Hallo zusammen, ein interessantes Thema - die Diskussion im Forum hatte ich bisher total übersehen.
Ich finde garnicht, dass es grundsätzlich verschiedene Einstellungen sind, die hier geschildert werden. Jeder befindet sich halt in einer persönlichen „Phase“ des Sammlerlebens. Die ändert sich genau so wie auch von Klaus, Holger, Christian, Karl und Euch allen beschrieben.
Bei mir ist / war es so: Zu Anfang kam ich von jedem Börsenbesuch mit einem Riesen Koffer (ohne Witz) voll mit Material nach Hause. Dabei brachte ich alles was in der Zwischenzeit an Barem gespart war „unter die Leute“.
Erst mit der ersten Anlage wurde meine Kaufwut ein wenig reduziert weil auf einmal „sichtbar“ war was bereits vorhanden... ... z.B. 10 mal der gleiche Güterwagen oder mehr als 10 Donnerbüchsen! Bis dahin in Umzugskartons verstaut hatte ich das garnicht bemerkt.
Durch wechselnde Lebensumstände bedingt trennte ich mich vor längerer Zeit von allen großen Loks, Commodore und HR, CCS und weitere schöne aber für meinen damaligen Geschmack „zu große“ Stücke wurden abgegeben.
Evtl. habt Ihr ja meinen aktuellen Anlagenbericht verfolgt, bei der Entstehung dieser Anlage habe ich genau bemerkt was „übrig“ ist.
Jetzt plane ich eine weitere, nein: neue Anlage und damit beginnt wieder mal eine Phase. Bin selbst gespannt wie es weitergeht!
Und für die hoffentlich noch ferne Zukunft hat meine verständige Frau ebenso wie meine Kinder diverse Tel.-Nummern der bekannten Auktionatoren :-)
Liebe Grüße Jürgen
Mit Märklin Tinplate spielen ... ... und originale, alte Lokomotivschilder sammeln - mein Hobby!
an anderer Stelle im Forum habe ich etwas gelesen, das hier eigentlich ganz gut passt:
Zitat von Bruno-und-Baby im Beitrag Faller Nr. 136, Bretterbude, Fertigmodell Damit ich mich sozusagen erfolgreich bremse, denke ich immer an den Spruch von Karl Lagerfeld, der sagte in ungefähr: Sammeln ist toll. Wobei das tolle am Sammeln das Jagen ist - aber das Besitzen ist dann schrecklich.
Da ist wirklich etwas dran. Ich verbringe aktuell wieder viel Zeit damit, mir sehr darüber den Kopf zu zerbrechen, wie man eine gute und relevante Sammlung unterhält. In den vergangenen Monaten habe ich meine Sammlung in der Größe noch einmal dramatisch reduziert und dauerhaft auf eine kleine zweistellige Zahl an Loks und Wagen begrenzt. Trotzdem habe ich manchmal den Eindruck, den roten Faden noch nicht zu finden. Die Suche nach der Ordnung der Dinge ist sehr viel schwieriger als die Suche nach einem Neuzugang.
Nächstes jahr werde ich 70, und da gehen einem schon komische Gedanken durch den Kopf, insbesondere: Was wird mal aus meiner Eisenbahn?
Ein guter Freund (für den ich bereits drei Loks gebaut habe (BR 23 DB, BR 18.6, BR 84) fragte mich kürzlich, ob ich ihm nicht eine weitere Lok bauen könnte. Ich habe gerne zugesagt, denn das Konstruieren und Bauen derartiger Modelle ist für mich die reinste Freude, und wenn dann anschließend das (hoffentlich gelungene) Modell nicht bei mir rumsteht, umso mehr....
Aber vorher muß ich meine beiden offenen Projekte beenden: E 44.5 und die Rheinuferbahn.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Diese Frage habe ich mir im Rahmen meiner Krankheitsbewältigung auch gestellt. Feldbahn 1/1, Blechbahnen in Spur 1 und Spur 0, Spur 0 nach NEM, Modellbau …. Vieles lag/liegt nur in Kisten und Kartons verpackt. Angefangene Projekte wurden nicht fertig gestellt. Das wurde mir alles zuviel und immer mehr zur Last als zur Lust.
Ich habe daher einen Schnitt gemacht, bzw. bin noch dabei. Von allem was sich angesammelt hatte bleibt nur noch die Spur 0 nach NEM, Fleischmann und Doll. Alles andere ist bzw. geht weg. Das habe ich auch schon gut umgesetzt.
Und es ist sehr befreiend! Auch unterstützt es meine Genesung ungemein.
auch mich beschäftigt das Thema schon länger. Als ich noch aktiv im Arbeitsleben stand, hatte ich fast keine Zeit zum basteln und habe stattdessen sehr viel Material für den Bau einer großen Anlage angeschafft. Jetzt bin ich seit 4 Jahren in Rente und habe einen realistischen Überblick, wieviel Zeit ich für den Bau meiner "Großanlage" zur Verfügung habe. Da ist nämlich ein großer Garten, eine zusätzlicher Schrebergarten, bisher ein Enkel und meine Frau, die ebenfalls Zeit einfordern. Außerdem kommt für mich dazu, dass ich mich gefragt habe, ob ich den Bau einer großen Anlage mit Schattenbahnhof, Oberleitung und Signale überhaupt noch hinkriege, da ich noch nie eine größere Anlage gebaut habe. Deshalb habe ich nach zwei Jahren brüten beschlossen, die existierende Anlage, noch von meinem Vater, abzubauen. Außerdem wird der Wechsel auf Spur 0 Tinplate endlich vollzogen. Auf dem Platz der abgebauten Anlage kommt eine Spur 0 Tinplate Anlage. Zugleich habe ich etwa dreiviertel meiner 00/H0 Sammlung verkauft. Weiterhin wurde auch (was eigentlich nicht hier her gehört) eine Garage voll BMW Motorradteile verkauft, welche ich über viele Jahre zusammengetragen und nie gebraucht habe. Vor drei Wochen habe ich dann einen halben Kombi voll Eisenbahnmaterial noch zur Fa. Ritter gebracht. Mir ist mit dem Verkauf der Vielen Sachen eine große Last von den Schultern gefallen. Ich war lange schon unzufrieden bis ich mich zu diesem Schritt durchgerungen habe. Jetzt fahre ich auf einer kleinen Spur 0 Spielanlage in einem ehemaligen Kinderzimmer auf 1,2 x 2,2m meine acht Märklin Loks auf 8er Gleisen und bin glücklich. Die große Spur 0 Anlage im Dachboden habe ich auch schon angefangen.
Jetzt wünsche ich Euch allen noch viel Freude mit unserem schönen Hobby!
Auch ich muss mich mit meinen knapp 75 Jahren inzwischen damit abfinden, das ich meinen Modellbau (Selbstbau, Restaurieren, Reparieren und Tunen) stark reduzieren und mich von vielem trennen muss! Ja, das tut weh!
Noch vor 2 Jahren habe ich meine aufgeständerte Gartenbahn (3,5 x 9 m großes inzwischen Doppelschienenoval mit 6 Weichen und 2 langen Abstell - davon ein Anheizgleis - ohne Landschaft) unter großen Anstrengungen mit meinem Schwiegersohn aufgebaut. https://www.youtube.com/watch?v=fL91axeZ03U&t=48s
Nun bin ich seit einem knappen Jahr 100% multifunktional behindert und sitze im elektrischen Rollstuhl und mein 14 Jahre alter Sessellift, der mich in meine Hochparterrewohnung mit einer 5qm großen Falleranlage (hier noch im Aufbau und ohne Landschaft) und bringt, zeigt Alterserscheinungen. Da ich seit dem wegen mangelnder Bewegungsfähigkeit so viel zugenommen habe, bekomme ich dafür keinen Ersatz. Also steht die Frage: Umzug in eine rollstuhlegerechte Wohnung oder betreutes Wohnen?
Zu meinem Bedauern haben meine beiden Söhne, mein Schwiegersohn und meine 4 Enkel und 2 Enkelinnen kein Interesse an diesen Dingen. Deshalb werde ich meine Märklin-Spur 1 Uhrwerk-, und Elektroloks und meine Echtdampfloks Spur 1, eine getunte "Anna", eine Storchenbein und meine Eigenbau-"Crampton" sowie eine Spur 0 Bing-Spirituslok sowie das zugehörige rollende Material behalten. Für diese werde ich mir entsprechende Vitrinen zulegen. Aber erst mal muss ich eine passende Wohnmöglichkeit finden. Und das ist gar nicht so einfach! Von den Fallerdingen und den Wilesco- und Fleischmann-Dampfmaschinen und einer Wilesco-Dampfwalze werde ich mich trennen.
Und genau diese Lebensweisheit, die in Gerds Beitrag enthalten ist, mache ich mir zu eigen. Nicht aufgeben, sondern das Beste draus machen ist die Devise. Ich wünsche Euch allen Gesundheit, Erfolg und Freude an unserem Hobby.