Die Märklin RES 800 ist Legende. Aber das Kleinbahn-Modell ist auf andere Weise gar nicht so übel: Zweimotorig, Allradantrieb.
Bei der Ankunft war ein Getriebe fest, also zerlegen, so weit es ging, mit Waschbenzin reinigen und mit etwas Fett wieder zusammenbauen. (Das haben andere oben schon beschrieben.) Nun fährt sie fast unhörbar, bestens auch langsam, mit Gleichstrom aus der Oberleitung. Hier mit den "Seetalern" und einem frei erfundenen SBB-Gepäckwagen (eigentlich ein ÖBB-Wagen).
Bei manchen Weichen gibt es ein Masseproblem, deswegen habe ich auch die Radschleifer beider Seiten verbunden, meistens fahren Gleichstrom-Elloks auch ganz ohne Umbau, wenn man die zwei Lötpunkte überhaupt Umbau nennen will. Viele Kleinbahnmodelle sehen auf Fotos "billig" aus, aber in der artgerechten Umgebung sind sie durchaus akzeptabel: Von vorn nach hinten: Märklin "LAG"-Tw, Kleinbahn "Seetaler", Piko Pwi. (Gut, eigentlich sollte man das "weiße" Primexgleis nehmen, und kennt wer eine "Alte-Modellbahnen"-SBB-Oberleitung?)
Der Kleinbahn SBB Dienstwagen Kat.-Nr. 321 ist ebenfalls ein Fantasieprodukt ohne Vorbild. Das Gehäuse stammt vom Schneeschleuderwagen Kat.-Nr. 322, der seinerseits von der Pocher Schneeschleuder Kat.-Nr. 180/2 bzw. 180/3 abgekupfert wurde (siehe Pocher-Katalog 1958), die ebenfalls kein echtes Vorbild hat. Aber, was sagen wir Tinplater stets: Erlaubt ist, was gefällt!
In diesem Sinne mit besten Grüssen Swiss-Tinplater
Die Re 4/4-Modelle vergleichen, wäre Äpfel mit Birnen - nicht nur für den alten-modellbahner. Zwar ist von oben nicht viel zu erkennen ...
... doch es sind verschiedene Vorbilder. Kleinbahn nahm die Pendelzugversion mit Seitengang, Mehrfachsteuerung, el. Rekuperationsbremse und - was man sehen kann - Übergängen an den Stirnseiten. Märklin zeigte die Version als reine Schnellzuglok für "Flachlandstrecken" - was auch immer in der Schweiz so bezeichnet wird - ohne elektrische Bremse und ohne Übergänge.
Für den Seitengang brauchte es dann nur zwei statt vier Fenster, und Loks fielen länger aus, weil die Übergangstüren gerade und deshalb kürzer abschlossen, als die verrundeten Fronten.
Warum hat Kleinbahn eigentlich keinen RBe 4/4 gebaut? Aus dem Kontruktionsbaukasten hätte man das SBB-Steuerwagengehäuse und das Fahrwerk des Blauen Blitz verwenden können. Es gab ja auch den BLS-Doppeltriebwagen.
So muss der bekannte HAG-Triebwagen einspringen. Der ist nun auch ein Etikettenschwindel, denn das Vorbild war der "EAV"-Triebwagen, den verschiedene Privatbahnen, aber eben nicht die SBB, beschafft haben.
Tatsächlich wollten die SBB ursprünglich einen modellbahnerfreundlichen Triebwagen mit Gepäckabteil zu den Leichtschnellzugwagen anschaffen, aber aus Gewichtsgründen kam es zur kurzen Re 4/4. (Damit bleibe ich doch noch beim Thema aus der Überschrift). Erst später erschien der erfolgreiche RBe 4/4 als reiner Sitz-Triebwagen, da waren die Gepäckwagen schon längst unterwegs.
Glück zu!
Klaus
(Edit: Nachdem Vergieich von Bildern: es hatten nur die EAV-Triebwagen Mitteneinstiege. Diese stellten die "Light"-Variante zu den Hochleistungs -TW und den RBe 4/4 dar. Gemeinsames Merkmal ist aber die glatte, schräggestellte Front mit versenkbarem Faltenbalg. Auch das Vorbild des HAG-Steuerwagens hat diese Kabine.)