Hallo im Jahr 2012 wurde von Vollmer das Kalkwerk 5725 (neue Viessmann-Nr. 45725) als Retro-Klassiker wieder ins Programm aufgenommen. Hat jemand eine Ahnung, wann das Vollmer Kalkwerk 5725 erstmals erschienen ist ? Und gibt es dazu vielleicht irgendwo einen Bericht/Artikel von der Spielwarenmesse ? Grüsse Peter
Hallo nach einiger Internetrecherche glaube ich nun zu wissen, dass das Kalkwerk 5725 die Vollmer-Messeneuheit 1996 war (Quelle: ARD-Mediathek, Bericht über die Spielwarenmesse aus der Reihe "Eisenbahnromantik"). Gewissheit könnte Einsicht in den Vollmer-Katalog 1996 oder 1997 bringen. Frage: Wie komme ich ins Katalogarchiv ?
grundsätzlich ist das Katalogarchiv sehr empfehlenswert. Allerdings ist 1996 schon relativ weit außerhalb der Definitionen für "alte Modellbahnen". Deshalb wirst Du im Archiv keinen so neuen Katalog finden.
Hallo kennt jemand das Diorama/die Anlage "Ancienne carriere" ? Ich kann das Motiv nur aus der Erinnerung beschreiben: ein Felshang mit Kreide- oder Gipsabbau. Eine Bahnstrecke führt vorbei, ein Anschlussgleis führt zum Kalkofen 5725 von Vollmer. Der Kalkofen wird direkt aus einem Bergwerk "gefüttert" (das Bergwerk war die alte Kohlenmine von Pola). Die Felsen sehr natürlich gestaltet, die Bauwerke realistisch verschmutzt. Würde mich sehr freuen, wenn jemand Bilder/Informationen dazu hat. Peter
Hallo FAM-Leser, ein kurzer Sachstand (Stand: 14.02.2022) zu meinen Recherchen zum VOLLMER-Bausatz 5725: Beim Modell handelt es sich um kein Kalkwerk im eigentlichen Sinn, sondern "nur" um einen Schachtofen. Als Vorbild hat VOLLMER wohl den Schachtofen der Dolomitwerke Neuensorg herangezogen (siehe auch: https://www.riedfritz.de/eisenbahnen/im-pegnitztal/) Der Bausatz wurde im Katalog 1996/97 als Neuheit vorgestellt, zusammen mit dem Dieseltank 5730. Nach Zusammenbau des Modells fing ich an, mich etwas mehr für die Betriebsabläufe zu interessieren. Leider erbrachten meine Anfragen bei der Fa. VIESSMANN (ex. VOLLMER), beim Dolomitwerk Neuensorg, bei der Gemeinde Hartenstein (zu der Neuensorg gehört) und bei Heimatforschern der Gegend hierzu keine Antwort. Laut Internet werden Schachtöfen von oben beschickt (so nennt man das Befüllen in der Fachsprache). Auf den Abbildungen Im VOLLMER-Katalog 1996/97 war auch ein waagrechtes Förderband bzw. eine Förderbrücke zu erkennen, die oben zum Schachtofen führt. Leider fehlt im VOLLMER-Bausatz diese Förderbrücke, der Bausatz enthält auch keine andere Transportmöglichkeit fürs Gestein. Und ich denke nicht, dass das Gestein sackweise von Arbeitern über die Treppen nach oben transportiert wurde (dies wäre sicher der Grund, weshalb es den Schachtofen nicht mehr gibt). Zusammen mit dem VOLLMER Schachtofen wurde der Dieseltank (Bausatz 5730) präsentiert. Auch auf dem Gelände des Dolomitwerks Neuensorg gab es einen Hochtank. Daraus schließe ich, dass das Vorbild des Schachtofens wohl mit Öl befeuert wurde - obwohl man heutzutage aus Kostengründen eher Kohle/Koks oder Gas verwenden würde. Die offensichtlich antiquierte Technik, die der Bausatz darstellt, finde ich reizvoll. Auf jeden Fall interessanter als Fachwerkromantik auf einer Eisenbahnanlage. Ich überlege, wie sich der Schachtofen sinnvoll in ein Kalkwerk einbinden lässt und daraus eine kleine Eisenbahnanlage entsteht. Grüße Peter
im Nachbarforum habe ich mangels Bildern hier Deine Bilder und Bauten angesehen, toll!! Meine aufrichtige Gratulation und Dank auch für die Aufklärung zu den Kalköfen!
MfG Hans-Günther
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen. J W v G
Hallo zusammen, nachdem das bilderlose Rätselraten um das Kalkwerk hier weitergeht mal ein Link zu einem museal erhaltenem Objekt was hierzu passen könnte(?) Hier findet man auch Angaben zum Ablauf in diesem Werk.
Dabei aber bitte beachten das es sich um ein Werk in den "neue Bundesländern" (Erzgebirge, also hinter dem ehemaligem großen Zaun) handelt. Ob auch Kalkwerke auf dem Gebiet der "gebrauchten Bundesländer" nach dem gleichem Prinzip gearbeitet haben entzieht sich meiner Kenntnis.
Hallo Leser, also, eigentlich müssten die Betriebsabläufe - egal ob vor oder hinter dem Zaun - immer gleich sein: durch Hitze wird das Gestein entkarbonisiert. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass als Vorbild des VOLLMER-Kalkofens der Schachtofen der Dolomitwerke Neuensorg herangezogen wurde. Und aus der Firmenbezeichnung wage ich sogar die Behauptung, das dort Dolomit verarbeitet wird. Dolomit ist ein Kalkgestein und wird vielfältig verwendet: als Gestein, als Zusatzstoff bei der Herstellung von Stahl, als Bestandteil von Mineralwolle und technischen Gläsern, als Düngekalk für die Landwirtschaft, als Scheuermittel usw. Dolomit wird auch gebrannt: es kann halbgebrannter Dolomit erzeugt werden (auch Magno genannt) oder bei ca. 900 °C entsteht gebrannter Dolomit (CaMgO2 = CaO·MgO). Beide Produkte werden bei der Entsäuerung in der Trinkwasseraufbereitung verwendet. Mehr Informationen dazu in WIKIPEDIA oder auf den Homepages der Kalkwerke. Was ich jedoch aus den Antworten lese, dass Bilder gewünscht sind. Das lässt sich einrichten - nur bitte ich die Qualität der Bilder zu entschuldigen: einerseits machen meine Augen mittlerweile (ziemliche) Probleme und deshalb, also andererseits, ist meine Fotoausrüstung ziemlich bescheiden. Hier Bilder vom Kalkwerk, das eigentlich ein Schachtofen ist, zusammengebaut und farblich behandelt (die WIKING-Autos dienen nur zum Größenvergleich):
Auf einer Anlage rechtfertigt der Schachtofen mindestens zwei Anschlussgleise: eines zur Anlieferung von Brennmaterial (da passt der VOLLMER-Dieseltank 5530 hin) und eines (direkt unter den Schachtofen) zur Abfuhr des gebrannten Dolomits. Aber das Anlagenthema gehört nicht hierher. Grüsse Peter
Hallo Leser, ich möchte hiermit meine Postings zum VOLLMER Kalkwerk 5725 beenden. Mein Plan ist, rund um dieses Kalkwerk (welches ein Schachtofen ist), eine kleine Märklin H0-Anlage zu bauen. Dabei werde ich versuchen, die Betriebsabläufe annähernd plausibel darzustellen; aber nicht maßstäblich oder modellgetreu - dafür gibt es andere Foren!
Der VOLLMER Schachtofen 5725 musste sich - nach der Bemalung - noch eine kleine Ergänzung gefallen lassen: Oben, zwischen den beiden Brennschächten, wurde eine Förderbrücke angeschlossen. Über diese Förderbrücke (Bastelrest) wird das gemahlene Dolomitgestein in die Brennschächte transportiert. Das Heizmaterial kommt über die Schaltzentrale (grüner Anbau auf der linken Seite des Schachtofens) in den jeweiligen Brennschacht.
Das gemahlene Dolomitgestein wird aus dem WALTHERS Schotterwerk "Glacier Gravel" kommen. Ins Schotterwerk gelangt das Gestein über eine Förderbrücke, wiederum eine Eigenkonstruktion. Im WALTHERS-Bausatz ist zwar ein Förderband enthalten, diese Bauart erschien mir jedoch für die Aufgabe an dieser Stelle zu ungeeignet. Deshalb der Eigenbau.
Das Ganze - noch lose zusammengesellt - könnte später so aussehen:
Der FAM-Leser erkennt auf den Bildern sicher den generalüberholten kleinen KIBRI Hochtank (zur Lagerung des Heizmaterials) und die PRIMEX-/HELJAN-Kiesverladeanlage, die sich sicher auch irgendwie einbinden lässt). Aus dem WALTHERS-Bausatz stammen die langen braunroten Förderbänder; sie wurden etwas aufgehübscht. Wenn's konkreter wird, dann mehr unter dem Titel "Rund ums Dolomitwerk mit Märklin".
Hallo, zum Vollmer Kalkwerk 5725 (das eigentlich ein Schachtofen ist) ein aktueller Nachtrag: Da beim Vollmer Modell 5725 eine Fördereinrichtung für das Gestein fehlt, war meine Lösung, den Schachtofen über ein schräg laufendes Förderband zu beschicken. Es gibt aber Indizien für eine andere Lösung: Auf einer alten Postkarte (vermutlich vor 1920) ist das damalige Kalk- und Dolomitwerk zu sehen. Der Blickwinkel ist von Norden bzw. von Rupprechtstegen. Man sieht mehrere gemauerte Brennöfen. Links der Felshang, davon abgehend, führen mehrere waagrechte Gitterbrücken zu den Brennöfen. Auf der vordersten Brücke stehen Lorenwagen einer Feldbahn. Später (wahrscheinlich in den dreißiger Jahren) wurden die alten gemauerten Kalköfen durch eine Neukonstruktion (= Modell Vollmer 5725) ersetzt. Auch in alten Vollmer-Prospekten ist eine Gitterkonstruktion abgebildet, die von einem Felshang waagrecht zum oberen Ende des Schachtofens führt. Das Original stand auch an einem steilen Hang. Es ist also nicht ganz auszuschließen, dass es eine ähnliche Brückenkonstruktion zum neuen Schachtofen gab. "Vor-Ort-Recherche" bringt nichts, der Schachtofen wurde bereits vor der Jahrtausendwende abgerissen. Weiterhin ist bekannt, dass das Kalkwerk früher eine eigene Feldbahn besaß (laut Bahn-Express "mit abenteuerlicher Gleisführung"). In den dreißiger Jahren wurden vom Kalkwerk neue Feldbahnloks beschafft. Ob die zur Beschickung des neuen Schachtofens herangezogen wurden oder ob schon ein modernes Förderband eingesetzt wurde, kann ich nicht sagen.