Hallo zusammen,
die "mittlere" Generation mit 8 Steckkontakten in einer Reihe hatten wir noch nicht.
Hier das 810 Bahnschaltgerät
Neben den WS- und Gleichstrom-Typen ist dieses Bahnschaltgerät "Universell", nämlich umschaltbar.
An der Vorseite befindet sich ein Wahlschalter Wechsel-/Gleichstrom. Vor dem Regelknopf ein Polwender für die Fahrtrichtungswahl bei Gleichstrom, schließlich der Stellknopf mit gefedertem Umschaltkontakt links vor "0".
Das funktioniert, wie die Trix International E 50 im Oberleitungsbetrieb beweisen soll. Aber nicht gleichzeitig mit einem Unterleitungszug! Damals dachte man wohl noch in getrennten Stromkreisen, und Feinheiten wir Trix-Express oder eben Oberleitung, die einen gemeinsamen Rückleiter brauchen, hatte ein Elektrotechniker ohne Moba-Erfahrung nicht im Sinn.
Wie es doch geht, schreibe ich noch.
Als das Gerät ankam, tat es keinen Mucks. Mutig habe ich es aufgeschraubt. Das darf man, es ist Kleinspannung, wie wenn man ein Lokgehäuse abnimmt. Bilder zeige ich trotzdem nicht, denn es sieht eben alles aus, wie ein geöffneter Modellbahntrafo, nur die Spulen und de Netzanschluss fehlen.
Mit viel Wackelei geht die Seitenwand ab. Überflüssigerweise habe ich die Buchsen auch herausgeschraubt. Das sind Messingröhrchen, die gegenüber auf die Steckkontakte geschraubt sind und dort Lötösen halten. Von diesen Ösen reichen Kabel zum Steller (Regler). In einem Halbkreis sind dort Kontaktniete*, über die ene zweifingrige Kontaktfeder streicht. Zweifingrig, damit die Lücken nicht zur Unterbrechung führen. Eine weitere Schleiffeder führt zu eim Schleifring, damit der Strom wieder abgeführt werden kann, ohne dass es bewegliche Leitungen braucht.
Das "Titan"-Fahrgefühl, es sind nur sechs Fahrstufen in 2 V Abständen, ich habe es nachgemessen.
Dann ein Überstromschalter und zu den Ausgangsbuchsen. Über die Buchsen ist die Kontrolllampe angeschlossen, die somit die Fahrspannung "anzeigt".
Damit hätten wie ein Wechselstrom Bahnschaltgerät. Ein Blockgleichrichter, streichholzschachtelgroß (und doch so etwas wie eine frühe "Integrierte Schaltung", die immerhin vier Dioden ersetzt) macht dann den Gleichstrom daraus.
Schließlich die beiden Umschalter. Zusammen mit der erforderlichen Kabelei ist das Gehäuse damit gut gefüllt, immerhin sind da auch noch die sperrigen Röhrchen querdurch für die Steckleisten. Wo die Röhrchen den Lötstellen nahekommen, tragen sie eine Isolierhülle. Die Lötstellen sind rustikal handgelötet und haben schon einmal Rotznasen.
Jedenfalls, nach dem Zusammenbauen ging es überraschendeweise. Vermutlich hat mein Geschraube das Oxid gelockert, wo es störte. Eine Reparaturmethode ist das aber nicht.
Glück zu!
Klaus
*Nachtrag für Deutschlehrer
Eine Niete (wertloses Los), zwei Nieten - von "nichts"
Ein Niet (Nietnagel), zwei Niete - von "Naht"
"Gib mir die Niete!" (das Los, das verliert, oder die Schachtel voller Niete) - egal: von der Werkstatt aus gesehen, sitzen die Nieten immer ganz oben.
Oder auch:
Meister: "Sind die Schrauben fest?!
Azubi: "Ja, habe ich angedreht."
Meister: "Nur angedreht? Anziehen1 habe ich doch gesagt!"