DIese Lok habe ich schon seit vielen Jahren. Komischerweise nimmt ihre Zugkraft immer mehr ab. Umschalter, Motor und Getriebe sind leichtgängig. Stromaufnahme liegt bei voller Fahrt unter 2A. Das einzig Auffällig ist, dass der Umschalter beim Anfahren manchmal sehr langsam anzieht. Die Lok steht dann für 5 Sekunden schnarrend da, bis der Umschalter schaltet und die Lok losfährt. Wenn der Umschalter ber Stellstange festgelegt ist, fährt die Lok sofort los, ist aber ebenso kraftlos. HAbt Ihr eine IDee, wo ich suchen kann?
Viele Grüße
Holger
If brute force does not work....you are just not using enough of it!
zunächst etwas, das bereits auf dem letzten Bild sichtbar ist:
Die Mittelschleifer waren wohl bereits durchgeschliffen. In Folge hat dann offenbar jemand versucht, die Löcher mit Lötzinn zu verschließen. Das sieht jetzt nicht nur nach kalten Lötstellen aus. Man muss ferner wissen, dass Lötzinn als Oberflächenmaterial für Kontakte komplett unbrauchbar ist. Es brennt nämlich in kürzester Zeit ab und ergibt dann einen noch miserableren Kontakt als die kalten Lötstellen bereits für sich genommen.
das hate ich natürlich vergessen zu schreiben. Das beschriebene Verhalten zeigt sich auch, wenn dihc die Lok per Kabel direkt versorge, also Grundplatte Schleifer + Lokrahmen. Auch ohne die Übergangswiderstände ändert sich das Verhalten nicht.
Viele Grüße
Holger
PS: Ich habe eine R66/12910, bei der ein Pfennigstück auf den Schleifer gelötet war.......
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Kommutator habe ich erst gereinigt. Bürstenfedern sind soweit ok. Habe verschiedene probiert, ohne einen großen Effekt zu erzielen. Ich tendiere eher in Richtung Rotorwicklungen. Da ich keine weitere Info über die Lok habe, wird ein Neubewickeln schwierig.
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Zitat von Skimble im Beitrag #5Da ich keine weitere Info über die Lok habe, wird ein Neubewickeln schwierig.
Hast Du die Wicklungen mal gemessen? Zuerst über die Kommutatorflächen. Wenn da Unterschiede sind - erstes Anzeichen. Dann Widerstand zur Masse? Muss unendlich sein, falls nicht liegt Masseschluss vor. Dann Wicklungen ablöten und einzeln messen. Jeden einzelnen Draht (sechs Stück) einzeln gegen Masse gemessen. Damit kannst Du die schadhafte Wicklung bestimmen. Dann eben vorsichtig abwickeln und immer beobachten was passiert. Wenn Du dich zum kompletten Neuwickeln entscheidest, dann wickle einfach ab, bestimme den Drahtdurchmesser und die Länge und das wickelst Du dann eben wieder mit neuem Draht drauf. Isolierung am Ankerblech nicht vergessen! Das ist kein Hexenwerk. Damit verdienen Handwerker ihr Geld und keine Professoren.
neu bewickelt habe ich schon einige Loks. Nur eh ich Rotor und/oder Statorwicklung herunterreisse wollte ich mal rund fragen, ob ich irgendwas übersehen habe. Querschlüsse in der Statorwicklung hatte ich auch schonmal.
Viele Grüße
Holger
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Dann weiß ich auch erstmal nicht weiter. Ich muss allerdings zugeben, dass ich auch schon oft seltsame Dinge erlebt habe, gerade auch mit Bingmotoren. Da gibt es keine Regel zum Verhalten. Manche gehen wie der Teufel, andere nicht. Ach ich habs! Du verwendest wahrscheinlich Ökostrom. Das gab es 1925 noch nicht. Nun ist die Lok beleidigt und krank.
HMPF..... Dabei "regle" ich den Saft mi einem Porzellan-Poti (Original Rosenthaler), kein einziger Transistor in der gesamten Stromversorgung. Ich dachte, das ist artgerechte Haltung für die alten Dinger. Vielleicht muss ch noch die gelben Elektronen rausfiltern......
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Hallo Holger, hatte das Thema auch gerade bei einer JEP. Die Wicklungen des Anker/Rotors durchmessen. Bei einer war dann bei ganz genauem Hinschauen der Wicklungsdraht an der benachbarten Kollektor/Kommutatorfläche gekommen. Vorsichtig das Drähtchen weggebogen und mit Tropfen Klebstoff isoliert und fixiert. Da der Anker/Rotor eh ausgebaut war und leichte Riefen auf dem Kollektor hatte, habe ich ihn in die Proxon-Bohrmaschinchen eingespannt und Nassschleifpapier auf einem planen Stab geklebt mit etwas WD 40 überschliffen. Dreck aus den Schlitze mit Stecknadel ziehen. Ging erstaunlich gut, also gute Alternative zum überdrehen auf der Drehbank.
Nimm auch gleich neue Kohlen, die sollen wohl auch mit der Zeit ihre Leitfähigkeit verlieren. Bei meiner Bing passen die MÄ HO Kohlen und Bürsten mit 3mm. Sind nicht ganz so lang, bekommst sie aber als frische Ware.
Ansonsten mal die Kontakte vom Umschalter vorsichtig mit Kontaktspray und einem Stück Papier durchziehen. Nicht unnötig daran rumbiegen!
Moin Holger, nur so als Ideenbeitrag: wenn die Lok genügend Strom zieht, sollte eigentlich auch das Drehmoment da sein = die Lok zieht.... wenn nicht, könnte auch die Feldwicklung defekt sein (" wo sich das magnetische Ankerfeld "gegenstemmt" und Drehmoment erzeugt") , so daß nur Stromfluß durch den Anker erfolgt ( auch bitte prüfen, wie oben beschrieben) . In diesem Falle würde der unbelastete Motor aber auf eine hohe Drehzahl hochlaufen (Feldschwächung) ohne wirklich Drehkraft dabei zu haben. Good Luck! Grüße, Reinhart
Abwickeln, gleiche Länge wieder aufwickeln gefällt mir nicht wirklich. Windungen zählen halte ich für besser.
Gleich noch eine Frage an die "richtigen Profis"
Alte Motoren sind oft mit baumwollisoliertem Draht gewickelt. Den gibt es wohl nicht mehr......oder doch.....wo????
Nun sehe ich folgendes Problem: wickle ich nur eine Rotorspule neu, wird diese leichter, da die Lackisolierung "nichts" wiegt. Also wird der Rundlauf (Auswuchtung) schlechter. Frage: kann man das ignorieren, oder ist es besser, alle 3 Rotorspulen neu zu wickeln?
Das Auswuchten ist enorm wichtig für den kultivierten Lauf von Motoren. Außerdem sieht es doof aus, wenn eine Spulke anders gewickelt ist. Es gibt noch umsponnenen Draht. Mal im Radiobereich suchen, ich glaube bei Oppermann hatte ich was gefunden.
ja ich glaube, Stoff isoliertes Draht gibt es noch. Ich 'kannibalisiere' immer alte Buegeleisen, Radio's usw, aber neu muss es sicherlich auch noch auf zu treiben sein. Dann mbz. die schwach gewordene Motor: kann das auch mit der Magnet zusammen hangen? Ich habe irgend wann mal gelesen, in Speilzeug Revue, oder Spielzeug Antik wie das Heft hiess, das Magnete an Kraft verlieren, und wie man die wieder beleben kann. Und weiter, alte Kohle werden immer schlimmer vor allem wenn da auch noch Fett oder Ol daran geraten ist. Besser ist austauschen. Die alte Motoren haben es in sich, die Kupfer Plattchen an der Commutator kriegen im Verlauf alle miniscule Kratzspuren unf fangen immer Dreck. Man ist da standig beschaftigt mit Wattenstabchen und Alcohol. Und wenn die Achse nicht mehr richtig gelagert ist, und die Wicklung anlauft hat man echt ein Problem. Ubrigens kann man Dracht immer noch auf die alte Methode isolieren, mit Schellach. Das ist noch immer im Handel.
Ganz runter scrollen, Nostalgie Schaltdraht 0,8 mm. Rosa ist eine passende Farbe. Ich habe aber auch dünneres gefunden, nur weiß ich momentan nicht mehr wo das war.
Der Oppermann schient ja noch son richtiger Exotenladen zu sein! Sind ja leider auch am Aussterben.
@ Holger: schon mal den Motor angeschaut? Meine Bing, ebenfalls mit der späten Kupplung, hat schon Lackdraht. Messe aber erstmal alle Wicklungen durch bevor Du das Ding auseinander rupfst! Messe die Verbindungsdrähte durch, evtl. liegt dort auch ein Drahtbruch oder gealterte Lötstelle vor.
heute hatte ich endlich mal wieder Zeit. Böser Defekt: 2 Rotorspulen haben 3,7 Ohm, eine je nach "Laune" 3,7 oder 6,9. Da muss ein Wackler sein. Habe den Rotor mal ausgebaut, kann aber noch nichts sehen. Der Kollektor scheint auf die Welle aufgelötet zu sein, da trau ich mich nicht wirklich ran....
Viele Grüße
Holger
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