in direkter Nachbarschaft meiner Wagenmeisterei ist auch die Streckenmeisterei mit dem Streckendienst angesiedelt. Die Leute dort verfügen über einen eigenen Fuhrpark, der in eigener Verantwortung geplegt wird.
Hier noch ein Gerätewagen, der aus einem alten kurzen Länderbahn-G-Wagen umgebaut wurde. Mein Gerätewagen-Modell hatte ich ebenfalls nach alten Fotos aus dem gleichen Buch bebastelt. Ein billig erworbener Beifang (Kleinbahn-G10) kam mir gerade recht. Leider fehlen mir für beide Modelle noch brauchbare Beschriftungen für die Epoche 3.
Bei dem Gerätewagen handelt es sich in um ein altes Kleinbahn-Modell - ein verkürzter G10, der auffällige Ähnlichkeiten mit dem alten Märklin-Guß-G10 (312) aufweist. Ich will hier aber nicht schon wieder Verdächtigungen gegenüber Kleinbahn äußern...
Das Kleinbahn-Modell (und der Märklin 312) sind von den Maßen her identisch mit dem Verschlagwagen der Verbandsbauart Vh (LüP 8550 mm) nach Musterblatt A8. Es gab aber zu Länderbahnzeiten auch G-Wagen mit diesen Maßen - ein Grund für mich, diese verkürzten G10 beider Hersteller als überlebende Länderbahnwagen zu klassifizieren.
auch im Güterzügen tauchen manchmal ziemlich seltsame Zeitgenossen auf.
Was macht dieser SNCF-Waggon mit dem seltsamen Bremserhaus in Norddeutschland? Eine Antwort konnten mein Wagenmeister und ich bisher nicht finden.
Wisst Ihr mehr über solch seltsame Sichtungen der 2. Art?
Es handelt sich um ein altes Guß-Modell des französischen Hersteller JEP aus den 1950er Jahren. Er passt m. E. phantastisch zu den alten Märklin-Guß-Modellen aus der gleichen Zeit.
Kesselwagen gehörten ja schon immer in der überwiegenden Mehrzahl zu den eingestellten Privat-Fahrzeugen.
So auch dieser österreichische Esso-Kesselwaggon, der bei der ÖBB eingestellt ist und den es in einem Güterzug nach Norddeutschland verschlagen hat.
Dieser Waggon kam in diesem Zustand in meinen Einsatzbestand. Eine bessere Alterung steht noch aus.
Kesselwagen aller Bauarten sind immer wieder interessant und gern gesehen, weswegen ich euch dieses verirrte Stück hier mal schnell vorstellen möchte. Mein Wagenmeister hat die Kupplung dieses Waggons reparieren müssen. Er wird nun bald als Leerwaggon mit einen Güterzug nach Süden eingestellt, um ihn in seine Heimat (Wien) zu überführen.
Da mein Wagenmeister nicht nur rein berufliches Interesse an Eisenbahnen hat, werden Sonderlinge immer wieder auf die Platte gebannt.
zu den ersten H0-Serienmodellen, die werksseitig mit Gebrauchsspuren geliefert wurden, gehören sicherlich die Klappdeckelwagen K (Wuppertal) der Verbandsbauart. Trix startete sein hervorragendes "Supermodell-Programm" aus Guß 1950 mit den vierachsigen ELK (Einheits-Leichtkesselwagen). Der Klappdeckelwagen war zumindest 1955 schon erhältlich. Ich weiß nicht genau, in welchem Jahr er gestartet wurde. Vielleicht hat Trix mit diesem Modell dazu beigetragen, dass sich das "Verwittern" von Modellen unter den Modellbahnern immer mehr verbreitete.
Trix markierte seine Modelle damals mit dem "Trix-Modell-Abziehbild".
Diese Modelle waren seinerzeit einfach herausstechend und auch die verkürzten Märklin-Modelle aus der 800er-Zeit hatten dagegen keine Chance.
Jedes Modell war eigentlich ein Unikat, da die Kalkspuren jedesmals etwas anders ausfielen.
Ab und zu kommen ein paar dieser Waggons in den Bereich der Wagenmeisterei. Natürlich muss bei dieser Gelegenheit ein Foto zur Dokumentation geschossen werden, zumal, wenn der Waggon noch den alten Reichsbahn-Gattungsbezirk trägt. Das ist nicht falsch, da Gattungsbezirke bei der DB bis 1952 noch offiziell geführt wurden und es danach längere Zeit dauerte, bis diese Anschriften komplett gelöscht waren.
Trix bildete bereits in den frühen 1950er Jahren die Einheits-Gleitlager hervorragend nach..
Ob es dieses Waggons allerdings wirklich als Leitungswagen gab, ist mir nicht bekannt. Die Bremsecken jedenfalls sagen "Güterzugbremse".
Dieses Exemplar hat offenbar durch einen kleinen Unfall einen leicht hängenden Puffer. Das muss natürlich in der Wagenwerkstatt beseitigt werden, denn so darf er nicht auf wieder auf Tour. Sehr viele Spuren des agressiven Kalkes sind noch nicht vorhanden. Er war wohl erst kürzlich in der Ausbesserung.
gedeckte Güterwagen der Länderbahn-Bauarten (G09) und der Verbandsbauart (G10) gehören zu den sehr häufigen Erscheinungen hier in Hannover. Komplette G-Wagen-Züge kommen oft über "Abzweig Kurve" hier vorbei, da der Hauptgüterbahnhof kurz hinter unserem BW H-Hgbf liegt. Ab und zu müssen kleinere Reparaturen durchgeführt werden. Diese Waggons kommen dann zu uns in die Waggonwerkstatt, die direkt neben dem BW liegt.
Neulich kam ein seltenes Exemplar zur Reparatur. Es ist ein G-Wagen aus Länderbahnzeiten, der allerdings kürzer als die "normalen" G09 oder G10 ist. Natürlich ist es ein Waggon der OHE, denn solch kurze G-Wagen hat die DB inzwischen ausgemustert.
Dieses verkürzte Märklin-Modell bekam ich in sehr traurigem Zustand. Zwei Dachecken abgebrochen, unbrauchbare, abgespielte und abgeblätterte Lackierung, aufgeblühter Weißrost, zwei Ecken unten abgebrochen. Außerdem mussten die Radsätze 2L=-angepasst werden.
Der Waggon kam mit einem Platten in die Werkstatt. Die Radsätze mussten also abgedreht werden. Außerdem hatte er noch einen kleinen Rangierunfall. Beide Eckspanten waren unten abgebrochen.
Nach Rücksprache mit dem Eigner wurde der komplette Wagen nach der Reparatur neu lackiert.
Das Bremserhaus wird nicht mehr gebraucht, deshalb wurden die Türfenster von innen mit Blech verschlossen. Es soll ja trotzdem nicht hineinregnen.
Ein solcher kurzer G-Wagen ist nicht mehr täglich zu sehen, weshalb nach der Reparatur natürlich der Fotoapparat gezückt werden musste.
Diese Märklin-Modelle finde ich trotz ihrer Verkürzung sehr schön. Die Detaillierung kann sich durchaus sehen lassen. Bei mir läuft er als ehemaliger kurzer Länderbahn-G-Wagen, der bei der Osthannoverschen Eisenbahn OHE eingestellt ist.
ein schönes Wägelchen. Die Reparatur ist Dir gut gelungen. Wie hast Du die abgebrochenen Dachecken ersetzt. Ich habe so einen ähnlichen Kanditaten: Italienischer Spitzdach-Kühlwagen von Piko mit abgebrochenen Dachkanten.
Diesesmal wurde uns ein G-Wagen der gleichen Bauart in die Waggonwerkstatt überstellt - auch von der OHE! Hoffentlich mustern die Ihre Seltenheiten nun nicht aus, nach dieser Schadquote. Es war aber kein großer Schaden. Lediglich die Bremsleitung musste erneuert werden, da sie undicht war. Wir haben mit der OHE telefoniert und den Auftrag erhalten, diese komplett zu erneuern. Es macht so den Eindruck, als ob die OHE noch weiter auf ihre "Oldtimer" setzt.
Dieses Märklin-Modell hat noch die älteren Achshalterungen aus Blech und keine Bremsbacken.
Wer gute Augen hat, der sieht, dass dieser Waggon keine Bremsen hat. Also - es ist ein Leitungswagen ohne eigene Bremsen. Die Bremsecken sprechen die gleiche Sprache.
Leitungswagenn waren in den 1960ern bis in die 1970er noch häufig auf den Strecken zu finden. In der DDR waren sie wohl sogar bis zuletzt noch im Einsatz. Heute dürften sie wohl inzwischen völlig ausgestorben sein.
Auch dieses Modell war sehr schlecht im Zustand und ich hatte habe es von Grund auf restauriert und neu lackiert. Außerdem habe ich die Original-Radsätze abgedreht und nach der Sanding-Methode isoliert. Nun fehlt mir nur noch eine Bruchbude mit dem niedrigem Bremserhaus für die OHE - kommt Zeit, kommt Gelegenheit.
Jürgen aus_Kurhessen: Die Dachecken und die unteren Verstrebungen habe ich seinerzeit mit Stabilit Express nachgeformt - so wie HIER
mein Wagenmeister ist schnell mit der Kamera zur Hand, wenn ungewöhnliche Waggons bei uns auftauchen.
Das (ehemals) international bekannte hannoversche Stahlbau-Unternehmen Louis Eilers (klicken), dessen Wahrzeichen ein noch heute exstierender, charakteristischer Wasserturm ist, hat eine Lieferung Profilstahl erhalten. Das Material wurde mit mehreren Garnituren Drehschemelwagen angeliefert.
Unsere V60 151 (klicken) musste die Wagengruppe, bestehend aus vier Garnituren, übergeben.
Eine reinrassige Wagengarnitur von Drehschemelwagen der Verbandsbauart H10
Hier seht Ihr die beiden Waggons, die bei uns nicht so sehr häufig zu sehen sind, schon gar nicht, wenn noch einer mit Bremserhaus dabei ist.
Das ist doch ein Grund, mal schnell einen Schnappschuß zu machen - oder?
Gruß
Uwe Ganther
PS: Drehschemelwagen sind bei der DB seit 1975 leider nicht mehr im Einsatz
hier noch die 2. Garnitur Drehschemel-Wagen - vielleicht interessant für die Trix-Freunde.
Die Trix-Kupplung wird noch einer Standard-Bügelkupplung weichen müssen
Drehschemelwagen werden bei uns selten benötigt. Sie sind der "Zentralstelle für Ausgleich der Leerwagenbestände" gemeldet worden und wir warten nun darauf, dass sie wir sie irgendeinem Güterzug zur Überführung beistellen können. Solange werden sie auf unseren Abstellgleisen verharren müssen.
wie Ihr wisst, freut sich mein Wagenmeister immer über besondere Raritäten, die bei uns entdeckt werden.
Heute hat er mir folgende Fotos präsentiert:
Das Modell stammt aus den sehr frühen 1950er Jahren und wurde von Ehlcke hergestellt.
Es ist ein möglicher Heißläufer und bei Kesselwagen wird da gar kein Spaß verstanden, weshalb der Waggon aus dem Güterzug-Verband herausgenommen werden musste.
Es macht den Eindruck, als ob das hintere rechte Achslager von der Zinkpest heimgesucht wird.
Das hintere rechte Radlager scheint zerstört zu sein - ansonsten ist der Waggon mit dem Einheitsbremserhaus ein sehr schönes Stück, weshalb mein Wagenmeister erst einmal wieder zur Kamera greifen musste.
Über die Kupplungen habe ich schon irgendwann mal etwas in der Miba gelesen. Das waren Hefte aus den 1950ern. Ich habe noch nicht getestet, ob sie mit NEM360 kompatibel sind.
Das Modell ist komplett aus Metall hergestellt: Messingbleche, Messingdrähte, Messingprofile und Achslager (Gleitlager) aus Guss.
Hallo Uwe, du bist dir da ganz sicher mit Dietzel/ Fahrbach ? Ich hätte glatt behauptet das dies ein Ehlcke - Bausatzwagen, Bauzeit ab 1951 ist Aber ich lass mich gern korrigieren.
ich war mir ziemlich sicher, bis soeben (Dein Kommentar). Der wurde mit anderen Modellen als "Eigenbau" bei Ebay versteigert und da waren mit Sicherheit Fahrbächer dabei, auch noch solch ein Kesselwagen ohne Bremserhaus. Da wurde ich leider überboten. Die Achslager der Fahrbach sind identisch - auch mit denen von Picomane gezeigten Fahrbächer.
Möglicherweise ist dieser Kesselwagen wirklich von Ehlcke??? Aber- dann habe ich ja noch immer keinen Fahrbach!
Aber - auch wenn es ein Ehlcke ist, ist es ja ein schönes Modell. Die DDR-Modelle sind mir teilweise noch ein Buch mit sieben Siegeln, aber sie machen Spaß.
Dank und Gruß
Uwe Ganther
PS: Weisst Du etwas über diese interessanten Kupplungen?
Auf den Bildern sieht man auch diese "seltsame" Kupplung mit einem wesentlich schmaleren Bügel. Das kommt tatsächlich schon der Original-Schraubenkupplung sehr nahe.
Mein nächster Wunsch ist ein Fahrbach-G10. Leider wurde ich bisher immer überboten. Irgendwann wird es auch mal klappen.
es mag seltsam klingen, aber so selten sind sie wirklich nicht hier bei uns im Norden: Die Weinfaßwagen.
In der Nähe liegt der aufstrebende kleine Ort Neustadt am Rübengebirge (NRÜ - NeuReiche Üben). In Neustadt a. Rbge. ist ein hübsches kleines Schloß, in dem sich eine unter Kennern wohlbekannte edle Sektkellerei (Dupres) befindet. Der Waggon kam natürlich aus dem Süden, ist noch voller Traubenmost bester Qualität und muss mit der nächsten Gelegenheit nach Neustadt a. Rbge. überführt werden. Von Neustadt (Bahnhof) geht es Huckepack auf Culemeyer direkt zum Schloß.
Jouef hat für diesen Waggon Gleitlager französischer Bauart vorgesehen
Die Weiterverarbeitung des Traubensaftes erfolgt natürlich nach Geheimrezeptur des dortigen Kellermeisters.
Die Verschönerung des Waggons muss dann selbstverständlich noch nach Geheimrezeptur des Wagenmeisters erfolgen.
Hallo Uwe, da bin ich ja mal auf die Wagenkosmetik gespannt. Der "Franzose" ist ja auch ein interessantes Modell, bisher noch nie gesehen! Bei mit tummeln sich nur die uralten Herr mit den Vollholzfässern und die SCHICHT Wagen.
so ein Wagen findet sich auch in meinem Fundus. Allerdings fehlen bei meinem die Leitern, dafür trägt er an den Fässern die Aufschrift "Postillion". Ob das eine Kellerei oder ein Weinhändler ist oder war, weiß ich allerdings nicht.