eine friedliche Adventszeit wünscht das Forum alte Modellbahnen

HR Desaster

#1 von gote , 15.08.2020 16:09

Hallo Leute

Es gibt Tage im Leben eines Spur Nuller die kannst Du vergessen.
Heute war so einer.
Vor 14 Tagen bat mich ein Freund ein vor Jahren restauriertes HR Gehäuse nach zu behandeln.
Am Führerhaus fehlten auf beiden Seiten der Märklin Schriftzug.
Der Klarlack zeigte ebenfalls ein paar Abplatzer.
Ok, dachte ich mir wird ja nicht so schwer sein.
Erst mal den Klarlack mit 1500 Papier nass an geschliffen.
Dann die Schriftzüge aufgebracht und wieder Klarlack drüber.
Soweit so gut. Alles schien wie immer, doch dann oh Schreck ... seht selbst.




Da sah noch alles ganz gut aus ...



... aber dann,



... hier bin ich völlig sprachlos.

Wie sag ich das meinem Freund?

Jetzt brauche ich Bier ... viel Bier.

Fortsetzung folgt.

Gruß
Frank


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RE: HR Desaster

#2 von Eisenbahn-Manufaktur , 15.08.2020 16:22

Frank, schiebe es auf die derzeitige Wetterlage: zu heiß, zu feucht.

Auch wenn es nicht so klingt: das ist ernst gemeint. Zu meiner Ritter-Zeit haben wir im Hochsommer, wenn die Luftfeutigkeit extrem hoch war, die Werkstatt auf 30°C und mehr aufgeheizt. Nur so ließ sich vermeiden, daß der Nitro-Klarlack mit dem Wasser in der Luft reagierte und weiße Schleier hervorbrachte.

Danach brauchten wir dann auch viel, viel Bier.....


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


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RE: HR Desaster

#3 von gote , 15.08.2020 16:27

Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #2
Frank, schiebe es auf die derzeitige Wetterlage: zu heiß, zu feucht.

Auch wenn es nicht so klingt: das ist ernst gemeint. Zu meiner Ritter-Zeit haben wir im Hochsommer, wenn die Luftfeutigkeit extrem hoch war, die Werkstatt auf 30°C und mehr aufgeheizt. Nur so ließ sich vermeiden, daß der Nitro-Klarlack mit dem Wasser in der Luft reagierte und weiße Schleier hervorbrachte.

Danach brauchten wir dann auch viel, viel Bier.....


Das ist nicht dieser weise Schleier der Luftfeuchtigkeit, da hat sich einfach der schwarze Lack in Luft aufgelöst.
Sieht jetzt aus wie graue Grundierung.
d. h. noch viel mehr Bier.
Frank


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RE: HR Desaster

#4 von Preussenhusar , 15.08.2020 16:31

Danke, Klaus,

da lernt man nebenbei auch etwas, was man irgendwann nochmal brauchen könnte

Gruß
Stefan


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RE: HR Desaster

#5 von gote , 15.08.2020 16:36

Hallo Stefan
Das Phänomen das Klaus anspricht kenne ich ebenfalls das sieht aus wie ein milchiger Schleier
oder die Stellen werden matt.
Hier habe ich das Gefühl es kommt die Grundierung hervor, fühlt sich am Finger auch ganz rau an.
Es ist zum verzweifeln.

Wo ist nur das Bier?

Gruß
Frank


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RE: HR Desaster

#6 von Redfox1959 , 15.08.2020 16:40

Hallo Frank

Oh weh, das ist etwas, was man beim lackieren auf keinen Fall sehen will. Ich kann Deine Entäuschung förmlich spüren..... Es sieht aus, wie der Klarlack von vielen VW Modellen

vor langer Zeit. Da löste sich damals der Klarlack vom Rest der Lackierung. Das Schadensbild ist wirklich ähnlich.... Was mich wundert, es sind so Linien zu erkennen, fast so

als wäre etwas abgewischt worden und dann der Klarlack lackiert worden. Natürlich weiß ich, das Du keinen Mist gebaut hast, schießlich kennst Du Dich in der Materie aus.

Es sind keine Silikonkrater, da bin ich mir sicher. Ich habe Ähnliches nur bei alten Metallic Lackierungen gesehen, mich machen nur diese Linien stutzig....

Mal sehen, was unsere Lackprofis dazu sagen werden. Frank, schade das Du nun das Elend ausbaden musst. Ich drücke Dir die Daumen, das Du es in den Griff bekommst.

Ich hatte auch gerade so ein negatives Erlebnis. Einer E63 von Tante " M " das Dach lackiert, dann das Klebeband abgezogen und da hing dann die grüne Farbe dran.

Hatte ich bisher auch noch nie, es hatte bisher immer geklappt. Naja, Du bekommst das in den Griff, da bin ich sicher.

Hast Du eventuell eine andere Zutat für den Lack verwendet, oder hat der Lack nach dem Anschleifen eventuell Wasser gezogen ? So etwas hat ein Kumpel von mir mal erzählt,

er besitzt eine recht große Autolackiererei. Es ist aber schon viele Jahre her und leider kann ich mich nicht mehr genau erinnern, was da damals passiert war, nur das da auch etwas mit dem Klarlack

furchtbar schief ging.

Frank, ich wünsche gutes Gelingen !

Viele Grüsse vom GG1 Ghert


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RE: HR Desaster

#7 von Eisenbahn-Manufaktur , 15.08.2020 16:45

Frank, ich helfe Dir beim Biertrinken!


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RE: HR Desaster

#8 von Redfox1959 , 15.08.2020 16:52

Hallo Frank

Ich habe mir die Bilder noch einmal genau angesehen. Es sieht fast so aus, als wäre Luft zwischen dem Klarlack und dem schwarzen Decklack. War vielleicht doch noch etwas Wasser

im schwarzen Decklack, was dann nach dem Klarlackauftrag beim Trocknen ausgekocht ist und dadurch den Klarlack angehoben hat. Das wäre zumindest für mich eine logische

Erklärung. Das würde aber nur zutreffen, wenn das helle keine Grundierung ist, sondern eben die besagte Luft unter dem Klarlack.

Ich bin sehr gespannt, was da nun die Ursache ist.

Viele Grüsse sendet der GG1 Ghert

Ps. Ich helfe auch beim Bier trinken ! Ich hab mir ein schönes, kaltes Hanse Porter geholt, jaaaa.


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RE: HR Desaster

#9 von hchris , 15.08.2020 21:04

Hallo Frank,

könnte es sein, dass der alte Klarlack durch das Anschleifen nicht vollständig entfernt wurde und sich mit dem neuen Klarlack nicht vertragen hat?

Viele Grüße
Christian


 
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RE: HR Desaster

#10 von gote , 18.08.2020 20:07

Hallo Leute

Mir ist es eigentlich egal warum der Lack so reagiert hat, es ist nicht zu ändern. Es wäre etwas anderes hätte ich den Lack-Aufbau
von Anfang an gemacht. Dann müsste ich mich in der Tat fragen wie konnte das passieren. Jetzt ist es erst mal wichtig den Schaden
zu reparieren.



Dazu musste der alte Lack erst mal herunter. Ich habe mich zu dieser Dremel Bürsten-Aktion entschlossen.



Danach war der Lack runter aber ich sah aus wie ein Käse-Igel, voller Stachel dieser Drahtbürsten.



Dann der übliche Vorgang, einmal abwaschen mit Bremsenreiniger, abkleben und grundieren, einmal schwarz ...



... linieren, beschriften und Decklack drauf.

Jetzt passt es wieder.

Die Moral von der Geschichte, nie wieder an fremden Lackierungen arbeiten.

Gruß
Frank


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RE: HR Desaster

#11 von Eisenbahn-Manufaktur , 19.08.2020 06:59

Zitat von gote im Beitrag #10
Hallo Leute

.....
Die Moral von der Geschichte, nie wieder an fremden Lackierungen arbeiten.

Gruß
Frank



Frank, das lehne ich schon seit ewigen Zeiten ab. Man weiß nie genau um die Chemie des alten Lacks.


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