Ein Grazer Blecheisenbahnfreund hat mir einen seiner alten 4Volt Zahnradbahnmotoren zum Reparieren mitgegeben. Die Wicklungen am Anker waren am Kollektor abgerissen, konnten aber wieder angelötet werden. Der Permanentmagnet hat seinen Magnetismus leider komplett verloren. Nun zu meiner Frage an euch. Wie kann man diesen Magnet wieder magnetisieren? Hat jemand Erfahrung damit?
du zeigst uns auf den Bildern den oberen Polschuh. Der untere wird auf den anderen Bildern durch den Rollenschleifer verdeckt. Nicht sichtbar ist der eigentliche Magnet, der sich zwischen den beiden Poschuhen befindet. Er dürfte die Form eines Zuckerwürfels haben. Ähnliche würfelförmige Magnete findet man in den Fleischmann-Lokomotiven der 1950er-Jahren, die leider auch ihre Magnetkraft verloren haben.
Zum "Wieder"-Magnetisieren mußt du den Magneten ausbauen. Ferner brauchst du einen zweiten wesentlich größeren Elektromagneten, Dann werden die beiden aneinander gehalten. Du wirst Schwierigkeiten haben, einen solchen zweiten Magneten zu finden.
Die zweite Möglichkeit wäre, den alten Magneten auszubauen und durch einen neuen zu ersetzten. Original ist das Ergebnis natürlich nicht. Falls der neue Magnet etwas zu klein ist, macht das bei den heutigen Magneten nichst aus. Die neuen sind stark genug. Lücken zwischen den Polschuhen kann man mit eisernen Unterlegscheiben auffüllen. Nimm keine zu großen Magnete. Sie sind sehr hart, daran kann man nicht mal eben etwas absägen. Allenfalls kann man etwas mit einer Schleifmaschine abschleifen.
Als dritte und einfachste Lösung bietet sich an: Bei ausreichendem Einbauraum wird ein Stabmagnet an den Enden der Polbleche möglichst dicht an dem alten Magnten geklebt. Der Einbauort ware auf deinem letzten Bild an der Unterseite. Den zusätzlichen Stabmagnet mußt du kleben, sonst versucht der sich um 180° zu drehen. Ich würde es an deiner Stelle mit dieser Lösung versuchen, zumal der Original-Magnet eingebaut bleiben kann.
Zitat von Georg im Beitrag #3Nicht sichtbar ist der eigentliche Magnet, der sich zwischen den beiden Poschuhen befindet. Er dürfte die Form eines Zuckerwürfels haben.
Der Magnet bei diesen uralten Motoren ist ein Hufeisenmagnet.
Dieser sieht unten genau so aus wie oben. Den Zuckerwürfel gibt es hier nicht.
Aus diesem Grund besteht auch nur die Möglichkeit wie sie zuvor im verlinkten Beitrag erarbeitet wurde.
ich kann Dir den Magnet wieder magnetisieren. Habe den Magnetiser von Ronald Dodd und mittlerweile schon einige Magneten für andere Moba-Freunde wieder zu neuen Leben verholfen. Falls Du daran Interesse hast ,melde Dich bei mir per PM.
mein Vater zeigte mir einmal, wie es prinzipiell geht, er umwickelte einen Hufeisenmagneten dick mit einem Einziehdraht (Isoliertes Kupfferkabel, keine Litze, wie in Haushaltelektik zu finden) und hielt die Enden immer wieder an eine alte Autobatterie, gibt natürlich Kurzschluß und Funken, hat aber funktioniert die Brutalmethode ... :-)
Andere Idee: wenn der Platz vorhanden ist an der Rücksete des Hufeisens entsprechend flache Neodymmagnete ankleben.
Dank Axel konnte der Magnet neu magnetisiert werden. Vielen Dank nach Leipzig für die großartige Hife!
Vergangenen Freitag baute ich den 4 Volt Motor wieder zusammen - und er lief nicht, brummte nur… War mit meinem Latein irgendwie am Ende und legte den Motor zur Seite. Es hat mir keine Ruhe gelassen und ich erinnerte mich an eine Bericht hier im FAM, das es verschiedene Anker gibt, für liegende und stehende Bürstenbrücken bzw Kontaktzungen. Also Kontaktzungen demontiert, mit zwei Litzen um 90Grad versetzt zu den Original Kontaktzungen Spannung angelegt, und der Motor lief an. Also kann dieser Anker nicht zum dem Motor gehören…
Nach Rücksprache mit meinem Sammlerkollegen aus Graz, dem der Motor gehört, habe ich die Kontaktzungen versetzt. Was mir allerdings aufgefallen ist, das der Anker innerhalb kürzester Zeit ziemlich heiß wird. Nun stehe ich wieder vor einem Rätsel. Hatte jemand von euch auch schon so ein Problem?
Mit 1000 Amperewindungen dürfte der Felddauermagnet genügend aufmagnetisiert sein. Magnetstahl kommt auch in die Sättigung. Also 50 Windungen und zur Strombegrenzung 4 Stück parallelgeschaltete H4-KFZ-Scheinwerlampen davor, Abblend- und Fernlichtfaden zusammen geschaltet. Zusammen fließen dann 40A, im Einschaltmoment bei noch dunklen Lampen auch 100A.
der relativ dicke Wickeldraht (evtl. sogar stoffummantelt?) und die entsprechend geringe Windungszahl passen schon sehr gut zu einem 4V-Motor mit Dauermagnet. Das weist keineswegs auf einen Anker für Reihenschluss hin.
Im Eingangsbeitrag hatte Josef beschrieben, dass die Wicklungen "am Kollektor abgerissen" waren. Wahrscheinlich hat also mal irgendjemand versucht, den Motor durch Verdrehen des Kommutators wieder zum Laufen zu bringen, aber dabei nicht bedacht, dass der Motor ganz einfach wegen des viel zu schwach gewordenen Magneten nicht mehr lief. - Möglicherweise ist der Anker also sogar der richtige und die Stellung des Kommutators stimmte, bevor er verdreht wurde.
Die enorme Hitzeentwicklung könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Magnet trotz der Aufmagnetisierung immer noch zu schwach ist. Das kann man natürlich aus der Ferne nicht beurteilen. Auf jeden Fall muss man bei einem zu schwachen Magneten eine deutlich zu hohe Spannung anlegen, damit der Motor überhaupt läuft. Das geht natürlich mit einer überhöhten Wärmeentwicklung einher.