Liebe Sammlerkollegen Schade um den schönen Trolleybus! Mechanisch und elektrisch ist er noch tipptopp, leider aber tüchtig verzogen. Weil sowohl das Zugfahrzeug als auch der Anhänger ähnlich deformiert sind, kann man wohl eher von einem Materialfehler denn von einer von der Motorenwärme stammenden Formveränderung ausgehen. Kennt jemand die Katalog-Nummer dieses Trolleybusses? Die blau/crème-Ausführung des Büssing-Busses findet sich recht häufig, aber über das unifarbene Modell habe ich nichts gefunden. Danke für eure Rückmeldungen und beste Grüsse zum Wochenende Stephan
Hallo Norbert Danke für deine Rückmeldung. Nein, der Trolleybus ist nicht lackiert, sondern blauer Kunststoff-Spritzguss durch und durch. Den blauen Trolley lasse ich mal unverändert. Für die von dir vorgeschlagene Heisswasser-Methode würde ich wohl ein anderes verzogenes Modell zum Testen nehmen. Wie nachhaltig ist die Methode, zumal der verwendete Kunststoff ja der gleiche ist? Beste Grüsse Stephan
Dein Bus stammt aus den 50er Jahren und ist sehr selten. Alle mir bekannten Busse mit dem durchgefärbten Kunststoff sind leider sehr verzogen. Meines Erachtens nach waren diese Busse für den Export bestimmt und auf dem deutschen Markt nicht erhältlich.
Es gibt allerdings auch Export Busse mit grauem Unterteil und elfenbeinfarbenem Oberteil, die eigenartigerweise selten mal Verformungen aufweisen.
Hallo Peter Danke für deinen Hinweis. Der blaue Trolleybus befand sich in der roten Verpackung mit der schwarz/weissen Trolleybus-Zeichnung mit dem Hotel Astoria auf der linken Seite. Zum Inhalt gehören die massiven Gusssockel und Oberleitungen mit den Blechprofilen (nicht Drähten). "Export" könnte passen; ich habe Set in der Schweiz bekommen. Beste Grüsse Stephan
Der Verzug an gespritzten Kunsstoffgehäusen kommt von inneren Spannungen im Kunststoff, gibt auch bei Märklin einige sehr anfällige Modelle, wie z.B. die Rungenwagen oder der TEE Triebwagenzug 3071.
Den Vorgang muß man sich so vorstelen: Das Material besteht ja aus langgestreckten Molekülen. Beim Einspritzen mit Druck und vor allem beim Abkühlen, ziehen sich diese "Fäden" zusammen. Je nach Form und v.a Spritztemperatur, Abkühlvorgang, bleibt nun das Material in sich gespannt. Ziel wäre natürlich ein spannungsfreies Material.
Vor allem bei stark wärmewechselnder Lagerung fängt das Material nun an zu "fließen", mit der Zeit "erinnert" sich dann das Material an seine ursprüngliche Form, und die Spannung baut sich ab, mit den unschönen Verformungen.
Den Effekt gibt es auch beim Metallguß, auch hier ist eine zu kühle Spritzmasse bzw. ungleichmäßige Abkühlung in der Form der Grund, dass Restspannungen bleiben. Man spricht nicht da nicht umsonst um einen sogenannten "Cold shot".
Geschmiedeter Stahl erhält ja auch durch Hämmern eine innere Spannung, die sich durch Ausglühen wieder abbaut, Vorgan ist ähnlich.
Fazit: Die Heißwassermethode wird nicht funktionieren ggf verzieht sich das Ding sogar noch weiter.
Leute, ich war bislang der Meinung, dieser Verzug sei irreparabel, weil Verlust des Weichmachers. Dann sah ich aber in einem Forum Stücke, die ein Spezialist wieder sehr gut gerichtet hat -nur wie und wo war das? Ich finde diese Info nicht mehr. Schöne Grüße Botho
bei Thermoplasten, wie diesem kann es zu Problemen mit Weichmachern kommen. Was aber eher zu einer Versprödung führt. Es kann aber auch durch Ausdünstung, sehr langsam, über die Jahre zu einem Verlust an Masse führen, z.B. die alten Fleischmann Gleise, besonders auffällig bei den Weichen. Ich tippe hier, dass eher an dem Farbstoff liegt, da dieser Verzug anscheinend nur bei besonderne Färbungen auftritt. Die Pigmentbeimischungen können schon zu einer Veränderung in der Struktur des Plastiks führen. Wer früher einmal Airfix Modelle gebastelt hat, weis wovon ich rede. Einige Farben waren spröder oder weicher als andere. Rot und Gelb gefärbte Modelle waren recht brüchig, hingegen weiß gefärbte flexibeler
das Problem mit mehreren mehr oder weniger verzogenen Bussen hatte ich auch,das liegt an der Hitze des Motors aber auch an der Hitzeentwicklung der Lampen. Bei langem Betrieb werden die Motoren sehr warm ebenso die Lampen,auf die Lampen bin ich erst gekommen als ich einen verzogenen Anhänger (der ja bekanntlich nur eine Birne hat) bekommen habe.Vermutlich liegt es auch mit an der schlechten Belüftung,da die Busse fast keinen Luftaustritt nach oben haben. Lösen liese sich das Problem wohl nur durch Motoraustausch (siehe dazu Austausch von alten Märklin Motoren) und auf jeden Fall Austausch der Birnen gegen LEDs im Innenraum. Probiert habe ich das Erwärmen mit einer Heizung was nicht funktioniert hat,man müßte wohl die genaue Temperatur kennen bei dem sich das Teil zwar noch leicht Verformen läßt aber noch nicht zu weich wird und das ist schwierig,da das Material sehr dickwandig ist,das heißt es tritt der Effekt auf das es von außen vielleicht warm genug ist , aber innen noch zu kalt ist. Grüße Ralf
Hallo zusammen Danke für eure Beiträge mit Analysen und gutgemeinten Tipps. Persönlich glaube ich nicht wie Ralf, dass es mit der Motoren- bzw. Lampenabwärme entscheidend zu tun hat. Mir ist aufgefallen, dass sowohl Zugfahrzeug wie auch Anhänger praktisch identisch verzogen sind. Die Abwärme von Motort und Lampe ist aber doch sehr unterschiedlich, einerseits, was den Standort innerhalb des Fahrzeugs, andererseits was die Intensität angeht. Auch die Vermutung von Uwe-Rolf, die Fahrzeuge könnten zu lange unter Sonneneinstrahlung in einer Vitrine oder einem Schaufenster gestanden sein, würde ich nicht unterstützen. Es ist schlicht ein Materialproblem dieser Trolleys aus den 50er-Jahren, gefördert mit falscher Lagerung. Ich werde wohl nicht versuchen, Hand an die Fahrzeuge anzulegen, sondern sie so belassen, wie sie sind - als Zeitzeugen (wie es auch andere bekannte Beispiele in H0 gibt) einer spannenden Epoche Spielzeugproduktion. Ich würde wohl eher Schaden anrichten als Verbesserungen erzielen... Beste Grüsse Stephan
natürlich ist auch das Material en Problem,wahrscheinlich gab es damals nichts besseres,das darf auch nicht vergessen. Bei dem Anhänger meinte ich nicht den Anhänger des Busses sondern den kleineren Gepäckanhänger der ja nur eine Lampe im inneren hat für die Rückleuchten. Wenn man mehrere Exemplare dieses Modells bereits bearbeitet hat (auch den Brawa Nachfolger bei dem das Problem nicht auftritt wg,des anderen Innenlebens ) läßt es sich doch auf den Motor bzw die Lampen bei längeren Betrieb zurückführen.
Ich glaube die Ursache ist eher mechanisch. Schau mal das Oberteil: ist durch die Fenster schwacher. Aber eingebunden im Unterteil, was stabiler oder mehr Masse hat. Selbe sieht man bei Kunststof Autos, mit Blechboden. Ich habe noch ein Paar Bilder, zwei Eheim Faltblattchen, Frankreich. Hat mit dem Thema eigentlich weniger zu tun, aber vielleicht interessiert es euch.
Hallo Micha Danke für deine Rückmeldung. Mir ist derzeit kein vergleichbares Trolleybus-System bekannt. Grad deshalb ist die Leistung von Eheim (und später von Brawa) in den 50ern umso höher einzuschätzen. Beste Grüsse Stephan
stimmt, die sind echt toll. Vom Optik aber auch das ganze System. Es gibt glaube ich noch H0 Modelle, Kleinserienhersteller aus Ungarn oder die Ukraine, und ich nehme an nicht motorisiert.
Hallo Trolley-Freunde Einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass jetzt auch en grün/grüner sowie ein gelb/gelber Trolley samt Anhänger in meinem Depot steht. Beiliegend ein paar Fotos dieser vermutlich in die Schweiz exportierten Modelle. Beste Grüsse Stephan