Hallo, werte Röwa-Freunde,
ich habe vor einiger Zeit mal wieder im "Modellbahn-Altpapier" gewühlt und einen sehr interessanten
Umbaubericht aus demEM 06/73 aufgetan, den ich persönlich äußerst genial finde und direkt
selbst getestet ( und für sehr gut befunden ) habe! - Ich meine, daß auch die alten Röwa- (und Trix-)
Schnellzugwagen ohne KKK einfach zu schade sind, "in der Bucht" oder sonst wo versenkt zu werden!
Vorab noch eine wichtige Bemerkung: "Geistiger Vater" des Umbaus und des damaligen EM-Berichts
war der (wohl bei vielen Umbauern sehr bekannte) Hermann Gaßner aus Taufkirchen - ja, der
mit den vielen Beschriftungen!
Eine Maßskizze, von mir nachgezeichnet und in Details erweitert, folgt am Schluß des Beitrags. Sie
zeigt den aus 2mm-MS-Rohr gebogenen Winkel, der nach weiterer Bearbeitung auf einem Röwa-Normal-
kupplungskopf, (Nicht Röwamatik-kk-Kopf !!), von dem der Bügel entfernt wurde, montiert wird.
Der senkrechte Teil des MS-Röhrchens gleitet im alten Wagen sowohl in der Quernut, in dem die
alte Pufferbohle ursprünglich geführt wurde, als auch in dem genau 2mm breiten und ca. 5 mm langen
Schlitz, der in die alte Deichsel des bisher KK-losen Wagens paßgenau eingearbeitet wurde. Wie von
mir bereits gewohnt, ist dieser Beitrag wieder sehr wortreich - so Manches läßt sich eben nicht in 2-3
Sätzen erklären! Und endlich das erste Bild:
Es zeigt das Ende der bearbeiteten Alt-Deichsel sowie die vorher abgetrennte Bügelkupplung. Die Deichsel
darf nicht gekürzt werden, sondern höchstens an den äußeren Ecken etwas verrundet werden.
Bild 2.):
Es zeigt die wieder eingebaute Deichsel, die rückseits mit einem Radius (als Bewegungsspielraum für die aus-
schwenkende Deichsel) versehene Ersatzpufferbohle von Röwa, ( man kann aber auch die Endstücke der alten
Schwenkpuffer nehmen - ich fand den Ersatz allerdings schöner), sowie das untergeklebte, weiße Distanzstreif-
chen ( 2,3 x 1,0 x 27 mm, bündig zur Vorderkante der Quernut. - Dieses ist für den Pufferbohlen- Höhenausgleich.
Sowohl der Schlitz in der Deichsel, als auch die nachgearbeitete / entgratete Querrille müssen gut gefettet
werden! Das Messingröhrchen des neuen Kupplungskopf-Aufsatzes des folgenden Wagens muß ganz leicht
darin gleiten! Es taucht genau in das Loch ein, welches durch den Kreuzungspunkt von Querrille und Deichsel -
schlitz gebildet wird! Bild 3.) zeigt nun stirnseitig den alten, umgebauten Wagen in der Lokliege:
Zu sehen sind hier die Pufferbohle und die weiße, noch ungefärbte Sichtfläche des Distanzstreifchens - Flüchtigkeits-
fehler!
In Bild 4.) ist alles geschwärzt:
Vorab geht es einfacher und sieht besser aus.
Nun zum nächsten Wagen, oder zumindest dessen KK-Kopf. Bild 5.) zeigt den umgebauten Röwa-Kupplungskopf....
....(nicht KK-Kopf!) mit aufgelegtem und mit einer Schraube M1,6 befestigten MS-Aufsatz. Da bei einem Bohrloch -
Durchmesser von 2 mm (Der ursprünglichen Breite des Kupplungshakens am Grunde) im flachgeklopften MS zuwenig
Material übrig bliebe, wird vorne eine Bohrung von nur 1,6 mm gesetzt, und der MS-Aufsatz damit auf den
gleichmäßig (also achs-symetrisch!) dünner gefeilten Kupplungshaken gestülpt. Das ist doch sicherer, besonders in
Bezug auf längere Züge! Das hintere Gewinde-Loch für die Schraube M1,6 habe ich mit D = 1,25 mm vorgebohrt.
Bild 6.) zeigt die Umbaukupplung von unten,
die beim folgenden Wagen in den Schacht gesteckt wird. Für den gut zu erkennenden
Schraubenkopf muß genügend Kunststoff als Unterlage vorhanden sein, daher sind die Röwa-Köpfe, die den Wagen
beiliegen, oder zumindest ähnliche, dafür am besten!
Bild 7.) zeigt 2 für das Foto näher zusammengeschobene Röwa-Wagen mit Röwamatik-KK, deutlich sieht man bei ei-
nem den Kupplungshaken, der den MS-Aufsatz genau in der Richtung fixiert. Auf die MS-Röhrchen wird dann (bei wie-
der auseinander gezogenen Wagen) der umgebaute Altwagen gestülpt! Probefahrt - Fertig!!
Bilder 8.) und 9.) zeigen jeweils die Kombination des umgebauten Altwagens...
...mit jeweils einem Gegenüber mit Röwamatik-KK!
Damit alles leicht "flutscht", werden die waagrechten Enden der Gummibalgen leicht angeschrägt, die seitlichen Kanten
der Puffer werden leicht nach hinten gebogen, (brechen schon nicht ab!!), und alles leicht gefettet - so gibt es
keine Überpufferungen oder dolles Gewackel in Weichenstraßen! Funktioniert auch bei Wendezügen!! Die Wagenenden
sind in Kurven-Innenseiten sogar 2mm enger zusammen als bei Wagen, die "nur" mit normalen Röwamatik-Kulissen aus-
gestattet sind! Bild 10.) zeigt nun die Maßskizze des MS-Rohr-Aufsatzes:
Einzige Einschränkung bei Verwendung dieser angenehm kosten-neutralen Methode: Kein freizügiger Einsatz solcher Wagen
möglich, es muß immer ein "alter" Wagen mit umgebauten Deichseln auf beiden Seiten mit "neueren" Wagen mit eingesteck-
ten Umbauköpfen kombiniert werden!.- Ich denke, das ist aber verschmerzbar angesichts dieser tollen Optik.
Mir war die Anwendung zunächst mal bei reinen Röwa-Zügen wichtig. - Ob sich das Ganze auch mit Fremdfabrikaten und
deren schwergängigeren , spitzen Möwenkulissen kombinieren läßt, weiß ich noch nicht. Bei Gelegenheit werde ich auch das
mal testen. Das war es erst einmal. Ein Hoch auf Hermann Gaßner (nach 48 Jahren!!) für diese geniale Idee !
Schöne Grüße
Wolfgang aus dem Sauerland