Aus welchem Material sind die originalen Ballons ? Die Form des unteren Bereiches und die Größe würde mich auch interessieren. Ich denke über einen Vorbildähnlichen Nachbau nach. Danke für Eure Hilfe ! Viele Grüße Mike
Hallo! Ich versuche mal genauer hinzuschauen. Das gleiche “Ungeduldsproblem“ hatte ich vor 32 Jahren, hab dann bei einer Töpferei als „Versuchsreplik“ nach der Abbildung im Jeanmairebuch (Archiv 17, Bildteil Seite 394) und Vorbild im Nürnberger Spielzeugmuseum glaube ich mich zu erinnern, 2 Keramikflaschen auf der Töpferscheibe anfertigen und dann brennen lassen. Da kein Tinplate, Versuch abgebrochen, da auch kein berauschender Erfolg, bis dann mal 4 überzeugende Nachfertigungen auftauchten, weiß nicht mehr auf welcher Börse. Wie ja richtig angemerkt, es tauchen immer wieder mal gesuchte Objekte auf, siehe Lankeskatalogabbildung. Also, sich in der „Tugend geduldig sein“ üben. Die Bildantwort:
Die Keramikausführung: nicht zu empfehlen.
Das Material ist dünnes, stabiles Blech,(magnetisch anziehbar) die Stärke kann nicht ermittelt werden, da alles geschlossen. In der Mitte der Flasche ist ein schmaler „Verstärkungsring“, könnte der Bereich sein, in dem die vermutlich 2 gedrückten Hälften zusammengefügt und verlötet wurden. Die Flasche ist oben mit einem verschraubbaren 6 mm „Stopfen“ verschlossen, 6 mm DIN-Gewinde, Durchesser gerändelter Ringabschnitt: 9mm], Gesamthöhe des Stopfens: 8mm.
Gesamthöhe der Flasche mit eingedrehtem Verschußstopfen : 79,27 mm
Durchmesser der Flasche: 38,79 mm.
Durchmesser „Verstärkungsring“: 40,65 mm.
Die Gesamtform und die Farbgebung können den Bildern entnommen werden.
Abstand Boden -"Verstärkungsring": 23,33 mm
Stärke des Ringes, der zur äußeren Zirumferenz scharfkantig zuläuft: 1,05 mm
Gruß, R.R. PS: Da dieser Säurewagen zu den selteneren BING-Wagen gehört könnte man ja mal einen Thread aufmachen, Bing-Wagen, die einem nicht so häufig über den Weg laufen.
Bei den Ballons fallen mir Ähnlichkeiten zu verschiedenen Einzelteilen aus der Dampfspielzeugfertigung von Bing auf.
So ist der untere Teil vergleichbar mit dem Brennerunterteil oder einem Messbecher. Und der Stopfen ähnelt dem Brennerverschluss einer Spirituslok aus dieser Zeit.
Ich habe diese Flaschen noch bei keinem Replikateur gesehen. So eine Arbeit - da muss man heute sehr gute Beziehungen haben. Auch die Schraube vom Spiritusbehälter kenne ich nicht. Das wäre aber ein lohnendes Replikateil.
Zitat von haensel im Beitrag #4Hallo riera, Danke für Deine Detailbilder!
Bei den Ballons fallen mir Ähnlichkeiten zu verschiedenen Einzelteilen aus der Dampfspielzeugfertigung von Bing auf.
So ist der untere Teil vergleichbar mit dem Brennerunterteil oder einem Messbecher. Und der Stopfen ähnelt dem Brennerverschluss einer Spirituslok aus dieser Zeit.
Viele Grüße Mike
Hallo Mike, einen Zusammenhang zwischen den Dampfmaschinenteilen und den Säureflaschen kann man meiner Meinung nach nicht herstellen. Die Masse, die ich ermittelt habe, dürften doch für eine Rekonstruktion reichen, zumindest für eine optische Ladegutstaffage. Ich würde eine Präzisionsdreherei damit beauftragen, aus dem Vollen heraus drehen, dann ausbohren und unten den Boden zum Verschluß einlöten. Aus Blech zu drücken, dazu brauchst Du einen Metalldrücker, das dürfte fast unbezahlbar werden wegen der Formen, die zunächst angefertigt werden müssten. Viel Erfolg, lass mal ws hören! R.R.
Mike, ich bin der Meinung, dass die originalen Flaschen seitens Bing aus drei Tiefziehteilen zusammen gesetzt worden sind. Man sieht an dem Wasserbecher auch die senkrechte Schneidkante, die entsteht, als der Becher aus der Blechplatte ausgestanzt wurde. Nach dem Ziehen. Ein Metalldrücker kann diese Teile herstellen. Ich denke allerdings auch eher aus drei Teilen. Nicht ohne Grund ist im oberen Bereich nochmals eine umlaufende Sicke, die ist technisch und optisch sinnlos, es sei denn, dort ist auch eine Teilung der Bleche notwendig. Vielleicht findest Du im Portfolio von Bing auch diese "Glocken" wieder - als Turmspitzen oder Trichter, Lampenschirm usw. Ein Metalldrücker hat als Form ein einfach gedrechseltes Stück Hartholz. Das geht auch aus Metall zu machen, ist nur aufwändiger. Wenn Du über eine entsprechend starke langsam laufende Drehbank verfügst, kannst Du solche Teile auch selbst herstellen. Du brauchst nur das notwendige Drehmoment und ein Handwerkzeug. Ich kenne in unserer Nähe einen Metalldrücker, da darf man auch in die Werkstatt. Mehr per PN.
Leute, die Stöpsel habe ich mir nach einem Muster aus vorhandenen (Blei-)Gusspuffern von Bing hergestellt. Denn ich meine, dass die Original-Stöpsel auch so entstanden sind. Freundliche Grüße aus Südhessen Botho
Und, ja, eine dieser Flaschen könnte ich auch noch zur Komplettierung gebrauchen...
Mike wird das berücksichtigen... Die Pufferform ist naheliegend und die Gewinde auch mit gießbar. Das ist bing-like. Ich kannte diesen Stöpsel bisher nicht. Die Vorbesitzer halfen sich mit Kork oder Holz oder Nix.
ja ich sehe auch drei Teile zum Drücken oder Tiefziehen. Ich kenne jemanden in meiner Nähe der Schornsteinkronen drückt. Dem werde ich die Teile mal zeigen. Mal sehen was er dazu sagt. Drehen aus dem Vollen hab ich mir auch schon überlegt. Ich habe da noch Aluminium in der passenden Stärke rumliegen. Auch kann ich mir vorstellen eine Form zu drehen und das Ganze dann mit Silikon abzuformen. Dann noch einen Kern anfertigen um einen Hohlguss zu erzeugen. Den Boden kann man dann einfach mit Blech verschließen. Viele Grüße Mike
Ich habe mich mal mit dem "Drücker" unterhalten. Er kann mir die Teile leider auch nicht fertigen. Bei ihm sind die Ergebnisse nicht gleichbleibend um vier identische Flaschen zu erhalten. Sein Tipp war eine CNC-Dreherei mit den Teilen zu beauftragen. Da habe ich mich mal an meine dritte Idee gemacht. Ich habe ein Modell aus Holz angefertigt und mit einer Verschlussschraube versehen. Davon habe ich dann eine Siliconform zum abgießen erstellt. Noch ein Kern für den Hohlguß und die ersten Abgüsse konnten gemacht werden.
Die so entstandenen Flaschen wiegen ca. 506gr./Stk. . Ein Fahrbetrieb ist damit natürlich nicht möglich. Selbst ein nachträgliches abdrehen der Innenwandung bringt nur 100 bis 150 gr. weniger. Aber als optische Komplettierung, bis mal die Originale zu mir finden, bin ich sehr zufrieden.
Hallo Mike, Bei Selva.de gibt es eine Gießmasse "Artelin" auf keramischer Basis,wird innerhalb von 30 min fest und sehr hart.Das nehme ich zum Bsp. für meine Figuren,das kannste nach dem aushärten Gravieren,fräsen,feilen,bohren,sägen und schleifen.Die Bemalung ist mit allen herkömmlichen Farben Lacken,Lasuren und Patinen möglich. Gruß Rene
Rene, stimmt! Habe auch so eine synthetische (Keramik)Gießmasse aus dem Kunst/Bastelbedarf. Ist recht günstig und gut zu verarbeiten. Reines Polymer wäre sicher noch etwas leichter. Gruß Harry
Hallo, es geht weiter. Das Artelin ist heute gekommen. Hier schon mal ein Bild von den Probeabgüssen. Das Material lässt sich tatsächlich gut verarbeiten. An den Rändern bleiben zwar leicht kleine Luftblasen hängen, diese können aber nach dem trocknen mit neuer Masse verschlossen und angeschliffen werden.
Morgen wird noch lackiert und dann lege ich wieder alles auf die Waage.
Hallo Mike, Das sieht doch schon ganz gut aus,bin mal gespannt was das dann auf der Wage bringt. Hallo Joha, Man muß sich doch selber helfen,wenn viele Männel benötigt werden. Gruß Rene