abstand zwischen den Puffern von Lok und Wagen von 4,5-5,5 mm schon wesentlich gerin-
ger geworden als mit den Bügelkupplungen, und sogar identisch mit demjenigen einer Röwa 216 mit KK-Kopf!
Um die 1,5 - 2mm Abstand wie bei moderneren Loks von Roco, Liliput/Herpa oder Piko zu erreichen, müßten
Normschacht und KK-Kopf noch etwas bearbeitet werden, doch der jetzige Zustand genügt mir erst einmal.
Ich habe nun keinen Nachrüst-Normschacht von Roco benutzt, denn ich wollte nicht über€ 8.- für so ein
Kleinteil bezahlen, wenn es denn überhaupt lieferbar ist. Ich nahm einen von Märklin aus der Bastelkiste,
Nr. 345760, der hat allerdings ein größeres Befestigungs-Auge, ( D=3,75 mm anstatt 2,5 mm), außerdem ist das
Material an der Befestigungsplatte mit 1,0 mm nur halb so dick wie an der alten Roco-Deichsel. Also muß ein
Adapter, bzw. eine Distanzhülse mit Ansatz her! Siehe Foto 3.):
Die eigentliche Distanzhülse ist 1,0 mm lang, der Flansch ist 1,0 mm dick. Der Außen-Durchm. der Hülse ist 3,7
mm, innen mit 2,5 mm gebohrt. Der Durchm. des Flansches ist 7,0 mm wie bei der alten Roco-Deichsel. Das ist
wichtig, weil ihn die 2 Rastnasen neben dem Drehzapfen am Drehgestell sonst nicht halten können. (Bild 4.):
Wichtig ist noch, am Flansch vorne, zum KK-Kopf hin, eine Abflachung, mind. 0,5mm tief, per Feile vorzunehmen,
("Kreisabschnitt"), damit der KK-Kopf bis zum Einrasten eingeschoben werden kann, nachdem auch an der Norm-
schacht-Vorderkante etwas weggefräst wurde. (Speziell für einen Röwa-Kopf). Die abgefeilte Flachstelle ist auf
Bild 3. zu erkennen. Die Endmontage am Drehgestell ist etwas "tricky" und nervig, man kann sich das erleichtern,
in dem man den Adapter in die Halteplatte des Märklin-Teils fest einklebt - dann muß man sich bei der Montage
nur noch auf ein Teil konzentrieren!
Bild 5.):
Zum Vergleich die Deichseln "alt" und "neu" untereinander. Zusammen mit dem Flansch des Drehteils wird wieder
die alte Materialstärke erreicht.
Auf Bild 6.) noch mal die Einzelteile, alt und neu:
Und auf Bild 7.):
Mä.-Normschacht mit Röwa-KK und eingesetzter Distanzhülse von der Rückseite.
Ich habe die Distanzhülse nach alter Art auf der Drehmaschine recht flott gefertigt.- Wenn ich fit im 3D-Druck
wäre, hätte ich sie auch so fertigen können. Auf jeden Fall gewinnt die alte Lok durch die nun flexiblere Ein-
satzfähigkeit! Na klar, neuere und modernere Lokmodelle sind wohl wesentlich schöner und komfortabler, ich
weiß das. - Sie sind aber auch viel, viel teurer, und das mag ich mir nicht mehr antun! In diesem Sinne,
Schöne Grüße,
Wolfgang aus dem Sauerland