01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

Dachte immer, nur die Dampfloks dampfen!

#1 von Doc1981 , 02.04.2021 20:19

Hallo

Wahnsinnvideo!



Gruss
Bernd


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RE: Dachte immer, nur die Dampfloks dampfen!

#2 von MS 800 , 02.04.2021 20:37

Hallo, Bernd,

unabhängig vom Inhalt des gezeigten Videos haben natürlich auch Diesellok und sogar die ersten Ellok gedampft, damit sie einen Personenzug heizen konnten. Die hatten einen Dapferzeuger an Bord und bei entsprechenden Außenemperaturen hat das mächtig Kondenswasser gegeben in der Luft. Bei Diesellok habe ich das noch in den 1980er Jahren bei Wendezügen mit 211 und Silberlingen im Ruhrgebiet gesehen, z.B. auf der - jetzt nach der Elektrifizierung so bezeichneten - S9.

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RE: Dachte immer, nur die Dampfloks dampfen!

#3 von longjohn , 02.04.2021 22:17

Ja, Bernd, und so konnte man einige der V200 noch am Wasserkran sehen - auch bayerische Elloks mit Dampfkessel.

Ein einem Sonderheft vom Eisenbahn-Journal gab es mal ein Bild von V200 am großen Wasserkran. Die Loks hatten an der Seite oberhalb/zwischen den Motorraumfenstern eine Klappe, durch die das Wasser in den Kessel kam. Später wurde per Schlauch durch ein Ventil im Schürzenbereich der Lok befüllt.

Die V 200 035 hatte noch so eine Klappe (z.B. das Trix Express Modell).

Gruß

Frank

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RE: Dachte immer, nur die Dampfloks dampfen!

#4 von Droge Dampf , 03.04.2021 00:11

Moin Bernd, moin Allerseits,

dagegen war das Rohreblasen und Ausblasen unserer Öler eine "Lachnummer"

Hoffentlich hat Greta diesen Film nicht gesehen

Viele Grüße
Horst


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RE: Dachte immer, nur die Dampfloks dampfen!

#5 von Georg , 03.04.2021 09:11

Was da in dem Video bei den russischen Dieselloks heraus kommt, entsteht wenn der Turbolader kaputt geht. Dann wird plötzlich nicht mehr genug Luft in den Dieselmotor geblasen, die für eine ordentlich Verbrennung erforderlich ist. Es wird aber weiterhin die gleiche Menge Dieselöl in die Zylinder eingespritzt. Die Folge ist der Ausstoß von unverbrannten (noch Dieselöl enthaltenen) Auspuffgasen. Dunkler Rauch. Wenn man nicht schnellstens die Sauerstoffzufuhr zum Motor abstellt, wird das immer ölhaltiger werdende Gemisch in den Aupuff gedrückt, wo es sich an den heißen Auspuffblechen entzündet. Die Folge ist die Flamme aus dem Auspuff.

In den Anden klettert die Eisenbahn auf über 4000 m Höhe, da kommt es schon mal im Normalbetrieb zum Sauerstoffmangel bei der Verbrennung im Dieselmotor, dann wird das Gemisch zu fett und steigt unverbrannt aus dem Auspuff raus und kann sich entzünden. Dann schlagen Flammen aus dem Auspuff. Das ist aber vergleichsweise harmlos.
https://youtu.be/rD7fKeE4pcQ?t=1084

Dagegen: Aufsteigender weißer "Rauch"bei einem Dieselmotor (und auch Benzinmotor) deutet darauf hin, daß Kühlwasser in die Zylinder gedrungen ist und verdampft. Das passiert, wenn die Zylinderkopfdichtung undicht wird. In der Folge ist das Kühlwasser irgendwann aufgebraucht und der Motor wird mangels Kühlung zu heiß und es kommt zum Kolbenfresser.

Abgesehen von den Dampfheizkesseln auf Lokomotiven: Auch aus Elloks konnte weißer Dampf aufsteigen. Bei den Drehstromloks der italienischen Staatsbahn wurden die Anfahrwiderstände mit Wasser (welches verdampfte) gekühlt.
https://youtu.be/-PCgEjtOkEI?t=49

Viele Grüße Georg


Georg  
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RE: Dachte immer, nur die Dampfloks dampfen!

#6 von Doc1981 , 03.04.2021 15:04

Hallo
die Überschrift war auch mehr als Witz gemeint und sollte Neugier wecken.
Habe aber durch eure Beiträge wieder was gelernt!

Vielen Dank
Bernd


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RE: Dachte immer, nur die Dampfloks dampfen!

#7 von Goenninger-Baehnle , 04.04.2021 01:34

Zitat von Georg im Beitrag #5
Was da in dem Video bei den russischen Dieselloks heraus kommt, entsteht wenn der Turbolader kaputt geht. Dann wird plötzlich nicht mehr genug Luft in den Dieselmotor geblasen, die für eine ordentlich Verbrennung erforderlich ist. Es wird aber weiterhin die gleiche Menge Dieselöl in die Zylinder eingespritzt. Die Folge ist der Ausstoß von unverbrannten (noch Dieselöl enthaltenen) Auspuffgasen. Dunkler Rauch. Wenn man nicht schnellstens die Sauerstoffzufuhr zum Motor abstellt, wird das immer ölhaltiger werdende Gemisch in den Aupuff gedrückt, wo es sich an den heißen Auspuffblechen entzündet. Die Folge ist die Flamme aus dem Auspuff.

In den Anden klettert die Eisenbahn auf über 4000 m Höhe, da kommt es schon mal im Normalbetrieb zum Sauerstoffmangel bei der Verbrennung im Dieselmotor, dann wird das Gemisch zu fett und steigt unverbrannt aus dem Auspuff raus und kann sich entzünden. Dann schlagen Flammen aus dem Auspuff. Das ist aber vergleichsweise harmlos.
https://youtu.be/rD7fKeE4pcQ?t=1084

Dagegen: Aufsteigender weißer "Rauch"bei einem Dieselmotor (und auch Benzinmotor) deutet darauf hin, daß Kühlwasser in die Zylinder gedrungen ist und verdampft. Das passiert, wenn die Zylinderkopfdichtung undicht wird. In der Folge ist das Kühlwasser irgendwann aufgebraucht und der Motor wird mangels Kühlung zu heiß und es kommt zum Kolbenfresser.

Abgesehen von den Dampfheizkesseln auf Lokomotiven: Auch aus Elloks konnte weißer Dampf aufsteigen. Bei den Drehstromloks der italienischen Staatsbahn wurden die Anfahrwiderstände mit Wasser (welches verdampfte) gekühlt.
https://youtu.be/-PCgEjtOkEI?t=49

Viele Grüße Georg




Hallo,

mit einem Turbolader-Schaden ist nicht zu spaßen ! Dazu fällt mir eine Story ein, wie sie das Leben schrieb - ich erlaube mir mal zu berichten, zur Feier des Osterfestes:


Wir hatten in der Werkstatt vor ca. 15 Jahren mal einen alten Mercedes-Lkw vom Typ 814, der hatte einen Turboschaden. Im Detail: Das sog. Laufzeug, die Welle der Verbindung Verdichterrad-/Turbinenrad war ausgeschlagen und der Öldruck der Schmierleitung dieser Welle förderte das Öl nicht zu jener und anschließend durch den Ölrücklauf unten zurück zur Motor-Ölwanne, sondern das Öl gelangte über das Turbinenrad in den Abgaskrümmer und Richtung Auspuffanlage ins Freie. Ergebnis: Der Motor hat geraucht was das Zeug hielt (Früher "blies" bei uns die Spätschicht solche Fälle im Dunkeln frei auf einer nächtlichen Probefahrt über eine Steige in Richtung schwäbische Alb, einfache Strecke 10 Kilometer. Bei der Rückfahrt konnte man noch Rauchschwaden sehen ...)

Jedenfalls, den Abgas-Turbolader (ATL) habe ich (als damals junger Lkw-Monteur) erneuert. Nach der Reparatur dann noch den Ölstand ordnungsgemäß richtiggestellt. Anschließend habe ich das Fahrzeug rückwärts aus der Werkstatt heraus auf den Hof gefahren und wollte den Motor gerade abstellen - da habe ich bemerkt wie der Motor selbsttätig Gas annahm und das Pedal von alleine betätigt wurde (Der Motor hatte kein E-Gas mit elektronischem Fußfahrgeber, sondern noch eine mechanische Gasregulierung mit Gestänge vom Pedal bis zur Einspritzpumpe). Die Drehzahl nahm immer mehr zu, als ich geistesgegenwärtig (Vor Schreck, aus Angst ?) den Motor abwürgte, in dem ich einen Gang einlegte und die Kupplung kommen ließ. Ans Abstellen mit dem Fuß-Knopf am Boden dachte ich gar nicht.

Der Lkw wurde dann mit dem Stapler wieder in die Werkstatt gezogen und wir haben den Ansaugtrakt zerlegt; das Ansaugrohr demontiert: Alles war voller Öl. Ich hatte mangels Erfahrung beim Lader erneuern den Ansaugtrakt nicht auf Öl-Eintritt kontrolliert (Das Lustige: Der Fahrer fuhr mit dem Lkw noch zu uns in die Werkstatt ...) Der ATL hatte Öl auch in den Ansaugtrakt gefördert. Mein Meister erklärte mir damals: Wenn ein Motor Öl ansaugt und richtig hochdreht; dann bekommt man ihn nicht mehr aus, er dreht weitaus höher als seine Abregeldrehzahl bis die Pleuel aus dem Kurbelgehäuse fliegen. Da kann der Fliehkraftregler der E-Pumpe abregeln wie er möchte.

Darum ist es auch schädlich, ja sogar lebensgefährlich für einen Motor wenn (extrem) zu viel Öl eingefüllt ist. Abgesehen davon daß dabei Öl in den Kat bzw. DPF (Partikelfilter) gelangt und diese Bauteile dadurch schädigen kann: Die Bewegung der Kurbelwellen-Wangen peitschen das Öl in der Ölwanne auf und die Bewegung der Kolben fördert es zwischen Kolben und Zylinderwand nach oben in den Brennraum. Erst langsam, wenn die Ölmenge dann mehr wird und der Motor Öl ansaugt dreht er hoch bis es ihn zerreist ... also gleicher Effekt wie ein Turboschaden.

Wenigstens ist "mein" Motor damals keinen Tod gestorben durch Überdrehzahl. Ich war nur um eine Erfahrung klüger. Darum ist Erfahrung manchmal leidvoll gesammelt


Das war mein Wort zum Sonntag


Gruß Wolfgang

MÄRKLIN-Fan


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RE: Dachte immer, nur die Dampfloks dampfen!

#8 von Goenninger-Baehnle , 04.04.2021 01:46

Zitat von Georg im Beitrag #5
Was da in dem Video bei den russischen Dieselloks heraus kommt, entsteht wenn der Turbolader kaputt geht. Dann wird plötzlich nicht mehr genug Luft in den Dieselmotor geblasen, die für eine ordentlich Verbrennung erforderlich ist. Es wird aber weiterhin die gleiche Menge Dieselöl in die Zylinder eingespritzt. Die Folge ist der Ausstoß von unverbrannten (noch Dieselöl enthaltenen) Auspuffgasen. Dunkler Rauch. Wenn man nicht schnellstens die Sauerstoffzufuhr zum Motor abstellt, wird das immer ölhaltiger werdende Gemisch in den Aupuff gedrückt, wo es sich an den heißen Auspuffblechen entzündet. Die Folge ist die Flamme aus dem Auspuff.

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https://youtu.be/rD7fKeE4pcQ?t=1084

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https://youtu.be/-PCgEjtOkEI?t=49

Viele Grüße Georg




Hallo,

es gibt da einen interessanten Bericht im Heft "Modelleisenbahner Spezial, Nr. 15" - über die Krauss-Maffei Loks für die USA, aus den 60er Jahren.

Da wird beschrieben daß & warum die deutschen 4-Takt "Hightech"-Motoren in dieser Umgebung Probleme hatten, bzw. reihenweise den Geist aufgaben. Das Gemisch entzündet sich im Extremfall über das Abgas und in Tunnels wird daher keine Luft mehr angesaugt weil keine mehr vorhanden, die Motoren gingen aus ... dann stand die ewig lange Fuhre.

Kleine Ursache, große Wirkung.


Gruß Wolfgang

MÄRKLIN-Fan


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RE: Dachte immer, nur die Dampfloks dampfen!

#9 von Petz , 04.04.2021 02:04

Zitat von Georg im Beitrag #5
Was da in dem Video bei den russischen Dieselloks heraus kommt, entsteht wenn der Turbolader kaputt geht. Dann wird plötzlich nicht mehr genug Luft in den Dieselmotor geblasen, die für eine ordentlich Verbrennung erforderlich ist.

Das zu Beginn verlinkte Video zeigt meiner Einschätzung nach aber weder Turbo - bvzw. Motorschaden an sich (insoferne ist auch der Videotitel unzutreffend) sondern die in Russland geübte Praxis mit minutenlanger Motorhöchstdrehzahl Ruß - und Ölkohleablagerungen im Turbosekundärteil zu lockern und auszubrennen. Deshalb sieht man auch keine Flammen im Sinne des Wortes sondern nur eine Unmenge an Glutpartikeln verschiedenster Größen.
Dazu ist noch anzumerken das die Te10 - Loks bei denen das praktiziert wird Gegenkolbenzweitaktdiesel sind die auf der Fairbanks - Morse Motorenbauart basieren die in USA in Dieselloks dieser Firma und als Schiffsantriebe verwendet wurden. Die Russkis haben den Motor weiterentwickelt und mit Turbos von 2400 auf 3000 HP hochgezüchtet wobei zwangsläufig aufgrund der hängenden oberen Zylinderbank mehr Öl in die Brennräume, somit auch den Abgastrakt übertritt als dies bei konventionellen Motorbauarten der Fall wäre und dort verkokelt. Ein Problem das in noch viel stärkerem und leidvollem Ausmass jeder kennt der zu Zeiten mal ein Moped besass als noch Gemischschmierung Usus war ...

Die von Wolfgang beschriebenen Tunnelabgasprobleme in den USA hatte nicht nur Kraus Maffei sondern führte bei EMD zur sogg. Tunnelmotorbauart bei der die Lufteinlässe runter auf Hauptrahmenebene gesetzt wurden.


Grüße von Markus

Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)


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Buch: Geschichte der Modellbahn - Wagner

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