mich bewegt eigentlich schon seit Jahren die Frage warum es im Vergleich zum "gewöhnlichen" Personenwagen 1751/0 so häufig den Speisewagen 1752/0 gibt, aber kaum den optisch ja fast identischen Schlafwagen 1753/0 ? Irgendwie fehlt mir da die Logik. Einen Schlafwagen Ganzzug würde ich noch verstehen, aber wer hat die ganzen Speisewagen früher gekauft und warum? Bei mir haben sich über die Jahre 6 Stück angesammelt, dagegen nur 3 1751/0 und ein sehr schlechter 1753/0. Oder sind die Speisewagen am Ende verramscht worden und in Riesenstückzahlen auf den Markt gekommen?
Das ist mir auch schon aufgefallen! Hängt wohl damit zusammen, dass die Zugpackungen aus einem Gepäck, Sitz und Speise, ggf. Schlafwagen bestanden. Aber auch beim Vorbild war dies damals nicht besonders anders. Der Rheingold hatte zwei Gepäckwagen! Man vereiste eben mit viel Gepäck und wollte eben die Annehmlichkeiten.
Anekdote am Rande: Sehr betagte feine Dame saß mir im ICE 1. Klasse gegenüber. Rotkäppchen kam, kontrollierte die Fahrscheine und maulte wg. dem ganzen Gepäck. Die Dame daraufhin: Gibt es denn keinen Gepäckwagen? Früher gab es sowas! Rotkäppchen schnippisch: Früher hatten wir auch nen Kaiser! Dame: Naja, früher war nicht alles gut! Aber so ein Gepäckwagen?!
der heutige Sammler möchte in seinem Zug i.d.R. lieber mehrere Personenwagen haben als mehrere Speisewagen. Wenn ein klassischer Zug mit jeweils einem Wagen frisch auf den Markt kommt, dann geht der Personenwagen als erster weg. Und dies häufig schon, bevor der normale Kunde um 10:00 Uhr das Angebot zu sehen bekommt. Speise- und auch Gepäckwagen gelten auf Börsen als Ladenhüter. Das erklärt die vielen Speisewagen auf Auktionen und letzten Endes in der Bucht.
Als Faustregel gilt: Mit einer neuen Serie 4- achsiger Personenwagen sollte man als Sammler nicht mit dem normalen Speisewagen anfangen. Der kommt später ganz von selbst dazu.
Das sichtbar große Angebot an Speisewagen resultiert also daraus, dass sich die heutige Nachfrage im Verhältnis nicht mit der damaligen deckt. Dies gilt sinngemäß z.B. auch für Kreuzungen und Gleise des normalen Kreises.
Harry, hol mal den Wagen, den Gepäckwagen. Halt, nein! Du sollst mir mal was erklären, denn ich bin kein Eisenbahnfahrer über längere Strecken und mit Gepäck. Wie ist das mit dem Gepäckwagen? Der Reisende gibt dort doch nicht sein Gepäck auf? Wenn, dann war das ja wohl früher der Gepäckträger -und den gibts doch heute wohl nicht mehr. Wie sonst soll das gehen? Danke für die Aufklärung! Botho
Botho, nun die Situationen in den "Gepäckwagenfreien" ICE's ist eben so, dass die Leute ihr Gepäck am Sitzplatz versuchen zu verstauen. Die Staufächer sind eh meistens voll und leider kommt immer mehr Zeug in den Zügen weg!
Harry, ja, wie denn sonst? Soll ich etwa erst zum "Gepäckwagen" laufen und dann zu meinem Sitzplatz? Habe ich denn beim Halt genug Zeit, mein Gepäck irgendwo am Zug abzuholen? Mir leuchtet das alles nicht ein. Aber okay, ich bin kein Zug-Fernfahrer. Mir fehlt jede Erfahrung. Deshalb frage ich. Botho
Deine Bedenken zeigen, dass das System so nicht mehr funktionieren könnte, niemand hätte mehr die Zeit dafür. Als Knirps kenne ich es noch so, dass man am Vorabend oder bis einige Zeit vor der Abfahrt zur Gepäckaufgabe des Bahnhofs ging und sein Gepäck abgab. Am Zielbahnhof konnte man es dann mit zeitlicher Verzögerung wieder abholen oder es wurde direkt nach hause geliefert. Das war aber glaube ich mich zu erinnern ein Service der Deutschen Bundespost.
Von der Gepäckaufgabe ging es dann mit den legendären Elektrowagen über teilweise unterirdische Tunnel und Aufzüge zum Bahnsteig und in den Zug. Solche Tunnel kann man wunderbar am Tag des offenen Denkmals in Wuppertal Vohwinkel besichtigen. Lohnt sich an den Führungen teilzunehmen. Als kleiner Gag am Rande, zu den früheren Dienstleistungen der Bahn in Wuppertal gehörte auch ein öffentliches Bad. Nicht Schwimmbad, sondern Dusche und Badewanne. Den Bereich gibt es wohl aber seit den 50ern nicht mehr, aber die Räume sind in Vohwinkel noch vorhanden.
Ich kann mich auch noch an die Gepäckkarre am Bahnsteig erinnern. Man konnte das Gepäck auch dort auf dem Weg zum Zug aufgeben, es gab da so Pappanhänger. Aber alles Erinnerungen aus grauer Vorzeit (ca. 1972).
Messingcolera, genau so kenne ich das aus jungen Jahren bei der Bahn. Gepäck am Abend vorher aufgeben, das kenne ich ja heute noch vom Flieger. Nur wunderte ich mich über Harrys Story vom ICE. Also muss es ja wohl so etwas auch heute noch bei der Bahn geben, oder? Deshalb meine Rückfrage. Schöne Woche! Blech
Er war eine Neuheit des Jahres 1934. Die letzte Auflage im Krieg gab es vor Weihnachten 1942, die erste nach dem Krieg im Sommer 1948. Der Speisewagen blieb bis 1955 im Katalogprogramm (der Gepäckwagen 1754/0 nur bis 1954).
Wenn man sich für Varianten interessiert, lohnt es sich die Wagen genau anzuschauen. Alle Serien unterscheiden sich ein wenig voneinander.
Ich gebe auch mal meinen Schweizer Senf dazu: Jedes Jahr verreisen wir in die Skiferien. Mit dem Zug und ohne Gepäck! Gemütlich, oft im Speisewagen. Wein und Panorama. Zwei Tage vor der Reise bringen wir den ganzen Skiplunder an den Gepäckschalter im Bahnhof. Und bezahlen einen fairen Betrag (kein Schnäppchen!) für dessen Beförderung. Am Zielort, meist auch an einem Busbahnhof, wartet unser Gepäck auf uns. Dort hilft uns der Taxi-Chauffeur mit dem Verlad. . .
Vielleicht ist das die zeitgemässe Variante des damaligen Gepäckwagens. Aber - Wir sind nicht die einzigen. Und nur darum funktioniert dieses System gut.