Unfall Märklin E 66/12921 Was soll ich tun???

#1 von weichenschmierer , 27.04.2022 12:06

Moin Ihr Lieben !

Seit knapp 14 Tagen bin ich stolzer Eigentümer einer Märklin Spur 1 E66/12921 .

Die Lok hab ich in der Bucht ersteigert, war kein Schnapp, aber in dunklerem, kräftigen grün

und bis zum Zeitpunkt der Massivumformung in einem guten 2er Zustand.......

Der Schaden ist nachgewiesen ein Transportschaden, hervorgerufen durch ungenügende

Sicherung im Paket. Große Sch....Die Lok stammt aus einem Nachlass und war auch recht gut

eingepackt (Tender und Lok getrennt) . Direkt mit Seidenpapier und darum Luftpolsterfolie.

Diese Päckchen waren dann in jeweils kleineren fixierten Kartons in einen großen

Umkarton eingelegt. Für den Tender hat es gereicht, aber bei der Lok halt nicht. Die war

zwar radial gut gesichert, aber nicht axial....So hat sie sich selbst mit Ihrem Eigengewicht,

im Karton mit der Dachkante so aufgestoßen (vermtl .rüde Paketwurfaktion), das es die Dachschleppe

auf der Lokführerseite nach unten gerollt hat, das ganze Führerhaus mit Boden nach vorne gekippt

ist und diverse Lötnähte gerissen sind. Schaut Euch die Bilder an, dann seht Ihr den Salat :






























Als mögliche Lösungen blieben realistisch zwei. Lok zurück, Geld zurück oder Preisnachlass.

Nach sehr nettem Kontakt habe ich die Lok nun zu einem guten Kurs behalten.

Aber jetzt ist die Frage was macht man. Die Hardcore Reparatur ist für mich kein Problem,

aber dann ist sehr viel Originalität eben weg. Macht es Sinn partiell den Schaden zu reparieren,

ohne, das es auf den ersten Blick auffällt. Definitiv sind beide Aschkasten Imitationen am Umlauf

rechts und links abgerissen (Lötnaht), Weiterhin sind die Lötnähte an der Führerhausvorderkante zur

Hälfte (von oben) gerissen und sind die Kanten zum Stirnwandlappen unten

beidseitig abgerundet.

Oben auf dem Stehkessel ist an der Gußattrappe des Sicherheitsventils, durch die nach vorne

gekippte Dachkante ,einer der Dorne abgeschert (als Bruchstück noch da). Die obere Dachkante

der Vorderwand ist sichelförmig nach vorne gekippt abgekantet.

So das sind neben dem abgeplatzten Lack die Schäden.

Wenn man nun die Bleche richtet, geht das sicherlich mit weiteren Lackverlusten einher.

Hat der B Kuppler R 9291 zufällig das gleiche Führerhaus und könnte man das tauschen.

Wäre natürlich auch nicht perfekt...

Wie geht man mit der Lötnaht am Umlauf um (thermische Beanspruchung) oder schickt man das

Ding nach Nürtingen?? Was auch noch wichtig ist, ich muß in jedem Fall das Fahrwerk tauschen/

umbauen, weil ich ja im Garten auf Zweileiter fahre. Will sagen, Ziel ist später mal drei E66 zu haben.

Eine grüne, eine schwarze und eine umgebaut zu GR , Alle mit Zweileitertechnik.

Mit diesen Rahmenbedingungen ist jetzt eine Weichenstellung erforderlich, und deshalb stelle ich das

zur Diskussion.

Liebe Grüße

Wolfgang


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 Was soll ich tun???

#2 von Eisenbahn-Manufaktur , 27.04.2022 12:32

Wolfgang,


Als alter Ritter würde ich behaupten:

Absolut machbar, allerdings unter der Bedingung "Neu-Lackierung".

Hier ein Beispiel, was möglich ist:

Vorher:







Nachher:





oder auch hier:


Vorher:



Nachher:



Bei Deiner Lok sehe ich nur die Möglichkeit, das komplette Lok-Gehäuse zu zerlegen. Anders sind die Stauchungen, z.B. an den Führerhauskanten, nicht auszubügeln. Auch das Dach kann nur in angenommenen Zustand richtig geglättet werden.

Meine Meinung: machbar, aber nicht am Küchentisch.


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!

Klaus


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 Was soll ich tun???

#3 von gote , 27.04.2022 15:20

Hallo Wolfgang
Das sehe ich genau wie Klaus.
Finale Aussage natürlich erst wenn man die Lok in den Händen hält aber es deutet alles
auf eine Vollrestaurierung hin.
Ich frage mich nur was machen die Leute beim transpotieren.
Habe gerade eine V 100 aus Weismetall für einen Spielertreffen Kameraden neu lackiert
und Ihm gesagt das ich nicht gerne verschicken möchte. Genau dies bestätigt mich wieder.
Gruß Frank


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 Was soll ich tun???

#4 von weichenschmierer , 27.04.2022 15:33

Hallo und Danke !

Hab ich mir fast auch schon so gedacht, aber bin doch was zögerlich gewesen, weil Lok grün

und ursprünglich ganz passabel. So ist das ja wieder ganz einfach. Wenn Ihr das so seht,

habe ich auch keine Bauchschmerzen mehr.... Blöd wäre gewesen, wenn einer gesagt hätte

warum hast Du die denn neu lackiert, die hätte man doch noch gut wieder hin bekommen....

Jetzt bleibt sie erst mal liegen......

Lieben Dank und viele Grüße

Wolfgang.


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 Was soll ich tun???

#5 von Altbahnfan , 29.04.2022 15:39

Hallo Wolfgang,

dass mit dem Transportschaden ist wirklich blöd...
Wie wäre es, wenn man schrittweise vorgeht? Du willst sie ja eh umbauen, dann ist es mit dem "Original" sowieso nicht mehr weit her.
Also, Blechschäden beseitigen, Umbau vornehmen und dann eine Art "Smart-Repair" so wie bei unseren großen, vierrädrigen Blechkisten. Und wenn es nicht gefällt, kannst Du sie immer noch neu lackieren.
Bei der Gelegenheit: Sind die Kuppelstangen nicht falsch herum montiert?

Schöne Grüße!


Mein Motto: Einfach, solide und wertig. Und das Recht auf Selbstreparatur!

Bernhard


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 Was soll ich tun???

#6 von DOCMOY , 29.04.2022 23:22

Servus die Runde,
was private Versender völlig falsch einschätzen sind die Kräfte die durch die Massenträgkeit beim rauen Umgang mit den Paketen auf Sortierbändern etc. des Artikels auftreten.
Mein Bruder verschickt regelmäßig Flaschen, hat einen Vertrag mit der Post,die verlangt eine Verpackung, wo der Inhalt bei einem Sturz aus 1m Höhe nicht zu Bruch geht.

Versende selbst immer nur doppelverpackt. Artikel gut abgestopft Spielfrei einzeln in eine Schachtel und diese dann in einen Überkarton am besten mit Luftkissen und stabile Kartons auch völlig Spielfrei abgestopft. BTW: Luftkissen bekommt man zum Nulltarif bei Apotheken. Werden dort massenweise entsorgt.

Man staunt oft, was alles als Verpackungsmaterial herhalten muß...


LG Fritz


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 Was soll ich tun???

#7 von Z-Stück , 30.04.2022 08:37

Hallo zusammen!

Ich finde die Lok hat so einen schönen alten Lack und wirkt so autentisch.

Wie wäre es denn, wenn man das Führerhaus nur "herauszieht", ausrichtet und der Schaden an der Bruchlinie einfach sichtbar bleibt?
Wenn das machbar ist, würde ich es so machen.

Liebe Grüße
Erik


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 Was soll ich tun???

#8 von weichenschmierer , 30.04.2022 12:17

Moin Ihr Lieben !

Vielen Dank für die Hinweise und Tipps. Natürlich landet die Lok nicht

im Sturzflug in der Natronlauge..... und natürlich werde ich versuchen

zumindest Kessel, Umlauf und Fahrwerk zu retten. Auch werde ich versuchen

den Armaturenstempelaufdruck im Führerhaus zu erhalten, aber wenn das nur

geschustert aussieht, kommt Plan B.....Und Erik, ich gehe mal davon aus,

das beim Richten noch mehr Farbe abplatzt, das Führerhaus außen und

innen an den Seiten muss neu lackiert werden und beim Rest wird man sehen.

Gruß

Wolfgang


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 Was soll ich tun???

#9 von Pikologe , 30.04.2022 15:31

Hallo Wolfgang,

mach das Selbe, was bei der großen Eisenbahn mit einer Unfallok im Raw gemacht wird. Aufarbeiten! Bei manchen Maschinen sieht man zeitlebens ja, dass da mal was war. Mache sie einfach fein, so dass sie wieder in den Dienst gestellt werden kann.


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 .... ich habe es getan.. angefangen..

#10 von weichenschmierer , 01.05.2022 16:56

Sooooo !

Gestern Abend nach ein, zwei Glas Rotwein war genug Mut da es zu tun !

Lok zerlegt, (nach reichlich Modellwagen Erfahrungen ) war das recht flott passiert.

Die Blechlaschen gingen einfacher auf als bei den Wagen....

Aber leider, leider hatten die Oldschools People recht, Farbverlust

nicht zu vermeiden, bzw. recht gravierend. Dadurch, das das Führerhaus

aus drei Segmenten gekantet und nur zur Hälfte an den senkrechten Vorderkanten eingeschnitten ist,

konnte das Personalgehäuse nicht in mehrere Teile zerlegt werden.

(Die Schnitte sind nötig um die Seitenhälften unter der Fensterkante nach innen abzuwinkeln.)

Leider haben die Göppinger die Nuten so mit Lötzinn zu laufenlassen, das

auf der Stirnwand eine überlackierte und gestempelte Buckelpiste es unmöglich machte,

die Bleche zu richten. Das Ablöten dieser Kleckse hatte die optische Beschädigung

der Stirnwand zur Folge. Wie Schwierig es auch beim Löten nach dem Richten

war, eine vernünftige Fläche hin zu kriegen , sieht man daran, das entweder innen eine

Bilderbuchnaht entsteht oder außen die gedengelten Löcher vernünftig ausgezinnt werden können.

Beides gleichzeitig ist (mir) nicht möglich. Deshalb sind innen die Lötnähte etwas wilder im Aussehen.

Das Dach habe ich mit Zange an der Abkantung hoch geholt und dann über einem

Stück Rundstahl (groß) hochgebogen .

(Im ausgebauten Zustand)

Die noch vorhandenen Dellen werden ausgezinnt und verschliffen.

Nun bleibt nur noch das vier wichtige Blechlaschen der Seitenwände die Behandlung nicht

überlebt haben . Eine unten (von zwei ) und einmal eine oben(von drei) linke Seite und auf der anderen Seite

oben zwei . Werde wahrscheinlich alles Verlöten, weil Laschen aufgelötet optisch nicht geht

und ausgeklinkt und eingelötet dürfte vielleicht zu schwach sein. Lötfläche wäre ja nur die Blechdicke...

Hier nun mal ein paar vergleichende Bilder


































Da es auch noch nachfolgend gezeigte Schäden gibt.

Führung Drehgestell an den Lötnähten abgerissen.

An einer Seite ganz und an der anderen halb....



Und auch die Windleitbleche sind ziemlich zerdengelt,

das auf der Heizerseite war wohl mal ab und ist mit Epoxi geklebt.





Passiert nun doch Plan B !

Klaus Du hast Recht !

Alles runter, reparieren , Neulack.

Hauptausbesserung A0 nach Unfall.......

in Personalunion mit neuem Fahrwerk in 2 Leiter....

... und damit keiner Schnappatmung bekommt,

das 66er Fahrwerk mit vernickelten Platinen kommt unberührt in den Fundus!!



Schöne Grüße

Wolfgang


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 .... ich habe es getan.. angefangen..

#11 von hchris , 01.05.2022 17:31

Unfassbar schade.


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RE: Unfall Märklin E 66/12921 .... ich habe es getan.. angefangen..

#12 von Blechnullo , 01.05.2022 17:45

Hallo Wolfgang,

ich weiß, das ist kein großer Trost für Dich, aber wir, bzw. ich leide mit.

Ich kenne sowas auch, als bei mir ca. 50 Lok's im großen Bahnschrank den Abgang machten.

Heute ist fast alles wieder heil und ausgebügelt.

Auch deine Lok wird eines Tages wieder in neuem Glanz erstrahlen und wenn sie dann fährt, ist alles nur noch halb so schlimm.

Hier heißt es, Kopf hoch und durch, obwohl man eigentlich weinen könnte.

Gruß Rolf


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