Zum Bild im Beitrag #12 scheint es anscheinend keine weiteren Erkenntnisse zu geben. Stefan (papa blech) hat seine Vermutungen ausgesprochen und eine Gegenargumentation hat es nicht gegeben. Mich hätte sowieso keiner fragen dürfen. Ich hätte keine Ortsbestimmung abgeben können und einfach war das Bild ohnehin nicht (wenig markanter Inhalt).
Nach einer angemessenen Zeit stelle ich nun ein Bild mit mehr Substanz und persönlicher Katalogbindung ein. Dieses Bahnhofsbild gibt es in meinem frühesten Katalog aus dem Jahre 1976. Das Bild befindet sich im Spur-N-Teil des Katalogs (S. 64). IMG-20220528-WA0000.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Jahre 1982 gab es diese beiden Aufnahmen des Bahnhofes (ebenfalls im Spur-N-Teil, S. 78). IMG-20220528-WA0001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20220528-WA0002.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Beim letzten Bild wurde der Bahnhof von der anderen Seite aufgenommen. Erkennbar ist dies an der Bahnhofsbeleuchtung und am Vordach von Empfangsgebäude oder Güterabfertigung (ich kann das nicht zweifelsfrei ausmachen). Die Baureihe 614 in Popfarbenlackierung spricht mal wieder für den Großraum Nürnberg. Darum bitte ich bei den Ratefüchsen auch nicht um "vornehme Zurückhaltung", da ich selbst unheimlich gespannt auf die Ortsangabe bin.
Die Bilder beinhalten für mich ein absolutes Charme-Potential. Ich möchte nicht die unzähligen Stunden der Betrachtung der Bilder seit meiner Kindheit zählen. Diese schönen Aufnahmen spiegeln absolut die damalige Zeit wider (Straßenfahrzeuge, Menschen, Bahnkörper). Dazu kommt die für Modellbahner interessante Gleiskonfiguration (Dreiwegweiche am Streckengleis). Ich finde das ein top Nebenbahn-Feeling, dessen Charme auch auf eine Kleinanlage übertragbar ist. Vielleicht weiß auch jemand, wie es dort heute aussieht...😐 Nun, wo könnte sich denn diese Baureihe-614-Einheit befinden?
Gruß Martin
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Hallo Martin, ich denke auch, das ist eine von Nürnberg ausgehende Bahnstrecke. Es sieht mir aus wie ein Endbahnhof einer schon etwas größeren Gemeinde/Stadt. Jetzt müsste man wissen, wo die 614er damals überall rumgekurvt sind. Cadolzburg? Gräfenberg? Müsste jetzt mal bei google gucken...
in einem Buch vom Klartext Verlag habe etwas dazu gefunden. Richard Krauss hat eine Zeit lang für die Firma Fleischmann Fotoaufnahmen für die Kataloge gemacht.
Hallo zusammen, durch den TIpp mit Cadolzburg hab ichs rausgefunden,es ist der Bahnhof Zirndorf. doku-des-alltags.de/StreckenundBahnhoefe/Franken/KBS891/KBS891.1.html Gruß Thomas
- Frank, es zweigen (zweigten) ja einige kurze Stich- und Nebenstrecken um Nürnberg von den Hauptstrecken ab. Hinzu kommen noch die Landschaftsveränderungen über die Jahrzehnte. Eine Suche mit "Google Maps" hätte sich vielleicht langwierig gestaltet. Hier habe ich mal das Streckennetz der betreffenden Region aus dem Jahr 1979: IMG-20220529-WA0000.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
- Andreas, da hattest Du ja auch das passende Bahnhofsbild aus einer anderen Perspektive gezeigt. Da hat aber leider jemand seinen Pkw auf dem Bahnübergang abgestellt, so dass der Blick auf die Gleisanlagen leicht behindert wurde.😜 Rechts gab es noch eine Freifläche zum Parken.😎 Ich musste tatsächlich zweimal hinsehen, ob der Pkw zum Bild gehört. Zeitlich passt er wohl zur Epoche.
- Thomas, tolle Info!👌 Zirndorf habe ich leider noch nicht besucht, obwohl mir Zirndorf natürlich ein Begriff ist (Zirndorf stand ja immer auf allen Playmobil-Packungen😊). Vielleicht verschlägt es mich ja mal dorthin...
Gruß Martin
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Ich kann dazu einiges schreiben, da ich dort in der Nachbargemeinde (Weiherhof - das ist der nächste Haltepunkt in Richtung Cadolzburg) gewohnt habe und in Zirndorf zur Schule gegangen bin. Aber erst später: ich muss nämlich gleich weg - und zwar nach: Zirndorf! Wasn Zufall! Mein Bruder arbeitet dort, und zwar bei - Playmobil! Das isn Ding, oder? Sachen gibt's...?
Auf den ersten zwei Bildern ist ein großes Gebäude links zu sehen: das ist die hiesige BayWa. Das hölzerne Gebäude so ziemlich in Bildmitte ist der Lokschuppen, noch aus LAG - Zeiten. Denn, Zirndorf war (vorläufige) Endstation der Sekundärbahn aus Fürth. Wie die Strecke nach Cadolzburg weitergeführt werden sollte, war noch nicht klar. So konnte zumindest die Lokomotive übernachten. Der Bahnübergang wurde noch in den 1970er Jahren durch eine Straßenunterführung ersetzt (da müssen die Autos immer ihre Lichter einschalten - die ist ziemlich lang und gewunden). Auf dem Bahnübergang hatte es nämlich öfters gekracht: entweder zwischen Autos oder zwischen Auto und Zug. Gesichert war der Bahnübergang mit (für mich damals) riesigen Schrankenbäumen. Jeder reichte über zwei Fahrspuren, die Straße war vierspurig. Warum auf dem zweiten Bild die Dame mitten auf dem Bahnübergang steht, erschließt sich mir nicht.
Die Straße, welche links anschließend an der BayWa in Richtung Weiherhof führt, ist die Kneippallee. Die existiert heute noch, ist eine richtige Allee mit altem Baumbestand und hat seit ca. 25 Jahren ihren eigenen Haltepunkt: Zirndorf Kneippallee. Mein ältester Bruder wohnte von 1984 (vor seiner einzigen Heirat) bis 1991 erneut in Zirndorf, um dann von 1994 bis 1998 wiederum erneut (mit seiner eigenen Familie) in Weiherhof zu wohnen. Jetzt arbetet er in Zirndorf, wie bereits geschrieben. So schließt sich manchmal ein Kreis. Zu Playmobil: Die Firma geobra Brandstätter war zu meiner Zeit gegenüber meiner Schule in der Bahnhofstraße ansässig. Jetzt jedoch ist sie am Playmobil Funpark zu finden. Und ganz ehrlich: wenn man einige Zeit nicht mehr dort war, erkennt man Zirndorf nicht mehr. Weiherhof auch nicht mehr.
herzlichen Dank für Deinen detailreichen und überaus interessanten Beitrag!👌 Solche großen Schrankenbäume kenne ich auch noch. Da wurde oft und gut so mancher Zugbetrieb von mir beobachtet. Die Dame auf dem zweiten Bild vergewissert sich bestimmt noch mal, dass der Zug nicht losfährt. Ich wohne nahe einem Straßenbahnknotenpunkt, an dem man immer wieder sieht, dass Leute anhalten und warten (obwohl die Türen der Bahn noch offen sind). Meist winken die Bahnfahrer den Wartenden hofierend zu, dass sie doch noch weiter die Gleise passieren können. Manche Leute gehen dann zügig, manche warten aber auch. Innerhalb einer Schranke ist ein längeres Warten natürlich nicht so vorteilhaft. Dein Bruder möchte bitte dafür sorgen, dass die Nostagieserie bei bestellbarem Zubehör ausgebaut wird.😉 Für meine Tochter stelle ich gerade eine Burganlage aus dem alten Stecksystem zusammen. Teile dazu hatte ich schon online bei Playmobil bestellt (z. B. alte Fachwerkhäuser). Beim alten Stecksystem passte ja alles zusammen. Weihnachten soll das Kastell stehen. Vermutlich werde ich dann Bilder in die betreffende Rubrik einstellen. Mal schauen, ob meine Tochter dann einen Schock bekommt (noch weiß sie nichts), da meine Planungen ein wenig groß geraten sind.😇
Aber um beim Fleischmann-Bild zu bleiben - die Baureihe 614 wurde seit 1972 ausgeliefert, so dass die Aufnahme zeitlich sehr gut einzugrenzen ist. Das Bild strahlt eine unheimliche Natürlichkeit und Realität der damaligen Verhältnisse aus. Die Bahn war mitten im Ort eingebunden und man lebte mit ihr. Ob es heute noch möglich wäre, seine Bettlaken direkt am Gleiskörper aufzuhängen... (siehe Bild 3)
Gruß Martin
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wie sagt das Beet zum Gärtner: Danke für die Blumen.
Noch eine Anmerkung zum Bahnhofsgebäude in Zirndorf:
Das war damals (zur Zeit der Entstehung der Bilder) tatsächlich noch bewohnt: vom Fahrdienstleiter und seiner Familie!
Die aufgehängte Wäsche gehörte somit wirklich & wahrhaftig der Gattin des Fdl!
Denn - wo sonst hätte die Gute denn ihre Wäsche sonst aufhängen sollen?
Jetzt ist das Bahnhofsgebäude verlassen, und Zirndorf ist (unbesetzte) Kreuzungsstation.
Was die abgebildeten 614er betrifft: die Standardkonfiguration des Tw's war dreiteilig.
Und, was den Zug mit der V 100 betrifft: der Zug fuhr morgens & abends zwischen Cadolzburg & Nürnberg Hbf als Schichtarbeiterzug. Die Verbindung war somit umsteigefrei (normalerweise war in Fürth Hbf "Endstation", und man mußte in die entsprechenden Züge umsteigen.). Die U- Bahn nach Fürth gab's damals noch nicht - wohl aber die Straßenbahn: Linie 4 (innerhalb von Fürth) und die Linie 1 (nach Nürnberg- Langwasser/ Bauernfeindstraße). Dort hatte man Anschluß an die U- Bahn nach Langwasser- Süd.
Aber ich schweife ab...
Und: wie vielleicht einige wissen, erfolgte damals (bis in die 1990er Jahre hinein) die Fahrwegsicherung des Zuges bei der Ortsdurchfahrt von Zirndorf durch einen Fahnenposten. Der Zug selbst fuhr mit Schrittgeschwindigkeit, und kündigte sein Annähern durch Pfeifsignale an.
Das gab jedesmal "Mecker" vom Schuldirektor (der selbst auch unterrichtete), wenn der Schulbus langsamer war als der Zug, oder der Zug (warum auch immer) Verspätung hatte, und der Schulbus aus diesem Grunde auf den Zug warten mußte... Es gab damals auf der Strecke auch noch Güterverkehr - zumindest zwischen Fürth und Zirndorf. In Zirndorf hatten einige Betriebe (auch die BayWa) Bahnanschluß. Und die ortsansässige Brauerei!
Und, warum der Bahnübergang aufgelassen wurde, hatte folgenden Grund: es gab einen sehr tragischen, schweren Unfall zwischen dem Zug und einem (oder mehreren) Autos mit mehreren Todesopfern! Das war für den gefährlichen Bahnübergang selbst das Todesurteil...
nicht zu vergessen im 1. und 2. Bild Mitte noch Dach und Giebel des auch abgerissenen Lokschuppens.
Der Bahnübergang wurde dann 1980 durch eine Unterführung ersetzt, die nach dem damaligen und noch lange tätigem Bürgermeister von Zirndorf "Schillischlucht" benannt wurde (nicht offiziell!) und wird.
Vielleicht kann Stefan noch genaueres zum genannten Unfall beitragen ? Mir ist davon nichts bekennt, wohne allerdings erst seit 1979 in OAS.
Zitat von papa blech im Beitrag #34 Aber ich schweife ab...
Ganz bestimmt nicht! Es dürfen und sollen ja Informationen zum Bild bekanntwerden. Diese Informationen hauchen dem Bild ja erst Leben ein. In diesem Fall sind es erklärende Informationen (z. B. Wäsche) oder die Nachvollziehbarkeit der Zugbildung. Andreas' Bild vom Zirndorfer Bahnhof im Beitrag #28 halte ich ebenfalls für sehr aussagekräftig. Man sieht, dass die Straße vor dem Empfangsgebäude noch mit altem Straßenpflaster ausgestattet ist. Solche Straßen waren auch in meiner Kindheit noch überall anzutreffen. Sie waren natürlich schon eine Seltenheit, aber in alten Industriegebieten (häufig in Bahnanlagennähe) oder schwach frequentierten und abgelegenen Wohnstraßen sah man sie noch. Es waren Gegenden, die noch nicht "steril" saniert wurden und somit einen morbiden Charme verbreiten. Solche Straßen sind nahezu seit den 1990er Jahren weitestgehend verschwunden.
Jetzt schweife ich mal wirklich ab.😇😉 Ich hatte tatsächlich mal vor, mir die Playmobil-Zentrale anzuschauen. Das ist daran gescheitert, dass ich die letzten Jahre immer mit dem Zug in Nürnberg war. Als ich vor vielen Jahren mal mit dem Auto da war, hatte ich leider andere Dinge in Nürnberg zu machen. Mittlerweile ist Playmobil ein Weltkonzern und es gibt genug Informationen (über Produktionsstätten, Park und Zentrale). Interessant wäre aber mal zu erfahren, wie das Unternehmen vor dem Welterfolg ausgesehen hatte und wo es untergebracht war. Wenn Du darüber etwas wissen solltest, wäre ein Bericht im Thread "Erinnerungen an die 70er: Playmobil" (>hier klicken<) mit Sicherheit interessant.
Gruß Martin
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Habe gerade festgestellt, das die Bildbeschreibung für das Bild von dem Bahnhof Zirndorf auf der rechten Buchseite stand, das Bild aber auf der linken Buchseite war. Für mich verwirrend Hatte zuerst angenommen, daß die Bildbeschreibung auf der linken Buchseite auch zum linken Bild gehört. Darum reiche mal die rechte Seite noch nach inklusive Bahnübergang ohne Auto
es freut mich sehr, daß euch meine Geschichten von "damals" so sehr interessieren!
Ich muß jedoch zu meiner Schande gestehen, daß ich schon vieles nicht mehr weiß (wir wohnten von Okt. 1975 bis Sept. 1977 in Weiherhof), oder mir einfach nicht alles gesagt wurde!
Vom Unfall am BÜ in Zirndorf weiß ich nur noch so viel, daß damals (ich glaube, es war 1977) über dem Bahnhofsbereich eine dunkle Rauchsäule stand, auf der Bahnhofstraße (dort befand sich meine Schule - wir hatten gerade Pause) ein Feuerwehrauto nach dem anderen in Richtung Bahnhof mit Blaulicht und Tatütata "bretterte", gefolgt von Notarztwagen und Polizeiautos. Alles mit Blaulicht und Tatütata!
Ich erinnere mich auch noch daran, daß der Schulbus zwecks heimbringens der Schüler nicht den direkten Weg nach Weiherhof genommen hatte, sondern "andersrum" - aus Richtung Banderbach.
Entweder, weil die Kreuzung am Bahnhof voll gesperrt war, weil mit Einsatzfahrzeugen voll, oder um uns Kindern den Anblick von entstellten(?) Leichen zu ersparen?!
Soweit ich noch weiß, war ein Zug mit einem Tanklastwagen zusammengestoßen, woraufhin Letzterer in Flammen aufgegangen war. Es waren wohl noch Pkw's in den Unfall involviert, ebenso wohl auch der Schrankenwärter (die Schranken waren noch handbedient, inklusive Glocke!). Deshalb war für mich der Unfall von Langenweddingen, als ich davon erfuhr (erst nach der Wende), ein deja vue!
Aber, bitte behandelt mich nicht wie Jesus und nagelt mich nicht fest - ich war damals zarte 9 Lenze jung! Heute bin ich 54!
Und: was die Pflasterstraße am BayWa- Gebäude betrifft: die ist heute noch zu bewundern! An Ort und Stelle! Die Kneippallee ist nämlich für den Durchgangsverkehr gesperrt worden (nach Weiherhof führt eine Umgehungsstraße über ehemalige Felder durch ein neu entstandenes Industriegebiet), und jetzt eine Fußgängerzone mit Radweg. zu meiner Zeit war das die Hauptverkehrsstraße nach Weiherhof!
Das Ausehen der ehemaligen Firma geobra Brandstätter ist auch schnell erzählt (die befand sich ja direkt gegenüber meiner Schule - jede Pause hab ich rübergeguckt, auch meine damaligen Freunde...): das war ein schmuckloser Industriebau mit breiter Laderampe für Lkw's, einem gepflasterten Hof und einem Flachdach. Die Gebäudefarbe war beige. Zu sehen gab's nix!
Man muß auch erwähnen, daß es damals nicht absehbar war, daß sich Playmobil dermaßen durchsetzen wird...
Ich selbst hatte meiner bezaubernden Gattin und unserem Sohnemann erst letztes Jahr diese "Stätte meiner Kindheit" gezeigt, allerdings mit dem Auto. Und, wie ich bereits geschrieben habe - Zirndorf hat sich sehr verändert! Und Weiherhof erst! Für meine Familie war das Ganze allerdings sehr aufschlußreich...!
Und noch zum guten Schluß: "Damals" war die Zeit, als die Sommer noch heiß, die Winter noch kalt und voller Schnee, Weihnachten fröhlich und das Leben selbst noch abenteuerlich war.
vielen Dank für die schönen Ablichtungen aus dem Buch. Das letzte Bild mit dem "Hasenkasten"-Steuerwagen fand ich als Kind toll. Es ist im Gleisplanbuch M4 auf der Seite mit den Anlagen 4213 und 4214 abgedruckt. Und den Steuerwagen habe ich dann auch irgendwann als Fleischmann-Modell bekommen.