Hallo, werte Kollegen,
ich möchte hier über die technische und optische Bearbeitung des besagten Gepäckwagens
mit Mittelkanzel ( Kat.-Nr. 74433) berichten, da er für das eigentliche DDR-Forum zu jung ist, aber
auf Grund des Nicht-mehr-Bestehens dieser Firma dennoch in das FAM paßt! ( Sehen die Admins das
etwas anders - bitte an die richtige Stelle verschieben !).
Ich besitze so einige Modelle der Fa. Sachsenmodelle, ( Nachfolger von Schicht ?? ), da sie in der
Regel eine hervorragende Lackierung und Bedruckung aufweisen - In einigen technischen Details sind
sie jedoch verbesserungswürdig, weil einfach nicht bis zu Ende durchdacht und durchkonstruiert! ( So
finde ich zumindest). Zunächst mal Bild 1.) des besagten Wagens:
Eigentlich ist er ja recht hübsch, nur die überdimensionierten Führungsbalken oberhalb der Schiebetüren
sollte ich vielleicht mit grüner Farbe optisch etwas tarnen, oder ??
Ein Makel wurde schon beseitigt: Das Dach zeigte ursprünglich eine Wellenform, da die angespritzten
Befestigungsbolzen zu kurz geraten sind - Die Befestigungs- Schrauben im Chassis zogen die entsprechenden
Dachbereiche herunter - Ich habe für jeden Bolzen eine U-Scheibe M3 von innen auf das Chassis geklebt, und
nun sitzt das Dach perfekt! Nun zu Bild 2.):
Im Lieferzustand stehen die Faltenbalge schräg, weil deren Haltekrallen gegen die hinterlegten Verglasungs-
plättchen stoßen! Diese habe ich entsprechend der Stirnwand-Öffnungen angezeichnet und von innen ausge-
fräst - nun sitzen die Faltenbalge wesentlich besser, wie Bild 3.) zeigt:
Na, so soll es doch sein !
Ich wunderte mich immer, warum dieser Wagen immer wieder in einer ( zugegebenermaßen recht engen!!)
Wendekurve entgleiste, obwohl der riesig lange, etwas bearbeitete Post-und Gepäckwagen von Liliput / Wien
ohne Probleme hindurchkommt - von innen eingeklebte Bleiplatten im Drehzapfenbereich brachten auch keinen
zuverlässigen Erfolg..... nach endlos erscheinenden Versuchen entdeckte ich die Ursachen: Siehe Bild 4.):
Leider etwas unscharf geraten, aber dennoch zu erkennen: Von der Oberkante des Drehgestell-Langträgers bis
zur Gleit-Oberfläche der Drehgestelle ergeben sich vorne und hinten je eine ca. 0,5 mm hohe , scharfkantige
Stufe, an denen die als 4-Punkt-Auflage dienende, verlängerte Deichsel-Gegenlager, die auf dieser Oberfläche auf-
liegen, in engen Kurven hängen blieben!! Ohnehin problematisch sind Auflagen, die nicht achsmittig zu den Dreh-
zapfen ausgerichtet sind . Diese Auflagen wurden bis auf Höhe der seitlichen Deichsel-Begrenzungen abgezwickt
und beigeschliffen, siehe Bild 5.):
An einem Wagenende bleibt das so, am anderen Ende muß mehr getan werden: Auf den besagten Begrenzungen,
sowie an den Chassis- Innenwandungen wird der Lack abgekratzt, und dann ein 1,5 mm dickes Plättchen aus Poly-
styrol ( 9 x 8 mm ) aufgeklebt, Siehe Bild 6.):
Achsmittig zum Drehzapfen werden auf die Plättchen 2 halbrunde, 0,5mm starke Spritzlingsreste nach Augenmaß
aufgeklebt. Diese werden aus 2mm - Material gefeilt, daher sind sie breit genug für eine gute Verklebung.
Später wird alles noch schwarz gestrichen, damit bei Fahrten über Rampen und Brücken nichts helles hervorschaut!
Jetzt hat der Wagen eine perfekt wirksame 3-Punkt-Lagerung, schaukelt nicht, und liegt absolut satt auf
den Schienen ! Er ist nun kein Vitrinen-Kandidat mehr!
Damit sich bei der Fahrt die sehr locker sitzenden Schiebetüren nicht mehr von alleine öffnen, habe ich in den oberen
Führungen, hinter den Schiebetür-Hinterkanten, jeweils ein winziges Häufchen Polystyrol-Brei aufgebracht ( ca. 0,5 x 0,5 x
2 mm, etwa ein halber Mäuseküttel ). Nun bleiben die wackligen Türen zu, und nach Befeilen der obersten Türkante
könnten sie bei Bedarf eventuell doch geöffnet werden. So, das war es! Der Bastel-Aufwand war geringer, als dieses
zu schreiben !
Schöne Grüße
Wolfgang aus dem Sauerland