vorigen Freitag habe ich bei ebay eine HR zu einem sagenhaften Preis erstanden. Die Maschine war so günstig, dass ich direkt per Sofortkauf zugeschlagen habe. Anschließend habe ich mir dann die einzelnen Bilder betrachtet.
Gestern wurde die Maschine geliefert und bei Feierabend direkt ausgepackt. Dann habe ich den Verkäufer, einen Spielwarenhändler aus Norddeutschland gefragt ob ich seine Bilder hier einstellen darf. Er hatte nichts dagegen.
Hier ist sie wie angeboten:
Man sieht, hier fehlt der Vorläufer
Ziemlich unaufgeräumt in der Bude
Das rechte Ohr fehlt
Augen hat sie auch nicht mehr
So sieht sie von oben aus
So von unten
Der Tender
Noch einmal Tender
Gestern Abend habe ich dann mal die Lok gereinigt.
Zu erst allen Staub und Spinnweben mit einem Pinsel ausgekehrt. Dann die Maschine und den Tender mit lauwarmem Wasser und Spülmittel gewaschen. Solange sie nass war, sah alles super aus. Das alte Spiel, trocken, stumpf und glanzlos. Nachdem ich einige Kratzer und Lackabschürfungen, die etwas zu sehr silbern glänzten, mit einem Lackstift ausgetupft hatte ging es zur Spezialbehandlung. Der Lack wird wieder etwas aufgefrischt. Ich benutze hierfür einen Kunststoffauffrischer farblos, wie man ihn von den Autoschminkern kennt. Leicht aus großer Entfernung aufgesprüht und dann mit einem weichen Pinsel gleichmäßig auspoliert. So sieht die Lok jetzt aus.
Den Vorläufer habe ich aus meinem Fundus ergänzt. ( Hehr ) Ein neues, altes Windleitblech rechts bekam sie auch spendiert. Durch neue Augengläser sieht sie auch wieder bei Nachtfahrten. Zum Schluss war auch noch der Glaser da und hat die Scheiben gereinigt und wieder eingebaut.
Jetzt kommt das eigenartige: Die Lok hat und hatte auch nie ein 20 Volt - Schild. Es sind überhaupt keine Schlitze zur Befestigung eines Schildes vorhanden. Nur der Aufdruck 20 Volt in ehemals gold.
So sieht der Tender nach der Reinigung aus Auch dieser Tender ist eigenartig. Er trägt das Märklinfahrrad auf der rechten Seite. Hab ich auch noch nie gesehen.
Alles in allem, glaube ich, hat sich die kleine Aufarbeitung gelohnt. Sie soll ja auch nicht in die Vitrine, sonder sie soll fahren und das kann sie gut. Wenn ich demnächst mal wieder etwas Zeit habe, werde ich die Maschine noch auf Gleichspannung umbauen ( Rückstandsfrei versteht sich )
Bitte versteht diesen Beitrag nicht als Restauration einer Märklinlok. Ich wollte sie nur reinigen, entrosten, Fehlteile ersetzen und fahrtauglich machen.
Mit ihr wurde gespielt und das darf man auch sehen. Das sie anschließend Jahrzehnte schlecht aufbewahrt wurde muss man nicht unbedingt sehen.
Nach diesem Motto bin ich an die Sache rangegangen.
Wenn irgend jemand weiß in welchem Jahr ungefähr diese Lok die heiligen Hallen von Märklin verließ, wäre ich für eine Information sehr dankbar.
Hallo Rolf, das ist die letzte Nachkriegs-Version, wie sie ab 1950 bis zum Ende der Spur 0 geliefert wurde. Daher auch die "dicken" Räder, keinen Goldrand hinten um die Kiste am Tender und das Fahrrad auf der rechten Seite.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Ich habe die Maschine noch 1953 in Krefeld im Schaufenster der Fa. Seidel ausgestellt gesehen. Nase natürlich plattgedrückt,jeden Tag. Bei 50 Pfennig Sonntagsgeld fast deprimierend der Preis von DM 175! Heute hab' ich 3 Stück.
Soviel Patina darf eine alte Lok ruhig haben. Hier neu zu lackieren wäre eine Schande. Sie hat ja auch schon mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel.
die sogen. "Nachkriegs- HR" mit den typischen Rädern kam im November 1950 heraus.
Sie war im Oktober 1954 werkseitig ausverkauft.
Die Maschine ist 1955 nicht mehr aufgelegt worden. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 1955 wurde Sie im Gegensatz zu der R 66/12910 und der E 66/12920 nicht mehr gezeigt.
Späte HR 66/12920 tragen kein Schild mehr am Führerhaus. Weiter ist die Größe des erforderlichen Anschlussgerätes nicht mehr an der Maschine vermerkt.
Bin mit " TIMBERLIN " einig geworden, die HR mit Traktorreifen hat demnächst eine OVP.
Zur Instandsetzung des Kartons brauche ich aber noch die eine oder andere Unterstützung, vielleich sogar von jemandem, der sowas schon mal gemacht hat.
Sobald die Kiste da ist, gibt es auch einige Fotos von mir.
Eventuell kann mir dann ein Pappespezialist mit Rat zur Seite stehen, wie man hier am sinnvollsten vorgeht, denn normalerweise repariere, bzw. restauriere ich nur den Inhalt solcher OVP's.
Vielen Dank noch einmal an TIM, der bei diesem Fang an mich gedacht hat.
Gruß aus dem verregneten Saarland.
Rolf
Folgende Mitglieder finden das Top: Knolle und *3029*
wenn Du möchtest, ich hab da eine Adresse. Der Mann hat für mich und Wolfgang L. schon diverse Sachen gemacht, und wir waren beide jedesmal hochzufrieden.
Kannst Dich ja melden, wenn Bedarf besteht.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Die HR-Verpackung wurde schon einmal zweckentfremdet.
Das komplette Klebeband und die Versandetiketten habe ich entfernen können.
Lediglich das 20 Volt-Schild, sitzt noch wie angegossen und ich weiß auch nicht wie ich das unbeschädigt gelöst bekomme, denn das ist so dünn wie eine Seite aus dem Gebetbuch.
Leider fehlt die Tender-Schachtel. Die Klammer hiervon steckt noch drinn.
175,- DM hat damals die Lok gekostet. Das deckt sich mit dem Preis den SVT 137 , Oskar im # 3 erwähnt hat.
Bin sehr froh endlich mal eine OVP für eine HR erhalten zu haben.
Möchte mich deshalb, noch einmal, sehr herzlich bei unserem FAM-Mitglied TIM bedanken.
Vielleicht kann auch ich ihm einmal einen Gefallen tun.
Hallo Rolf, wenn es sich um Klebefolie handelt, habe ich diese soweit per Föhn erwärmt, bis sie anfängt sich zu kräuseln. Dann ließ sie sich vorsichtig anziehen. MfG. Mikka
nach der Entfernung des Klebebands sieht der Karton doch richtig gut aus! Was das auf dem Klebeband anhaftende Schild betrifft, kann ich auch nur empfehlen, es mal sehr vorsichtig mit Hitze (Föhn) zu versuchen.
wenn ich das Etikett so ansehe, glaube ich fast, dass es auf die von Bodo vorgeschlagene Transplantation hinauslaufen wird. Aber: Wir wollen nichts unversucht lassen.
Bitte, wenn das Etikett erwärmt ist, nicht daran ziehen, sondern es mit einer Skalpellklinge oder einem Kochfeldschaber vorsichtig anheben. Dabei darauf achten, dass es nicht gestaucht wird! Es muss sich wie von selbst lösen.
Ein allerletzter Rettungsversuch könnte darin bestehen, mit dem Pinsel ein Lösungsmittel aufzutragen, in der Hoffnung, dass es, nachdem es das Papier durchdrungen hat, den Klebstoff löst. Anschließend sollte das Etikett trocknen, bevor man versucht, es abzulösen. Welches Lösungsmittel sich am besten dafür eignet, könnte vielleicht ein Restaurator sagen - alles was ich dazu beitragen könnte, beruht lediglich auf eigenen Versuchen und ist womöglich nicht ideal.
der gute Alkohol löst oftmals den Kleber, lässt das Papier zusammen und greift mit Glück den Aufdruck nicht an. Bei WD40 ist das Etikett noch für sehr lange eine Art Öllappen, und somit nicht zu kleben.
Ach: sehr schöner Karton, und erst die Geschichte dazu. Das macht unser Hobby noch interessanter als es ja eh schon ist😉
Zitat von Rumpelbahner im Beitrag #19 der gute Alkohol löst oftmals den Kleber, lässt das Papier zusammen und greift mit Glück den Aufdruck nicht an. Bei WD40 ist das Etikett noch für sehr lange eine Art Öllappen, und somit nicht zu kleben.
Alkohol bzw. Isopropanol 99,9 % ist in solchen Fällen das Mittel meiner Wahl. Ob es das beste Mittel ist, kann ich nicht sagen. Daher: Bitte nicht einfach nachmachen.
WD40 ist in meiner Hobbywerkstatt nicht vorhanden.
Nicht zu unterschätzen ist, dass das Etikett auch wieder aufgeklebt werden muss. Daher mein Hinweis, es vorsichtig mit einer Klinge anzuheben und nicht in erhitztem Zustand abzuziehen oder stark zu krümmen.
Hallo, ich habe mir auf Empfehlung Ethylacetat besorgt. Das wird auch bei Restaurationen benutzt um (fast) rückstandslos Kleber und Reste zu entfernen. Vor allen ältere Verklebungen mit Tesafilm lassen sich damit sehr gut entfernen. Allerdings darf das Zeug nur in gut gelüfteten Räumen und möglichst unter Atemschutz benutzt werden. Hier ein Karton mit Tesafilm und Isolierband.
Das Isolierband ließ sich allerdings mit dem Heißluftföhn besser lösen und er ist leicht erblasst. Dies allerdings durch die Reinigung mit Isopropanol. Hier der Vergleich mit einem etwas jüngeren Karton.
Hallo Hermann, bis vor ein paar Jahren waren Modellbahnschachteln nur Transportverpackung und kein Kult-und-Sammelobjekt. Wenn verschlissen gabs irgend eine Ersatzverpackung. Auch heute fliegen sinnlose, voluminöse und nur mit einem Studium der Verpackungslehre beherrschbare Exemplare in die Tonne Auch wenn zum Beispiel das Modell nach zurüsten oder dem anbringen der Kupplungen nicht mehr passen geht ab. Aber ich habe ja auch keine wertvollen Sammlerobjekte und der Wiederverkaufswert geht mir am A... vorbei. Ich hab meine Modelle gekauft weil sie mir gefallen haben, habe diese bar bezahlt und was später mal damit passiert ?????
wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall.
Die Eingangsfrage, wann die ersten sogen. Nachkriegs- HR 66/12920 mit den geänderten Rädern das Werk verlassen haben konnte anhand der Stempel auf den Kartons ("11 0") beantwortet werden. (vergl. # 1 und # 5)