Durch die Privatisierung der DDR-Modellbahnindustrie / -Marken entstand so ziemlich als erstes die Fa. Sachsenmodell des Herrn Kiesewetter. Der gab dann irgendwann auf, / wurde "aufgegeben". Sachsenmodell änderte die Gesellschaftsform. Herr Kiesewetter soll danach später die Firma Heris gegründet haben, auf den Namen seine Frau, Tante, Cousine, Lebenspartnerin oder so ?
Genaues dazu finde ich im Netz nicht mehr, höchstens Gerüchte. Die will ich nicht weiterverbreiten. Wo findet man dazu / darüber noch konkretes? Oder wer weiß da noch belegbares? Ggf. auch per PN. Es sieht fast so aus - auch nur Gerücht! - als ob da etwas unterm Teppich verschwunden wäre.
Ich frage aus reiner Neugierde. Gelesen habe ich vor langer Zeit mal darüber (MiBa oder so?), aber wann und wo?
Und ja klar : In Heris finden sich die Anfangs- bzw. Endbuchstaben von HE-lmut und I-RIS Richthammer. Frau Richthammer ist auch die Geschäfts- und Wortführerin :
vor einigen Jahren hat die Sächsische SZ DE berichtet:
"Vor zehn Jahren große Hoffnungen geweckt
Zittau. Der 8. August 1994 sollte für die Modelleisenbahnbauer aus Oybin ein denkwürdiger Tag werden. Im Auftrag des sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf legte dessen damaliger Innenminister...
Zittau. Der 8. August 1994 sollte für die Modelleisenbahnbauer aus Oybin ein denkwürdiger Tag werden. Im Auftrag des sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf legte dessen damaliger Innenminister Heinz Eggert im Gewerbegebiet Weinau den Grundstein für eine Produktionsstätte der Sachsenmodelle GmbH. Von „neuen Strukturen“ und „großartigen Perspektiven“ war die Rede. Nach wenigen Jahren verschwand jedoch der aus Westfalen „eingeflogene“ Geschäftsführer Helmut P.Richthammer und führte das traditionsreiche Unternehmen in Konkurs. Nach einem kurzen Intermezzo bei der Firma Tillich aus Sebnitz steht die Produktionsstätte, später noch um zweites Gebäude erweitert, erneut zum Verkauf.Verbitterung spricht aus den Worten des heute 78-jährigen Gustav Kiesewetter, der 1953 die einst von Stärz & Co in der Zittauer Mandaustraße gegründete Firma übernahm und nahezu 40 Jahre als Betriebsleiter die Sachsenmodelle führte.
Die Firma hatte sich zu einem der wichtigsten Zulieferbetriebe für Piko Sonneberg und Berliner TT-Bahnen entwickelt. Modelleisenbahnen aus der DDR gehörten auch im „nicht sozialistischen Wirtschaftsgebiet“ zu begehrten Exportartikeln. Noch nach der Wende errang die Sachsenmodelle GmbH in Nürnberg, auf der größten Spielwarenmesse der Welt, mit ihren Reisezugwagen mehrere Auszeichnungen als „Modell des Jahres“ und war bis 1996 Zulieferer für den bekannten österreichischen Marktführer Rocco aus Freilassing. (mo)"
der SMV hat das auf seiner Seite zu stehen über Gustav Kiesewetter:
"Gustav Kiesewetter Nachruf
Am 10. Januar 2009 verstarb im Alter von 82 Jahren unerwartet Gustav Kiesewetter. Sein Leben stand ganz im Zeichen des Spruchs „Kleine Bahnen – ganz groß“. Nahezu 50 Jahre war sein berufliches Wirken mit der Herstellung von Modelleisenbahnen eng verbunden. Als Firmeninhaber, Betriebsleiter und Geschäftsführer erlebte der Diplomkaufmann alle Höhen und Tiefen der wechselvollen Geschichte seines Betriebes in mehreren Gesellschaftsordnungen. Nach Übernahme der 1941 gegründeten Firma Stärz & Co. konzentrierte sich Gustav Kiesewetter auf die Produktion von Kunststoffteilen für die Modelleisenbahn. Bis 1990 war das unter seiner Leitung stehende Werk Modellbahn Oybin im VEB Prefo Dresden bedeutender Zulieferer für die Firmen Piko Sonneberg. Berliner TT-Bahnen und Plasticart Werk Zwickau (ehemals Gützold). Zahlreiche Baugruppen für die Lok- und Wagenproduktion dieser Betriebe stammten aus dem Oybiner Betrieb. Ebenfalls zu seinem Verantwortungsbereich gehörte die Fertigung von Modellbahnwagen in der Produktionsstätte Dresden (ehemals Schicht). Besonders hervorheben muss man sein hohes persönliches Engagement bei der Entwicklung und Einführung neuer Technologien in der Modellbahnindustrie. Ob effektive Farbgebung oder die Einführung des Tampondrucks bei der Herstellung von Modelleisenbahnen, oft hatten die Oybiner „die Nase vorn“. Als „Chef“ war er bei seinen Mitarbeitern immer geachtet und beliebt. Sicherlich hat seine unkomplizierte und persönliche Art bei der Lösung anstehender Aufgaben zu seiner Beliebtheit beigetragen. Obwohl selber kein Modelleisenbahner, hatten die Modelleisenbahner in Gustav Kiesewetter immer einen verständnisvollen Partner gefunden. Ob bei der Realisierung manchens „Wunschmodells“, bei der Beschaffung von Einzelteilen oder bei der Unterstützung der DMV-Kleinserien, fast immer fand er eine Lösung. Sicherlich hatte er nach 1990 mit der wiedergewonnenen Selbstständigkeit manche Wünsche und Vorstellungen über die weitere Entwicklung seines Betriebes, nunmehr unter dem Namen „Sachsenmodelle“. Leider musste er aber bald erkennen, dass nun Andere das Sagen hatten. Wo diese Entwicklung hinführte, ist bekannt. Diese persönliche Enttäuschung hat sicherlich wesentlichen Anteil an seiner gebrochenen Gesundheit der letzten Jahre. Unbeschadet dessen konnte er aber auch feststellen, dass er zahlreiche Freunde hatte, die sein Lebenswerk zu schätzen wissen. Zu diesen zählen mit Sicherheit auch die Mitglieder der Sächsischen Modellbahner-Vereinigung.
Ich danke Euch allen herzlich für die umfangreichen Berichte. Da habe ich wirklich was gelernt.
Auf Sachsenmodelle bin ich damals während des Vertriebs durch Roco gekommen. Auf Börsen fand ich nach und nach immer wieder einzelne Wagenmodelle. Und bei der Beschäftigung mit den Bahnpostwagen tauchte Sachsenmodelle wieder auf. Das war jetzt auch der konkrete Anlaß, da mal nachzuhaken und Gerüchte-Halbwissen durch Tatsachen-Wissen zu berichtigen.
zu dieser Thematik möchte ich auch noch "Einen Kleinen" draufsetzen: Irgendwann in den 90er Jahren erschien im Modelleisenbahner, oder im Eisenbahnmagazin, ( das weiß ich jetzt nicht mehr so ganz genau) ein Artikel über das Verhalten der letzten Geschäftsführung der Fa. SaMo. Diese ließ "über Nacht" die Firmenschlösser austauschen, die Mitarbeiter kamen nicht mehr in die Firma hinein, und standen quasi von einem Tag auf den anderen auf der Straße. Der gute Mann namens H. P. Richthammer gründete in NRW die Fa. Heris. - Die ganze Art und Weise dieses Vorgangs hatte mich dermaßen empört, daß ich bis heute von dieser Firma nicht mal "das kleinste Schräubchen" gekauft habe. Als irgendwann bei neuen Dieselloks dieses Fabrikats wegen falscher Materialauswahl der Lagerungen reihenweise die Getriebe "abkackten", konnte ich mir ein gewisses Maß an Schadenfreude nicht verkneifen. ( Eine Eigenschaft, die ich mir sonst nicht zu eigen mache, aber in diesem speziellen Fall sei sie mir vergönnt!). Möge die Modellbahnerei vor weiteren Ereignissen dieser Unart verschont bleiben! Schöne Grüße
Wolfgang aus dem Sauerland
Tesmo-, Ortwein-, Röwa-Sachen, sind Dinge, die mir Freude machen !