Hallo, Häuslebauer! Ich arbeite gerade an einem preiswert erstandenen, aber leider mehr schlecht als recht geklebten Faller-Bausatz B-107 Bahnhof Seebruck, den ich als Gebäude bei der Endhaltestelle einer Überlandstraßenbahn nehmen möchte. Gibt es eine Möglichkeit, mit Klebstoff beschmierte Fenster wieder sauber zu bekommen? Ich habe dazu beim Googeln nichts gefunden. Vielleicht habt ihr ja einen Tipp. Vielen Dank um Voraus für eure Antworten! Viele Grüße Johannes
es gab da mal in einer der ersten ausgaben von "modellfan" anno 74 einen tipp für modellautos: fenster mit feinem schmirgel abschleifen, bis die peeke weg ist, ist ja meistens der großzügig verteilte plastekleber, dann nachpolieren und am ende mit klarlack überziehen!
ich hab das aber nie ausprobiert, versuche das also mal erst auf einer probefläche!
vor dem Problem stehen viele "Falleristi". Besonders der Bahnhof Seebruck ist mit seinen großen Glasflächen anfällig. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber ich könnte mir vorstellen, die Fläche mit feinem Schleifpapier abzuschleifen und dann mit Klarlack zu behandeln. Theoretisch sollte die Fläche dann wieder klar sein. Ich habe auch einen B-107 auf dem Tisch liegen, aber aus Zeitgründen ist er bislang liegen geblieben. Ich werde es mal ausprobieren...
was sind das für Klarsichtteile (Fenstergläser oder die zwei großen Scheiben)? Und welche Seite ist verschmiert? Wenn es die Innenseite ist, so ist diese ja meistens glatt. Dann kann man mit feinem Naßschleifpapier (400er Körnung bis runter auf 1000er Körnung) das Glasteil erst einmal grob so weit abschleifen, bis die Klebereste heraus geschliffen sind. Dann nach dem letzten "1000er-Schleifang" mit Lackschleifpaste (Lack-Politurpaste aus dem Autobedarf) das Teil mit einem Stofflappen und der Schleifpaste so lange mit dem Finger bearbeiten (ein gewisser Druck und schnelles Wischen sind entscheidend für den Hochglanz), bis wieder klare Sicht gegeben ist. Aber Vorsicht! Altes Kunststoff kann schnell brechen. Es brauch halt das richtige Fingerspitzengefühl. Zu viel Druck kann zu Sprüngen und kleinen Rissen führen, die dann je nach Betrachtungswinkel sehr unschön auffallen... Das Beschriebene geht aber nur bei glatten Teilen wirklich gut. Klarlack würde ich vermeiden. Meist vergilbt das Zeug recht schnell, löst Kunststoff an oder es gibt Läufer.
Von Dremel und Co ist bei der Polier-Bearbeitung abzuraten, da sich die Teile viel zu schnell drehen und dadurch das Kunststoffglas nur schmilzt (auch mit diesen kleinen Polierfilzscheiben).
Hat das Glasteil aber "Struktur" (nachgebildetes Streben, etc.) auf der verunreinigten Seite, wird es ungleich schwieriger bis unmöglich, wenn man nicht diese Erhebungen abschleifen will.
Bei glatten Glasteilen hinter Fenstern würde ich immer versuchen, diese zu entfernen und zu ersetzen. Ich benutze dafür 1mm Makralon ("Plexiglas") Platten.
Hallo, Frank, Jörg und Martin! Vielen Dank für eure superschnellen Antworten. Das geht hier ja vielleicht fix! Es handelt sich um die großen Scheiben und eigentlich nur um eine. Ich habe mal gefühlt, der Klebstoff ist auf der Innenseite. Ich werde es mal mit dem Tipp von Frank probieren. Zuerst werde ich die großen Scheiben mal "putzen", also mit warmem Wasser und etwas Spüli säubern. Viele Grüße Johannes
zum Nachbehandeln der zuvor abgeschliffenen Scheiben hat Frank den richtigen Typ gegeben: Autopolitur oder noch besser Chrompolitur. Damit wird die Scheibe wieder wie neu.
Hallo. Optiker haben die richtigen Gerätschaften und Mittel um Kunststoffgläser zu säubern. Hier mal fragen. Mein alter, leider Verstorbener Optiker hat mir im KFZ Teile Bereich ( Blinkergläser ), sehr geholfen. Henner
das ist leider ein bekanntes Problem, deshalb habe ich mir diesen hier ...
gegönnt, bin aber nun in Anbetracht des noch in Folie befindlichen Bausatzes nicht ganz sicher ob ich den überhaupt bauen sollte - und trotzdem die Suche nach einem ordentlich zusammengesetzten Modell weitergeht
Hallo, Hermann! Das ist natürlich klasse, noch als Bausatz im Originalkarton. Mir geht es nicht darum, den Bahnhof im originalen Faller-Look zu besitzen, sondern ich fand die gelungene Bauart mit der "Musik im geschwungenen Dach" so schön. Deswegen habe ich mir für 2,99 EUR (+ 4,50 EUR Versand) dieses Teil bei Ebay geschossen. Ich pinsele sowieso alles an. Es soll dann hellgrau und blau wiedererstehen, in denselben Farben wie meine Blockstelle B-123:
Dasselbe Blau findet sich auch im Dachzwischenteil des Stellwerks lins (B-122). Bei einem richtig schön gebauten oder gar einem noch ungebauten Modell würde ich auch nicht Hand anlegen. Aber mein Bahnhöfchen wäre sonst wahrscheinlich in der Mülltonne gelandet - und dafür ist dieses kultige Ding einfach zu schade. Allen weiterhin viel Freude mit alten Modellbahnen und ihrem schönen Zubehör wünscht Johannes
Hallo zusammen, also nach eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die o.a. Methode mit Glätten (fein schmirgeln) und anschließend Klarlacken funktioniert. M.E. kann man auf das Polieren verzichten, wenn man vorher fein genug geschmirgelt hat (nass/Wasser, Korn >800), oder nur polieren und auf das Klarlacken verzichten.
Ich habe das sogar schon erfolgreich bei gekrümmten Polystyrol-Fenstereinsätzen von Loks angewendet, wenn die vergammelten und verkratzten Fenster als Ersatzteil nicht mehr zu beschaffen waren (s.u.).
ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn ich die Fenster zunächst mit warmen Wasser (kein heißes Wasser) und Geschirrspülmittel gereinigt habe. Danach vorsichtig mit Augenwatte abtupfen und den Rest lufttrocknen lassen. Danach habe ich mit Display-Politur und Augenwatte vorsichtig poliert. Dabei beachten, dass das Fenster nicht zu warm wird, ggf. mal einige Pausen machen. Als letztes nur noch mit Augenwatte nachpolieren, eventuell mit lauwarmen Wasser und Geschirrspülmittel nachwaschen und mit Augenwatte abtupfen.
Mei größeren Kratzern sollte man mit Naßschleifpapier (ich empfehle ab 800, in Stufen bis 1200) vorarbeiten.
Die ganze Prozedur ist etwas mühselig, habe aber gute Erfolge damit erzielt. Bitte beachten, keinesfalls normale Watte benutzen (die ist aus Viskose und kann kratzen), sondern nur Augenwatte, da diese aus Baumwolle ist und damit weicher ist.
Hallo, Forianer! Vielen Dank für eure tollen Tipps. Nach umfangreichen Malerarbeiten heute Nachmittag hat sich der Faller-Bahnhof Seebruck B-107 etwas verändert. Vorher sah er so aus:
Jetzt sieht er so aus, wobei bei den gemauerten Teilen tatsächlich ein größerer farblicher Unterschied zwischen den Steinen und den Fugen ist als auf dem Foto, und das Blau ist auch nicht ganz so kräftig.
Die Dächer sind nur lose aufgelegt und die drei Gebäudehauptteile noch nicht miteinander verklebt, weil ich noch einmal dran muss. Ich habe mit Erschrecken festgestellt, dass die Türen in den großen Glasflächen umgerechnet nur 1,65 m hoch sind (deswegen ist der Bahnhof bei Faller zuletzt ja auch im TT-Programm angeboten worden). Ich werde also beide Glasflächen durch Plexiglas (Makrolon) ersetzen und maßstäbliche Türen einsetzen. dann fällt auch das aufgedruckte Schild BAHNHOF weg. Jetzt könnt ihr auch gut die Kleberreste vor allem oben an den Glasflächen erkennen. Der Kioskteil und die Inneneinrichtung werden natürlich auch noch komplettiert. Ich hoffe, ihr könnt nachvollziehen, dass sich dieses konkrete Modell wirklich gut füreinen Umbau eignet und kaum für eine Rekonstruktion. Viele Grüße Johannes