vor einigen Monaten kaufte ich auf einem Eisenbahn-Flohmarkt eine grüne Ae 3/6, Kat.Nr. 4345, wohl noch original aus den 80er Jahren, weil ich wusste, dass die in der damaligen Zeit neu erschienene Lok Fleischmann-untypisch ein Metallgehäuse spendiert bekam. So, wie sie innen und außen aussieht, ist sie kaum gefahren, bzw. war wohl ein reines Sammlermodell.
Leider fährt sie nicht gut, sie ruckelt immer wieder, als wenn die Testgleise schmutzig wären, was sie aber nach dem Putzen mit Spiritus nicht waren. Die sichtbaren Zahnräder laufen rund, die Stromkontakte liegen gut an, die Motor-Schleifkohlen sind praktisch unbenutzt, der Kollektor sauber, die Achsen der etwas trockenen Zahnräder und des Motorankers wurden vorsichtig nachgeölt - das brachte mich alles nicht weiter. Gibt es an der Lok vielleicht eine konstruktionsbedingte Schwachstelle, an die ich noch nicht gedacht habe und die zu schlechten Fahreigenschaften führt? Vielleicht die Zahnräder unter der Bodenabdeckung?
Die Symptomatik erinnert mich an meine alte Baldwin-Lok, Kat.Nr. 1340, bei der ich schon vermutete, dass irgendwo ein Berührungskurzschluss vorliegen könnte. Nach dem Abnehmen des Vorbaus sah ich auf die ersten Zentimeter Fahrt die Fünkchen zwischen den Rädern des nicht angetriebenen Drehgestells und dem Drehgestellrahmen. In wenigen Sekunden hatte ich das Drehgestell mittels Befestigungsschraube (tankseitig gelegen) neu justiert, und seitdem läuft die Lok geschmeidig wie ein Kätzchen, und schon bei niedrigster Spannung.
hier im Forum sehen die Leute immer gerne Bilder von den Dingen, da ich die Lok auch habe helfe ich mal mit einem Foto aus, ist allerdings schon etwas älter ...
Bei mir liegt die Lok seit zig Jahren im Rahmen meiner Fleischmann-Sammlung in der Schachtel, sodass ich zu den Fahreigenschaften leider nichts sagen kann.
Ich meine mich zu erinnern gelesen zu haben (?), mit der Stromaufnahme gäbe es Probleme ... ?? Kann mich aber auch irren.
ich würde es mal mit dem direkten Anschluss am Motor versuchen. Decoder wird sie kaum haben. Wenn sie dann läuft, ist es die Stromabnahme. Ohne die Lok von innen gesehen zu haben, kann man doch kaum was dazu sagen.
Ich meine mich zu erinnern gelesen zu haben (?), mit der Stromaufnahme gäbe es Probleme ... ?? Kann mich aber auch irren.
Das habe ich ebenfalls schon mal gelesen, andere widerum schrieben, dass deren Lok super läuft. Ich habe die Bodenplatte mit den Stromschleifern auch schon kontrollweise entfernt, aber diese sind nicht verbogen, haben Anpressdruck und es ist auch nichts verschmutzt.
ich würde es mal mit dem direkten Anschluss am Motor versuchen. Decoder wird sie kaum haben. Wenn sie dann läuft, ist es die Stromabnahme. Ohne die Lok von innen gesehen zu haben, kann man doch kaum was dazu sagen.
Sie läuft auch auf dem Gleis, ruckelt dabei oft (nicht immer) an denselben Stellen (andere Loks befahren das Testoval konstant im Langsamgang, wie besagte Baldwin), jedenfalls ruckelt sie nicht unentwegt. Von innen sieht die Lok aus, wie sie eben aussieht, vor allem wie neu, es wurde nicht daran herumgebastelt. Sollte es dennoch an den Stromschleifern liegen (davon gibt es mehr als in manch anderer, anstandslos laufender Lok), würde ich das als Konstruktionsschwäche interpretieren...
wenn die Lok lange nicht bewegt wurde, dann könnte es sein, dass die Kontaktflächen trotzdem oxidiert sind bzw. sich eine kaum sichtbare Isolierschicht gebildet hat (z.B. aus Ölnebel). Daher bau die Kontakte mal aus und reinige diese, ebenso die Räder (die Innenseiten nicht vergessen). Da die Lok ab 1987 im deutschen Katalog auftauchte, also vor 30(!)Jahren, können sich durchaus durch das Nichtbewegen solche Kontaktprobleme ergeben. Meinung aus dem Bauch heraus, da mir diese Lok (noch) in der Sammlung fehlt.
Hier mal ein Ausschnitt aus dem Ersatzteilblatt, damit man mal die Kontaktstelle sieht.
Gruß Karsten
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Zitat von *3029* im Beitrag #2 Ich meine mich zu erinnern gelesen zu haben (?), mit der Stromaufnahme gäbe es Probleme ... ?? Kann mich aber auch irren.
Viele Grüsse
*3029*
Hallo Hermann, nein, du irrst dich nicht. Dieselbe Aussage habe ich auch gelesen...... und erfahren muessen. Diese Lok hat, warum auch immer, eine miserable Stromaufnahme. Zuerst dachte ich, ich haette ein "Montagsexemplar". Nachdem ich aber eine zweite Lok mit denselben Problemen auf den Schienen hatte, habe ich ein Exemplar verkauft, das andere steht bewegungslos in der Vitrine.
Hallo zusammen, zu diesem Thema hatte ich 2012 mal einen Trööt geschrieben, mit Bildern und Erfolgsmeldung. Tatsächlich läuft die Lok seitdem prima! siehe hier: Technische-Probleme-mit-Ae3/6-GFN
Die (zumindest bei mir kritische) Kontaktstelle befindet sich oben in Karstens Beitrag beim Teil 764004 (Federblech).
Gruß Dennis
P.S.: es war fast alles schon mal da! Nur wo?? Das ist manchmal schwer zu finden...
Zitat von 60903 im Beitrag #5Wenn sie immer an derselben Stelle zuckt, dann liegt es vermutlich am Fahrweg.
Definitiv nicht, siehe Beitrag #4. Mit der "neuen" T3 (4010) fahre ich vollanalog ruckelfrei im absoluten Kriechgang, ohne dass der Zug auch nur einmal stehen bleibt.
adlerdampf, Ochsenlok, eure Hinweise und Beschreibungen klingen vielversprechend. Danke. Ich werde Rückmeldung geben, wenn ich dazu gekommen bin, das nochmal gründlich unter die Lupe zu nehmen.
Bei mir gibt es jedoch Unterschiede zu der von Dennis: Eine andere Betriebsnummer und bei meiner wird nur ein Radsatz angetrieben, und zwar der mit Haftreifen. Die beiden anderen sind nicht mit dem Getriebe verbunden. Dafür hat diese einen digitalen Käfer an Bord. Nach einer Radsatzreinigung und Reinigen der Kontaktbleche fährt sie nun. Nur die Beleuchtung vorne/hinten will noch nicht. Die Haltestangen an den Aufstiegsleitern fehlten und die musste ich nachbauen/nachbiegen.
Gruß Karsten
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Habe mir die Kontakte nochmal ganz genau angeschaut, und obwohl alles wie neu aussieht, habe ich sie mit Wattestäbchen und Waschbenzin gereinigt. Etwas zurechtgebogen, damit der Anpressdruck leicht erhöht wird, zusammengebaut, UND... alles beim alten.
Seltsam nach wie vor die Symtomatik: Befahre ich das Testoval (x-mal mit Benzin gereinigt, obwohl andere Loks schon zuvor NULL Probleme mit den Gleisen hatten) mit dem Führerstand mit der Lokführerfigur voraus links herum, fährt sie praktisch ruckelfrei, rückwärts aber ruckelt sie stark und kann sogar stehenbleiben. Fährt sie Lokführerfigur voraus rechts herum im Oval, ruckelt sie in beiden Fahrtrichtungen. Wer aber jetzt denkt, "Aahaaah, die Kurven sind's" - NÖ! Sie ruckelt in der Gerade genau so viel oder sogar mehr als in der Kurve.
Das ist wirklich eine ärgerliche Montagskonstruktion. Ansonsten kann man 50 Jahre alte Fleischmann-Loks, die Jahrzehnte in der Schachtel gelegen haben, auf die Gleise stellen, und sie fahren einfach! Im Gegensatz zu 10 Jahre alten und älteren Trix(-Märklin)-Loks, die dann schwer verharzt sind und eine Totalzerlegung und -reinigung (im Benzinbad) des mechanischen Teils des Antriebs erfordern. An meinem VT 11.5, hergestellt 2002, habe ich acht Stunden hingebastelt, aber seitdem fährt er wenigstens wieder. Die Ae 3/6 hat mich inzwischen auch schon einige Stunden gekostet, aber ohne Erfolg. Ich werde sie wohl wieder verkaufen oder als Standmodell akzeptieren müssen...
PS: Noch schlimmer ist nur die Trix(-Märklin) Köf II, ein wunderschönes Metallmodell, aber zum Fahren und Reparieren (!) völlig ungeeignet
hast Du auch die Andruckflächen in den Laufdrehgestellen nicht vergessen? Den die sind auch Teil der Stromaufnahme. Ansonsten kann ich mich ja um die fach- und sachgerechte Entsorgung kümmern.
Gruß Karsten
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Zitat von Ochsenlok im Beitrag #8Hallo zusammen, zu diesem Thema hatte ich 2012 mal einen Trööt geschrieben, mit Bildern und Erfolgsmeldung. Tatsächlich läuft die Lok seitdem prima! siehe hier: Technische-Probleme-mit-Ae3/6-GFN
Die (zumindest bei mir kritische) Kontaktstelle befindet sich oben in Karstens Beitrag beim Teil 764004 (Federblech).
Gruß Dennis
P.S.: es war fast alles schon mal da! Nur wo?? Das ist manchmal schwer zu finden...
Nun bin ich nochmal nach Ochsenloks Anleitung dran gegangen, und jetzt läuft sie so richtig sche**e. Ich werd' die Mühle wieder verscherbeln, mir reichts endgültig
Zitat von *3029* im Beitrag #15* GFN H0 4345 Ae 3/6 Betr.Nr. 10647 SBB *
Inzwischen habe ich meine mit der Betr.Nr. 10647 mal herausgesucht und neue Bilder gemacht:
Schade, "Heavy Metal", dass deine Lok so schwierig ist. Weiss auch nicht wie es mit meiner ausschaut, die ist im Prinzip neu.
Viele Grüsse
Hermann
Hallo Hermann,
und wie fährt deine so?
Was mich wirklich wurmt, ist, dass meine optisch genau so gut aussieht wie deine (auch dieselbe Betriebsnummer 10647), die war nur ein Sammler-/ Vitrinenmodell, also ebenso neuwertig. Das sieht man auch innen und an den Rädern. Vielleicht noch etwas älter, weil mit Fallhakenkupplung ausgerüstet, aber vielleicht wurde ja werksseitig zwischen meiner und deiner ein klitzekleines Detail verändert, vielleicht auch nur bei der Montage, so dass nur die alten spinnen...!?
Jetzt bleibt nur noch Systematik. Lok nochmals öffnen und dann Spannung direkt an die Bürstenkappen legen. Dann von dort aus sich mit der Spannung immer weiter vom Motor entfernen. Es riecht fast nach Drahtbruch.
Gruß Karsten
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Zitat von adlerdampf im Beitrag #17Hallo Heavy Metal,
Jetzt bleibt nur noch Systematik. Lok nochmals öffnen und dann Spannung direkt an die Bürstenkappen legen. Dann von dort aus sich mit der Spannung immer weiter vom Motor entfernen. Es riecht fast nach Drahtbruch.
Gruß Karsten
Klingt auch ganz plausibel. Da wäre nun ein Rollenprüfstand klasse - laufen lassen und (systematisch) an den Drähten wackeln. Jetzt aber erst mal den akuten Frust abflauen lassen...
das wird schon. Als Rollenprüfstand kann ich Dir den von Zeller empfehlen, einfach in der Handhabung und beliebig erweiterbar. Bei mir sind Rollböcke für H0 und H0m drin.
Gruß Karsten für die nächsten drei Tage aus dem Klinikum Kulmbach
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Rollenprüfstand ist ja ganz nett, in der Regel aber nicht wirklich notwendig. Bei solchen Fehlern reicht doch meist die Lok auf den Rücken zu legen und mit zwei Drähten systematisch nacheinander jeweils nur ein Rad pro Seite mit Strom zu versorgen, dann zeigt sich doch meist wo gar kein, nur unzuverlässiger und wo guter Stromkontakt vorliegt. Ich nehme aber mal an, daß das hier schon lange geschehen ist. Die Ae 3/6 hab ich nicht, erinnert mich aber von der Stromabnahme ein wenig an die 64er, die ist auch eher empfindlich und neigt bei mir manchmal auch je nach Fahrtrichtung zu unterschiedlichem Fahrverhalten.
Rollenprüfstand ist ja ganz nett, in der Regel aber nicht wirklich notwendig. Bei solchen Fehlern reicht doch meist die Lok auf den Rücken zu legen und mit zwei Drähten systematisch nacheinander jeweils nur ein Rad pro Seite mit Strom zu versorgen, dann zeigt sich doch meist wo gar kein, nur unzuverlässiger und wo guter Stromkontakt vorliegt. Ich nehme aber mal an, daß das hier schon lange geschehen ist. Die Ae 3/6 hab ich nicht, erinnert mich aber von der Stromabnahme ein wenig an die 64er, die ist auch eher empfindlich und neigt bei mir manchmal auch je nach Fahrtrichtung zu unterschiedlichem Fahrverhalten.
Gruß Werner
Sicher habe ich das inzwischen auch schon getan. Dabei kam ich zum gleichen Schluss wie schon ganz am Anfang vor dem ersten Auseinanderbauen: Die Lok hat irgendein Kurzschlussproblem (siehe Beitrag #1). In Rückenlage läuft sie, wenn sie läuft, so lange, wie ich die Drähte an die Räder halte. Aber wenn sie beim Stromwegnehmen ungünstig stehen bleibt und ich lege die Drähte erneut an (egal, ob Treib- oder Laufräder oder Schaltpilz), funkt's, und nichts bewegt sich mehr. Der Kollektor ist wie die ganze Lok neuwertig und sauber, nur probegelaufen, äh, probegeruckelt. Da ich aber nun schon etliche Stunden von meiner Lok zum Narren gehalten werde und nach wie vor keinen Schimmer und auch keine Idee mehr habe, woran es liegt, muss es nun gut sein.
Zitat von Heavy Metal im Beitrag #11Noch schlimmer ist nur die Trix(-Märklin) Köf II, ein wunderschönes Metallmodell, aber zum Fahren und Reparieren (!) völlig ungeeignet
Nachtrag: Diese Einschätzung nehme ich in der Form zurück. Die Lok war sogar am einfachsten wieder zum Laufen zu bringen. Auch wenn die Räder sauber aussahen, sie waren es nicht Als sie es wieder waren, lief die Lok sehr schön. Allerdings habe ich nicht mehr versucht die Lok zu öffnen, weil ich nichts kaputt machen will. Und die Räder müssen vergleichsweise oft gereinigt werden, da schon geringe Verschmutzungen zu unsauberem Lauf führen (selbst, wenn die Gleise mit einem Benzinlappen gereinigt wurden). Das gilt auch für den Digitalbetrieb - ja, ich habe mir im Sonderangebot für meine knapp eine Hand voll digitaltauglicher Loks eine MäTrix Digitalstation besorgt
Zitat von Heavy Metal im Beitrag #11Die Ae 3/6 hat mich inzwischen auch schon einige Stunden gekostet, aber ohne Erfolg. Ich werde sie wohl wieder verkaufen oder als Standmodell akzeptieren müssen...
Inzwischen habe ich die einzige Lok ever, die ich nicht zum Laufen brachte, verramscht und mir eine andere, aber gleiche Lok zugelegt. Die läuft nun einwandfrei, macht dabei einen etwas anderen "Sound", was vielleicht am nun 5-poligen statt dem zuvor verbauten 3-poligen Motor liegt, aber egal. Ärger beseitigt!