in der letzten Woche bekam ich insgesamt 6 Jouef Wagen (1x 5101 und 5x 5104) welche einen modernen Vorstadtwagen der SNCF wiedergeben. Der Jouef 5101 ist der erste Klasse und die 5104 sind zweite Klasse Wagen. Die Wagen waren bei Jouef von 1974 bis 1980 und dann nochmal von 1989 bis 1995 (dann mit Innenausstattung) im Programm.
Hier der Wagen der ersten Klasse (Jouef 5101)
Hier der Wagen der zweiten Klasse (Jouef 5104)
Um die Wagen wieder in den Modellbahnbetrieb aufnehmen zu können (auf Märklin M-Gleisen) bedurfte es allerdings einiges an Maßnahmen. Zunächst war ich mit dem Gewicht von nur 61gr. nicht zufrieden. Hierzu sollten kleine Gewichte (selbstklebende Auswuchtgewichte wie man sie bei Alu-Felgen verwendet) Abhilfe schaffen. Die Wagen mit ihrem starren Kunststoff zu öffnen ist schon eine nervenaufreibende Sache. Die Dächer werden durch die Fenstereinsätze gehalten und hier helfen nur viele Zahnstocher zum abspreizen.
Das weitere und weitaus größere Problem stellt der notwendige Achstausch dar, denn die Jouefräder verschieben sich auf der Achse. Das liegt an dem geschrumpften Kunststoff der Isolierbuchsen. Tauschradsätze erhält man bei Radsatz Thomschke (11,4mm Durchmesser und Achslänge 25,4mm). So sollte es eigentlich zum Ende hin bei allen Wagen aussehen....
Doch die Drehgestelle sind ebenso spröde und brechen stets (wenn sie dann brechen) an der selben Stelle; nämlich der schwächsten!
Da insgesamt drei Drehgestelle beim Achsausbau gebrochen waren, musste ich mindestens einen Wagen aufgeben. Ein Drehgestell konnte ich mit einem Kupferblech von innen so versteifen, dass es wieder genutzt werden kann. Der Wagen hat auch keine Gewichte bekommen und fährt zur Sicherheit am Zugende.
Jetzt noch das Ergebnis der Mühen. Eine Märklin BR 232 TC der SNCF (Märklin 3107) als Zuglok halte ich für erst einmal passend.
Gruss Norbert
P.S.: das quietschende Geräusch habe ich mittlerweile mit ein wenig Öl an den Wagen weg bekommen.
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
nun kann ich diesen Thread und meinen Zug noch um den Wagen der 1. und 2, Klasse (Jouef Ref.Nr. 5103) ergänzen. Hier die Bilder von dem Wagen, welcher gem . der oben beschriebenen Anleitung noch umgebaut wird.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
von der Sorte bräuchte ich auch noch ein paar... Interessant finde ich Eine Erfahrung mit den Drehgestellen. Ich habe auch schon einge Radsätze von Jouef aus ganz ähnlichen Dregestellen getauscht und noch keine Brüche zu verzeichnen. Keine Ahnung, ob die je nach Lagerung verschieden altern oder ob ich nur Glück hatte... Dafür ist mir schon mal einer der Halteclipse eines Drehgestells abgebrochen. Da war nun gar nichts mehr zu retten. Auf jeden Fall werde ich in Zukunft sehr vorsichtig beim Radsatztausch sein.
Viele Grüße Jörg
P.S.: die Radsätze von Thomschke sind echt toll. Nur leider sind sie mittlerweile recht teuer geworden.
Hallo Norbert, die 1. Klasse direkt hinter der Lok finde ich ziemlich ungewöhnlich. Hat man diese nicht wegen der aufruhe in der Zugmitte eingestellt ?
das mag dem geschuldet sein, dass ich die Wagen in der Reihenfolge ihres Umbaus aufgegleist habe und dann irgendwann mit dem Zug fertig war. Wenn ich ein "richtiger Modellbahner" wäre würde ich mir auch um solche Details Gedanken machen. Bin ich aber bekanntlich nicht
@ Jörg Das Problem mit den Halteklipsen kenne ich auch und belasse daher auch am liebsten die Drehgestelle im Wagenboden. Bei den hier gezeigten Drehgestellen musste ich auch durchweg recht lange Achsen ausbauen (zumindest waren die gefühlt so lang). Die Spitzen der Achsen saßen in sehr tiefen Lagerbohrungen. Erstaunlich war, dass die Bruchstellen stets an der selben Stelle auftraten; natürlich da wo der Kunststoff am konstruktiv schwächsten ausgelegt ist.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
Ich bin Epoche-2 Modelleisenbahner und habe diesen Wagen auf einem Foto von ca 1936 gesehen. Der Wagen sieht dem hier im Forum sehr ähnlich. Konnte die Herkunft aber noch nicht klären. Wie lange gibt es diese Wagen und wie werden sie bezeichnet. Eventuell-Epoche-2 Modelle?
(Der linke Wagen auf dem Foto ,könnte in Leipzig sein?326427742_704744911260194_4569774349511596971_n.jpg - Bild entfernt (keine Rechte))
Zitat von noppes im Beitrag #1Da insgesamt drei Drehgestelle beim Achsausbau gebrochen waren, musste ich mindestens einen Wagen aufgeben. Ein Drehgestell konnte ich mit einem Kupferblech von innen so versteifen, dass es wieder genutzt werden kann. Der Wagen hat auch keine Gewichte bekommen und fährt zur Sicherheit am Zugende.
Einen Wagen aufgeben ist m. E. nicht nötig. Die "voitures Modernisées de type Est" basieren ja auf alten Fahrgestellen und in diesem Fall auf ehemaligen preußischen Wagen mit Regeldrehgestellen - so wie bei uns die 4-achsigen Umbauwagen ja auch. Und preußische Regeldrehgestelle lassen sich sicher finden, müssen ja nicht zwingend von Jouef sein.
durch die Folgen des 1.Weltkriegs ist viel deutsches Rollmaterial nach Frankreich gekommen. Daher haben viele Hersteller die entsprechenden deutschen Modelle auch in einer französichen Ausführung gebracht, aber vermutlich mehr Epoche IIIa als II...