So steht es auf dem alten Fahrregler 13427N - und trotzdem möchte ich ihn bedienen. Also habe ich ihn einfach mal angeschlossen - falls es von Bedeutung ist: Gleichstromquelle - und der Zug fährt auch sofort los, allerdings ohne, dass ich an der Geschwindigkeit etwas regeln könnte, einfach volle Kraft voraus, ab der ersten Stufe.
Das Aufschrauben des Reglers brachte mich nicht weiter, um ehrlich zu sein, ich habe keinen Durchblick, wo, welche Spannung abgeleitet wird. Die Bilder hängen an. Hat jemand Erfahrung, wie der Regler eingestellt sein muss, damit er funktioniert?Fahrregler_13427N_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Fahrregler_13427N_2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Fahrregler_13427N_3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Fahrregler_13427N_4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Fahrregler_13427N_5.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Fahrregler_13427N_6.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
die innere, elektrische Schaltung, also die Geschichte mit den Drahtwiderständen ist richtig. Bedenke bitte nach der Stellung 0 kommt zunächst Vollgas! Und wie Felix bereits beschrieben hat, das Ganze in Reihe schalten. Bei Parallelbetrieb verabschiedet sich das Gerät mit heftiger Rauchentwicklung.
Wenn man sich einen Bleistift und einen Zettel nimmt und damit die Schaltung des Reglers einfach aufmalt - wird vieles klarer. Und selbsterklärend. Des Ingenieurs Sprache ist die Zeichnung. Nur Philosophen debattieren.
die wichtigsten Aspekte waren bereits beschrieben worden:
- Schaltung in Reihe - nach 0 kommt zuerst Vollgas.
Bei den alten Fahrgeräten ist aber auch immer die passende Anschlussgarnitur zu beachten. Der abgebildete Regler hat ein dickes B aufgeprägt, ist also für Loks mit der gleichen Kennzeichnung vorgesehen. Wenn man an einen solchen Regler eine Lok mit der Kennzeichnung Z anschließt, wird diese viel zu schnell fahren, evtl. gefühlt ständig mit Höchstgeschwindigkeit.
Das liegt daran, dass die B-Loks eine deutlich höhere Stromaufnahme haben als die Z-Loks. Eine B-Lok wird also innerhalb der Anschlussgarnitur deutlich niederohmigere Teilwiderstände benötigen als eine Z-Lok.
Insofern ist der Aufkleber "Laß die Finger von Maschinen ..." natürlich völlig gerechtfertigt, auch wenn ihn ein Spaßvogel vor ganz vielen Jahren aufgeklebt haben wird!
Das "B" ist aufgeklebt und stammt aus späterer Zeit.
Informationen und Abbildungen (auch des Kabels 13532/13) findet man in den Märklin Katalogen dieser Zeit. Zum Nachschlagen genügen die preisgünstigen Nachdrucke.
Hallo und herzlichen Dank für die profunden Erklärungen, jetzt bin ich ein Stück schlauer. Ich werde morgen den Regler so dazwischen schalten, dass er die den Mittelleiter trifft, ich denke, das ist mein Fehler gewesen.
Ich habe auch den Originaltrafo noch dazu und den alten Katalog, nur eben die Anschlussgarnitur nicht. Auf dem Trafo ist neben der originalen Beschriftung auch das gelbe „B“ nochmals extra angebracht. Vielleicht hätte ich mir das noch ansehen sollen, aber aufgrund des Alters war mir nicht wohl dabei, diesen in Betrieb zu nehmen, also habe ich ein regelbares Labornetzteil vorgeschaltet und einfach eine Leitung mit dem Regler unterbrochen. Warum nach „0“ gleich Vollgas geschaltet wird, leuchtet mir dennoch nicht ganz ein.
Ich bin nur begrenzt elektrotechnisch begabt, ich habe die Bahn von Großvater und Vater übernommen und über Umwege von Kellern und Dachböden stückweise reaktiviert. Der Zustand war natürlich ziemlich erbärmlich, weil sich niemand darum kümmerte, einzig die HO aus den 60er fand Beachtung.
Der Spaßvogel mit dem Aufkleber war wohl mein Vater, der mir nie viel gezeigt hat, die Spur 0 verschwand in Kisten. Ich würde mein Halbwissen gerne an meine Kinder weitergeben, hoffend, dass sie nicht ähnliche Fehler machen und dumme Fragen stellen müssen. Vielleicht gelingt das, jedenfalls gehört die Spur 0 zu Weihnachten wie der Baum :-)
Morgen klemme ich den Regler nochmal an und berichte - wenn gewünscht auch Bilder des Trafos...
Nach Null kommt Vollgas, weil damit der Umschalter in der Lok besser aktiviert wird, als wenn man langsam die Spannung hochdreht. Den Märklinisten der alten Schule erkennt man also an der schnellen Rechtsbewegung, und das mitunter sogar zwei Mal hintereinander (wenn man in der gleichen Richtung weiter fahren will). Da das nervt, bauen die meisten Spieler die Loks auf Gleichspannung und Diodenumschaltung um. Also 70er Schaltung. Es gibt Fachliteratur zum Thema Betrieb alter Bahnen. Aber in meinen Augen nicht die richtige. Es müßte mal jemand ein neues Buch dazu schreiben.
die Loks haben einen Gleichrichter und das Labornetzteil gibt Gleichstrom aus, also die Loks schalten nicht, sondern erwarten die Spannung in der richtigen Richtung :-)
Das heißt, wenn ich aus dem Netzteil 20 Volt ausgebe, muss ich sofort von „0“ auf Stufe 7 und dann langsam „runterdrehen“?
Ein Buch wäre übrigens ein interessantes Projekt, nur mal so angeregt, wenn zu jedem Themenbereich sich einer findet, der die wesentlichen Informationen einbringt könnte das ich das zusammenfassen und ordnen. Wenn dazu noch ein paar Bilder kommen, sollte sich ein sogar Verlag finden.
Zitat von chris im Beitrag #8... Ich werde morgen den Regler so dazwischen schalten, dass er die den Mittelleiter trifft, ich denke, das ist mein Fehler gewesen. ... also habe ich ein regelbares Labornetzteil vorgeschaltet und einfach eine Leitung mit dem Regler unterbrochen. ...
Es ist völlig egal, in welche der beiden Leitungen Du die Anschlussgarnitur als Vorwiderstand schaltest. Also wird sich auch nichts ändern, wenn Du sie morgen in die Leitung zum Mittelleiter schaltest.
Vielleicht solltest Du einfach nur die Ausgangsspannung Deines regelbaren Labornetzteils reduzieren. Damit könnte u.U. der Regelbereich der Anschlussgarnitur besser zur Geltung kommen.
Im Übrigen wäre es natürlich am einfachsten, die Geschwindigkeit nur über das Netzteil zu regulieren. Aber es ist natürlich verständlich, dass Du den Regler ausprobieren möchtest und ein Gefühl für die alten Dinge bekommen möchtest!
Viele Grüße
Thomas
P.S.: Zu Deinem gerade verfassten Beitrag: Man muss nicht zwingend über die Stufe mit der höchsten Geschwindigkeit gehen. Lediglich der Schaltvorgang des Umschalters in der Lok ist bei diesem Vorgehen zuverlässiger.
So ist es mit halbgewalkten Informationen. Wenn Du bereits eine Lok mit 70er Schaltung hast (Dioden-Umschaltung mittels Polwechsel), dann ist natürlich der Stromstoß von 0 auf Anfahren Blödsinn. Dafür gab es meines Wissens andere Regler. Vielleichst postest Du die Lok zum Problem noch dazu?
Ich habe mir gerade Deine alten Beiträge angesehen. Du hast ja einen bunten Fuhrpark von Zeuke über Fleischmann und dann eine 4-Volt Märklin. Wenn Du die Märklin mit dem Regler ausprobiert hast, dann ist natürlich alles klar. Die Lok war für 4 Volt Gleichspannung aus dem Akku ausgelegt. Wir reden hier erstmal grundsätzlich von 20 Volt Wechselspannung.
beide Loks, die ich habe, sind mit einem Gleichrichter ausgestattet, ich kann also den Gleichstrom vom Labornetzteil direkt auf den Fahrregler geben (eben jetzt nur eine Richtung, weil ich nicht umkehren kann) - aber es ging um den Fahrregler. Mein erstes Zucken, als ich von Stellung "0" auf "1" ging und nur volle Leistung bekam, hat mich abschalten lassen. Mit dem Wissen von Euch im Forum habe ich eben den Fahrregler nochmals angeschlossen und er funktioniert grundsätzlich, also die höchste Stellung "7" gibt kaum noch Strom ab, runter bis "1" wird es dann entsprechend mehr, bis er bei "0" wieder gänzlich abschaltet.
Im Grunde gefällt mir das sogar, dass nach der Stellung "Vollgas" Null kommt. Der Haken ist nur, dass wenn ich den Regler tatsächlich im Fahrbetrieb einsetze, würde auf Stufe "7" die niedrigste Spannung anliegen - aber leider eben immer noch Spannung. Ist das so gewollt oder ist das eine Fehlfunktion bei meinem Regler?
Die anderen Loks, die Du meinst, ist nur noch eine Zeuke und dazu ein paar umgebaute Fleischmann-Schienen, die habe von einer Bekannten bekommen. Ich wollte die E44 auf Märklingleisen fahren lassen. Aber so weit bin ich momentan nicht gekommen. Die 4 Volt-Lok habe ich nicht, die hatte ich auf einem Flohmarkt gesehen und fotografiert, weil sie mir der Forum unbekannt war und hier im Forum nachgefragt. Also alles 20 Volt...
Zitat von chris im Beitrag #15... Der Haken ist nur, dass wenn ich den Regler tatsächlich im Fahrbetrieb einsetze, würde auf Stufe "7" die niedrigste Spannung anliegen - aber leider eben immer noch Spannung. Ist das so gewollt oder ist das eine Fehlfunktion bei meinem Regler? ...
Das ist so völlig in Ordnung und gewollt. Es ist auch klar erkennbar, wenn Du Dir die Innenschaltung Deines Reglers ansiehst:
Jetzt wo ich mir das ansehe, kommt mir das auch. :-)
Vielleicht noch kurz mein Plan: ich würde gerne einen Umschalter/Polwender davor setzen und zusätzlich einen ON/OFF-Schalter, gespeist wird das über ein Gleichstrom-Labornetzteil. Ich könnte mir bei Conrad etc. einfach die passenden Schalter besorgen. Meine Frage: Gibt es da etwas, das altersentsprechend zu dem Fahrregler passt? Das Netzteil kann ich ja unter dem Tisch verstecken.
Einen Polwender mir Gleichrichter habe ich hinter dem Wechselstrom-Märklin-Trafo (nein, nicht der alte vom Fahrregler).
wie schon an anderer Stelle beschrieben, geben die Schaltapparate 13374 in der Mittelstellung Wechselstrom ab (NICHT "Aus"). Dies führt bei der 70er- Schaltung zu der Funktion "Halt mit brennendem Licht", sollte aber nur kurzzeitig erfolgen.
Grundsätzlich lohnt ein kurzer Blick in die Kataloge und Gebrauchsanleitungen.
selbstverständlich gibt der Schaltapparat 13374 in der Mittelstellung Wechselspannung ab.
Meine Anmerkung bezog sich auf den Umbau: Gleichrichter raus, da sowieso mit Gleichspannung eingespeist wird. Dann Verdrahtung so ändern, daß in Mittelstellung keine Spannung abgegeben wird. Somit erhält man 1. einen Gleisschalter und 2. einen Gleichspannungs-Polwender. Ich persönlich habe alle 13374 so abgeändert. Das ist sehr nützlich bei Rangierfahrten incl. Streckenabschaltung. Im Prinzip muß man ja nur einmal den Lötkolben ansetzen, rückgängig kann man das Ganze auch wieder machen.
Bei meinen Aussagen hatte ich das so vorrausgesetzt.
Also werde ich mir einen zweiten Polwender anschaffen, den Gleichrichter darin stumm schalten und vor den Fahrregler setzen und einen zweiten Stromkreis einrichten, dort klemme ich die alte Kombination an und auf der Hauptstrecke eben das, was ich jetzt dazu gelernt habe.
Und zu den alten Anleitungen und Katalogen: daraus habe ich mir viel erschlossen, aber wenn etwas klemmt fühlte ich mich hier im Forum besser aufgehoben, als durch Versuch und Irrtum etwas kaputt zu reparieren.
Dafür auch herzlichen Dank und einen Guten Rutsch in das nächste Jahrzehnt Märklin-Geschichte :-)