Angeregt von der kürzlich stattgefundenen Liliput-Diskussion habe ich mal meine Loks dieses Herstellers inspiziert. Dabei musste ich feststellen, dass an zwei Stück 62 003 alte Ausführung (ohne Bedruckung DB und ohne Bremsklötze) bei drei Vor- / Nachläufern Räder locker auf den Achsen sitzen. Sechs Räder ließen sich mehr oder weniger leicht von ihren Achsen abziehen. Es handelt sich dabei um sämtliche Masse-Räder. Die isolierten Räder sitzen alle fest an den Achsen.
Wie sie nun so dalagen, sahen sie mir irgendwie unterschiedlich groß aus. Nachgemessen resultieren die Unterschiede aus unterschiedlichen Durchmessern der Spurkränze: alle sechs isolierten Räder (diejenigen an den Achsen): 13,1 mm, von den losen Rädern: 2 mal 12,5mm, 2 mal 13,1mm, 2 mal 13,5mm.
Erst ärgerte ich mich, mir nicht gemerkt zu haben, wo ich welche Räder abgemacht hatte, aber man kann überlegen, wie man will, man bekommt niemals für eine Lok zwei gleichbestückte Vor- /Nachläufer zusammen. Die absolute Krönung ist für mich jedoch, an den 4 Spurkränzen des verbliebenen Nachläufers 3 mal 13,1mm und 1 mal 12,5mm gemessen zu haben.
Jetzt bin ich freilich angestachelt und messe und messe: bei einer dritten Lok gleichen Typs einheitlich 8 mal 12,0mm genauso, wie bei allen Rädern der Ausführung mit Bremsbacken und wie bei meiner 38 3832.
Erklären kann ich mir dies nur mit der Fertigungs-UN-genauigkeit bei Liliput an den (zumindest in meinem Besitz befindlichen) Exemplaren aus den 1960er Jahren.
Sämtliche Durchmesser der Laufflächen sind einheitlich 10,0mm. Da freut man sich doch dann wieder!
Unterschiedliche Raddurchmesser aus dieser Zeit (offensichtlich Anfang der 60er Jahre) müssen nicht unbedingt auf Ungenauigkeit in der Fertigung deuten.
Bis 1958 wurde bei Liliput das alte 3 Leiter Gleis produziert, mit einer Geometrie ähnlich dem Märklin Gleis; Loks und Wagen brauchten unterschiedliche Achsen - Spurkranzhöhe, Breite.
Dieses System wurde noch bis Mitte der 60er Jahre verkauft; auch Lokomitven wurden, in Katalogen und Preislisten vermerkt, für 3 Leiter und für 2 Leiter System gebaut = unterschiedliche Räder!
(hast du mal die Breite dieser Räder gemessen?)
Ab 1957/58 wurde das Liliput Modellgleis verkauft, welches eine andere Radgeometrie verlangte!
Dass nun deine Lok unterschiedliche Räder hat, kann aus der Produktion stammen (dass von den Arbeitern nicht genau auf die Räder geachtet wurde - oder auch um die vorhandenen überzähligen Räder irgendwo zu verbauen)
oder aber aus einer nachträglichen Reparatur (du schreibst ja, die Räder sind nicht fest auf der Achse, also liegt nahe, dass einmal daran manipuliert wurde), bei welcher der "Restaurator" irgendwelche gerade vorhandenen Räder nahm;
dafür kenne ich eine Reihe von Beispielen aus dem Liliput - Kleinbahn - Fleischmann Bereich;
Oh ja, die Dicke der Räder wäre noch zu ergänzen: Betrachtet man die Räder hochkant, so fällt auf, dass bei manchen an der Innenseite der innere Ring, der die Achse aufnimmt, vorsteht. Dicke= 3,9mm. Es sind die Räder mit 12, 5mm und mit 13,1mm Spurkränzen. Bei den Rädern mit 13,5mm Spurkranz ist die Innenseite (innerer und äußerer Ring) plan. Dicke = 3,5mm. Letztere sind glanzverschromt, während die anderen mattsilbern aussehen.
An Deinem Hinweis auf "Restauratoren", kann freilich was dran sein. Eine dieser Loks zeigt da auch andere Hinweise dafür. Bei der zweiten Lok wäre ich nicht auf diese Idee gekommen. Aber sei es, wie es sei. Das ganze gefällt mir nicht sonderlich und es kann sein, dass ich irgendwann meinem Sammlerherz einen Stoß gebe und dann 3 - 2 - 1 ...
Der bei manchen Rädern extrem hohe Spurkranz von 3,5mm !! könnte vielleicht auch die Ursache für die im Beitrag "Liliput Wien" von Volker Stuckenholz beklagten schlechten Laufeigenschaften sein - falls er solche Räder hat.
Vielen Dank für Deinen wirklich aufschlussreichen Beitrag und schöne Grüße Volkmar
Noch eine ursache,pest in aller erste stadium. 3-L D:C. bis um 1970, nur Lokomotiven,keine Gleise etc. Auf bestellung baute Liliput Lokomotiven in 3-L A.C D.C. bis 1990. 05 gab es auch mit RP 25 Räder 1976. Achten Sie beim einkauf auf das Firmenzeichen Liliput E-94