Hallo,
es gab in den fünfziger und sechziger Jahren die britische Firma Budgie Toys, (siehe Link: https://www.hobbydb.com/subjects/budgie-toys-brand), die zum größten Teil diverse Straßenfahrzeuge in Matchbox-Größe aus Druckguß (Diecast) hergestellt hat.
Jedoch auch eine Lok, eine mehr oder weniger freie Nachbildung der LMS 3F "Jinty" Tenderlok mit der Achsfolge 0-6-0, wurde angeboten. Sie war im ungefähren OO-Maßstab 1:76 gehalten, das nicht angetriebene dreiachsige Fahrwerk hatte die Spurweite 16,5mm und passte sehr gut als Standmodell auf die Hornby Dublo Dreileiter-Metallgleise.
Seit längerer Zeit habe ich darüber nachgedacht, ob man nicht das Standmodell motorisieren könnte. Märklin macht recht stabile Fahrwerke, und Märklin läuft auch auf Hornby-Blechgleis ohne Probleme.
Es begab sich, daß ich preiswert (3 Euro) auf einer Börse in Holland eine etwas bespielte, jedoch vollständige Budgie Jinty erwerben konnte. Ein gebrauchtes Fahrwerk einer Märklin 3000 bekam ich von einem freundlichen Märklinisten aus dem Hessischen bei der letzten Ausstellung in der Gustav-Heinemann-Oberschule Berlin geschenkt, danke nochmals dafür.
Hier ein Überblick über die Loks, die es gab. Am Anfang waren die Bescchriftung und die Nummer erhaben mitgegossen. (siehe oben rechts, grüne Lok) Später waren die Wände glatt und die Beschriftung wurde mit Aufklebern aufgebracht.
Es gab vier Farben, die rote Lackierung ist die häufigste. Die Aufkleber haben ein wenig geliiten, aber das Lokgehäuse soll in seinem bespielten Zustand bleiben.
Nun galt es, das 3000er Fahrwerk und Gehäuse zusammen zu bringen. Der erste Schritt war der Umbau auf Gleichstrom. Dazu wurde der Umschalter entfernt und die Motorspule durch einen Hamo-Umbausatz von ESU No.51961 ersetzt. Die Neuverdrahtung war recht einfach.
Die Pufferbohle vorn und hinten mußte entfernt und der Rahmen an den Enden schmaler gemacht werden, damit der Rahmen von der Länge her unter das Gehäuse passt.
Im Gehäuse mußte innen an den Seitenwänden im Führerhaus mit der Proxxon und Schleifscheibe etwa 1mm Wandstärke weg genommen werden, damit Bürstenschild und Motorlager ins Führerhaus passt. Das Bürstenschild habe ich mich einem breiten Streifen schwarzen Isolierband zum Metallgehäuse hin isoliert, damit es keinen Kurzschluß gibt.
So sieht es von unten aus. Es fehlen noch die Kupplungen. Es sollen original Hornby Dublo Kupplungen dran, die muß ich erst besorgen. Der Schleifer muß sicher irgendwann erneuert werden, bis jetzt geht er aber noch.
Die Radsterne habe ich entsprechend der britischen Praxis schwarz gestrichen, die Zylinder und den Zylinderträger in rot. Die Steuerung habe ich unverändert übernommen. Oben auf den Kessel, hinter dem Dampfdom, habe ich ein Loch von 2,5mm gebohrt und konnte damit das Gehäuse auf das Fahrwerk an der orignalen Märklin-Befestigung festschrauben. Aufgrund des Guß-Gehäuses wiegt die Lok etwa 300 Gramm.
Die Lok hat kein konkretes Vorbild und ist mehr als Spielmodell zu sehen, um ein wenig Abwechslung auf die Platte zu bringen. Es gab ähnliche Loks in Industriebetrieben und Bergwerken bis in die 70er Jahre.
Danke für das Interesse, beste Grüße, Torsten