Eigentlich stimmt die Überschrift nicht, es waren 2 Dosen. Nachdem ich vor ein paar Tagen die ersten Versuche mit Blechbearbeitung gemacht hatte brauchte ich eine neue Herausforderung. Die Seitenteile von Bahlsen Dosen hatten einen schönen Retro-Look und boten sich für einen Versuch an. Ich wollte mal die diversen Arbeitsschritte ausprobieren, die früher bei den Spielzeugherstellern verwendet wurden. Z.B. biegen von bedrucktem Blech und alles miteinander verlaschen. Das Fahrwerk ist ein orginal von Bing.
Hallo Doc, für die langen Seiten nehme ich eine einfache Kantbank, die bekommt man schon für 20 €. Allerdings kann man damit weder über 90° hinaus Kanten und noch mehr als 2 Seiten machen. Deshalb biege ich dann die kurzen Seiten indem ich sie zwischen 2 Eisenklötze einspanne und mit einem dritten Klotz drücke. Zum schneiden nehme ich eine handelsübliche etwas stabilere Schere, richtige Blechschere sind dabei zu unhandlich und bei diesem 0,4 mm Blech auch nicht nötig. Die Schlitze am Wagenende sind mit eine Mini-Trennscheibe geschnitten und die Schlitze für die Torführung sind mit Hammer und Schraubenzieher auf einem Nylonblock geschlagen.
Genau, Arne, so werden die Schlitze gemacht. Der alte Thul in Mönchengladbach hat mir das mal früher gezeigt: Schraubenzieher mit durchgehendem Stab durch den Handgriff, damit man am anderen Ende draufschlagen kann. Vorne passend breit geschliffen und auch scharf, auf Hartgummi geschlagen und die auf der anderen Seite entstehenden Grate weggefeilt. Fertig ist das Nasenloch.
Im Prinzip ist das das Gummischnittverfahren, von dem hier im Forum vor einigen Wochen die Rede war.
Von den von dir hergestellten Dächern bin ich auch restlos begeistert. Ich bin mal gespannt, was du uns im Laufe der Zeit an weiterem Selbstgemachten präsentieren wirst. Von den Keks-Waggons kannst du ja jetzt einige machen und sie zum nächsten Weihnachtsfest mit Gebäck beladen an den Sammlern vorbeifahren lassen. Zum Schluß wird dann Kaffee getrunken und werden die Bahlsen-Kekse verzehrt.
Hallo Horst-Dieter, das ganze fing zu Silvester an. Ich hatte eine leicht defekte Bing Brücke bekommen und wollte nur mal zwei Teile ersetzen. Siehe hier: Reparatur
Die Kantbank hatte ich ein paar Tage vorher bei Ebay gekauft, allerdings war dabei gar kein Gedanke an Eisenbahnen, sondern ich wollte damit ein Elektronik-Gehäuse bauen. Erfahrungen mit Blech hatte ich ausser bohren und trennen keine.
Nachdem die Brückenteile kein Problem waren habe ich dann die Dächer nach einer Vorlage gebaut.
Bei dem Wagen habe ich einen Orginal-Wagen komplett mit der Schieblehre vermessen, dann die Keksdose grob vorgeschnitten und die Bleche dann mit Malerkreppband abgeklebt und darauf alles angezeichnet. Beim kanten und biegen gab es ein paar Schwierigkeiten, z.B. ist die obere Kante rund und wurde erst gekantet und dann über eine Fahradspeiche zurückgebogen. Abweichend von den orginal Wagen ist der Aufbau auch aus 4 Teilen, da sich die obere Ecke mit der Schere kaum ausschneiden ließ.
Mir werden hier einige beiflichten wenn ich behaupte einfach mal ausprobieren, Dosen kosten nichts. Selbst das Werkzeug was ich benutzt habe ist kaum der Rede wert, Schere, Feile, ein paar Schraubzwingen, ein Winkel und halt die kleine Kantbank.
Ach ja, was ich noch vergessen hatte zu schreiben bei #9: Bevor ich die Schlitze mit dem Schraubendreher reinhaue, bohre ich an beiden Enden des herzustellenden Schlitzes je ein Loch von 1 mm Durchmesser. Vorher leicht ankörnen ! Dadurch verbiegt sich das Blech weniger.