Hallo zusammen,
ich habe gerade einen interessanten Artikel gelesen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Woodham_Brothers
Irgendwann war da mal was in der Wochenpost oder so?
https://www.youtube.com/watch?v=dytoViZXG80
Hallo zusammen,
ich habe gerade einen interessanten Artikel gelesen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Woodham_Brothers
Irgendwann war da mal was in der Wochenpost oder so?
https://www.youtube.com/watch?v=dytoViZXG80
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Hallo zusammen,
da müssten sich aber ganz gewaltige Veränderungen im Geschichtsbewusstsein ergeben!
Schaut euch nur mal den Trend bei den Museen und Sammlungen an, was da in den letzten Jahren vorsätzlich vernichtet (oder vielleicht doch verscherbelt) wird ist doch gewaltig. Wobei ja wohl meist nicht so ganz klar ist wohin die Museumsbestände so entschwunden sind...
Ob Schrottplatz, Depot, Rückgabe an die Erben der ehemaligen Besitzer die diese Exponate vor einigen Generationen an Museen abgegeben haben, an "Anleger" verkauft oder was es da noch für dubiosen Kanäle gibt oder gab...
Dann sollen ein paar Bildschirme mit kurzen Videoschnipseln die verschwundenen Exponate ersetzen.
Macht sich bei Energieknappheit bestimmt gut alles zu digitalisieren.
Von den derzeit bestimmenden "Vordenkern" kann man doch auch nicht unbedingt erwarten das sie die Leistungen unserer Vorfahren in irgend einer Form würdigen.
Nur solange es noch genügend Freiwillige und an der Geschichte unserer Vorgänger interessierte gibt können solche Sammlungen weiter bestehen.
Bleibt nur zu hoffen das nicht irgend eine Weisung von oben kommt was sich so alles aus dem Stahlschrott bauen und dann verschenken lässt...
Gruß Gerd aus Dresden
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Hallo,
in GB herscht ein ganz anderes Bewusstsein zu historischen Eisenbahnen als bei uns. Da ist man stolz darauf, bei einer Museumsbahn mitzuwirken. Was dort alles geht, inkl. Nachbau längst verschrotteter Maschinen, ist bei uns undenkbar. Mäzene kaufen sich lieber den dritten Ferrari, als auch einen Euro für einen Dampfbahnverein auszugeben.
Selbst war ich 1981 auf Barry Island. Die Reihen dort waren schon sehr gelichtet, d.h. die guten Maschinen waren bereits "in preservation". Ein Beispiel:
Dia 4733.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Diese Lok wird seit 1986 restauriert. Wäre vergleichbar mit unserer BR 23. Nur, weder in Falkenberg noch in Tuttlingen gibt es fast nichts anderes als zu Dampfspendern umgebaute 50 oder 52. Im Gegensatz zu Barry wird hier nichts verkauft, sonst wäre z.B. die 78 aus Tuttlingen schon längst bei einem Verein.
Gruß Werner
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Hallo Werner,
welcher Verein kann sich denn hier noch sicher sein das er sein Domizil behalten darf und nicht ein Einkaufstempel dort errichtet werden muss.
Was nützen dir fahrbereite Fahrzeuge wenn der Gleisanschluß zur großen weiten Schienenwelt dem Sparfimmel geopfert wurde und die Loks nun im Haus bleiben müssen.
Gruß Gerd aus Dresden
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Zitat von WernerT3 im Beitrag #4
Hallo,
in GB herscht ein ganz anderes Bewusstsein zu historischen Eisenbahnen als bei uns. Da ist man stolz darauf, bei einer Museumsbahn mitzuwirken. Was dort alles geht, inkl. Nachbau längst verschrotteter Maschinen, ist bei uns undenkbar. Mäzene kaufen sich lieber den dritten Ferrari, als auch einen Euro für einen Dampfbahnverein auszugeben.
Selbst war ich 1981 auf Barry Island. Die Reihen dort waren schon sehr gelichtet, d.h. die guten Maschinen waren bereits "in preservation". Ein Beispiel:
Diese Lok wird seit 1986 restauriert. Wäre vergleichbar mit unserer BR 23. Nur, weder in Falkenberg noch in Tuttlingen gibt es fast nichts anderes als zu Dampfspendern umgebaute 50 oder 52. Im Gegensatz zu Barry wird hier nichts verkauft, sonst wäre z.B. die 78 aus Tuttlingen schon längst bei einem Verein.
Gruß Werner
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Hallo miteinander,
einem Artikel des "NATIONAL LOTTERIE HERITAGE FUND" vom 15.Oktober 2021:
Volle Kraft voraus für die Ffestiniog & Welsh Highland Railways
Ein Zug der Ffestiniog & Welsh Highland Railways an einer Station. Bildnachweis: Chris Parry
Die größte Touristenattraktion von Nordwales hat sich einen Zuschuss in Höhe von 3,1 Millionen Pfund National Lottery Heritage Fund gesichert.
Die Mittel werden verwendet, um die Geschichte der Eisenbahn zu erzählen und ihr Gebäude in der Boston Lodge zu restaurieren.
Boston Lodge Works steht im Guinness-Buch der Rekorde als "älteste eisenbahntechnische Werkstatt im Dauerbetrieb".
Die Investition wird die Pläne der Eisenbahn vorantreiben, bis zu 250.000 Besucher pro Jahr anzuziehen und der Gemeinde Porthmadog Arbeits-, Schulungs- und Freiwilligenarbeitsmöglichkeiten zu bieten.
"Dieses Projekt ist ein großartiges Beispiel dafür, wie das Erbe uns helfen kann zu verstehen, wer wir sind und woher wir kommen."
Andrew White, Direktor des National Lottery Heritage Fund in Wales
Eine wirklich erstklassige Attraktion von hoher Qualität.
Andrew White, Direktor des National Lottery Heritage Fund in Wales, sagte weiter:
"Dank dieser Investition von 3,1 Mio £ können Ausbildungsmöglichkeiten für die lokale Gemeinschaft geschaffen werden und es kurbelt die Wirtschaft von Nordwestwales an,
indem jedes Jahr weitere 50.000 Besucher in die Region kommen."
"Dieses Projekt, das sich auf die Boston Lodge Works konzentriert, ist ein großartiges Beispiel dafür, wie das Erbe uns helfen kann zu verstehen,
wer wir sind und woher wir kommen und wie die Gemeinschaften, zu denen wir gehören, von der Vergangenheit geprägt wurden, indem sie Geschichte zum Leben erwecken ."
Der Lokomotivschuppen der Boston Lodge Works im Jahr 1887.
Das ist nur ein Beispiel von mehreren, von denen ich erfahren habe.
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Der Heritage Fund vergibt jedes Jahr zwischen 250 000,-£ und 5 000 000,-£ pro Fall Zuwendungen für alle Arten von Kulturerbeprojekten und das von National, über Regional bis hin zu Lokal.
Beispiele für die Lottoförderung in Deutschland
Bei vielen gemeinnützigen Organisationen ist die Förderung aus Lotteriemitteln ein wichtiger Finanzierungsbaustein für die eigenen Projekte und Aktivitäten:
Die Deutsche Fernsehlotterie fördert über das Deutsche Hilfswerk DHW z. B. den Bau des Johannes Hospizes in Regenburg/Pentling mit 300.000 Euro.
Die Deutsche Postcode Lotterie fördert den Tiernotruf e. V. Düsseldorf.
Die PS-Lotterien der Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt fördern die neue Domorgel im Magdeburger Dom.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erhält den Großteil der von ihr verteilten Fördermittel aus Lotteriemitteln.
Ein Förderbeispiel ist die Renovierung der früheren Synagoge im fränkischen Schnaittach als Teil des Jüdischen Museums Franken.
Die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung gibt einen Zuschuss zum Feriensprach- und Sportcamp der Sportjugend Ems-Vechte.
Die Bingo Umwelt Lotterie fördert die Jugendklimakonferenz 2017 des Jugendpfarramts der Ev.-Luth. Kirche Norddeutschlands.
Sicherlich alles förderungswürdig, aber:
Von Museumsbahnen, regionalen oder lokalen Vereinen, welche sich um den Erhalt von Eisenbahnen und deren Strecken bemühen o.ä., kein Sterbens Wörtchen.
Eine private Lobby wie in GB gibt es in Deutschland nicht.
Pete Waterman (Plattenproduzent) ist Eigentümer einer Firma in Crewe, welche sich um die Restaurierung von Dampflokomotiven und alten Waggons kümmert.
Von Dieter Bohlen ist sowas wohl eher nicht zu erwarten.
Über das Engagement der Deutschen Bahn zum Thema "Pflege und Wahrung der Eisenbahnhistorie" werde ich mich nicht weiter äußern, nur ... einfach beschämend.
Kopfschüttelnde Grüße
Axel
axama
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Guten Morgen Allerseits,
Zitat von axama im Beitrag #7
Über das Engagement der Deutschen Bahn zum Thema "Pflege und Wahrung der Eisenbahnhistorie" werde ich mich nicht weiter äußern, nur ... einfach beschämend.
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Hallo Horst,
früher (ich weiß ein abgedroschener Begriff, aber wohl zutreffend) gab es mit DR und DB jeweils EIN Eisenbahnunternehmen und nicht solch einen von irgendwelchen "halbwissenden" erfundenen Flickenteppich von sich bekriegenden Unternehmen!.
Zu dieser Zeit arbeiteten die dort Beschäftigten nicht gegen- sondern miteinander.
Dem Reisendem war es egal ob an seinem Zug eine Güter- oder Personenzuglok die Wagen zog, Hauptsache es fuhr und das idealerweise pünktlich.
Da gab es auch noch keine von irgendwelchen Theoretikern ohne Praxisbezug erfundenen Fahrpläne .
Wie sollen bei der Hirnlosigkeit der Beförderungsfälle und dem Verladen ganzer Radsportgruppen Haltezeiten von 1 Minute eingehalten werden wenn schon das ausfahren der Schiebetritte und die Türfreigabe solange dauert?
Von Langsamfahrstellen, Wendezeiten oder warten auf den Gegenzug weil man alle anderen Kreuzungsmöglichkeiten platt gemacht hat ganz zu schweigen.
Auch dies sind Gründe warum man heute versucht durch verdrängen, falsche Interpretation und andere Einflüsse verbergen will wieso unsere Vorfahren mit den damals gegebenen Möglichkeiten in der Lage waren ordentlichen Betrieb zu machen. Da hilft nicht nur die biologische Lösung des Abbaus von humanen Speichern sondern auch der radikale, mitunter sinnfreie Umbau um nach Jahren, wenn man hofft das die noch Überlebenden das Vergessen haben, als innovatives Novum (natürlich mit einem neuem Namen) eine Auferstehung zu feiern.
Gruß Gerd aus Dresden
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Zitat von axama im Beitrag #7
Hallo miteinander,
...
Beispiele für die Lottoförderung in Deutschland
...
Sicherlich alles förderungswürdig, aber:
Von Museumsbahnen, regionalen oder lokalen Vereinen, welche sich um den Erhalt von Eisenbahnen und deren Strecken bemühen o.ä., kein Sterbens Wörtchen.
Kopfschüttelnde Grüße
Axel
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Hallo Bjoern,
aktuell wird immer noch um Spenden gebeten, damit ihre T9.3 irgendwann mal selbstständig fahren kann.
20 000,- € vor fast 8 Jahren ist ein Tropfen auf den heißen Stein für die in Dienst Stellung einer Dampflok.
Ich kann nicht einschätzen, wieviel Gelder in den vergangenen Jahren der Museumsbahn in Minden zugeflossen sind,
aber es reicht hinten und vorne nicht für weitere erhaltende Maßnahmen, wie Gleisreparatur usw.
Auf der Website von Westlotto (der erwähnte Spender) wird aktuell berichtet, das täglich 2 Mio. Euro in die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen fließen.
Wenn ich richtig gerechnet habe sind 20 000,-€ gleich 1% ((vom Tag !).
Ich vermute, das es bei anderen staatlichen Lotto-Gesellschaften in Deutschland nicht anders sein wird.
Beleuchten wir doch mal mein zweites Argument.
Private Kleinspenden und Großspenden aus der Wirtschaft.
Bringe mir bitte ein vergleichbares Beispiel, wie ich es aktuell herausgesucht habe.
Es kommen in kurzer Zeit umgerechnet über eine halbe Mio. Euro zusammen um die marode Werkhalle wieder auf Vordermann zu bringen.
Und ich bin mir sicher, das das vorgegebene Ziel, bis zum Ende des Jahres alles erledigt zu haben, eingehalten wird.
Es geht hier um eine! Museumsbahn.
In GB gibt es über 200 mehr oder weniger bekannte, große und ganz kleine besuchenswerte Zeitvertreibe dieser Art .
Die Briten sind schon ein bisschen verrückt, wenn es um ihre historischen Eisenbahnen geht.
Zum Nachlesen wie es auf der Insel funktioniert (Google hat automatisch übersetzt, ...tschuldigung) :
25/02/2022
Der Severn Valley Railway Charitable Trust freut sich, bekannt zu geben,
dass dank der unglaublichen Unterstützung von 3.000 Spendern und Zuschussgebern £ 475.000 für dringend benötigte Verbesserungen der Lokomotivwerke in Bridgnorth, Shropshire, gesammelt wurden.
Mit der großartigen Nachricht, dass das Fundraising-Ziel dank der Großzügigkeit von Spendern in der Nähe und auf der ganzen Welt erreicht wurde,
treibt die Eisenbahn nun die Pläne zur Umgestaltung der Lokomotivwerke voran.
Entscheidend ist, dass das Dach, das voller Löcher ist und stark undicht ist, repariert und Energieeffizienzmaßnahmen installiert werden, einschließlich besserer Beleuchtung und Isolierung.
Ein weiterer willkommener Teil des Projekts wird die Ankunft eines Laufkrans sein, der es Ingenieuren ermöglicht, schwere Gegenstände bei der Arbeit an Lokomotiven sicher und einfacher zu bewegen.
Vier Auftragnehmer wurden nun ausgewählt, um die Arbeiten nach detaillierten Bewertungen der von allen in die engere Wahl gezogenen Angebote durchzuführen,
wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der effektiven und sicheren Erfüllung der Anforderungen in einer Live-Arbeitsumgebung lag.
Freiwillige sind für das Projekt von zentraler Bedeutung, da zusätzlich zu den Spenden über £ 40.000 Zeit zur Verfügung stehen.
Das Projekt wird unter der fachkundigen Aufsicht von Antony Bartlam - einem in Bridgnorth ansässigen Freiwilligen, der ein professioneller Statiker und Projektmanager ist,
mit Unterstützung von anderen Freiwilligen Nick Yarwood - erfahren mit Verträgen und Projektprogrammierung - und Ben Wright - einem qualifizierten Architekten -
zusammen mit leitenden Führungskräften der Eisenbahn - Chris Bond, Martin White und Richard Morris - geleitet.
"Dieses Projekt wird einen großen Unterschied für die Freiwilligen und bezahlten Mitarbeiter machen,
die hart arbeiten, um die Lokomotivflotte betriebsbereit zu halten", sagte Martin White, Leiter der Ingenieursabteilung von SVR.
"Freiwillige machen bereits den Weg frei und führen kleine Bauarbeiten durch, die abgeschlossen sein müssen, bevor die Arbeit der Hauptauftragnehmer beginnt.
Eine Lagerstätte wurde auch auf einen generalüberholten, gebrauchten Brückenkran gelegt, der eine preiswerte Lösung für die Anforderungen bietet."
Shelagh Paterson, Geschäftsführerin des SVR Charitable Trust, sagte: "Vielen Dank an alle Spender, die sich trotz der Herausforderungen der Covid-Pandemie versammelt haben,
um Spenden für den Home & Dry-Appell zu sammeln. Die Lokomotivwerke sind für den Betrieb der Severn Valley Railway von entscheidender Bedeutung und tragen dazu bei,
unvergessliche Erlebnisse für so viele Menschen zu schaffen. Wir freuen uns auf die Transformation."
Diese wichtigen Arbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Soweit zum Thema "Spendenbereitschaft".
Beste Grüße
Axel
axama
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Hallo zusammen,
es gibt mal hier und da Zuwendungen, aber das sind echte Glücksfälle, mit denen man keine großen Sprünge machen kann.
Ich sage nur die Aufarbeitung der 52 8141 in Löbau aus dem ex SED Vermögen, das war ein riesengroßer Glücksfall.
Wir bei der Gothaer Straßenbahntruppe hatten auch mal so einen "halben" Glücksfall: Der erstgebaute Gotha Tw (Prototyp) brauchte eine Generalüberholung, was die Gothaer Werkstatt weder mit Bordmitteln noch nebenbei machen konnte. Damals konnte man gegen Bezahlung in Gera historische Wagen aufarbeiten lassen. Kostenschätzung 100.000 EUR. So wohernehmen? Das ins Budget der TWSB einfach so unterbringen, war auch dem sonst mutigen Geschäftsführer zu heiß - verständlich. Also machten wir die Taktik so, der Verein macht ein großes öffentliches Bromborium und der GF verhandelte mit den Gesellschaftern usw. Schlussendlich schaffte man es, über die Kulturstiftung der Stadt Gotha (Kreissparkasse Gotha) 45.000 EUR locker zu bekommen. Nun fehlten immer noch 55.000 EUR... Und nun?
Nun verhandelten GF und Vorstand weiter, bis der Tw 43 zum Werkstück des Gothaer Bildungswerk, dort wo Gehörlose usw. einen Beruf erlernen. Mit den 45.000 EUR wurde Material und Werkzeug gekauft und nach zwei Jahren konnte der Tw wieder in Betrieb gehen. Es folgten noch der Bw 93, der Atw 38 (Teilsanierung) und der Tw 47. Werkzeug war da und Material war teilweise vom Tw 43 noch über oder wurde nach und nach gekauft.
Also war mit rund 70.000 EUR einiges zu bewegen. Schon das war alles Schwerstarbeit, wer da alles mitzureden hatte. Arbeitsamt mit dauernd wechselnden Zuständigkeiten, Bildungswerk andere Stellen und überall nur Bedenkenträger und "ich kann das nicht entscheiden".
Spenden gingen schon ein: Unternehmen, die schonmal was für die TWSB gebaut hatten machten ein paar Gelder locker. Aber aus der lokalen Wirtschaft? "Gelbe Seiten machen das Leben leichter" - einzelne Kleinunternehmer hielten die Ehre hoch, aber große und gewinnerwirtschaftende Weltunternehmen, beispielsweise gleich neben der Endeschleife der 2, wo die "43" Jahrzehnte hingefahren ist oder ein Getränkehersteller mit blauen Kisten - alles Pustekuchen.
So, hier ging es um eine kleine Straßenbahn. Nun was ist, will man eine Dampflok zur HU schicken? Eigenleistung dank vierten Eisenbahnpaket noch weiter eingeschränkt. Überall "zertifizierte Werkstatt" - soviel zum "EU - europäischen Unsinn". Da ist nichts mehr "ich komme am Samstagvormittag mal und schweiße Euch das und dann gehts wieder".
Ab 1 Mio EUR - in Meiningen, das Thema des Qualitätswerkes des Marktführers hatten wir schon... Nun wenn man einen Dampfspender, wie eine 22er wieder aufbauen will, wird man bei 4-5 Mio landen. Technisch kein Hexenwerk, aber es fühlen sich einfach keine Großunternehmen mehr berufen namhafte Beträge zu spenden, um solche Arbeiten in Angriff zu nehmen. Eigentlich geht es fast nur noch, wie es das BEM und die Bayernbahn oder WFL oder PRESS machen, Geld im Regelbetrieb verdienen, um historische Fahrzeuge in Stand zu halten.
Es ist eine schlimme Spendenkultur der Unternehmen in Deutschland geworden. Nichtmal an einem Weltbankenstandort, wie Frankfurt/M. war die 01 118 zu halten, bis die HEF den Teufelspakt mit Viessmann einging, in dem man die Lok an ihn verkaufte und noch bis zum Fristablauf noch fahren durfte. Dann verschwand die Lok auf Nimmerwiedersehen in der Privatsammlung. Soviel Ehrgefühl und bessere Sitten hätte ich erwartet, dass V. gesagt hätte, Jungs lasst mal "ich bezahle das, was fehlt, damit gebe ich der Menschheit, etwas zurück zum Erhalt von technischen Kulturgut". (Grundlage für die Meinungsbildung sind die Veröffentlichungen der HEF.)
Das es damals geschafft wurde, die sächsische I K nachzubauen, grenzt an ein kleines Wunder. In der Zwischenzeit haben die Engländer eine ganze Schnellzuglok (Tornado) nachgebaut.
Man braucht nicht nach der DB AG rufen, das ist völliger Quatsch, wenn man hört, wer das VM leitet. Das sind keine Eisenbahner oder Eisenbahnfreunde mit Fachwissen. Man braucht nur schauen, wenn man vorbei fährt, wie ein 614 oder der LBE Doppelstock vor sich hin rosten oder auch der 420 001, der den Münchnern Betreuern unter dem Hintern weggerissen wurde.
Wir Eisenbahnfreunde müssen viel professioneller und profilierter auf unsere Vorhaben hinweisen und drüber reden, so wie es um Spenden und Sponsoring für Fußball oder Tennis geht. Die Zeiten, wo wir die "Verrückten" sind, sind vorbei - nein, es sind Ziele, die es zu verwirklichen gibt. Und wer nicht im Verein mitmachen kann oder will, kauft Fahrkarten für die Sonderzüge und Museumsbahnen, das bringt Anregung für Eure Moba! Und volle Züge und Zahlen von beförderten Fahrgästen ziehen ein wenig. Wir hatten damals in Gotha pro Jahr 140 Sonderfahrten pro Jahr, vor Corona rund 200. Das war eine Nummer, die auch die Kulturstiftung bewegte und aufhorchen ließ! Schaut mal, was Eure Lieblingsbahn oder eure Lieblingslok macht und redet drüber und das so, wie die Marketingprofis, wenn es geht!
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Hallo, ich bin der gegenteiligen Meinung. Tuttlingen, Falkenberg, Hermeskeil und andere 0815-Sammlungen tragen zukünftig wohl auch nichts zur Museumsbahnszene bei. Was soll denn an solchen Landplagen wie 50.35 und 52.80 so besonders sein, damit sich ein Wiederaufbau von stark rostigen Wracks mit teilweise vielen Fehlteilen lohnt? Das Hoffen auf einen "Gönner" oder "bessere Zeiten" ist doch mehr als naiv. Die Szene wird nicht mehr wachsen, Infrastruktur wird (berechtigterweise) eben nicht mehr für paar Sonderfahrten flächendeckend erhalten. Die Liste der Fahrzeuge, die museal erhalten werden können (und müssen) wird länger und länger. Vor 30 Jahren war eine V100, V160, Schienenbus oder anderes Standardfahrzeug noch nichts besonderes. Irgendwann werden auch Teile des aktuellen Fahrzeugbestands museal erhalten werden. Wenn dann irgendwann mal ein paar zusammengekehrte Reste von Reko-50ern und 52ern aus Hermeskeil eingeschmolzen werden, ist das kein Verlust.
Die deutsche Museumsbahnszene muss sich nicht verstecken. Aber das sie irgendwann "gesundschrumpft", liegt nicht an der heutigen Jugend oder Zeit. Das ist ein ganz alltäglicher Vorgang in der Geschichte. Und wer sich an die geänderten Gegebenheiten anpasst, wird auch in 50 Jahren noch bestehen können. Dann ist nicht nur eine Dampflok eine Attraktion, sondern auch ein ICE1.
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Ich erinnere mich an einen Besuch der Eisenbahnerstadt Swindon, ehemals Hauptwerkstätte der "Great Western" Railways.
Der Hauptbahnhof - noch da und wird benutzt
Die Swindon Eisenbahnwerke - noch da, ein Teil ist heute ein sehr sehenswertes Eisenbahnmuseum ("STEAM") mit erstklassigen Exponaten. Andere ehemalige Werkshallen werden heute anderweitig genutzt, aber sie sind noch da inklusive der großen Dampfpfeife am Werkseingang, die Arbeitsbeginn und -ende verkündete
Die Arbeiterhäuschen - sind noch da, werden bewohnt und instand gehalten
Der große Fußgängertunnel unter der Hauptbahnstrecke als Verbindung zwischen Werksgelände und Arbeiterhäuschen - noch da und renoviert und noch benutzbar
Ich will nicht wissen, wie das bei uns aussähe: große Investoren hätten sich schon längst um das stadtnahe Wohnviertel und die Industrieflächen gekümmert mit dem Ergebnis, überall Neubauten hinzusetzen mit dem Ziel, die Investoren glücklich zu machen.
Die Briten pflegen ihr Erbe als Mutterland der Eisenbahn und als führende Technologienation des 19. Jahrhunderts. Ich war zwar nie Befürworter des Brexits, aber vielleicht ist die Pflege des eigenen Erbes auch ein Teil der Haltung, sich nichts von außen, von der EU, aufdrängen zu lassen. Vor Corona war ich jedes Jahr für eine Woche in Großbritannien und habe mir alte Eisenbahnen und alte Technik angeschaut. Dieses Jahr im Herbst fange ich wieder an. Es gibt noch viel zu sehen.
Viele Grüße
Karl
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
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