eigentlich bin ich ja eher bei den H0-Kollegen unterwegs, da ich in den größeren Spuren wenig alte Sachen und noch weniger Ahnung habe. Aber mit deiser Frage bin ich vielleicht hier richtig.
Kurzer Exkurs zum Hintergrund: ausgehend von dem ehemaligen Märklin-Maxi-Blechprogramm hat sich im Laufe der Jahre dennoch bei mir einiges in Spur 1 angesammelt, was beim Spielen auf dem Fußboden Freude bereitet. Neben neueren Märklin-Kunststoff-Modellen auch etwas Blech-Zubehör gemischter älterer Herkunft (Märklin, Lionel, Kibri) kamen dann auch fremde Eigenbauten und vergrößerte Eigenbauten von Faller-Klassikern dazu… also, wie Ihr seht, alles querbeet und ohne Systematik.
Maxi S3/6 mit Selbstbau-Behelfspackwagen aus Sperrholz und Abwasserrohr, Stellwerk eines unbekannten Künstlers, friedlich dabei eine halbwegs aktuelle 218.
Keine Anlage ohne B-121, „Kleine Grundfläche, deshalb überall verwendbar“ (Faller-Katalog 1972), das gilt natürlich um so mehr für 1:32-Teppichbahn.
Und die dürfen auch nicht fehlen…
Genauso unsystematisch fand jetzt via ebay eine Personenwagen zu mir „Spur 1, Einheits - Personenwagen, grün, 43cm, 1600g, Metall“ war die Überschrift.
Ordentliche Fotos bei der Auktion, sehr ehrlich beschrieben das Ganze, den Auktionspreis fand ich mit unter 50 € incl. Versand sehr fair.
Was habe ich da nun? Klar, 1,6 kg Donnerbüchse aus Stahlblech mit Messingteilen, etwas zwiespältige Ausführung:
- echte Federung über Blattfedern und Schaken
- die Dix-Gitter an den Plattformen sind sehr vorbildgetreu und beweglich - der Übergang aber dann bloß ein Blech
- eher grobe Pinsellackierung - keine Scheiben, keine Inneneinrichtung - Fensterteilung scheint mir eher willkürlich
- Federpuffer aus Messing (flach und gewölbt)
- Radlager vorbildgerecht geführt und gesichert
Breite und Länge sind absolut genau 1:32, dafür ist der Wagen ein gutes Stück zu hoch.
Selbst mit (richtigen) kleineren Rädern würde das wohl auch etwas zu stark gewölbte Dach einen guten cm zu hoch ragen; das Fahrgestell scheint zu hoch, um die zu großen Radsätze (43 mm Laufflächendurchmesser statt 31 mm) aufzunehmen:
Es gibt keinerlei Hinweis auf einen Erbauer oder Hersteller, ich würde fast auf eine Lehrwerkstatt tippen, der es bloß um die technischen Eigenschaften ging (Federung, Gitter, angeschraubte Puffer) und um das Erlernen von Fähigkeiten. Andererseits: warum die so viel zu großen Radsätze? Die hätte man in einer Werkstatt bestimmt in der richtigen Größe gemacht…
Ein Modellbauer wäre schon ein arger Fahrwerksfetischist gewesen, sich damit so viel Mühe zu geben und den Rest so zu belassen. Oder halb fertiggestellt und jemand anderes hat weitergemacht?
Habt Ihr andere Vorschläge? Kennt jemand den Radsatzdurchmesser von 43 mm?
Ich bin sehr gespannt und für jeden Hinweis dankbar
Viele Grüße
Hans-Christian
P.S.: bei mir vorgesehene Verwendung ist hinter einer Maxi-T3. Dafür würde ich rückrüstbar mit Adapterbuchsen isolierte kleinere Märklin-Radsätze einbauen und statt der Kupplungshaken die Klauenkupplung einschrauben.
...halb fertiggestellt und jemand anderes hat weitergemacht
denn da sind so viele interessante Einzelheiten, und wenn jemand sich solche Mühe gibt, dann macht er auch entsprechend weiter, es sei denn, seine Arbeit wird jäh gestoppt. Soll ja schon mal vorkommen.