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kleine Wochenendbastelei

#1 von volvospeed , 20.03.2021 20:34

Hallo zusammen,

als kleine Wochenendbastelei habe ich mir mal einen Papierbogen von Stipp ( Nr. 104 ) ausgesucht, der schon ewig lange bei mir herumliegt ausgesucht. Den Bogen hab ich mal vor einigen Jahren mit einem Konvolut bekommen. Nun soll er mal Verwendung finden und ich wollte schon immer mal ausprobieren, was man mit so etwas anstellen kann.
Da wir in der Spur N leider noch immer keine Sparte für Anlagen, Dioramen und Module haben, setzte ich den Bericht mal in diese Sparte, da später auch noch Arnold Schienen dazu kommen.

Als Werkzeug, Skalpell, Stahllineal, Zahnstocher, Pinsel, Farbe und Kleber.

Also Bogen ausgepackt und angefangen.



Je nach dem ob die Teile größer, oder kleiner sind, ritze ich die Knickkanten vor, oder nach dem Ausschneiden des Bauteils an. In dem Fall ist das Bauteil größer, daher schneide ich es erstmal komplett aus. Dann die Ecken der Knickfalzen und dann ritze ich die Knickstellen nur leicht an. Hier muß man etwas Gefühl entwickeln, um nicht die benötigten Klebenasen abzuschneiden. Zweckmäßigerweise, legt man das Stahllineal auf das Bauteil auf und schneidet außen entlang. Sollte mal der Schnitt schief gehen hat man sich nicht das Bauteil zerschnitten. Apropo schneiden, dies sollte man auf einer glatten Unterfläche, optimalerweise einer Glasplatte ausführen. Ich mache es, wie gewöhnlich auf meinem PC-Tisch. Das ist aber nicht so tragisch, da ich den extra aus einer Reststück Küchenplatte gebaut habe. Man kennt sich ja *lach



Knicke anritzen und vor dem Zusammenkleben knicken, so kann man keine Linie vergessen



Im sichtbaren Bereich bleiben weiße Kanten durchs Knicken des Papiers stehen, um die kümmere ich mich ganz zum Schluß



In dem Fall hab ich Kuckuck "rapide Flasche" als Kleber genommen, es geht aber auch Weißleim. Am besten kann man den Kleber mit einem Zahnstocher aufbringen und verteilen.



Nach dem Ausrichten drücke ich alle Klebestellen zusätzlich an, um einer sichere Klebung zu gewährleisten. Bei manchem Bauteilen ist es besser, wenn man nacheinander die Klebestellen ausführt, ausrichtet, warten bis es getrocknet ist, um dann die nächste Klebestelle auszuführen, vor allem bei großen Bauteilen.



Nachdem das Gebäude fertig geklebt und getrocknet ist, werden alle Stellen, wo nun das Papier durchscheint behandelt. Die meisten nehmen hier Buntstifte. Ich habe aber keine da, daher nehme ich stark verdünnte Revell Aquacolor.



Ich suche mir, die Farbe, welche dem Bauteil am ähnlichsten kommt aus und trage die möglichst fein, auf die zu retuschierende Stelle auf. Mit etwas Wasser am Pinsel, kann man bei Bedarf, die Farbe auch direkt auf dem Bauteil verdünnen und verteilen ( ähnlich einem Washing ). Niemals die Farbe deckend, sondern immer nur lasierend auftragen. Hier muß man etwas zügiger Arbeiten, da die Revell Farbe recht schnell trocknet. Mit einem Wasser befeuchteten Q-Tip, wische ich die Farbe in Richtung der Kante entlang. Bei den professionell gedruckten Bögen von Schreiber geht das sehr gut. Bei selbst gedruckten Exemplaren muß man mit der Feuchtigkeit ein wenig aufpassen, um die Tinte des Druckers nicht zu verwischen.



So sieht es nach der Behandlung aus, wie man sieht, sieht man nichts.



Hier mal meine fertig gebauten Papiergebäude.



Teil 2 folgt gleich


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Manuel

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RE: kleine Wochenendbastelei

#2 von volvospeed , 20.03.2021 20:53

Teil 2....

als ich mit dem Bastelbogen anfing, hatte ich noch keine Ahnung was ich überhaupt damit anstellen werde. Da aber ziemlich viel Arbeit in den Teilen steckt, wäre es zu schade, das sie einfach irgendwo in der Versenkung verschwinden. So kam mir die Idee, ein kleines Diorama zu bauen, worauf man z.B. Fahrzeuge schön ablichten könnte. Soweit bin ich aber noch nicht...

Hier mal die Gebäude, nachbehandelt in Großaufnahme. Das größte Gebäude misst gerade mal 4,5 x 4,5 cm! Die Aufnahmen sind extrem groß. Die Pixel des Drucks kann man mit bloßem Augen so gut wie nicht erkennen. Für 7,90 Euro ( soviel kostet der Bogen aktuell ) kann man da wirklich nicht meckern.

Man könnte den Gebäuden noch mehr 3D Wirkung geben, indem man z.B. die Fenster ausschneidet, mit einer dickeren Pappe hinterlegt, Klarsichtfolie und dann wieder das Fenster hinter die Klarsichtfolie kleben würde. Selbiges könnte man auch bei den Türen, Fenster-und Mauersimse ausführen. Ich habe in dem Fall aber auf all das verzichtet und nur einfach gebaut. Stipp hat hier sehr gute 3D Effekte schon im Druck. Selbiger fehlt sehr oft bei kostenlosen Download Papiermodelle. Besonders gut gefällt mir auch, das die Gebäude nicht zu extrem glänzen, somit kann eine Behandlung mit mattem Klarlack entfallen.

Durch das Nachbehandeln sind hier und da die Dächer ein wenig krumm, die werden nach dem Einbau nochmal gerichtet. Bei den Wellblechbuden jedoch kommt der zufällig entstandene Effekt jedoch gar nicht so schlecht.

Hier mal die Gebäude in Großaufnahme









Um runde Dächer besser kleben zu können, sollte man das Papier über einen Zahnstocher, oder einem anderen runden Gegenstand drüber rollen und vorformen.























Bei den Gebäuden handelt es sich einfach um Nebengebäude, die man irgendwo universell einsetzen kann. Ich werde die Gebäude aber nun kombinieren und eine Nebenbahnhaltestelle errichten.
Als Basis dient ein Bilderrahmen Typ Casani von Bössner, 40x10cm. Zwei alte Arnold Gleise dessen Schwellen zum Teil ausgebrochen waren, habe ich einigermaßen wieder hergerichtet und auf dem Kasten angepaßt.

Als Bahnhofsgebäude werde ich das größte Gebäude nehmen, an welches ich den hohen Holzschuppen links und den kleinen gemauerten Anbau bereits angeklebt habe. Rechts daneben wird das Toilettenhäuschen stehen. Die Nebenbgebäude stehen etwas verteilter neben den Gleisen. Landschaft und weiteres Zubehör wird nun ergänzt.


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RE: kleine Wochenendbastelei

#3 von telefonbahner , 20.03.2021 20:56

Hallo Manuel,
solche Papierbausätze gab es doch vor einigen Jahren mal in einer Eisenbahnzeitschrift.
Wenn ich mich recht entsinne hieß diese "Züge"
Da war immer ein Modell in verschiedenen Maßstäben drauf, Spur Z,N,T und H0.
Die habe ich damals nicht entsorgt als über 80 kg Kataloge und Zeitschriften ausgemustert wurden.
bei Interesse muss ich mal auf die Suche gehen in der Ablage.

Gruß Gerd aus Dresden


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RE: kleine Wochenendbastelei

#4 von volvospeed , 20.03.2021 21:45

Hallo Gerd,

ich finde Dich gar nicht mal so schlecht, so kann man auch billig etwas bauen und Reste verwerten. Wenn Du mal ganz viel Langweile hast, gerne
In H0 hab ich auch noch ein paar, aber da finde ich sie nicht so prall. In N geht es recht gut, vor allem wenn man sie noch etwas mehr in Richtung 3D trimmt. In Z ist es auf jeden Fall eine gute und günstige Sache und reicht auf bei dem Detailierungsgrad locker.


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RE: kleine Wochenendbastelei

#5 von hchris , 20.03.2021 22:30

Hallo Manuel,

vielen Dank fürs zeigen! Das erinnert mich an meine Kartonmodell-Zeiten. Dein Beitrag ist eine tolle Anleitung für Einsteiger - es werden viele wichtige Techniken erklärt. Großartig finde ich, dass Du die Kanten färbst - bei komplexen Modellen ist das eine ordentliche Fleißarbeit, aber es lohnt sich absolut! Es ist schade, wenn man viele Arbeitsstunden in ein sauber gebautes Modell steckt und am Ende die weißen Kanten hervorstechen.

Ich habe die Kanten immer schon vor dem Verkleben gefärbt. Klebelaschen kann man dabei etwas mehr als 90 Grad einschlagen und bei den restlichen Kanten kann man den Pinsel so ansetzen, dass die Spitze des Pinsels zur Rückseite des Bauteils gerichtet ist (es ist schwer zu erklären, aber der Pinsel gleitet dann ganz sauber über die Kante). Verwendet habe ich meistens ganz einfach einen Farbkasten mit Wasserfarben, wie er in der Schule verwendet wird. Da gibt es aber eine Menge verschiedener Philosophien, die alle ihre Berechtigung haben!

Bei Modellen in größerem Maßstab kommt man an einer Verstärkung großer Flächen nicht herum. Für eine Materialstärke von mehr als 0,5 mm eignet sich Finnpappe aus dem Architekturbedarf sehr gut. Sie lässt sich prima schneiden und flächig verkleben. Früher gab es für den Kartonmodellbau einen großartigen Leim (Wiccoll carton), mit dem ich wahnsinnig gerne gearbeitet habe. Leider wird er seit Jahren nicht mehr produziert.

Viele Grüße
Christian


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RE: kleine Wochenendbastelei

#6 von hchris , 20.03.2021 23:00

Zitat von volvospeed im Beitrag #4
In Z ist es auf jeden Fall eine gute und günstige Sache und reicht auf bei dem Detailierungsgrad locker.


Ein beliebter Maßstab für Dioramen im Kartonmodellbau ist übrigens 1:250. Das hat damit zu tun, dass Schiffe sich in dieser Größe gut abbilden lassen, ohne zu viel Platz in Anspruch zu nehmen. Man kann solche Bastelbögen natürlich auch mit dem Scanner auf Modellbahn-Maßstab bringen. Wer SEHR viel Zeit und Geduld hat, könnte z.B. hieraus einen Hafen für seine Spur Z oder N Anlage bauen.

Viele Grüße
Christian


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RE: kleine Wochenendbastelei

#7 von metallmania , 20.03.2021 23:23

Hallo zusammen,

die Bastelbögen lagen der Zeitschrift "Züge" bei, Hagens Zeitschrift für den Eisenbahn-Romantik-Club und den Video-Expreß.
Leider wurden beide, Video und Zeitschrift zum Jahresende 2020 eingestellt.
Der ER-Club findet sich nun im Journal Eisenbahn-Romantik wieder.

Beigefügte Bastelbögen gabs schon ein paar Jahre nicht mehr. Wo meine sind? ... weiß nur der Wind.


Gruß
Werner

Märklin Anlage # 10 aus Heft 0330, Gleisplan neu interpretiert


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RE: kleine Wochenendbastelei

#8 von telefonbahner , 20.03.2021 23:40

Danke Werner,
dann ist das mit der Verkalkung noch nicht ganz hoffnungslos bei mir.
Ich vermute mal das ich weiß wo die Blätter liegen, aber wenn ich jetzt in dem Schrankaufsatz krame gibts Ärger mit den Nachbarn
Geh morgen mal auf die Suche...

Gruß Gerd aus Dresden


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RE: kleine Wochenendbastelei

#9 von Heinrich , 21.03.2021 01:25

Hallo Manuel,

es gibt eine holländische Internetseite die jede Menge Papiermodelldinge im Maßstab 1:160 zum ausdrucken hat.
Vom Container über Fahrzeugen bis hin vom Mauerwerk, Pflaster über Fenster, Türen, Dächern und ganzen Gebäuden ist alles vorhanden. Da wäre natürlich ein Farblaserdrucker von Vorteil. Leider ist die Seite natürlich in niederländischer bzw. englischer Sprache. Aber einen Blick ist sie alle mal wert, schau halt mal hier rein.
http://www.norbtach.nl/bouwplaat/


Euer Heinrich


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RE: kleine Wochenendbastelei

#10 von volvospeed , 21.03.2021 03:28

Hallo und guten Morgen zusammen,

zuerst möchte ich mal antworten bevor ich gleich ein Update reinschiebe.

@Christian

Vielen Dank für Deine Tipps, einige davon kannte ich auch noch nicht. Bis dato habe ich nur recht wenige vielleicht 6 oder 7 Bögen mal gebaut und da bin ich natürlich auch über jeden Tipp dankbar.
Die selbstausgedruckten hab ich auf 160gr Papier gedruckt und mit 1mm PS von innen verstärkt. Selbiges nutze ich zumeist auch um die Modelle mehr auf 3D zu bekommen.

Hab mir auch mal die Seite mit dem Hafen angeschaut, das ist echt der Wahnsinn, vor allem aber die Schiffe begeistern mich. Wollte schon immer mal so nen Hafen als Diorama bauen. Auch wenn 1:250 dort der Standard ist, ich finde in dem Bereich schon unsere Größe zum Teil schon sehr fummelig, wenn ich da an Schornsteine etc. danke. Mal sehen

@Werner & Gerd

Ja, das mit der Verkalkung kenn ich leider auch schon, es könnte aber auch einfach daran liegen, das wir zu viel Zeugs in der Boutique liegen haben

@Gerd
Was legst denn die auch so weit weg

@Heinrich

Vielen Dank auch Dir für den Link, den werde ich mir auch mal anschauen, Mal sehen was es dort so gibt. Englisch ist kein Problem, Niederländisch geht auch recht gut, wenn auch nicht fliessend.


Mit freundlichen Grüßen
Manuel

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RE: kleine Wochenendbastelei

#11 von volvospeed , 21.03.2021 04:50

nun zum Update...

Aus 2mm Kork hab ich die Gleisbettung, sowie die Fläche des Haltepunkt ausgeschnitten und auf meine Platte geklebt. Im hinteren rechten Bereich wurde mit 2x2mm Kork aufgedoppelt, um so eine kleine Anhöhe zu bekommen. Den Kork schnitt ich mittels Skalpell und Stahllineal an der Böschung Freihand ca im 45 Grad Winkel. Nachdem der Kork getrocknet war verlegte ich die Gleise und fixierte selbige mit Sekundenkleber, dannach alterte ich sie, indem ich die Schienenprofile und Kleineisen mit Tamiya XF64 rostig anpinselte. Weiterhin verspachtelte ich die Bohrungen in den Schwellen und malte diese trocken mit weiß Revell 5, um die Holzmaserung hervorzuholen.



Als nächstes zeichnete ich mir meine Strasse auf und klebte sie ab, um nicht die Schienen und den Rand so zu versauen. Mittels relativ zäh angerührter Spachtelmasse trug ich den Brei mit einem Japanmesser auf. Dann entfernte ich das Malerkrepp und zog die Kanten rund zum Boden ab.

Vorderseite



Haltepunktseitig



Kurz bevor der Gips durchgetrocknet ist, man erkennt es an der leicht bräunlichen Farbgebung, ist der optimal Zeitpunkt um den Gips zu bearbeiten. In dem Stadium drückte ich am Schienenprofil anglegt mit einem breiten Stechbeitel, die Spurrillen für die Radkränze ein



Hier die nur grob vor modelierte Felsen auf der rechten Seite



und hier bereits die fertig modelierten Felsen. Die Felsen arbeite ich wie immer mit Teppichmesser und Schraubdreher heraus



Wieder zurück zu meinem Weg. Hier möchte ich eine alte Straße darstellen, die ursprünglich mal aus Kopfsteinpflaster gebaut wurde und im Laufe der Zeit mal gettert wurde. Sie soll passend zu den Gebäuden eher etwas marode aussehen. Die Steine ritzte ich freihand, sie sind ca. 1x1 bis 1,5 x 1,5mm groß, oder besser klein



Hier und da ist bereits der Teer heraus gewaschen, auch fehlen bereits einige Kopfsteinpflastersteine.



Und wo ich schon dabei war, fertigte ich die Holzbohlen gleich auf selbe Weise, statt Echtholz zu verwenden ( ist immer wieder mal eine kleine Übung für den Umgang mit Farben )



Nach den Ritzarbeiten ließ ich den Gips gut austrocknen, dann fing ich mit der farblichen Gestaltung an. Als Grundierung Revell 78 Panzergrau leicht verdünnt. Dannach ein Trockenmalen mit Revell 47 Mausgrau und zum Schluß ein weiteres Trockenmalen mit Revell 5 weiß. Matt versteht sich von selbst.



Stellen die beim Ritzen ausgebrochen waren, habe ich gerade so gelassen. Es soll ja eine marode Straße werden.



Die Holzbohlen habe ich mit Tamya XF51 Khakidrab grundiert und dann mit einem Beige Nr. weiß ich grad nicht mehr, sowie weiß von Revell trockengemalt. Dannach hab ich die Schienenprofile, sowie die anliegenden Schwellen wieder mit entsprechender Farbe ausgebessert.



Sehr hilfreich bei der Arbeit war übrigens meine neue Nasenbärbrille, ähh Lupenbrille



konzentriert bei der Arbeit. Hier imitiere ich gerade die Nägel der Holzbohlen mittels einem 0,5mm Minenbleistift.



Zwischendurch, ja ich habe seit ein paar Tagen Anhang, welche der Meinung war, wenn ich schon den Pinsel schwinge, könnte ich ja auch mal ihre Fingernägel lackieren. Ok, na dann, Der rote Fingernagellack war bereits drauf, Mit Revell 8 schwarz und Tamiya x11 Chromesilber, pinselte ich eben mal Muster die mir gerade einfielen drauf.... *desfängtschongutandenk



Derweil konnten auch meine Felsen, die ich mit den selben Farben wie die Straße behandelte, trocknen. Um mehr Tiefenwirkung zu bekommen wurden sie aber zuvor mit unverdünnter Abtönfarbe schwarz bepinselt und mit einem feuchten Schwamm wieder abgewischt. Ergebnis, die dunkle Farbe bleibt in den Vertiefungen hängen.



Straßen und Felsen fertig coloriert, kann es nun zum.....



Grundieren gehen. Da meine braune Abtönfarbe leer ist, bzw ausgetrocknet war, nahm ich eben mal Junglegrün, sowie Saharabeige, sie sollen ja bloß verhinden, das man den Untergrund durch das spätere Struematerial erkennen kann. Sieht derzeit etas ungewöhnlich aus. Normal färbe ich die Bereiche einheitlich in Echtbraun ( wenn ich Fasern verwende ). Wobei ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man gefärbtes Sägemehl nimmt, eignet sich auch dieser grüne Untergrund sehr gut.



Da ich ja noch über alte Ölöfen als Heizung verfüge, eignet sich selbiger gut beim Bauen, um etwas recht schnell durchtrocknen zu lassen, auch ein Grund warum ich immer recht zügig weiterbauen kann.
Passend zu den Felsen nahm ich in dem Fall Basaltfarbiges Schottermaterial. Fragt mich bitte nicht welcher Hersteller, denn ich habe es aus Resten einfach zusammengemischt. Letztlich auch egal, so lange die Körnung und gewünschte Farbgebung stimmt. Das Gestein streute ich in klassischer Manier auf, verteilte es mit einem Pinsel wie gewünscht.

Normalerweise, vor allem bei größeren Flächen, entspanne ich die Oberfläche immer mit einer Pumpsprayflasche, gefüllt mit Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel. Bei kleineren Flächen, verzichte ich auf den Arbeitsgang inzwischen jedoch und füge stattdessen, dem Wasser / Weißleim Gemisch ( Verhältnis 1 : 1 ) einfach ein paar Tropfen Spülmittel hinzu. Mit einer kleinen Pipette, oder in meinem Fall einer Flasche ( E-Zigaretten, Liquide Zubehör ) tröpfelte ich nun das klebende Gemisch auf. Es zieht, ohne Oberflächenspannung, genauso, wie man es in der klassischen Methode gewohnt ist ein.



Noch ein kleinen Tipp, für diejenigen, die das nicht so oft, oder gar nicht gemacht haben. Sieht man im Streumaterial, den leicht milchigen Kleber, so wie auf diesen Bild, kann man sicher gehen, das das Streugut später auch bombenfest klebt. Tritt der Effekt nicht in Erscheinung ( so zumindest meine bescheidene Erfahrung ) stimmte entweder das Mischverhältnis Wasser / Weißleim ) nicht, oder das Streugut wurde nicht vollständig vom Klebergemisch umschlossen. Bei meinem Mischverhältnis und Anwendung, bei ca 25 Grad Raumtemperatur, ist das Ganze nach ca. 2 Std. bereits griffest, aber noch nicht ganz durchgetrocknet, so das man zumindest mal weiter arbeiten kann, durchgetrocknet ca nach 4-5 Stunden, je nach Schichtstärke Streumaterial. Bei Tiefengrund ( weiß !! ) den man statt Wasser / Weißleim Gemisch auch nehmen kann, beträgt die Trocknungszeit 12 - 16 Stunden. Vorteil Tiefengrund, es gibt ihn im 5 Liter Kanister, ist sehr günstig, man muss nix anmischen, sondern kann ihn direkt aus dem Kanister verwenden. Gleiche sehr hohe Klebekraft ist garantiert. Nachteil: Die Vorbehandlung mit Wasser / Spüli zum Entspannen der Oberfläche ist allerdings notwendig. Man kann erst nach 12 Stunden weiter arbeiten.


Mit freundlichen Grüßen
Manuel

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RE: kleine Wochenendbastelei

#12 von Lucky Lutz , 21.03.2021 09:21

Hallo Manuel,

super, wie ein kleiner Workshop. Ich weiß gar nicht, ob in meinem Hirn überhaupt noch genug Speicherplatz übrig ist, um die ganzen Infos der letzten Wochen abzuspeichern! ;-)

Jedenfalls habe ich mir diesen Thread abgespeichert, um ihn als Referenz zu verwenden, wenn ich mich dann an eine ähnliche Gestaltung mache.

Viele Grüße

Lutz


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RE: kleine Wochenendbastelei

#13 von volvospeed , 21.03.2021 21:31

Hallo zusammen,

na dann machen wir doch mal mit dem kleinen Workshop weiter....

Nachdem also, die bereits bearbeiteten Flächen gut durchgetrocknet sind, geht weiter mit dem Untergrund. Grundsätzlich, bestreue ich die komplette Fläche mit gesiebter Erde, oder feinsten braunen Sand ( in dem Fall Reste ). Der Sand saugt den Leim recht gut auf, so das ich auf ein Entspannen der Oberfläche verzichten kann. Sehr gut eignet zum Kleben eignet sich etwas verdünnter Weißeim, oder der Graskleber 61130 von Noch, normal mit einem Pinsel satt aufgetragen.

Die Fläche die man bearbeiten möchte, sollte nicht größer als 10 x 10 cm sein, auch sollte man im Vorfeld wissen, was man im Leim gleich mit einbetten möchte ( hier meine Papierhäuser )
Vorteil, wenn man die ganze Grundfläche so behandelt ist, wenn man Weide oder Feldwege anlegen möchte, zudem hat man eine erdige Grundfläche, sollte mal die Begrünung abgehen oder nicht ganz decken.



Ich hab bei meinem Diorama hier mal bewußt nur auf einfache Mittel, also kein Begrasungsgerät gesetzt. Für Spur N finde ich Noch Wiese farblich eigentlich am Schönsten. Somergrün, oder Maigrün finde ich persönlich zu krass. Zu krasse Farben lassen schnell Moba Anlagen und Dioramen kitschig wirken. Anders ist es bei Retro, oder historische Anlagen, da damals solche Farben verwendet wurden. Zudem passen zu Noch Wiese, die Fasern von Heki Fasern, Savanna, Mittelgrün und Dunkelgrün 6mm ( meine Standardfarben in Spur H0 ).
In vielen Fällen nutze ich die drei Grundfarben und mische sie direkt beim aufschiessen, dadurch ergeben sich weitere Farbnuancen.

Fasermischungen mit Rotanteile ( wie z.B. Faller ), wirken sich auf Bilder moderner Anlagen immer nachteilig.

Die Gras-Spritzflasche ist eine günstige aber gute Lösung für jeden der kein Begrasungsgerät hat. Auch kommt man hiermit auch besser in enge Ecken. Der Trick, die Fasern zum Stehen zu bekommen ist einfach. Die Grasflasche wird nur halbvoll mit Fasern gefüllt und gut geschüttelt. Dadurch werden die Fasern statisch aufgeladen. 2 bis 4 mm Faserlänge lassen sich damit gut verarbeiten. Bei längeren Fasern sollte man zumindest eine umgebaute Fliegenklatsche , oder besser gleich ein Begrasungsgerät mit mind. 10 kv nutzen.

Wo wir schon bei dem Thema sind, hier mal meine Erfahungswerte:

Faserlänge 2-4mm - Gras Spritzflasche, oder Fliegenklatsche bis 3Kv
Faserlänge 2-6mm - Begrasungsgerät mindestens 6Kv, optimal 15 Kv, möchte man höheres Gras haben, dann besser in 2 bis 3 Lagen schiessen
Faserlänge 10mm und mehr, mindestens 25 Kv
Bei Fasern bis 2,5mm engmaschiges Netz, ab 4mm mittelgrobmaschiges und ab 10 mm grobmaschiges Netz vorsetzen.



Zurück vom Exkurs. Nachdem die Grasflasche also gut geschüttelt wurde, pustet man am Besten aus ca 10 bis 15cm Abstand auf die Fläche gut satt auf. Nach ca. 30 Minuten kann man loses Material abklopfen ( sofern man die Platte umdrehen kann ), ansonsten nach 1 Stunde mit einem Staubsauger auf schwächster Stufe absaugen.



Ist der Untergrund mit Erde, oder feinsten Sand vorbehandelt, sollte man ruhig auch mal unregelmäßiger den Leim auftragen ( Pinsel, oder ausgerissenen Schwamm auftupfen ). Das gibt schöne Effekte auf Weiden, oder in der Nähe von Gebäuden, Höfe, Feldwege uvm.



Auf dem Bild kann man die Effekte auch recht gut erkennen. Übrigens, hab ich hier den braunen Sand bis an die Schienen herangestreut, da der Bahnsteig hier nur angeschüttet und nicht befestigt wurde. Wie es eben an kleineren Haltepunkten so war.



Hier mal erste Bilder, ohne weiteren Details, sondern nur mit einfacher Bodengestaltung.

Also, nur Schotter grau, feinster Sand braun, sowie 2-4mm Faser Wiese Noch. Ansonsten verschiedene Maltechniken, an den Schienen, Straße und Felsen. Das ist mein Basic Standard bei der Gestaltung. Wenig Mittel, große Wirkung. Je mehr Materialien man nun noch dazu nimmt, umso mehr Effekte kann man erzielen. Bei der Farbauswahl der Materialien sollte man meiner Meinung nach, nicht zu knallig, sondern eher nur feine Nuancen auswählen.



Die einfachen Papierhäuser wirken wirklich gut. Aber seht selbst auf den nachfolgenden Bilder









Bildtest


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RE: kleine Wochenendbastelei

#14 von telefonbahner , 22.03.2021 14:33

Hallo Manuel,
die Pläne lagen nicht weit weg ...

Zitat von volvospeed im Beitrag #10
Hallo und guten Morgen zusammen,

@Gerd
Was legst denn die auch so weit weg



sondern nur gut versteckt ganz weit hinten...





Dieser hier von von es modelle, hergestellt für die Kinder der IG Metallgewerkschaftler muss schon etwas älter sein.



Falls an genaueren Kopien Interesse besteht muss ich diese mal durch den Scanner ziehen und dann überlegen wo man dies hier im FAM einstellen kann.
Das beste wird sein ich verlange dafür ein eigenes Unterforum

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RE: kleine Wochenendbastelei

#15 von Moba_Arni , 22.03.2021 19:36

Zitat von telefonbahner im Beitrag #14
Hallo Manuel,
die Pläne lagen nicht weit weg ...

Falls an genaueren Kopien Interesse besteht muss ich diese mal durch den Scanner ziehen und dann überlegen wo man dies hier im FAM einstellen kann.
Das beste wird sein ich verlange dafür ein eigenes Unterforum

Gruß Gerd + Ede aus Dresden




GERD !! - ich hab das genau gelesen....

Wenn ich mich recht erinnere habe ich diese oder ähnliche Bastelbögen schon mal im Netz gefunden...
Und erstmal präventiv herunter geladen. Jäger und Sammler halt.
Ich schau mal ob ich den link noch finde....
Ist aber ne coole Idee mit den Bastelbögen. In Youtube ( und ich meine auch im Stummi-Forum) ist einer der damit ganze Städte in Z-spur baut.
Sogar Container als ladegut... etc.

Jetzt schweife ich auch ab.... vlt. sollten wir "das hier" besser in Sonstiges Kleine Spuren verschieben

Grüße
Markus


 
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RE: kleine Wochenendbastelei

#16 von telefonbahner , 22.03.2021 19:41

Hallo Markus,
da sind ja mehrere Spurweiten drauf vertreten und da bin ich nicht ganz sicher wohin zumal hier im FAM gerade teils eigenartige Gliederungswünsche bestehen.

Gruß Ede + Gerd aus Dresden


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RE: kleine Wochenendbastelei

#17 von volvospeed , 22.03.2021 20:18

Hallo Ihr beide,

@Markus

Ja, den hab ich die Tage auch im YT gesehen, kenne den aber schon länger.

@Gerd
Hab nix dagegen, wenn man das hier im Bericht erstmal zwischenparkt. So findet man es recht schnell und wer mag kann oben gezeigtes gleich ausprobieren.


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RE: kleine Wochenendbastelei

#18 von Trainworld , 23.03.2021 00:54

Moin in die Runde,

einen Teil der veröffentlichten Bögen findet man noch immer auf der HP des Europ Media Verlages: Bastelbögen

es waren schon mehr, aber die älteren Sachen hat man inzwischen vom Netz genommen. Ich müßte mal durchgucken, was ich alles als pdf hier vorliegen habe, sind einige Bögen.

Grüße
Roland


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RE: kleine Wochenendbastelei - Bastelbögen

#19 von Moba_Arni , 23.03.2021 09:22

Na - da hat der Manuel aber wieder was "an-gezettelt"...

Tolle Sachen mit den Bastelbögen.

Ich habe mal geschaut welche Bastelbögen ich da noch in Erinnerung hatte.
Das waren (quasi mein erster Netz-Fund) die Romantischen Altstadthäuser, damals aus dem Fix & Foxi Heften, jetzt
zu finden auf: http://www.kaukapedia.com/index.php?titl..._Foxi_16.2F1981

Darüber bin ich auf diese sehr umfangreiche Seite gestoßen:
http://www.spurn.lordz-info.de/index.html - das geht sogar weiter bis zum Bau von Rollmaterial und etlichen Technik-tips... Beleuchtung, Schrankenantriebe e.t.c.
Wohl mal als Schulprojekt gestartet... finde ich aus Modellbahner-Sicht super so was in der Schule zu bauen und zu lernen!!
Genau genommen kann man ja auch seine eigenen Entwürfe zeichnen, oder vom Foto einkopieren, drucken und bauen.
Auch dafür findet sich auf dieser Seite eine Anleitung.

Und last but not least der Link zu dem angesprochen YouTube Kanal des Z-Modellbauers (Konrad Spur Z Bahner) - er ist auch auf Stummi zu finden. Leider mit wenig Feedback zu seinen Werken.
Hier mal ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=UVua6xXzFQA mich fasziniert insbesondere das Ladegut, Container....
Wenn man überlegt das man sich für ein paar Euro Unikate schaffen kann die auch noch gut aussehen... und auf der anderen Seite für 3 kleine Container aus dem 3-D Drucker ein "Schweinegeld" bezahlen soll... Ich hätte da schon eine "Projektidee"

Viel Spaß beim stöbern... und schauen... und bauen... und berichten !!
Grüße
Markus


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Moba_Arni
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RE: kleine Wochenendbastelei - Bastelbögen

#20 von hchris , 14.06.2021 12:54

Zitat von Moba_Arni im Beitrag #19

Wenn man überlegt das man sich für ein paar Euro Unikate schaffen kann die auch noch gut aussehen...



Gerade deshalb sind Bastelbögen eine schöne Beschäftigung. Zu Schul- und Studiumszeiten habe ich mir auf diese Weise Modelle verwirklicht, die ich mir sonst nicht hätte leisten können. Allerdings: Geduld ist Grundvoraussetzung! In den vergangenen Tagen ist mir eines meiner alten Modelle wieder in die Hände gekommen: Eine 01.5 im Maßstab 1:250. Selbst ein Spur Z oder N Diorama mit einem Standmodell ausschmücken ist also kein Problem. Wie viele Stunden ich daran gearbeitet habe, darüber möchte ich gar nicht mehr nachdenken. Aber: Egal ob Lok, Haus, Stellwerk oder Tunnel, man kann viel Freude an Bastelbögen haben. Alleine die im Netz frei verfügbaren Bastelbögen - oben wurde ja schon einiges geschrieben - bieten unzählige Möglichkeiten.

01.5 - 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

01.5 - 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Auf den Bildern sieht man übrigens noch einmal, wie wichtig es ist, die Kanten einzufärben. Ohne gefärbte Kanten würde ein so kleinteiliges Modell schlimm aussehen.

Viele Grüße
Christian


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