die Bausätze von HOBBY International hatten wohl keine allzu große Verbreitung. Mir sind sie nie im Verkauf aufgefallen, angeblich wurden diese in den 80er Jahren in diversen Großmärkten verkauft. Mehr Informationen zu dieser Firma habe ich nicht.
Die Grundplatte ist noch mit "WIAD" gemarkt, mir sind noch weitere Modelle aus dem ursprünglichen Wiad-Programm bekannt, die unter dem Markennamen HOBBY International vermarktet wurden. Nirgendwo findet sich, außer der o.g. WIAD-Markung, ein Hinweis auf den Hersteller, auch keinerlei Adresse. Das erinnert mich an die Taktik der Firma ALFA international, die auch nie eine Adresse angab. Seltsam, hatte man etwa Angst vor Reklamationen oder vor Anfragen nach Ersatzteilen? Die Verwendung der Bezeichnungen "Hobby" und "International" erinnert ebenfalls an ALFA, bestand da etwa ein Zusammenhang zwischen den beiden Herstellern? Andererseits tauchen bei HOBBY Intern. etliche Modelle auf, die im ALFA-Programm nicht zu finden waren. Dann fiel mir noch auf, dass bei der Firma NOCH ebenfalls in den 80er Jahren für kurze Zeit ehemalige WIAD-Bausätze auftauchten, nämlich die alten Fachwerk-Häuser. Auch die Firma NOCH verwendete sehr ähnliche Klarsicht-Verpackungen, auch die Artikelnummern passen zusammen. Hat NOCH vielleicht 2 verschiedene Vertriebswege gewählt analog MÄRKLIN und PRIMEX, nämlich die Fachwerkhäuser für den Verkauf beim Fachhändler, andere Bausätze für den Vertrieb über Selbstbedienungsmärkte? Und: Hat NOCH die ex WIAD-Modelle selber produziert oder vielleicht bei einem anderen Hersteller zugekauft? Das sind alles Spekulationen. Weiß jemand mehr zu dem Thema HOBBY International, gab es vielleicht einen Prospekt? Das würde mich sehr interessieren! Hier ein paar weitere Bausätze:
Das Stellwerk dürfte wohl aus dem alten QUICK-Sortiment stammen.
hier kommt ein Vergleich der Verpackungen der Firmen HOBBY International und ALFA. Das Bahnwärterhaus gab es auch bei Alfa unter der Katalognummer 396, bei beiden Firmen sind die Deckelfotos identisch:
Und noch ein Vergleich, die verwendeten Farben sind bei beiden Firmen sehr ähnlich, bei beiden tauchen auch die Begriffe "Hobby" und "International" auf:
Schließlich eine Gegenüberstellung der Packungen von Hobby International und NOCH. Die Artikelnummern passen gut zusammen, ein Zufall? Auch die von innen eingeklebten Bilder mit der Ansicht der montierten Gebäude kommen bei beiden Firmen vor.
Der bemerkenswerteste Unterschied ist für mich, dass bei NOCH Hersteller und Adresse auf der Packung angegeben sind.
die Wiadformen sind irgendwann bei Noch gelandet, allerdings erst mehrere Jahre nach dem Wiad schon nicht mehr existierte. Das betraf diverse Altstadthäuser, die Frachtkähne und auch Zubehör wie die Modelle von Werkzeugmaschinen. Auch die WIAD Kräne wurden wieder aufgelegt.
Zur damaligen Zeit war ein Herr Fischer Prokurist bei NOCH. Er schied aus mir nicht bekannten Gründen bei NOCH aus. Es wurde damals gemunkelt, dass er statt einer Abfindung diverse Modellbahnformen erhielt. Dazu zählten dann auch die Wiad Altstadthäuser. Außerdem stellte Noch damals die Spur Z- Lastzüge auf verglaste Führerhäuser um. Der Lagerbestand an unverglasten Modellen landete ebenfalls bei Fischer. Hinzu kamen diverse weitere gut abgehangene Nochartikel und fotorealistische, selbstklebende Mauerfolien.
Dieser Herr Fischer avancierte dann zum deutschen Lima-Importeur und bestellte Unmengen von 1:100 D-Zugwagen. Herr Fischer war der Meinung, dass sich die Märklinfahrer um diese Wagen (1:100 und Kurzkupplungskinematik) prügeln würden. Da hatte er sich aber gewaltig verkalkuliert. Irgendwann war jedenfalls der Firmenhof voll mit Europaletten auf denen sich die Wagen stapelten. Die Modelle standen, notdürftig mit Planen geschützt, dann monatelang im Freien herum. Herr Fischer galt bei Handelspartnern auch als nicht übertrieben umgänglich und das Ende der Firma kam so um 1995.
Für große Heiterkeit sorgte ein Rundschreiben, mit dem er auf Händlerbeschwerden wegen des überarbeiteten aber sehr lauten ETA 150 reagierte. Er schrieb, dass das Modell zwar etwas laut sei aber auch das Vorbild sei ja ein rauhbeiniger Geselle gewesen. Er neigte auch zu bastlerischen Lösungen. Weil das neue Modell der V 20 viel zu schnell war hat man in Wangen kurzerhand einen Widerstand in die Motorzuleitung eingelötet.
Meiner Meinung nach war Herr Fischer einer der Sargnägel, die zum Ende von Lima beitrugen.
das klingt ja sehr interessant! Weißt du denn, ob Herr Fischer die alten WIAD- bzw. NOCH-Modelle wieder produziert hat, steckt er vielleicht hinter der Firma "HOBBY International"?
das klingt ja sehr interessant! Weißt du denn, ob Herr Fischer die alten WIAD- bzw. NOCH-Modelle wieder produziert hat, steckt er vielleicht hinter der Firma "HOBBY International"?
Grüße von Thomas
Hallo Thomas,
das glaube ich eher nicht, da bei Hobby ja das gleiche Sammelsurium von Wiad, VauPe und Quick zu finden war wie bei Alfa. Und die Firma geht ja bekanntlich auf Herrn Turowski zurück.