Hallo
Die Diskussion über die Maßstäbe 1: 100, 1: 93 oder 1: 87 haben mich bewogen, mal zu Zeigen, das man nicht immer lange Zug braucht um vorbildlich zu fahren.
Viele Modellbahner haben ja das Problem, das der Platz für eine Anlage beschränkt ist.
Da hat man sehr oft nicht die Möglichkeit, lange und vorbildgerechte Züge zu fahren.
Aber gerade D-Züge sind naturgemäß meistens etwas länger als Personenzüge. Meistens, aber nicht immer. Was gehört denn in der Regel alles zu einem D-Zug? Packwagen, Abteilwagen 1.Kl., Abteilwagen 2.Kl. und ein Speisewagen. Schlaf und Liegewagen lassen wir mal außen vor, wir haben ja jetzt schon 4 Wagen ohne überhaupt das richtige Verhältnis von 1. zu 2. Kl. berücksichtigt zu haben. So ein D-Zug mit 4 Wagen, von jeder Sorte einen sieht nicht wirklich gut aus. Aber muss es denn immer ein langer D-Zug sein damit es gut aussieht?
Nein, viele D-Zuge bestanden sehr oft aus einzelnen Kurswagen die im laufe der Fahrt an verschiedenen Knotenbahnhöfen beigestellt oder abgezogen wurden und auf andere Züge übergingen. Der eigentliche Zugstamm des D-Zuges hatte oft nur wenige Wagen die wirklich auf dem ganzen Laufweg durchfuhren. Das war oft ein Gepäck, ein bis zwei 2. Kl., ein 1/2. Kl. und ein Speisewagen, wobei letzterer manchmal auch ein Halbspeisewagen war.
Ich möchte mal zeigen, wie man mit Hilfe von wenigen aber speziellen Wagen einen Kurzen, aber doch vorbildlichen D-Zug bilden kann, bei dem auch noch das richtige Verhältnis zu den einzelnen Klassen gewahrt bleibt. Mit Hilfe von Halbspeisewagen, Halbgepäckwagen und gemischtklassigen Wagen hat man sehr schnell einen schönen kurzen D-Zug der auf jeder noch so kleinen Anlage Platz hat. In jedem D-Zug so finde ich, gehört ein Speisewagen. Gerade die Möglichkeit im Zug zu essen oder nur einen Kaffee während der Fahrt zu trinken ist doch der Vorteil einer längeren Zugfahrt gegenüber dem Auto. Also ein Speisewagen muss sein. Aber muss es gleich ein ganzer sein oder tut es auch ein halber? Die andere Hälfte kann man ja für Abteile nutzen.
Hier einige Beispiele von Halbspeisewagen die man gut als 1: 100 Fahrer einsetzen kann.
Nebenbei möchte ich noch erwähnen, dass die Wagen alle auf Trix Express umgerüstet wurden, mit einem einfachen Achstausch.
Hier ein sehr schöner BR4üwe von Roco in Ep.3, er ist von allen noch folgenden am besten umgesetzt weil hier am meisten auf Details geachtet wurde.
Ein möglicher Zug wäre dieser hier, der aber noch mit einem Büee erweitert werden könnte:
Fast das gleiche Vorbild hat dieser BRye 694 in Ep.4 von Liliput dessen Vorbild noch bis 1976 im Einsatz war. Hier gefällt der schöne zweifarbige Anstrich.
Mit einem BDm und einem ABm ergeben die 3 Wagen einen kompletten D-Zug mit glaubhaften Proportionen der durch die verschiedenen Wagen sehr interessant aussieht:
Ebenfalls von Liliput stammt dieser ARüüe 316 auch in Ep.4. Dieser ursprünglich blauer Wagen wurde anfangs der 50er im F-Zugverkehr auf der Relation Köln- Hannover eingesetzt. Auf dieser kurzen Strecke reichte in der kurzen F-Zügen so ein “Speiseraum“. Auch er wurde bis in die 70er noch eingesetzt.
Hier besteht sogar die Möglichkeit mit nur 2 Wagen alles erforderliche für einen D-Zug abzudecken, Pachwagen, 2. Kl., 1.Kl., und Speisewagen. Aber um glaubhaft zu wirken gehört mindestens noch ein 2. Kl. Wagen dazu, auch ein ABm wäre nicht falsch:
Waren die bisher gezeigten Wagen eigentlich nur langlebige Provisorien, die man in Ermangelung von Neubauten aus vorhandenen alten Schnell und Eilzugwagen umgebaut hat, so ist der folgende Wagen ein Neubau.
Dieser BRyl 446 von Roco in Ep.3 ist ein Neubau von 1953. Er wurde zusammen mit den damals ebenfalls neu beschafften Eilzugwagen gebaut. Allerdings hat man bei diesem Wagen auf den Mitteleinstig verzichtet. Dieses Modell ist von allen am schlechtesten umgesetzt. Es ist lediglich eine Farbvariante eines Liegewagens bei dem nur die Fensterzahl Stimmt. Die Inneneinrichtung aus Abteilen wurde leider beibehalten. Dieser Wagen müsste eigentlich neben dem Speiseraum einen Großraum haben.
Zusammen mit einem Dm und einem ABm ergibt das auch einen schönen D-Zugstamm:
Dieser Wagen, ein ARmh 217 von Märklin, ein “Kakadu”. Das Modell ist eigentlich ein umlackierter WRmh 132, also auch nicht ganz vorbildlich.
Mit 2 blauen Am hat man einen absolut vorbildlichen F-Zug der späten 60er Jahre:
Ich hoffe die Beispiele konnten Zeigen, das man auch auf kleinen Anlagen nicht auf vorbildgerechte D-Züge verzichten muß.
Grüße
Dietmar