Hallo zusammen, aus irgendwelchen Gründen hat man immer eine Lieblingslok und hofft, daß sie doch mal endlich als Modell herauskommt. An die Baureihe 66 hat sich bislang kein Spur N Hersteller wieder herangetraut, es gab nur das betagte Arnold Modell und das Exemplar von Ibertren, welches Gerüchten zufolge im Prinzip aus den alten Arnoldformen stammen soll. Aber hier nun die Arnoldvariante:
Lange gesucht und nun ein gut erhaltenes Exemplar gefunden. Ach ja, falls jemand etwas Genaueres zu dem Verhältnis zwischen Arnold und Ibertren BR 66 weiß, so soll er es ruhig sagen. Mit Grüßen aus Münster, Hanns.
mit gefällt die BR 66 von auch sehr gut, trotz ihrer, aus heutiger Sicht, "Mängel". Wenn ich das richtig im Blick habe, dürfte das auch die erste Dampflok in Spur N gewesen sein, oder?
Die Frage, die Du bezüglich der Arnold-Formen für das Ibertren-Modell gestellt hast: Das habe ich mich auch schon gelegentlich gefragt. War für mich dann heute morgen mal Anlass beide Loks miteinander zu vergleichen. Hier das Ergebnis:
Vorne Ibertren, hinten Arnold.
Oben Ibertren, unten Arnold. Aber eigentlich braucht es diese Beschreibung gar nicht, da man die Arnold-Lok, auch in Unkenntnis der sonstigen Unterschiede, an der Übergangskupplung (vertikaler Stift an der Kupplungsspitze) erkennen kann.
Insgesamt also sehen sich die beiden Loks auf den ersten Blick schon sehr, sehr ähnlich. Bei genaueren Hinschauen fallen dann schon die Unterschiede bei einigen Details auf. Ich denke daher, dass für das Gehäuse, das bei der Arnold-Lok übrigens aus Metall, bei der Ibertren-Lok aus Kunststoff ist, unterschiedliche Formen/Konstruktionen verwendet wurden. Andererseits fällt bei der Aufnahme des Gehäuses von innen auf, dass die Gehäuse die gleichen Merkmale and der gleichen Stelle aufweisen (siehe letztes Bild). Kann natürlich Zufall sein. Antrieb etc. ist natürlich komplett unterschiedlich.
Also, ich schließe mich da Hanns an: Vielleicht weiß ja einer von Euch noch etwas mehr, vielleicht aus erster oder zweiter Hand, warum ausgerechnet Ibertren eine dem Arnold-Modell so ähnliche Lok herausgebracht hat. Zumal ja auch noch hinzukommt, dass die Ibertren-Lok erst erschienen ist, als sie schon aus dem Arnold-Programm geflogen (1972?) war. Vielleicht ist das ja auch ein Grund für die Spekulationen um die "Verwandschaft" der beiden Loks.
Hallo Lutz, recht herzlichen Dank für die großartigen Fotos, die ja einen optimalen Vergleich ermöglichen. Ich habe heute extra noch einmal mit einem ehem. Arnold-Konstrukteur gesprochen. Der kennt natürlich auch die BR 66 von Ibertren – gerade als das Prachtexemplar schlechthin für dreiste Kopiererei im Modellbau. Wie überhaupt Ibertren mit einer gewissen Rotzigkeit manches abgekupfert habe. Modelle, Antriebe und Motoren seien damals nicht patentiert gewesen. Das wäre viel zu teuer gekommen. Namhafte Hersteller aber hätten so etwas nie gemacht, weil man sich so den Ruf ruiniert. Ibertren hat sich da natürlich jede Menge Konstruktionszeit und Geld gespart. Es ist ja augenfällig, dass man fast alles bis hin zur letzten Niete übernommen hat (ich habe heute zum ersten Mal in meinem Leben Nieten gezählt). Die Kunst des Konstrukteurs, Feines und Detailliertes des Originals so zu abstrahieren, dass es im Modell einen gefälligen Eindruck macht, das ist es, was Zeit kostet. Es stimmt zwar, dass sich die Antriebe der verschiedenen BR 66 unterscheiden. Vergleicht man aber die Innerei der Ibertren-Lok mit denen der BR 23 von Arnold – die es da ja schon gab – dann werden die Unterschiede deutlich geringer. Die BR 66 war lange der große konstruktive Stolz von Arnold. Deshalb findet man in einigen Katalogen der 60-er Jahre ganz vorne einen farbenfrohen Schnitt der Lok. Trotz allem – die BR 66 von Ibertren werde ich mir schon noch beschaffen. Christian