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Frage zur International T3

#1 von Pikologe , 16.01.2022 22:22

Hallo zusammen,
die International T3 hat wohl vor und nach den Radsätzen noch Stromabnehmer, die auf den Schienen schleifen.
Wie sind die Erfahrungen, was die Überfahrt von Weichen betrifft? Das ganze sieht mir etwas kurzschlussverdächtig aus, wenn ich an Zungen oder Herzstücken denke?


 
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RE: Frage zur International T3

#2 von Georg , 17.01.2022 00:29

Pikologe, welche Weichen?

Die von Willi Ade (später Röwa) konstruierte Trix BR 89.75 gab es in einer Trix Express- und einer Trix International-Ausführung. Trix Twin in England hatte sich bereits von den Express-Radsätzen verabschiedet. Trix wollte ebenfalls von Trix Express weg und ein H0-Zweileiteranbieter werden. Man bot fast das ganze Express-Programm fortan auch in einer International-Ausführung an. Dazu konstruierte man eine "Universal"-Kupplung, die nicht nur mit der bisherigen Trix Express-Kupplung kuppelte, sondern auch mit der Märklin Bügelkupplung und der Fleischmann-Fallhakenkupplung händisch verbunden werden konnte. Aber man mußte auch ein International-Gleis anbieten. Dazu nahm man das vorhandene Trix Express Gleis mit seinem engen Radius, ließ den Mittelleiter weg und versah den Schwellenrost mit einem etwas niedrigerem Schienenprofil. Die Geometrie des Express-Gleises blieb unverändert.

Für den Express-Betrieb mit seinem Mittelleiter brauchen die Weichen vergleichsweise lange Isolierabschnitte. Da man die Weichen mit ihren langen Isolierabschnitten bis auf das Weglassen des Mittelleiters und der verändeten Schienenhöhe für Trix International unverändert übernommen hat, braucht die Trix (Röwa)- T3 für den Betrieb die gleiche lange Stromabnahmebasis wie die Trix Express-Loks. Bei der kleinen T3 erreicht man die erforderliche Stromabnahmebasis nur mit den Schleifern vor und hinter den Achsen der T3. Wenn die auf die Schiene drückenden Schleifer nicht genug Druck haben, klappt es nicht mit der Stromversorgung. Hoher Scheiferdruck verringern aber das ohnehin geringe Reibungsgewicht der Lok. Mit Haftreifen hat die Lok dann doch eine gewissen Zugkraft. Da die Lok in der Express-Version über die Weichen kommt und bei der International-Ausführung der Mittelschienenschleifer fehlt, hat die Lok auf Gleichstromweichen kein Kurzschlußproblem.

Für Gleissysteme (ohne lange Isolierabschnitte) anderer Hersteller bräuchte man die mit den Schienenschleifern erreichte große Stromabnahmebasis nicht und könnte die Schienenschleifer entfernen. Nur braucht man dann Radsätze ohne Haftreifen und muß sich eine Stromabnahme von den Rädern basteln. Bevor man zu so einem Umbau schreitet, sollte man sich nach einer Röwa-T3 umschauen. Da die Lok bis auf das Fahrgestell aus Kunststoff ist, wird die Zugkraft in jedem Fall bescheiden sein.

VG Georg


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zuletzt bearbeitet 17.01.2022 | Top

RE: Frage zur International T3

#3 von Oldtimerfan87 , 20.01.2022 23:33

Hallo zusammen,

ich möchte einmal über meine Erfahrungen mit dieser Lok auf einer Pilz-Elite-Weiche und einer RocoLine-
EKW15
berichten.
Kollege Pikologes Verdacht auf Kurzschluß ist keinesfalls von der Hand zu weisen! - Auf der Pilz-Weiche schiebt sich
der vordere, rechte Schleifer bei "Abzweig nach rechts" kurzzeitig auf das gerade Zungen-Ende der Weiche. - Fährt die Lok
schnell genug , schafft sie es hinüber, bei Schleichfahrt jedoch bleibt sie stehen. Komischerweise fährt die Lok in gleicher
Richtung, aber Rückwand voraus, schön sanft drüber!!
Das Manko bei Vorwärtsfahrt konnte ich durch mildes Verdrehen des Schleifers in der Längsachse und Befeilen der Kontakt-
fläche auf der Schleifer-Innenseite beheben.
Zwei andere Probleme tauchten mit der Lok an einer RocoLine- EKW 15 auf.- Bei Ausfahrt aus dem Bogenabzweig
wurde der (wieder) rechte vordere Schleifer von der Flügelschiene oder der Spitze des letzten Herzstücks etwas ausgehoben, so
daß der Schleifer den Kontakt zur Weichenzunge verlor - hier half ein minimales Nachjustieren der Verdrehung des Schleifers weiter.
Das zweite Problem an dieser Weiche: Der Kunststoff-Radlenker am linken Auslauf hob den linken Schleifer etwas zu hoch,
so daß dieser den Kontakt zum Weichen-Bogengleis verlor! - Hier half es, den linken Kunststoff-Radlenker der EKW 1-2 Zehntelchen
mm tiefer zu feilen. - Hier fährt die T3 nun auch sehr langsam drüber! ( Und diese Kleinen Loks können wirklich langsam fahren!).
Nun noch etwas zur Zugkraft der Röwa - T3 ohne Haftreifen und ohne Schleifer ( davon habe ich 2 Stück, dazu auch noch ein
M+F- Derivat): So 6 - 7 Röwa - 2- und 3- Achser kann ich ohne Probleme anhängen, das reicht aber auch. Die Minitrix - Motörchen
sollen ja nicht überlastet werden! Soviel von mir dazu.
Schöne Grüße

Wolfgang aus dem Sauerland


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