Hallo Forum, was hat es mit dieser Kupplung auf sich? Die Lasche auf der rechten Seite ist beweglich und lässt sich nach oben klappen. Ich bin kein Bing-Experte und habe so eine Kupplung bisher noch nicht gesehen. Würde mich über Aufklärung sehr freuen. Danke schon mal. VG, Frank
Frank, stelle doch bitte mal ein Bild von der Unterseite ein. Mir fällt auf, dass der Wagenkasten kürzer als das Untergestell ist. Die Bub-Rangierbahnen sind m. E. älter als die Pleite von Bing.
Ja, Joha, es ist möglich, dass es die Bub-Rangierbahn schon vor der Bing-Pleite gegeben hat. Man sollte mal nachschauen. Ich habe auch schon mal einen solchen Wagen mit Überhang gesehen und glaube, dass dies so eine Art Resteverwertung ist. Denn das Fahrgestell mit der zweckdienlichen Sonderkupplung der Rangierbahn musste sein und wurde dann -spät- mit Restoberteilen kombiniert. Das macht Sinn, denn das Projekt Rangierbahn ist selbständig zu sehen und dessen Wagen müssen ja nicht im allgemeinen Betrieb mit den Katalogwagen verbunden werden. Betriebswirtschaftlich verständlich. Aber ob es so gewesen ist? Nur eine Vermutung von mir. Schöne Grüße aus Hessen Blech
Frank, unter http://www.schweja-blecheisenbahn.de/15.html kannst Du dich über Bub-Rangierbahnen informieren. Leider sind die Bilder nicht sehr groß. Im Forum wurden Bub-Rangierbahnen auch schon vorgestellt. Mußt einfach mal suchen.
Abver hier handelt es sich offenbar um Bing und ich wäre überrascht, wenn sich Querverbindungen zu Bub tatsächlich herstellen lassen.
Ah, ja, Frank, klar die Bing-Raute auf dem Fahrgestell! Nach Johas Einwand habe ich mir die Achlager genauer angesehen und seinen Verdacht bestätigt gefunden. Zumindest war damit bereits fest, dass es ein Bing-Werkzeug gewesen ist. Nun -wenn möglich- möchte ich doch nochmals die Kupplungsbefestigung am Fahrgestell sehen, und zwar jeweils in Fahrtrichtung im Schlitzbereich am Wagenboden. Mir scheint es nämlich möglich, dass diese Kupplungen später angebracht worden sind. Nun sollten sich mal die wahren Bing-Kenner melden -Riera, bitte. Danke! Botho
Nachtrag: Auch ich komme immer mehr zu Bing...auch mit der Kupplung. Riera muss es richten.
Hallo Forum, der Boden weist eine GBN-Marke auf und auch in der Lithographie des Aufbaus befindet sich die GBN-Marke. Ich glaube nicht wirklich an die Bub Resteverwertung. Die GBN-Marke stammt auch nicht aus den letzten Bing Tagen. VG, Frank
Wir sind jetzt zeitlich um den 1. WK herum und die Bleiräder deuten darauf hin, dass mit dem Wagen irgendwie rangiert werden sollte. Dafür braucht man etwas mehr Gewicht. Für eine einfache automatische Kupplung braucht man das nicht, da genügt das Zusammenschieben der Wagen mit der Hand. Spannendes Thema!
Danke, Frank, also revidiere ich meine Meinung von Mischung bei Bub. Offensichtlich originale Bing-Ausführung. Warten wir mal auf die Bing-Experten Riera & Co. Schöne Grüße aus Hessen Botho
Schiffmann schreibt (ich habe aber nur die 8. Auflage) von einer automatischen Kupplung, die auch auskuppeln kann. Die gezeigte hier an dem Wagen kann m . E. nur automatisch einkuppeln. Offenbar ist aber das Ösen-Teil identisch mit der Zeichnung von Schiffmann. Der Haken sieht in der Zeichnung ganz anders aus.
Stimmt, der Haken ist anders, aber die dreieckige Befestigungsplatte ist wieder wie in der Schiffmann Zeichnung. Eventuell wurde damals von Bing damit herumexperimentiert. Durchgesetzt hat sie sich nicht, sonst wäre die Bauzeit von nur 2 Jahren nicht zu erklären.
Hallo, mein "Senf" dazu: 1. Bub Rangierkupplung ??? Definitiv nein. Könnte Fotos davon einstellen (wenn erwünscht) 2. Bing Original ??? Der Wagen ja. Die Roststellen und Blechverformungen an den beiden Pufferbohlen deuten aber auf Eigenbau hin (Umbau). Die Funktionsweise erschließt sich mir nicht. Der Haken müsste höhenmäßig federbelastet beweglich sein, um einzurasten. Wie wird dann entkuppelt??? Gruß Manfred
Hallo Manfred, bei Schiffmann Bing Spur 0 findest Du eine Zeichnung. Dort ist zumindest die "Öse" eindeutig und identisch zu sehen. Der "Haken" ist dort anders, wie ich oben schon beschrieben habe. Die "Öse" ist m. E. klappernd eingesetzt, sie stützt sich am Wagenboden von unten ab und kann etwas nach oben angehoben werden. Die Öse ist schwerer und deshalb braucht es keine Feder. So sieht das für mich aus. Das Entkuppeln geschieht per Hand - eben eine halbautomatische Kupplung. Ich denke hier wurde überhaupt nichts gebastelt. Alles sieht perfekt original aus. Auch der Rost ist sehr original. Das Blech der Kupplung ist sehr massiv gegenüber dem dünnen Wagenblech. Möglicherweise wurde schon bei der Montage das dünne Blech verbogen, aber ehrlich, an welcher Stelle scheint etwas gebastelt? Warum soll jemand so ein schwer herstellbares Spezialteil extra so anbauen? Das ergibt keinen Sinn.
Hallo Manfred, an einen Eigenbau glaube ich nicht, dafür entspricht sie zu sehr der Zeichnung im Schiffmann Katalog. Nach dieser Zeichnung müsste der Ring beweglich sein. Damit kann man dann zumindestens automatisch einkuppeln.
Gruß Arne
Joha hat es vorweggenommen, er war 2 Minuten schneller
Hallo Forum, ja, die Lasche ist beweglich. Sie kann etwa 45Grad nach oben klappen und fällt durch das hohe Eigengewicht wieder nach unten. Die Materialstärke beträgt 1,0mm. Der Haken hat eine Materialstärke von 1,2mm und ist unbeweglich. Morgen mache ich noch mal neue Fotos. Es gibt da noch interessante technische Details die erst beim zweiten Blick auffallen. Ein Eigenbau ist es nicht. Die Teile sind alle gestanzt. Der Rost sitzt an den Stellen, wo durch spielen bzw. kuppeln der Lack abgeplatzt ist. Die Montagebereiche sind rostfrei. VG, Frank
Hallo Forum, hier noch ein paar Fotos. Unterschiede: Der "normale" Wagen hat seitlich eine lithographierte Nummer und geprägte Wände. Beide Merkmale hat der Wagen mit der automatischen Kupplung nicht. Zusätzlich gibt es unter der Kupplungslasche einen Draht (vermutlich zur Stabilisierung) am Kopfende des Wagenbodens (schwer zu sehen bzw. zu fotografieren). Er verläuft unterhalb des Schlitzes durch den die Lasche gesteckt ist. Dann noch zwei Fotos eingehakt mit "normalen" Bingkupplungen. VG, Frank
Hallo Bing-Freunde, erst mit den letzten Fotos wird die Funktionsweise der halbautomatischen Kupplung klar: Die Öse ist höhenbeweglich und fällt durch Eigengewicht in die Horizontale zurück. Deutlich zu erkennen ist das Scharnier an der Pufferbohle, die die Beweglichkeit ermöglicht. Danke für die neuerlichen Fotos und die Erläuterungen der Kommentatoren. Ich habe was dazugelernt. Gruß Manfred
Hallo! Beim Durchblättern der Verkaufskataloge fällt im französischen Katalog von 1906 die Anlage mit den offensichtlich nachgefragten Kupplungen ins Auge
Auch R. Schiffmann stellt in seinem "Sammlerkatalog Band 6" , 8. Auflage, diese Kupplung auf Seite 22 in Bild und Text vor: " 8. Automatische Kupplung von 1906" Grüße, R.R.