Hallo allerseits,
der Beitrag des Mtglieds drk „Röwa E91 Umbau DC auf AC“ und die aus seiner Sicht einfache Frage verbunden mit einer nicht genau detaillierten Motivation seinerseits, was genau hinter seiner Frage steckt, führte in Verbindung mit einigen Reaktionen der Forums-Mitglieder zu einer typischen „Threadentwicklung“: Am Ende gibt das eine Wort das andere und die Forumshonoratioren, die sofort in den Helfersyndrom-Modus geschaltet haben und gut gemeinte Ratschäge abgaben, fühlen sich beleidigt und nehmen nur noch passiv am Thread teil.
Schaut man sich die drei Hauptbeiträge von „drk“ genauer an, dann wird sehr schnell klar, daß ohne weitere präzise Informationen zur Motivation der Eingangsfrage die Antworten der Mitglieder nicht eindeutig ausfallen können, bzw. am Anfang etwas Verwirrung herrscht und gut gemeinte Ratschläge beim Ersteller nicht die gewünschte Information liefern. Wie denn auch, wenn die Forumsgemeinde die Motivation nicht kennt, bzw. nur gestückelt mitgeteilt bekommt. Scheibchenweise die Motivation für einen geplanten Umbau abzuliefern führt nicht zur gewünschten Information erzeugt hingegen Unverständnis und auch Unmut bei den Forumsmitgliedern.
Nun zum Thema
Da möchte jemand eine DC-Version der E91 von Röwa auf AC umbauen, warum auch immer. Er sagt es im Eingangspost nicht. Weiß dieser werte Modellbahnkollege etwa nicht, daß es auch eine AC-Variante dieses Modelles gibt? Helfen wir ihm doch schnell mal und teilen ihm dieses mit. Er hat sich ja auch erst einen Tag zuvor im Forum angemeldet und möchte über die schöne Röwa E91 etwas Technisches wissen. Da kann ihm hier geholfen werden und er wird sich bestimmt freuen, daß er nicht diesen schwierigen Umbau machen muß, beim Erwerb der AC-Variante.
Dieser neue „drk“ teilt dann aber mit, das er die AC-Variante kennt, aber nicht mag, weil die Führerstandnachbildung auf einer Seite fehlt. Anstelle dieser ist das elektronische Umschaltrelais verbaut. So ist gleich die erste Schärfe in der Diskussion. Es werden weitere Informationen dann scheibchenweise dargelegt: Digitalisierung des Modells, Erfahrungen im Umbau von DC auf AC ohne ins Detail zu gehen, etc.
Hier meine Anmerkungen zu den drei „drk“-Hauptbeiträgen in diesem Thread in Fett markiert. Diese sollen zeigen, daß zu einer Frage auch eine präzis formulierte Motivation – warum frage ich das? Was will ich machen? Warum ist mir das wichtig? – von essentielle Bedeutung für die Kommunikation in einem Forum ist. Nur so gibt es eindeutige Hinweise/Anmerkungen oder Anregungen seitens der Teilnehmer.
Eingangsbeitrag
„ich erwäge den Kauf einer RÖWA EG5/E91/E191 als DC-Ausführung und deren Umbau für Märklin."
Was verstehst Du mit „Umbau auf Märklin?“ Hier die erste undeutliche Formulierung. Es folgen noch viele weitere Unschärfen.
"Dazu würde mich interessieren, ob es genügt, das Radsatzinnenmaß auf 14mm einzustellen oder ob sich (abgesehen von den Haftreifen-Radsätzen) die Radsätze der DC-Versionen von denen der AC-Versionen auch anderweitig (Radgeometrie, größere Spurkränze) unterscheiden.“
AC-Räder und DC-Räder der Röwa 91 unterscheiden sich in der Geometrie, dazu brauchst es nur die veröffentlichten Bilder hier im Forum ober bei „Modellbahnwahn“ anzuschauen. Es gab sogar einen Link eines Mitgliedes zu einem Bild seiner E91.
Für was soll das Einstellen auf 14 mm genügen? Welche Ansprüche hast gibt es? Auf welchen Märklin-Gleisen soll gefahren werden? Willst Du das Modell auf M-Gleisen als Dummy-Lok einsetzen? Wir wissen es nicht.
Zweiter Beitrag
"Danke, aber ich weiß, daß es die E91/E191-Modelle auch als AC-Ausführung gibt. An diesen stört mich aber, daß wegen des Umschalters im Analogbetrieb die Führerstandnachbildung einseitig entfallen ist."
Aha! Hier gibt es jetzt die erste weitere Information: Es stört die fehlende Führerstandinneneinrichtung bei der AC-Variante. Dieser Zusatz kommt erst im zweiten Post. Woher sollen wir das wissen! Du hättest dies ev. zu Deiner Motivation im ersten Post schon erwähnen können. Der Umschalter ist bei AC immer dabei. Was hat das mit Analog-Betrieb zu tun? Damals gab es nur diesen.
"Aufgrund der zu erfolgenden Digitalisierung ist der Umschalter nicht erforderlich, d.h. vom Platz her genügt die DC-Ausführung. "
Aha! Hier gibt es eine weitere wichtige Information: geplante Digitalisierung, die ebenfalls im ersten Post nicht drin steht. Das können wir auch nicht wissen!
Woher weißt Du, ob im DC-Modell genügend Platz für einen aktuellen Decoder ist? Das DC-Modell ist mit Ballastgewichten vollgestopft und der DC-Motor ist auch sehr ausladend. Wir wissen immer noch nicht was du vor hast (welcher Decoder, vielleicht Sound??), fragst aber nach genau ausgemessener Radscheibengeometrie.
"Und da ist halt wichtig zu wissen, ob sich die DC-Räder von den den AC-Rädern unterscheiden bzw ob auch die DC-Räder zufriedenstellend auf M-Gleisen laufen.
Die Räder unterscheiden sich offensichtlich, siehe oben. "
Aha, die nächste Information die eingangs fehlte: Hier erfahren wir Du fährst auf M-Gleisen. Was heißt „zufriedenstellend laufen“? Das definiert jeder anders. (z.B. v_max durch Industrieradius und das Modell bleibt im Gleis).
"Das ebay-Angebot habe ich gesehen, ist aber uninteressant. Der Dekoder ist ein uralter 755 mit all seinen Nachteilen (den müßte ich austauschen), so ist die Lok deutlich zu teuer.
@ noppes: Könntest Du mal die Radsätze/Räder kritisch vergleichen. ob es von den Haftreifen abgesehen zwischen DC und AC Unterschiede gibt?"
Wenn Du Dir die Bilder von Noppes in dem verlinkten Beitrag genau angeschaut hättest, dann wäre Dir aufgefallen, daß die AC-Variante KEINE Haftreifen-Radsätze besitzt, zumindest die von Noppes nicht. Dir wäre auch aufgefallen, daß die Radscheiben vom AC-Modell deutlich höhere und anders ausgeformte Spurkränze aufweisen. Dann bedankst Du Dich noch nicht mal, daß sich jemand die Mühe macht, ein passendes AC-Modell für Dich herauszusuchen. Der Unmut steigt.
"Bei allen abratenden Äußerungen vermisse ich die Feststellung, daß sie auf eigenen Erfahrungen - also dem Umbau der DC-Version der E91/E191 auf AC - beruht. "
Es hat wohl noch keiner der Kollegen diesen Umbau getätigt. Wie kannst Du da etwas vermissen?
"Oder zumindest der eigenen Wahrnehmung durch eigenen visuellen oder meßtechnischen Vergleich der AC- und DC-Radsätze dieses Modells. "
Guck Sie Dir doch selber mal genau an. Bilder gibt es genug vom Fahrwerk und Du wirst die offensichtlichen Unterschiede sehen. War genügend Zeit zwischen den Posts, um mal selber zu schauen. Daß die Unterschiede offensichtlich sind, dafür bedarf es keiner Erfassung / Messung der genauen Geometrie und wenn doch, wäre eine Erklärung schon hilfreich warum das nötig ist.
"Ich habe hier diverse DC-Modelle, die nach Verringerung der Radsatzinnenmasses jedenfalls mechanisch problemlos auch über M-Gleise rattern"
„Rattern“ ist also Dein Anspruch….Aha, immerhin... Welche DC-Modelle Du angepaßt hast erwähnst Du aber nicht! Welche dabei rattern und welche normal fahren auch nicht. Bei z.B. Gützold-Modellen, die nach der Wende produziert sind, gibt es keinen Unterschied zwischen AC- und DC-Rädern. Das wäre mal ein Stelle zum Punkten.
"- das elektrisch bzw. Kontaktproblem je nach Weiche und Modell aufgrund des zu kleinen Spurkranzes bekommt natürlich nur durch Radsatztausch in den Griff. Man muß daher schon zwischen der mechanischen und elektrischen Kompatibilität und deren Herstellung/Herstellbarkeit unterscheiden. "
Deswegen hat Willy Ade den Röwa-Modellen, die in der Lage sind sich durch den Industrieradius von Märklin zu zwängen, auch AC-Radsätze verpaßt, sodaß auch ein sauberes Befahren ALLER Gleise und Weichen des M-System möglich ist. Fahren nicht Rattern, wohlgemerkt, war Ades Anspruch als seriöser Hersteller.
"Eine ganz andere Frage ist die Frage der Zugkraft, wenn keine der - immerhin komplett angetriebenen - Radsätze Haftreifen besitzt. Aber damit kommt die DC-Fraktion anscheinend gut zurecht."
Es gab Tauschradsätze mit Nuten für Haftreifen für die DC-Version. Anscheinend kennst Du genau die Bedürfnisse der DC-Fraktion hältst Dich aber mit der Formulierung der Deinigen äußerst zurück.
Dritter Beitrag
"Schau, ich habe ausdrücklich und aus gutem Grund nach Unterschieden bei den Radsätzen gefragt. "
Die Gründe Deine Motivation hast Du aber erst scheibchenweise vorgestellt. Salamitaktik führt nicht immer zum Ziel.
"Also Fakten. Was gekommen ist sind Meinungen, daß die DC-Version nicht (gut) für AC umgebaut werden könne, von Leuten, die offenbar keine entsprechenden Erfahrungen mit Röwas DC-E91 haben. Andernfalls würde es lauten "Habe es probiert, ging aber nicht gut weil ...". Eine allgemeine Meinung zu DC-Umbauten generell habe ich auch, weil ich es häufig genug getan habe und die typischen oder spezifisch auftretenden Probleme kenne. Was aber nicht dabei hilft, den Umbau dieses Modells vorab zu beurteilen. Bspw. weiß ich, daß Trix-Räder allgemein tauglich sind, da gab es noch nie Probleme. Könnte ja sein, daß die/se Röwa DC-Radsätze ungleich der Roco-Radsätze ebenfalls grds. AC-kompatibel sind. Und es ist auch nicht hilfreich, mich darauf zu verweisen, es auszuprobieren, weil ich mir gerade dies ersparen möchte und daher nach einschlägigen Erfahrungen bzw. den Fakten, die eine seriöse Prognose ermöglichen würden, frage.
Auch wenn sich jetzt manche auf den Schlips getreten fühlen - es ist doch gar nicht so schwer, die eingangs gestellte Frage zu beantworten, wenn man sie beantworten kann."
Die eingangs gestellte Frage ist so unscharf, daß Du mit einem Blumenstrauß von Antworten , Bemerkungen und Ratschlägen rechnen mußt.
"Wenn niemand die Antwort weiß ist es halt so."
Wie soll man auf eine unscharfe Frage eine eindeutige Antwort geben?
"Aber stattdessen bloße Meinungen zu äußern, die nicht auf eigenen Erfahrungen beruhen, ist nicht hilfreich, bläht den Fred auf und führt auf Dauer zu gereizten Reaktionen, weil man sich im Kreis dreht und unnützg hin- und herschreibt.
Im übrigen gilt Dein Hinweis auf die Lauffläche nur allgemein, nicht für Weichen. "
Du willst also auch über Weichen fahren.
"Bei (manchen) Weichen sind bestimmte Abschnitte der Schienen aus Kunststoff oder isoliert, damit der darüber rutschende Schleifer keinen Kurzschluß verursacht. Zumindest häufig sind dort an Masse liegenden "Spurrillen für die Spurkränze vorhanden. "
Deswegen braucht es auch die hohen Spurkränze. Das Modell wird wohl mit den niedrigen DC-Spurkränzen keinen Kontakt haben – respektive dort stehen bleiben.
"Bsp. die DKW der Metallgleise. Was natürlich nur bei entsprechenden hohen Spurkränzen funktioniert. "
Was meinst Du warum der gute Willy Ade seinerzeit extra AC-Räder für die E91-Familie konstruiert und gefertigt hat? Damit seine schönen Modelle über M-Gleise stolpernd stotternd darauf rattern? Nein das war nicht sein Anspruch, die Modelle sollten seidenweich über die M-Gleis fahren. Damit hast Du Dir selbst Deine mögliche Antwort auf deine unscharfe Eingangsfrage gegeben.
"Und häufig genug bei DC-Radsätzen mit niedrigen Spurkränzen zu Kontaktproblemen sorgt/sorgen kann. Auch wenn deren Radsatzinnenmaß soweit verringert wird, daß sie am Herzstück nicht auflaufen. "
Jetzt hast Du es selbst herausgefunden, warum Dir – auch nur aus dem Bauch heraus – von den Kollegen abgeraten wird von DC auf AC umzurüsten. Herzlichen Glückwunsch!
Hier meine Zusammenfassung zur E91 von Röwa auf Märklin:
a) Für die E91 von Röwa gibt es AC-und DC-Räder, die sich nicht nur im Radsatzinnenmaß sondern in der Geometrie deutlich unterscheiden. Alles was Willy Ade technisch umgesetzt hat, hatte Hand und Fuß, dazu zählt auch die Notwendigkeit der Austattung seiner schönen Lok-Modelle mit Pizzatrennscheiben für das AC-Gleissystem von Märklin, sofern die vorbildgetreue Nachbildung des Modells nicht unter den Gleisgeometriekompromissen des Märklinschen Systems leidet.
b) Eine digitalisiertes AC-Modell mit zwei Führerstandsinneneinrichtungen erhält man durch Tausch des el. Umschalters der AC-Verion durch den Digital-Decoder. Der im Führerstand frei werdende Platz - der neue Decoder ist deutlich kleiner als das el.Umschaltrelais- wird durch eine FI-Einrichtung aufgefüllt. Zum Umrüsten benötigt man also eine AC-Version der E91 von Röwa, einen Decoder und einen FI-Einrichtung.
c) Will man die häßlichen AC-Räder, die das schöne Modell wirklich entstellen, durch die optisch besseren (nicht optimalen, denn die Breite ist noch viel zu groß) DC-Räder ersetzen, wird man wohl nur ratternd / stotternd über die M-Gleise fahren können, auch wenn das Radsatzinnenmaß angepaßt wird. Die Wahrscheinlichkeit von Rattern, mangelnder Stromabnahme, etc, ist sicherlich sehr groß.
d) Off Topic: E91 digitalisiert und schöne Räder auf M-Gleisen gibt es in Form der letzten Varianten von Rocos E91 für das Märklin-System.
Mit 75 freundlichen Grüßen
Andreas