gestern nacht bin ich mit dem Fachwerk fertig geworden.
Es besteht aus ca. 550 kleinen Leisten von 1 bis 120mm Länge. Ein ziemlicher Aufwand die alle herzustellenen und zu verkleben. Das Verputzen der jetzt sehr kleinen Gefache und deren Bemalung wird auch viel Zeit kosten. Die Rückseite habe ich z.T. bewußt einfacher gestaltet. Man soll sehen das dieses Haus eine längere Baugeschichte hat. Zuerst der rechteckige Bau an den später mit zunehmenden Wohlstand die Erweiterungen angebaut wurden. Die Frontfassade als Prunkfassade mußte natürlich durchweg aufwändiger gestaltet werden.
das mit dem Verputzen und Bemalen der Fassaden hat viel länger gedauert als ich vorhatte. Abgesehen von anderen Prioritäten war es auch so, das ich mich vor diesen monotonen, langwierigen und hohe Konzentration erfordernden Arbeiten gedrückt habe. Frei nach dem Motto: Was du heute kannst Besorgen, verschiebe ruhig auf Morgen. Die Frontfassade ist leider unsauber gearbeitet und muss noch einmal verputzt werden. Allein hier über 130 Gefache. Die unsauberen Stellen sieht man eher von der Seite, von vorne fällt es weniger auf. Trotzalledem wird es ein tolles Modell. Aber hier die Bilder:
Als nächste Bauabschnitte kommen Dach und Boden. Bei dem Boden bin ich mir noch nicht sicher ob ich eine schlichtere Variante mit einfachem Boden (Bild 3) oder eine aufwändigere Variante mit Sockel , Treppenaufgang und Vordach (Bild4) verwende.
also wenn mit Sockel, dann mal mal ein paar kleine Kellerfenster da ran. Dann hat der Sockel auch einen Sinn. Findet man ja oft bei den alten Gebäuden.
endlich fertig. Die Frontfassade ist noch einmal komplett verputzt und bemalt worden. Beim Boden habe ich die Variante mit dem Sockel genommen. Zwar habe ich trotz der Anregung von Kristian keine Kellerfenster mehr in die massive Sockelplatte eingebaut aber doch eine Kellerzugangstür und noch einen Kranbalken mit Pforte für den Dachboden. Auf Regenrinnen habe ich verzichtet. Ansonsten alles wie auch bei den letzten Gebäuden, der Ausbau mit Blumenkästen, Fallerfensterläden, Fallrohren, Laterne... . Aber seht selbst:
wieder mal klasse geworden. Respekt. Erinnert mich irgendwie an die Tudor Fachwerkhaeuser im England von Elizabeth der Ersten. Besonder die Rueckseite.
vielen Dank. An England, insbesondere die Cotswolds und 16. Jht. habe ich auch gedacht. Der Eindruck entsteht dadurch, das in der Mitte der Rückseite alle diagonalen Balken fehlen und die Ständer eng zusammenstehen. Aber die tatsächlichen Gründe dafür das die Rückfassade so aussieht sind wohl, das mir einerseits der Aufwand für noch mehr Fachwerk zu hoch war und die Fassade aber auch abwechslungsreicher aussehen sollte. Zu Beginn, als das Fachwerk nur aus horizontalen und vertikalen Balken bestand wirkte es übrigens eher wie ein schlichtes norddeutsches Fachwerkhaus. Erst der reiche z.T. überflüssige Ausbau mit diagonalen Balken und der Treppenaufgang lassen es wie ein städtisches Patrizierhaus wirken.
ich bin gerade zwischen zwei Projekten und da ich da im Moment nicht so recht weiterkomme (Sommerpause?) und auch darum gebeten wurde, hier mal ein Rückblick auf meine früheren Projekte. Alles angefangen hat mit diesem kleinen Stadtmauerturm den ich um 2015/6 aus den Resten einer Fallerkirche gebaut habe. Aber der Hauptgrund war wohl nicht die Resteverwertung sondern, dass ich nicht bereit war die damals noch höheren Preise für die RS Türme zu bezahlen.
Man erkennt vielleicht ein paar Unterschiede zu meinen späteren Modellen. Das Dach ist viel zu glatt. Ich hatte damals noch keine Strukturtapete für diesen Zweck. Der Putz ist aus einer Wasser / Farbe / Sand / Klebstoffmischung und aufgetupft während ich heute mit sehr feinem Sand arbeite, den ich auf eine verdünnte Ponallösung streue und nachträglich bemale. Ich werde jetzt nach und nach meine bisherigen noch nicht gezeigten Modelle hier vorstellen und die in anderen Threads versteckten Modelle zumindest hierhin verlinken.
bei diesen beiden kleinen Bahnsteigbuden, einem Toilettenhäuschen und einem Dienstgebäude mit Schalter waren zwei kleine hübsche TEMOS Gebäude das Vorbild. Hier dachte ich, so etwas kannst du auch selbst. Es war aber nicht mein Ziel die TEMOS Modelle zu 100% zu kopieren sondern wollte nur zwei ähnliche Gebäude für meine Bahnsteige.
ein weiteres frühes Modell war dieser kleine Bahnhof. Heute würde ich da wohl vieles anders machen. Warum ich die Fensterstreben nicht begradigt oder ausgetauscht habe ist mir ein Rätsel. Der grobe Putz wirkt auch nicht so toll. Andererseits war der alte Bahnhof vorher nur noch eine Ruine. Die Wände kamen von Vau Pe, Boden und Anbauten von Faller. Das Vordach war eine Eigenkreation und Begrünung habe ich mir damals wohl nicht zugetraut.
hier noch ein zweites Modell heute abend. Diese kleine Bankfiliale enstand ca. Anfang 2017 aus den Ruinen eines Bahnhofs Neustadt von Faller. Auf die ausgeschnittenen und auf Pappe geklebten Buchstaben war ich seinerzeit besonders stolz. Ausgeschnitten wurden sie aus einem Orginal Volksbank Auszugsheft.
der Sommer ist vorbei und so langsam komme ich auch aus dem Quark. So sagt man doch. oder? Jedenfalls bekam ich vor zwei Wochen eine Ruine zur Ansicht. Der Besitzer fragte ob ich daraus etwas machen könne. Da das Projekt zu 100% in mein Schema passte habe ich sofort zugesagt und bin bis auf einige Restarbeiten (Begrünung, Beschilderung...) mittlerweile fast fertig geworden.
Hier ein erstes Photo vom der Straßenseite:
Und, erkennen aufmerksame FAM Leser den Bahnhof? PS: Auf der stark veränderten Grundplatte stand übrigens mal ein Cortina von Faller.
ein interessantes Projekt aus dem letzten Herbst wollte ich eigentlich ganz anders vorstellen und zwar auf Cortina I auf der Modellbau Messe in Lingen oder in Neumünster. Da beide Termine wegen Corona ins Wasser gefallen sind hier also als Weltneuheit mein Burgberg für Cortina. Im Sommer hatte wir Cortina I in einer Halle aufgebaut und Stück für Stück die Schäden aus Betrieb und Lagerung repariert, neue Signale eingebaut ... . Da wir nicht immer das gleiche zeigen wollen planen wir auch Neuheiten wie jetzt für die Saison 2021/22 den Burgberg. Basis für die Burg war das Pola Exclusiv Modell von 1990, Burg Feuerstein. Aus Bastelresten habe ich die Burg dann noch um zwei Türme und eine Mauer erweitert. Den Aufbau des Bergs aus Holzplatten, Zeitungspapier als Füllung, Zewatüchern, Leim und Gips könnt ihr auf den anhängenden Bildern verfolgen.
Wann wir Cortina wieder vorstellen kann ich unter diesen Umständen noch nicht beantworten. Das hängt von Lauterbach und Covid 19 ab.
nach geraumer Zeit kann ich euch endlich mal wieder einen Eigenbau von mir vorstellen. Im Moment sind Willi und ich dabei Cortina III (den Teil mit der Raffinerie) wieder auf die Beine zu stellen. Nach drei Jahren in einer ungeheizten, zugigen Halle sind zahlreiche Renovierungs- und Umbaumaßnahmen notwendig geworden. Neben der Raffinerie entsteht ein Güterverteilungszentrum für das ich diesen Getreidespeicher in den letzten Tagen gebaut habe. Das Besondere an diesem Modell ist nicht seine Größe (290 x 370 x 100 mm) sondern daß es als Reliefmodell nach hinten offen gebaut ist. Es wird die Schalter für die Weichenstraße verdecken die wir am hinteren Rand der Anlage plaziert haben.
Ein Gebäude dieser Größe auf einer Modellbahn erschlägt meistens alles andere drumherum. Als Vollmodell mittig aufgestellt läge der Platzbedarf mit Zuwegungen etc bei 0,5 bis 0,7m2. Als Reliefmodell am Rand kann es ganz anders in das Geschehen auf der Anlage mit Gleis- Straßen- und Kanalanschluß mit einbezogen werden. Ich bin schon gespannt darauf wie Willi (er ist der Städtebauer) es integrieren wird. Der Aufwand für den Bau war gering. Neben Farbe und Sand waren es Finnpappe, Rückendeckel von einem DIN A4 Block, Draht, Holz- und Tapetenreste, zwei alte defekte Märklinlampen und der Ausleger von einem Märklin Kranwagen 4611 die zu dem Bau notwendig waren. Materialaufwand ? 3€ ?. Zeitaufwand ca. 15 Stunden.
Ich hoffe es hat euch gefallen, viele Grüße, Joachim
einige der schönsten und beliebtesten Modelle von Faller aus den 50 ern sind die Wassermühle 231 und das Försterhaus im Schwarzwaldstil 283. Sie waren wohl auch deswegen sehr lange im Fallerprogramm. Das Försterhaus immerhin von 1951 bis 1963 bzw. als Plastikversion sogar bis 1999. Damals auf vielen Anlagen vertreten tauchen sie heute häufig auf Börsen oder bei ebay auf. Aktuell werden bei ebay heute sieben Forsthäuser aus Holz / Pappe angeboten. Ich schreibe das auch deshalb so ausführlich damit niemand denkt ich würde ein Sakrileg begehen wenn ich zwei dieser Häuser einer neuen Verwendung zuführe.
Schon lange habe ich mich gefragt warum Faller aus dem Grundmodell nicht noch mehr gemacht hat. Voigt hatte z.B. eine normale Mühle, eine Schwarzwaldmühle und eine Fachwerkmühle. Das Grundriss und Aufbau bei 231 und 283 identisch sind ist es ohne größere Schwierigkeiten möglich Wasserrad und Motor in das Försterhaus einzubauen und das ganze auf die Grundplatte der Wassermühle zu setzen.
Was ich dann auch gemacht habe und hier das Ergebnis:
Der Balkon fehlte beim Försterhaus und ich mußte ihn nachbauen. Den ebenfalls fehlenden Dachausbau habe ich nicht ersetzt.
bei dem vorhin beschriebenem Umbau blieb dann die Ruine der Mühle zurück. Außer der Mühle 231 und dem Försterhaus 283 hat Faller auch die Modelle 270, Haus mit Laube, 271 Fachwerkhaus und 272 Wohnhaus mit zwei Anbauten aus dem selben Grundmodell gefertigt. Das Fachwerkhaus 271 hatte mir auch immer gut gefallen aber es passte mit seinem aufgemalten Fachwerk nicht zu meinem geplanten Fachwerkdorf. Also habe ich es aus der Ruine nach meinen Vorstellungen nachgebaut. Hier ein paar Bilder dazu: Der kleine Anbau stammt von der Kirche 239
Im Unterschied zum 271 von Faller ist hier das Fachwerk aus Echtholz und die Gefache sind wie bei echten Fachwerkhäusern verputzt.
Und so sieht das fertige Modell aus. Der Güllewagen ist von Preiser. Der Baum könnte von Herpa sein.
Heuerhäuser waren vom 16. bis weit ins 20.Jht. hinein die Unterkünfte für die landbesitzlosen Landarbeiter. Sie bekamen ein Haus und ein kleines Stück Land vom Bauern zur Verfügung gestellt und mußten dann dem Bauern zu Diensten sein. Der häufig nur mündliche Vertrag war durch den Bauern jederzeit kurzfristig zu kündigen. Auf eine Stelle kamen viele Bewerber und im Ergebnis kam es zu einer starken Ausbeutung dieser Landarbeiter und ihrer Familien. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel. Um zu überleben mußten die Männer dann im Sommer noch als Hollandgänger im Nachbarland arbeiten. Die Idylle die dieses Modell zeigt, trügt. Heute sind diese alten Heuerhäuser gesucht und werden gern, sehr teuer zu modernen Wohnhäusern mit Stil umgebaut. Gentryfizierung gibt es also nicht nur in der Großstadt. Aber um gerecht zu bleiben, ohne diese Neunutzung wären diese früher ärmlichen Häuser wohl schon alle abgerissen.