Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#1 von Pikologe , 09.04.2022 13:26

Hallo zusammen,

für mich hat sich das (R)aw Meiningen erstmal erledigt. Ein Laden von Inkompetenz sonders gleichen!
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringe...s-4e0ede05.html

Solchen Mist kann man, aber ne 52.80 kriegt man nicht mehr auf die Reihe:
https://osef.de/aktuelles/kreuzkopfschad...mpflok_528141-5

Das hätte man von einem Haus, wie Meiningen erwartet, dass man sowas merkt:
https://osef.de/aktuelles/heisslaeuferdrama

Dorthin braucht man keine Lok mehr schicken. Alternativen gibt es inzwischen.


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#2 von Minormanie , 09.04.2022 13:56

Hallo Pikologe,

die schreiben, dass bei 70 Grad das Weißgusslager nahe am Schmelzpunkt ist.

Sachen gibts.....

Schade, dass die 52 nicht auf die Beine kommt.
Hoffentlich ein Einzelfall in Meiningen.
Auch im besten Krankenhaus kann man an den falschen Arzt geraten

Grüße, Stefan


 
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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#3 von weichenschmierer , 09.04.2022 14:08

Wie bekloppt muss man sein um eine der letzten T13

zu zersägen????

Eine 52er hätte es für diesen Zweck genauso getan.

Aber passt ins Bild, nur noch Diletanten von oben bis unten.....

Gruß
Wolfgang


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#4 von Eisenbahn-Manufaktur , 09.04.2022 14:25

Zitat von weichenschmierer im Beitrag #3
....
Eine 52er hätte es für diesen Zweck genauso getan.

...
Gruß
Wolfgang


... irgend so einen Schrott aus Hermeskeil.....


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!

Klaus


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#5 von telefonbahner , 09.04.2022 14:28

Hallo zusammen,
das in den Geschäftsführeretagen die letzten Fachkräfte aussterben bzw. in die Wüste geschickt werden ist ja nun schon der Normalzustand.
Nicht Fachleute entscheiden was gemacht wird, wenns hoch kommt dürfen sie vielleicht noch Vorschläge machen WIE es gemacht werden könnte!
Ob das wirklich umgesetzt wird entscheidet dann wieder die "Vordenkeretage"
Wer war bzw. ist noch der Eigentümer der T13 ? Schließlich bestimmt der doch was mit seinem Eigentum passiert und solange die Meiniger dafür ihr Geld bekommen wirds den Pfennigfuchsern egal sein und die Fachleute können zwar den Kopf schütteln oder murren, ausführen müssen sie es ja doch.

Gruß Ede + Gerd aus Dresden.


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#6 von weichenschmierer , 09.04.2022 14:31

Gerd, das ist ja das Traurige ,

DB heißt der Eigentümer.....


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#7 von telefonbahner , 09.04.2022 14:31

Hallo Klaus,
ohne Herrn Falk gäbe es weder dieses Arsenal noch die Falkenberger Sammlung schon lange nicht mehr.

Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #4
[

... irgend so einen Schrott aus Hermeskeil.....


Ob er überhaupt eine seiner Loktorso dafür hergegeben hätte ?

Gruß Ede + Gerd aus Dresen


 
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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#8 von weichenschmierer , 09.04.2022 14:36

Gerd ,

Eigentum verpflichtet !

......aber nicht nur zum in die Gegend pflanzen.

Wenn der Mann die Augen zumacht ,landet alles wahrscheinlich

im Hochofen. Weniger, nachhaltiger und mit System ist mehr.

Da die Masse einen erschlägt, täte es die Hälfte auch.

Und vom Erlös der anderen schafft man nachhaltige Lösungen zum Erhalt....

Gruß

Wolfgang


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#9 von telefonbahner , 09.04.2022 14:36

Hallo Wolfgang,
DB ist ja nur ein Sammelbegriff oder eine Scheinfirma...

Zitat von weichenschmierer im Beitrag #6
Gerd das ist ja das traurige ,

DB heißt der Eigentümer.....




..welche der vielen Stieftöchter, Schwiegertöchter oder Adoptivtöchter ist denn für den Erhalt des Erbes verantwortlich ?

Das wird sich auch nicht klären bis man den Standort Halle (P) plattgemacht hat.

Gruß Gerd aus Dresden


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#10 von Eisenbahn-Manufaktur , 09.04.2022 14:45

Zitat von weichenschmierer im Beitrag #8
Gerd ,

Eigentum verpflichtet !

......aber nicht nur zum in die Gegend pflanzen.

Wenn der Mann die Augen zumacht ,landet alles wahrscheinlich

im Hochofen. Weniger, nachhaltiger und mit System ist mehr.

Da die Masse einen erschlägt, täte es die Hälfte auch.

Und vom Erlös der anderen schafft man nachhaltige Lösungen zum Erhalt....

Gruß

Wolfgang


Hallo Wolfgang, da stimme ich Dir voll und ganz zu!

Ich habe mal zwei Brezelkäfer besessen, weil ich meinte, auch den zweiten UNBEDINGT haben zu müssen. Fazit: die Erkenntnis, daß ich mich neben Job und Familie nur um einen richtig kümmern konnte. Also mußte der zweite weg!

Und: ich kenne viele Eisenbahn-Sammlungen, die überquellen, da wird wahllos alles gekauft, nur weil es von diesem oder jenem Hersteller ist. Und wenn man dann den technischen Zustand der Objekte betrachtet, graut es einem (zumindest mir)!


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!

Klaus


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#11 von weichenschmierer , 09.04.2022 14:57

Gerd ,

weiß ich auch nicht, meine Meiningen selbst,

aber wenn Du Dir den Rest des Ladens anschaust,

und ich weiß wovon ich rede, na ja....

Gruß

Wolfgang


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#12 von telefonbahner , 09.04.2022 15:18

Hallo zusammen,
das ganze ist doch nur die Fortsetzung von dem was spätestens seit 1990 hier abgeht.
Firmengeschichte bewahren ? Kein Problem, machen wir 3 Bilder und speichern diese auf irgendeinem Datenträger (den in 2 Jahren keiner mehr auslesen kann) und werfen die Originale weg. Die meisten Firmen haben ganz einfach keine Geschichtsinteresse mehr da sie mit der ursprünglichen Firma nichts mehr zu tun haben außer vielleicht den Namen.
Die ollen Museumsbestände nehmen doch nur Platz weg, kosten Zeit und Geld und wer soll sich dafür denn interessieren ? Bestimmt nicht die kaufmännische Abteilung!
Beispiele gibts doch mehr als genug!

Gruß Gerd aus Dresden


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#13 von gn800 , 14.04.2022 11:48

Hallo Leute, wenn Meiningen Erlebnis-Welt werden soll, wo wird denn dann noch an Dampfloks gearbeitet?

Das Gleiche wie in einer Erlebniswelt kann man effektiver in einer Computersimulation zeigen, sogar in Bewegung, also animiert!

Leider sind solche Animationen recht teuer, weil ein paar völlig überbezahlte Knöpfchendrücker u. U. Jahre damit beschäfitgt sind.

Was soll so etwas? Die jüngere Genration versteht doch kaum, was ihr Verblödungsgerät ihnen vorgaukelt.

Die sind gar nicht in der Lage, mechanische oder physikalische Zusammenhänge, wie bei Dampfloks, auch nur ansatzweise zu verfolgen.

Ganz abgesehen vom Verstehen.

Dazu braucht man etwas, was es heute kaum mehr zu geben scheint: Phantasie.

Grüße

Johannes


"Klinik" für alte Märklin- Krokodile, andere "Patienten" werden natürlich auch kompetent versorgt.


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#14 von 1borna , 24.04.2022 21:20




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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#15 von MS 800 , 24.04.2022 23:00

Hallo, zusammen,

wollt Ihr mal meine Einschätzung lesen? Diese ganze Dampflokszene wird in den nächsten 20 Jahren gewaltig schrumpfen - einfach aus Personal- und Geldmangel - und wenn sich die Vereine nicht rechtzeitig zusammentun und ein tragfähiges Konzept des kontrollierten Schrumpfens entwickeln, wird sie früher oder später komplett zusammenbrechen - alles nur eine Frage der Zeit. Auch die Zahl derer, die häufgier Spenden für die Aufarbeitung einer Großdampflok - davon gibt es ohnehin noch viel zu viele - abdrücken, wird stetig weiter schrumpfen.

Und wenn schon die Verkehrsbedarfe des laufenden Betriebs unter Trassenknappheit leiden, wo sollen dann noch Trassen für zig Sonder-Fernfahrten herkommen? Das wird auch immer noch schlimmer. Wenn heute irgendwo eine Weiche liegt, die nicht mindestens 20 mal am Tag gestellt wird, wird ja schon die Frage gestellt, ob sie denn überhaupt erforderlich ist. Alles wird gestreamlinet und schönwetterisiert. Sobald irgendwo eine Schneeflocke aufs Gleis fällt, wird der Gesamtverkehr eingestellt - ja ich weiß, maßlos übertrieben, aber die Tendenz ist klar. Wo haben da noch Nostalgiefahrten Platz? Mit zunehmernder ETCSierung der Strecke werden sich die Fahrmöglichkeiten - ohne ein explizites Dampflokverbot - immer weiter einschränken.

Die Entwicklung geht also zwangsläufig in Richtung "Erlebniswelt". Was weiter Chancen hat, bleibt der kleine Verein mit einer Lokalbahnlok oder einem Schweineschnäuzchen incl. Strecke, oder einer Schmalspurinsel. Die haben es leichter, weil der Aufwand nicht so exorbitant hoch ist. Da können geschickte Maschinenschlosser eine ganze Menge selbst erledigen - solange es die noch gibt (bestimmt mal länger als den Dorfschmied, der das auch hinbekommt). Außerdem befinden sich eine Reihe davon in touristisch interessanten Regionen und haben dadurch automatisch Einnahmen von den Urlaubern als Fahrgäste. Da darf man den Preis auch ruhig mal etwas höher ansetzen, weil das Erlebnis dazukommt. Die "Faszination Dampflok" lässt sich auf einer Lokal- oder Schmalspurbahn auf einer einstündigen Fahrt besser touristisch vermarkten wie mit Großdampfloks ala 01, 03.10, 41, 44, 50 ff und Ganz- oder gar Mehrtagesausflügen.

Die heute finanziell potenten Ü40er kennen den Standard-Dampfbetrieb ohnehin nicht mehr - ich infolge meines Geburtsortes Augsburg im Übrigen auch nicht, aber immerhin noch die Altbau Ellok. Für die wird der Fernverkehr vergangener Tage heute schon besser durch Lok wie die E 03, die 120 und in ein paar Jahren die 101 repräsentiert. Die Kasten-Einheits-Ellok sind durch eine E 40, eine Bügelfalte und eine 111 vertreten. Dazu kommen noch ein paar Altbau-Ellok und die Dieselmaschinen der frühen DB/DR wie V 100, V 200, 218, V180 und Ludmilla. Alle diese wollen auch ein Stück vom schrumpfenden Spendenkuchen abhaben.

Wenn wir jetzt noch die zwangsläufige (durch den Putin-Krieg nur mal eben etwas beschleunigte) Verteuerung der fossilen Brennstoffe Kohle, Öl und Diesel ins Kalkül nehmen, dann sieht es bald zappenduster aus für Museumsbetrieb mit Großdampflok. Dann braucht man wirklich kein DLW mehr, die kleinen Lok bringen die PAW allemal hin und sind auch nicht überarbeitet damit. "De Damfmaschin" aus der Feuerzangenbowle lässt sich mit einer Kleinlok oder einer aufgeschnittenen Tenderlok ebenso gut demonstieren wie mit einer betriebsfähigen 01.5, 03.10 oder 52.80, so bitter das heute klingen mag. Das andere schauen sich die Interessierten anhand von Videos an - die Verlage freuen sich.

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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#16 von Pikologe , 25.04.2022 22:33

Hallo MS800,

ich kann Deinen Ausführungen nicht folgen.
Warum bauen die Engländer eine Schnellzugdampflok, wie "Tornado" komplett neu? Warum befassen sich Leute mit der Wiederaufarbeitung einer Öl 44 (DB)? Wie schaffen es Leute die 01 1104 wieder in Betrieb zu nehmen? Wieso finden sich Eisenbahnunternehmen, die mehrere Großdampfloks im Einsatz haben und es jetzt darum geht, noch eine dritte 86er betriebsfähig aufzuarbeiten? Wie geht es, dass Leute in Mitteldeutschland damit befassen eine bayerische E16 wieder in Betrieb zu nehmen? Wie geht es, dass Leute Wege gefunden haben, ETCS in Dampfloks einzubauen? Ist die Zahl der betriebsfähigen Regelspurdampfloks gesunken? Nein! Wie kann es sein, dass sich junge Leute im Alter von 15 oder 20 Jahren für Dampfbetrieb interessieren, obwohl sie erst 15 Jahre nach dem Dampfende geboren wurden?

zzzzzz

Wieso interessieren sich Leute heute im Alter von 40 oder 50 Jahren für "Spielzeugeisenbahnen" in Spur 0 oder 1 mit Uhrwerkantrieb? Warum interessieren sich Kinder für die Dinos? Die Viecher hat ja niemand mehr erlebt...

Warum interessieren sich die drei jungen Leute als Fahrerin und Schaffner für Straßenbahnen, die mal ihre Großväter bedient haben?


Konzepte müssen dort gemacht werden, wo Leute Hand anlegen und nicht an irgendwelchen Schreibtischen oder gar im Internet von oben herab. Warum sollten wir in Gotha zum Beispiel einen Gelenkwagen vom Typ G4 nicht mehr unterhalten, weil Leipzig oder Rostock schon einen hat? Geld ist genug vorhanden: Die Aufgabenstellung ist die, diese an die richtigen Stellen zu bringen. Da ist die hohe Kunst gleichermaßen, wie sich mit der alten Technik zu befassen = Forum alte Modellbahnen.

Wieso wollen Leute einen Dampfer, wie die Titanic nachbauen? Wieso fährt ein Dampfeisbrecher "Stettin" eigentlich? Wieso fahren Raddampfer auf der Elbe oder auf den schweizer Seen?


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#17 von MS 800 , 25.04.2022 23:19

Hallo, Pikologe,

das ist ganz einfach. Du sprichst von heute und ich von einer Zeit in 20 oder 30 Jahren. Ich lese gängige Zeitschriften, wie Eisenbahn Kurier und Drehscheibe. Und da steht schon jetzt immer öfter - sinngemäß - drin: "Lok xyz wird nach Fristablauf optisch hergerichtet, betriebsfähige Aufarbeitung unter Finanzierungsvorbehalt." oder "Lok ist außer Betrieb gegangen, Zukunft unklar." oder gar "... verschrottet." Meine Ausführungen sind eine Einschätzung, wo die Entwicklung hingeht und warum manche "Unternehmen" heute schon/noch erfolgreich sind und andere, einst hochbekannte, sind schon fast der Vergessenheit anheimgefallen. Ich ziehe das nicht an konkreten Einzelprojekten hoch, sönst müsste ich fragen, warum 01 1104 mühsam aufgearbeitet werden muss und ob das nicht mit der 01 1100 einfacher gegangen wäre. Oder: "Was ist mit der 02 0201?" Das sind aber nicht die Fragen, die ich gestellt habe, weil es - klar - immer Berichte gibt und auch immer geben wird von der betriebsfähigen Aufarbeitung einer Lok, eines Wagens oder Zuges. Allerdings ist erkennbar, dass die Szene schrumpft, jetzt noch langsam, weil noch viele "Alte" da sind, die das auch noch eine Zeitlang in der Intensität machen werden. Die Szene wird jedoch weiter schrumpfen, bis eine langfristig tragfähige Größe erreicht ist. Wie groß das ist, kann heute natürlich niemand sagen, aber ich denke, dass es irgendwann mal sehr "übersichtlich" sein wird.

Verfügbare Ersatzteilspender werden rarer, die Fertigung neuer Teile wird immer teurer. Ausgeschlachtete Ersatzteilspender werden verschrottet. Alleine dadurch wird es immer schwieriger, eine größere Anzahl an Fahrzeugen in Betrieb zu halten. Einzelne "Wundertüten", die durch größeres Sponsoring hochkommen, wird es auch immer geben, aber das wird sich nicht auf den gesamten heutigen Umfang erstrecken können. Auch die Jungen wird es immer geben bzw. muss es geben. Wenn die ausfielen, ginge ja gar nichts mehr. Mit Beispielen für neue oder wiederaufgenommene Projekte wirst Du auch immer eine Seite füllen können. Die Frage steht trotzdem im Raum, ob diese Liste auf Dauer mehr Einträge verzeichnen kann als die der gescheiterten bzw. von Vorneherein aufgegebenen Projektideen.

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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#18 von Pikologe , 27.04.2022 00:04

Hallo MS800,
im Lügenkurier und bei DSO steht immer viel, aber nicht alles...
Wenn ich mal die letzten dreißig Jahre Revue passieren lasse, dann erlebten wir eine Transformation des Bestandes an betriebsfähigem Material aus dem DR und DB Bestand zu den "Privaten". Die Nummern der Loks brauche ich jetzt nicht aufzählen, wir kennen sie alle.
Auch in dieser Zeit sind Vereine usw. verschwunden und neue sind entstanden. Das hängt vielfach damit zusammen, dass manche so gearbeitet haben, "das haben wir schon immer so gemacht" und das sind die, die den Bach runter gegangen sind. Ebenfalls haben sich in den 1990er Jahren einige mit zu viel Material zugestellt, was sie dann nicht mehr beherrschen konnten.
Warum gibt es aber Unternehmen, wie die PRESS, WFL usw. die sich eine 01 509, zwei 86er usw. bzw. die 03 155, 50 3610 usw. am Leben erhalten und die Tendenz steigend arbeiten? Wieso haben die EFZ jetzt die wieder die Kurve bekommen und konnten jetzt die 78er sich vornehmen? Und warum musste die 01 118 der Frankfurter "in den Untergrund"? Und genau die drei Beispiele zeigen, wo man die Zeichen der Zeit verstanden hat und wo nicht.
Und jetzt kommen wir zum Werk Meiningen: Dieses Werk hat ein Qualitätsproblem, was ich schon 1998 erleben musste.
Wie kann es sein, dass die 70er des BLV 2008 mit neuem Kessel (aus Meiningen) 2018 abgestellt werden musste, weil der Kessel Schäden hatte, so dass schon wieder ein neuer Kessel her muss? Komisch, dass man dort dann bei der Befundung herausfand, dass die Feuerbüchse schief eingebaut worden war. Dann der Langkesselboden so fertig war, dass nichts mehr zu machen war. Natürlich ist das so eine Stelle, wo man bei wenigen Betriebstagen (also wenn die Lok nicht dauerhaft an ist und dann Auswaschtage hat) immer besonders achten muss. Dort Flicken einzuschweißen, das ist keine besondere Sache, aber wenn der Kesselsachverständige dann sagt, dass die Materialen nicht zusammen passen (also das, was der Bestandskessel hat, Mist ist), dann frage ich mich, was Mei dort gebastelt hat...
Man muss sich von der Idee verabschieden zu sagen, eine Lok nach Mei bringen und die machen es wieder. Nein, der Weg ist falsch. Das geht heute nicht mehr, da es keine Standartprozesse mehr gibt. Man muss sich selber einen Plan machen, was man wo machen lässt. Die Möglichkeiten sind vielfältiger geworden. Auch da sind neue Unternehmen entstanden und das erst in den letzten Jahren!
Wenn man heute für den normalen Museumsbetrieb regelmäßig zwei Loks braucht, dann hat man die im Idealfall um vier Jahre so versetzt, dass man in Ruhe an einer dritten arbeiten kann und die fertiggestellt ist, wenn Lok 1 aus dem Rennen geht.
Ersatzteilspender sind eine gruselige Angelegenheit, denn wenn man Maschinen rupft um Teile zu bekommen, dann hat das mit Nachhaltigkeit nichts zu tun, denn man verschiebt die Probleme nur einige Jahre nach hinten, bis man a) einen gerupften Schrotthaufen hat und b) eine Maschine, die aus Ersatzteilspenderteilen besteht, die völlig fertig ist. Nein, so wird das nichts. Man muss die abgängigen Teile durch Neuteile ersetzen, dann staut sich auch nichts auf. Ja das ist ein Wettlauf gegen die Fristen (Zeit) und gegen die Vereinskasse (Vermarktung), aber es ist der einzig gangbare Weg. Und deswegen braucht auch die 03 204 so lange Zeit, bis alle Punkte abgearbeitet und durchfinanziert sind. Das die 23 1019 der Cottbuser verunglückte, war echt Pech und erschwerte die Sache.
(Natürlich hat das BEM Nördlingen von der PRESS und aus den Niederlanden einige Teile usw. gekauft, aber hier sind Ideen dahinter, den 41er Rahmen unter die 41 150 zu machen und auf den frei werdenden Rahmen eine Altbau 41er aufzubauen. Ebenso entsteht gerade wieder eine 50.40 als betriebsfähige Maschine. Und wenn man dort eine 22er macht, dann wette ich, es wird der Dampfspender der 22 029 sein und nicht, die 22 064, die etwas angemalt ist und gerade schöner aussieht.)
Ich empfehle mal immer einen Blick in den PRESS Kurier zu werfen, dort war voriges Jahr eine interessante Abhandlung drin, wie man eine der Vulcan Loks ohne das Werk Mei aufgearbeitet hat. Sehr lesenswert! Warum machten sich die sächsischen Schmalspurbahnen mit der Werkstatt in Marienberg von Mei unabhängig? Warum übernahm die PRESS die Werkstatt in Ostritz? Warum baut die HSB gerade eine eigene Werkstatt? Es ist nicht nur der Preis und die Qualität, sondern das Know how zu erhalten.

"Die wirklich Alten", also sagen wir mal, die die 1985 so 45 oder 50 waren, die sind lange im Ruhestand oder im Himmel. Doch da beginnt das abgedroschene Wort der Nachhaltigkeit. Haben die ihr Wissen weitergegeben oder nicht? Dort trennt sich der Weizen vom Spreu. Und nochmal, was tragfähig ist, hängt immer davon ab, was und wie es gemacht wird.

Die 01 1100 wird aufgrund eines völlig verbauten Neubaukessels (Mei) nie wieder zum Laufen kommen und mit dem Eigentümer sowieso nicht. Die 18 201 ist fahrwerksseitig in Neustrelitz aufgearbeitet und befindet sich in Komplettierung. Hier machte es auch Sinn die Coronazeit abzuwarten, so dass die Lok keine Fristen absteht. Aber sie wird sicherlich im kommenden Jahr wieder fahren.

Und wenn es um Lokkohle geht: Wer keinen Rahmenvertrag mit Abruf hat, sondern immer nur Einzelbestellungen macht, der hat wieder sich nicht nachhaltig gekümmert. Das schlägt sich im Preis und in der Lieferfähigkeit nieder.

Also nicht so schwarz malen, sondern ranmachen. Wie sagen die Engländer immer? "Wo Schrott ist, da ist Hoffnung!" Dann fahren wir auch in dreißig Jahren noch sehr wohl und sicher laut Dienstplan mit Dampf und das nicht zu wenig! Es darf nur keine Impfung gegen das Dampfvirus geben.


 
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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#19 von MS 800 , 28.04.2022 11:45

Danke, Pikologe,

für diese Darlegung. Jetzt sind wir beisammen - haben mehr oder weniger dasselbe, jeder mit seinen Worten, gesagt, in der Hoffnung, dass es auch andere verstehen können.

Schwarzsehen wollte ich im Übrigen zu keiner Zeit propagieren, nur den Ausleseprozess mit dem Überleben der Fähigen ins Bewusstsein bringen. Und dass es so schlecht um Mei steht, wie Du beschreibst, war mir nicht bewusst.

VlG

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zuletzt bearbeitet 28.04.2022 | Top

RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#20 von telefonbahner , 28.04.2022 15:08

Hallo zusammen,
die DB AG bezeichnet sich ja gern als zukunftsorientiert modern oder welche Floskel gerade in Mode ist.
Ganz bestimmt meinen sie damit ihre tollen Züge die mit WLAN und Ladesteckdosen ausgerüstet wurden, da ist es doch wohl egal das die Dinger bei jeder Schneeflocke liegen bleiben, den Beförderungsfällen im "Schunkel-IC" schlecht wird Klimaanlage, Schiebetritte oder Türschließeinrichtungen ihr Eigenleben führen können.
Seit der Zerschlagung des Eisenbahngeschäftes in Deutschland und der Aufteilung in die sich bekämpfenden Stief-, Schwieger- und Enkeltochterfirmen ist vor allem der Ruf der Bahn als Verkehrsmittel auf der Strecke geblieben. Das sich dann niemand von den Leuten die dort das sagen haben berufen fühlen die Historie zu pflegen ist dann die logische Folge.
Gabe es nicht noch so viele ehrenamtliche und an der Geschichte der Eisenbahn interessierte Leute in den Vereinen wäre doch schon lange Schluß.
Was sich nicht ohne zu investieren zu Geld machen lässt oder zu Börsenspielereien dient wird entsorgt und gut ist es.
Bring ja den ausgesonderten Politikern die in der Chefetage bei der DB das sagen haben/hatten nicht genug Geld ein
Beispiele kennen wir ja alle genug (VMD Dresden, Museumsstandort Halle oder eben nun Meiningen).

Gruß Gerd aus Dresden


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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#21 von hartmut1953 , 28.04.2022 17:15

Hallo zusammen,
Auch im Westen tut sich einiges in sachen Historischer Eisenbahnfahrzeuge! Als Ersatz für die BR. 01 1100 wird in nächster Zeit die 01 1066 Ulmer Eisenbahnfreunde und die 01 1104
Fazination Dampf e. V. aus Cralisheim wieder in Fahrt kommen. Im Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen in dem ich oft zu Gast bin ( meine Frau ist Nördlingerin ) wird fleißig
gearbeitet an der neu gekauften BR. 38 3199 auf das die schöne Lok bald wieder unter Dampf stehen möge. Desweiteren sind noch zwei BR. 64 - die 094 als Ausstellungsstück und 64 520
als betriebsfähige Museumslok aufzuarbeiten. BR. 01 066 ( älteste 01 im orginal Zustand ) und 01 180 Neubaukessel DB sowie die schönste - die bayerische Königin 18 478 werden weiterhin als
betriebsfähige Museumsloks bei uns hier im Süden unterwegs sein. Die BR. 91 406 wird z.Zt. wieder von Breitspur auf Normalspur umgebaut - kann leicht sein so wie man die Nördlinger kennt
wird sie eines Tages wieder dampfen.
Auch soll bald eine zweite Baureihe 78 in Deutschland unter Dampf stehen und zwar die 78 246 von den Eisenbahnfreunden Zollernbahn, die neben der 01 519 die zweite betriebsfähige Dampflok
ist. Die BR. 01 519 kommt am 26.05 nach Nördlingen zu den Rieser - Dampftagen. Nicht zu vergessen - BR. 23 042 ( Darmstadt ) und 23 058 ( Heilbronn ) werden auch wieder mit Sonderzügen auf
Fahrt sein!! Genauso wird auch ( hängt von den Spenden ab - wird aber klappen ) BR. 01 150 mit komplett neuen Schuhen ( Radreifen ) unterwegs sein. Nicht zu vergessen : BR. 38 1301 im Bahnpark
Augsburg wird hoffentlich auch wieder an den Ammersse oder nach Freilassing dampfen. PS : Die Kohle für die Dampfloks des Museumfuhrparks der Museen bekommt man günstig aus Polen.
Die Stromlinienlok BR. 01 1102 soll in Klostermansfeld betriebsfähig aufgearbeitet werden ? - vielleicht weiß einer aus dem Forum näheres.
Also bitte mitfahren und die Vereine unterstützen damit die schönen Maschinen noch lange im Betrieb bleiben können!!


Liebe Grüße Hartmut


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hartmut1953
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RE: Meiningen hat sich erledigt (für mich)

#22 von Bastelfritze , 28.04.2022 17:15

Danke an"Pikologe" für diesen ausführlichen Bericht, dem ich mich voll umfänglich anschließen muss.

Wer zu dem Thema HU bei der DRG Dampftechnik Reichelt GmbH von Vulkanlok "53 Mh" der Insel Rügen mehr wissen will: Hier entlang bitte

Unser Verein lässt alle Loks nicht weit davon in Marienberg bei RVE Marienberg, Abt Schienenfahrzeugbau machen, in Zusammenarbeit mit anderen Firmen wie der Lokwerkstatt Oberwiesenthal. Hier werden alle Wagen und Dieselloks der Sächs. Dampfbahn-Gesellschaft (SDG) ihren Untersuchungen zugeführt.

Ich kann mich noch dunkel erinnern, es war 2000, unsere Hauptmaschine hatte HU, Kessel wurde in Meiningen neu gefertigt. Wie kann ein nagelneuer Rohrsatz und der Kesselboden nach nicht mal 4 Jahren aussehen wie Berlin '45.... Im Thüringischen hatten sie mit ner 94er das selbe Problem, die hatte Rohre der selben Charge...

Von den Problemem mit neuerlich der Löbauer 52er oder gar das Drama um die Schwarzenberger 50er, wo man nach knapp 1 1/2 Jahren festgestellt hat, dass die Anflanschbleche am Hauptrahmen, wo die Zylinder dran montiert werden, durch sind, oder Reststrahlsand in Zylindern fange ich gar nicht erst an.....nur noch Ünschenöre und Birnenpflücker am/im Werk.

Das einzige, was in meiner Meinung nach in Meiningen noch gut ist, sind zu den Dampfloktagen die Thüringer Roster frisch vom Grill, ansonsten kann man den Saftladen eigentlich zusperren...

meint "Bastelfritze" Mirko, der nebenbei ehrenamtlicher Lokschlosser ist.

Tante Edit bat mich zu ergänzen, dass die 18 201 fertig sei, aber die WFL wegen unklarer Coronalage und Bestimmungen die Zulassung auf unbestimmte Zeit vertagt, wie schon richtig benannt: nicht sinnlos die Fristen abstehen.


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Bastelfritze
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zuletzt bearbeitet 28.04.2022 | Top

   

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