Besteht seitens des Threaderstellers noch Interesse daran, den Thread weiter zu führen?
Ich habe mich vor Jahren mal hier angemeldet, war aber dann lange nicht mit meiner Modellbahn beschäftigt und habe erst seit Weihnachten wieder einen intensiveren Weg dorthin zurück gefunden.
Jedenfalls habe ich mich nicht nur davon verabschiedet, reiner "Märklinist" zu sein, was Rollmaterial betrifft und mir in den letzten zwei Monaten diverse Roco- und ein Fleischmann-Modell zugelegt sondern auch insgesamt 5 (fünf!) verschiedene Versionen der 191/E 91 von Röwa und Roco, die ich ebenfalls auf Wechselstrom umzubauen bzw. zu digitalisieren gedenke.
Die Modelle sind bereits samt und sonders zerlegt, und ich denke, daß auch ohne die Teilnahme des Threaderstellers evtl. Interesse besteht, wenn ich die Ergebnisse bzw. Umbauabläufe hier mal dokumentiere.
Fall es jedoch mehr Sinn macht, dafür einen eigenen Thread zu erstellen, bitte ich um einen entsprechenden Hinweis.
Ich bin relativer Laie auf dem Gebiet DC-Lokomotiven gewesen und mußte mich in die ganze Thematik erst einmal einarbeiten, was dank langjähriger Elektronik-Erfahrung und mechanischer Fertigkeiten soweit auch ganz gut gelang.
Ich habe jetzt hier stehen bzw. liegen:
Roco 4139S E 91 08
Roco 43428 191 002-5
Roco 43737/4139S E 91 08 (Modell aus zwei Lokomotiven zusammengebaut - u.a. Fahrgestell, Dächer, Motor von 43737, Gehäuse von 4139S)
Röwa 1402 191 011-6
Röwa 1408 E 91 09 in Original-Wechselstromausführung
Ich habe die hier erwähnten Unterschiede der Röwa AC und DC-Versionen bezüglich der Spurkränze noch nicht selber im Detail überprüft, gehe aber selbstverständlich davon aus, daß sie stimmen.
Was ich glaube, festgestellt zu haben, ist aber: Daß man die DC-Achsen gar nicht auf AC-Maß reduzieren kann.
Ich habe mit der Hand (und viel Kraft) versucht, die enger zusammen zu bekommen. Das war aber nicht möglich und bei genauerem Hinsehen stellte ich meines Erachtens auch fest, daß die Achsen dort, wo sie in die Radreifen einlaufen, schmaler gedreht sind als die Achsstange zwischen den Rädern ist, und die Achse ist insgesamt eben auf DC-Maß konstruiert und entsprechend lang.
Ich habe zwar nur einen guten alten Zollstock und ein Maßband, aber gemessen habe ich etwa 14,6mm für die Röwa DC-Achse und 14,0 für die Röwa AC-Achse, was ja in etwa den Vorgaben entspricht.
Damit muß man dann leben, allerdings fahre ICH derzeit nur auf Märklin K und meine Altbau E-Loks sollen ausschließlich als Solo-Fahrzeuge ohne Züge am Haken präsentiert werden, insofern habe ich für meinen Betrieb ein paar Hürden weniger zu meistern.
Für einen Umbau auf AC empfehle ich daher die Roco-Version ab 43428/Anfang 90er.
Vorteile:
- brünierte Räder
- Kuppelstangen aus Metall
- moderner Motor mit Schwungmasse und Kardanwelle
- Antrieb nur über eine Achse - das erlaubt eine sichere Schleiferbefestigung unter dem Drehgestell mit Schraubenbefestigung (!)
Ich habe bereits ein Drehgestell dieser Variante mit einem flachen Fleischmann AC-Schleifer aus den 80ern ausgerüstet und das Drehgestell läuft zumindest per Hand einwandfrei über alle K-Weichen. Ich stelle ein Bild davon noch später zur Verfügung, wenn ich die Umbauten im Roco-Bereich entsprechend detailliert vorstelle.
Es ist übrigens natürlich möglich, ein Röwa Gehäuse auf die Roco-Fahrgestelle zu setzen, falls es sich um die Varianten ohne Übergangsplattform handelt.
Ebenso umgekehrt natürlich. Was allerdings ohne Hürden nicht geht ist, die Gehäuse mit Übergangsplattformen der Epoche II und IIIa (Röwa 1407/08) zwischen Roco und Röwa zu tauschen, weil die Drehgestellrahmen, auf denen die Plattformen und Epoche II-Lampen sitzen, aufgrund der unterschiedlichen Motortechniken zum Mittelteil hin auch unterschiedlich konstruiert sind.
Will man eine Röwa AC E 91, sollte man auch die AC-Variante erwerben. Für das Problem mit dem fehlenden Führerstand gibt es zwei passable Alternativen:
1. Umbau auf digital oder elektronischen Umschalter-Chip (z.B. Uhlenbrock AnDi)
Der Decoder bzw. Chip wandert dann z.B. zwischen Gehäuse und Dach des Mittelteils und es kann ein Ersatzteil-Führerstand an die freie Stelle gesetzt werden.
2. Umbau mittels Uhlenbrock Fahrtrichtungsumschalter 55500. Dieser ist kleiner als der originale Röwa und paßt mit etwas Geschick und kleinen Plastik-Fräsarbeiten auf den Boden des Führerstandeinsatzes, welcher aber dann erhalten bleiben kann. Ganz unsichtbar geht aber auch diese Variante nicht, auch dieser Umschalter ragt ein wenig nach oben in den Fensterbereich hinein und man muß die Kabel nach oben wegführen, aber es sieht schon deutlich angenehmer aus als die "Nagelbrett-Lötpunktplatte" im Fenster.
Das wars erstmal soweit zu diesem Thema von mir. Man liest sich ;)
Ivo aus Kaarst (ergänzt, da ich natürlich nicht namenlos bin :D )