Liebe Leute, ein netter Bekannter brachte mir eine Menge ungemarkter Gleise -nur, was ist das? Uhrwerk/Dampf-Gleis, also ohne Mittelschiene, schräge Schwellen, keine Wechselstifte -also pro Gleis einseitig zwei Stifte, andere Seite keine, Schienen auf Schwellen gelötet, Schienenkopf 3,0 mm, Innen gemessen 54 mm, "Alt" gemessen, mittig, 57 mm. Wer kennt diese Maße und wem kann man sie zurechnen? Für die Hilfe bedanke ich mich. Schöne Grüße aus Hessen Botho
PS, ja, das Maß ist US-Standard -aber nicht die Gleise. Deutsch? Europäisch? Weil Uhrwerk/Dampf?
Nein, Claus, nur was gibts da zu sehen? Schräge Schwellen, zwei Schienen... Aber okay, die Gleise sind noch nicht ausgepackt. Bild folgt. Schöne Grüße Botho
Jetzt gibts Lichtpunkte: Es sind Weichen dabei, eine Drehscheibe (auf den ersten Blick Schoenner) -und ein Prellbock -der hat Puffer! Also Europa. Am Wochenende ist alles hier und dann kommen Fotos, vielleicht findet jemand Anhaltspunkte bei den Weichen. Also nochmals: "Richtig" gemessen, innen zwischen den Schienenköpfen: 54 mm. "Alt" gemesse, Kopfmitte bis Kopfmitte: 57 mm. Wer weiß was? Issmayer, Plank, Schoenner, Carette, Lutz -das sind mal die ersten Verdächtigen. US-Standard scheidet jetzt ja wohl aus -wegen der Pufferbohle am Prellbock. Schöne Zeit! Botho
PS- um mal das zu sagen: Märklin hat seine(!) Spur I nicht von Lutz 1:1 übernommen: Lt. Dr. Väterlein hat das Lutz-Gleis (Fund mit nachgewiesener Herkunft) im alten Maß 53 mm und korrekt (heute) 49 mm. Ja, es gibt noch einiges zu entschlüsseln. bgw
wie schon richtig beschrieben, hatte Lutz gar keine Gleise in Spur I im Programm gehabt.
Es gab "erhabene Schienen hiezu per meter" nur in Spurweiten, die in etwa den späteren Märklin Spuren II (wie von Dr. Väterlein beschrieben) und III entsprechen.
Weichen, Prellböcke und Drehscheiben hatte Lutz noch nicht im Programm.
bei der Suche nach dem Hersteller dieser Gleise von Botho werden erwähnt: Issmayer, Plank, Schoenner, Carette, Lutz.
Ist es denkbar, dass es damals, also mutmaßlich vor 1900, noch etlich andere kleine und kleinste Eisenbahnhersteller gab, die vllt auch nur kurz existiert haben oder nur kurzzeitig auch Eisenbahnen und dazu entsprechende Gleise usw. hergestellt haben ? Ich denke da an die ORO-Werke, Reil, Blechschmidt & Müller in Brandenburg, die zumindest als Hersteller von Eisenbahnen recht unbekannt sind, obwohl sie ihre Produkte bis nach Südamerika exportiert hatten.
Ich vermute, dass es damals vor 1900 (und natürlich auch nach 1900) etliche andere Hersteller gab, die vllt einzeln iwo erfasst sind, aber nicht in einem Beitrag zusammen genannt worden sind. Vllr kann man das hier einmal nachholen für alle, die auch später mal solche Informationen suchen.
so etwas in Richtung (knapp daneben) Spur II gibt es neben Lutz auch noch von Rock und Graner´s Nachfolger und von FV/JEP zu entdecken, um noch weitere Namen in das Spiel zu bringen.
Ja, Bodo, es gibt für mich auch Gründe (beiliegende Teile) nach Frankreich zu gucken. Mal sehen... Nur fehlt mir in diesen Tagen die Zeit dafür. Schöne Grüße in den Norden Botho
so wie Bodo schon schreibt "in Richtung (knapp daneben) Spur II" könnte es durchaus sein, dass da im vorvorigen Jahrhundert ein vllt unbedeutender Hersteller sein eigenes Süppchen kochen wollte und diese leicht abweichende Spur benutzte, damit alle seine Eisenbahn benutzen sollten. Ist ihm aber so gründlich misslungen, dass man heute vorerst einmal noch nicht mal mehr seinen Namen kennt.
Kollegen, es hat sich etwas getan: Zu den Gleisen gehören auch einige (separate) Weichenstellhebel, diese sind mit Schildern versehen -so wie man sie im Schoenner-Buch von Jeanmaire sieht. Dann die Drehscheibe -auch wie in diesem Buch. Schiphorst nennt Maße bei Schoenner, die diesen Gleisen recht nahe kommen...also Schoenner? Die genannten Teile, und noch etwas mehr, erhalte ich aber erst zum nächsten Frankfurter Stammtisch -dann kommen hier alle Fotos. Bis dann! Aber bitte, wer was weiß -herzlich willkommen. Schöne Grüße aus dem Kreis OF Botho
Hallo, Bodo, R&GN ist definitiv auszuschließen. Botho: Die gezeigte Drehscheibe, wie schon vermutet, ist wirklich von Schoenner. In meinem Schoenner-Katalog von 1902 ist die die gleiche Drehscheibe abgebildet, und zwar in 0 und I, mit jeweils 4 Gleis-Anschlüssen. Spur 1 mit Drehrad, Spur 0 ohne, dafür 2 "Knöpfe" zum Anfassen und drehen, so wie auch bei der einfachen uralt Märklin Drehscheibe in Spur 0. Vermutlich sind auch die Schienen von Schoenner, und zwar als Nachfolge-Version der einfachen Schienen , mit den abgewinkelten Blechstreifen als Schwellen. (habe diese in 67 mm) Ungewöhnlich ist nur die gemessene Spurweite mit 57 mm. Im Katalog von 1902 gibt es dazu keinen Anhaltspunkt, müsste also davor gewesen sein. Also große Rarität! In diesem Katalog sind folgende Spurweiten aufgeführt: Spur 000 = 25 mm, Spur 0, I und II in den bekannten Spurweiten 35, 48 und 54 mm. Wünsche noch ein schönes Wochenende Wolfgang
Wolfgang, ja, es gibt noch weitere Teile, die auf Schoenner hinweisen, so zum Beispiel die separaten Weichenhebel mit der Tafel. Diese bekomme ich aber erst zum nächsten Stammtisch. Dann können wir ja dies vor Ort besprechen und Bilder gibts dann auch vom unermüdlichen Udo. Schöne Zeit! Botho