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Restauration Fleischmann E10

#1 von ohinte , 01.01.2015 18:36

Hallo liebe Forenmitglieder und Gleichgesinnte,
zunächst einmal möchte ich allen ein frohes und gesundes neues Jahr 2015 wünschen! Ich bin neu hier im Forum, aber verfolge die Beiträge schon seit einiger Zeit mit Interesse. Bisher habe ich die Modellbahn relativ ziellos gesammelt, frei nach dem Motto "Erlaubt ist was gefällt". Jetzt habe ich aber (auch durch dieses Forum) Lust bekommen, mich verstärkt den älteren Fahrzeugen zuzuwenden.
...und hier ist auch schon mein Problem:
Ich habe eine blaue Fleischmann E10 erstanden, die leider einen oder mehrere Sturzschäden hinter sich hat. Alles ist mehr oder weniger harmlos, bis auf das gebrochene Drehgestell.

Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, dieses zu reparieren oder als Ersatzteil zu bekommen. Ich bin dankbar für jeden Hinweis!

Vielen Dank!


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RE: Restauration Fleischmann E10

#2 von Ralf-Michael , 01.01.2015 20:53

Hallo "Ohinte",
ich habe durch mechanische Gewalteinwirkung zerbrochene Zinkspritzgußteile schon sehr gut mit 2-Komponenten-Epoxydharzkleber repariert.(z.B.UHU plus,gibt es als schnellfest und endfest-die haben versch.Aushärtungszeiten und sind für das verkleben von Metall herstellerseitig ausdrücklich geeignet)Die Bruchteile mussen aber unbeschädigte,fettfreie und vor allem unverzogene Bruch(=Klebe-)flächen haben.Daher geht das nicht mit Teilen,die durch Zinkkorrosion verzogen und zerbröselt sind,aber das ist bei Dir ja nicht der Fall.Immer besser ist es natürlich,sich von einer Schrottlok mit zerstörtem Gehäuse ein Tauschdrehgestell zu besorgen,schalte doch mal eine Suchanzeige hier im Forum,hier hat es einige"Fleischmänner",ich wurde hier auch schon fündig bei der Suche nach nicht mehr im Handel erhältlichen Modellgleisen,kann das Forum also empfehlen.Viele Grüße
Ralf


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RE: Restauration Fleischmann E10

#3 von ohinte , 02.01.2015 10:22

Hallo Ralf,
vielen Dank für deine Antwort. Ich werde es mal mit Kleben versuchen. Ob es hält ist aber fraglich, da das Drehgestell ja da beweglich geführt ist.
Eventuell hat ja jemand noch ein passendes Ersatzteil. Ich werde gleich mal eine Suchanzeige aufgeben!

Freundliche Grüße,
Oliver


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RE: Restauration Fleischmann E10

#4 von adlerdampf , 02.01.2015 11:45

Hallo Oliver,

schau doch mal H I E R , zusätzlich zum Kleben.

und auch so geht es:



Nach dem Lackieren sieht das niemand mehr.


Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach
Karsten


Fleischmann H0, die einzig wahre Gleichstrombahn


 
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zuletzt bearbeitet 02.01.2015 | Top

RE: Restauration Fleischmann E10

#5 von modellbahner , 02.01.2015 12:07

Hallo,
nach dem Verkleben kannst Du die Stellen noch zusätzlich verstiften.



 
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RE: Restauration Fleischmann E10

#6 von Kranmann ( gelöscht ) , 02.01.2015 12:32

Hallo,

mit dem Verstiften habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.

Allerdings findet bei mir bevorzugt MS-Draht Verwendung. Der rostet nicht, ist maßhaltig und lässt sich leichter endbearbeiten.

Gruß
Heinrich


Kranmann

RE: Restauration Fleischmann E10

#7 von Bahnler1951 ( gelöscht ) , 03.01.2015 10:14

guten Morgen,

ebenfalls ein gutes neues Jahr 2015.

Soweit ich weiß, habe ich von der E10-317 von GFN noch überzählige Drehgestelle. Werde heute Nachmittag mal nachsehen. Wenn Du Interesse
und Bedarf noch hast, zum Preis von 5 Euro plus Versandkosten ( vermutlich 2,90 Euro ) sende ich dieses gerne zu. Werde jedoch erst heute Nachmittag
im Ers.Teile Fundus nachsehen können. Melde mich dann nochmal wieder.

Gruss aus Schwetzingen
Thomas


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RE: Restauration Fleischmann E10

#8 von Udo , 03.01.2015 11:56

Hallo, alle zusammen,

so muss das in einem guten Forum sein: Viele hilfreiche Tipps und auch noch jemand, der eventuell ein Ersatzdrehgestell hat.

Auch diese neue Jahr fängt also gut an.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Restauration Fleischmann E10

#9 von modellbahner , 03.01.2015 14:19

Hallo Leute,
noch ein Tip zum Verstiften. Wenn es möglich ist, kann sollte man in das Stiftloch ein Gewinde schneiden und eine kleine Madenschraube eindrehen.
Das gibt der Bruchstelle ein Maximum an Festigkeit.

Gruus
Oswin



 
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RE: Restauration Fleischmann E10

#10 von Bahnler1951 ( gelöscht ) , 04.01.2015 12:30

Hallo ohinte,

ich habe also eine entsprechendes Ersatzteil vorrätig liegen.

Falls Interesse besteht, bitte um entsprechende Informationen.
Versandkosten würden sich auf 2,40 Euro belaufen. Stand bis 31.12.214......



Gruss aus Schwetzingen
Thomas


Bahnler1951

RE: Restauration Fleischmann E10

#11 von CP-Rail , 04.01.2015 22:13

Hallo,

zum Lücken auffüllen eignet sich WEKEM Epoxy Kaltmetall oder aber auch LOCTITE Magic Steel. 2 Komponenten Knetmassen mit Stahl(pulver)beigabe. Nach dem Aushärten wie Metall zu bearbeiten. Beim Aushärten kann es wie bei vielen 2K Klebern zur Erwärmung kommen.

Viele Grüße
Jens-Michael


 
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RE: Restauration Fleischmann E10

#12 von ohinte , 05.01.2015 15:01

Hallo,
vielen Dank für eure Tipps! Ich habe inzwischen versucht das Drehgestell zu klammern. Verstiften ist mir nicht gelungen, da sich das Werkstück für die schräge Bohrung nur sehr schlecht arretieren ließ. Das Ergebnis ist so lala geworden: recht stabil, aber die Drahtbügel sieht man schon! Foto folgt.
Ich würde daher gerne auf das Angebot von Thomas zurück kommen. Bitte schreib mir doch eine PM.

Freundliche Grüße,
Oliver


ohinte  
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RE: Restauration Fleischmann E10

#13 von Bahnler1951 ( gelöscht ) , 09.01.2015 09:44

hallo Oliver,

hatte Dir ein PM geschrieben -

hast Du noch Interesse an dem Drehgestell der E10 ?


Gruss aus Schwetzingen

Thomas


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RE: Restauration Fleischmann E10

#14 von lve0200 , 12.02.2015 12:23

Hallo,

ich hatte dasselbe Problem, konnte jedoch noch so ein Drehgestell kaufen.

Ich bitte jedoch um eine Auskunft: Die Drehgestelle "klappern" in den Führungen und ich kann nicht erkennen warum. Bei meinem alten noch intakten Drehgestell bin ich davon ausgegangen, daß es sich vebogen hatte, aber nun bei dem neuen Drehgetell ist es genau so!. Die Drehgestelle haben soviel Spiel, daß sich die Puffebohle bei Rückwärtsfahrt am Lokgehäuse verhakt, weil die Drehgestelle soviel in der Lokachse zurücksetzen. Laut Ersatzteilblatt sind aber keine Scheiben o.ä. vorgesehen. Kann da jemand einen Tip geben, bitte?
Das Erstazteilblatt habe ich angehängt, ist ja ziemlich selten zu finden.

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lve0200  
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RE: Restauration Fleischmann E10

#15 von Redfox1959 , 12.02.2015 19:13

Hallo Ive0200
Ich hatte so ziemlich das gleiche Problem bei einer alten Guss E 40. Ich habe eine Weile nach der Ursache geforscht, es stellte sich heraus, das die Lok wohl mal einen Sturz erlitten hatte. Durch das Gewicht, hatte es das Gehäuse in Höhe der Drehgestell Aufnahmen auseinander gedrückt, und zwar genau so viel, das die Drehgestelle um gut10 mm in jede Richtung hin und her rutschen konnten. Ich hab die Lok mit einem einwandfreien Modell verglichen, und das Gehäuse " SEHR VORSICHTIG " wieder auf das passende Maß zurück gedrückt. Danach war alles wieder i.O. und Schluß mit der Klapperei der Drehgestelle. Ich weise aber extra noch einmal darauf hin, beim Richten des Gehäuses bitte mit äußerster Vorsicht zu werke gehen. Gussgehäuse sind schließlich kein Gummi !!! Ich habe das auch mal mit einer alten Guss E 44 gemacht, etwas zu doll und es sagte " Knack ", ich hatte danach etwa 2 Dutzend Teile in den Händen und auf dem Boden verteilt. Einige von den Mitforisten erwähnten auch schon mal ein Anwärmen im Backofen auf ca. 60°, das Gussmaterial soll sich dann leichter zurück verformen lassen.
Bevor Du nun aber dem Problem Deiner Lok richtig auf den Zahn fühlst, überprüfe doch einmal das Maß zwischen den silbernen Drehgestellaufnahmen mit einem Messschieber, es sollte ca. 30,50 mm ,gemessen zwischen den silbernen Aufnahmen in Höhe der Gewindelöcher, betragen. Bei meiner sind es 30,40 mm. Wenn das Maß größer ist, dann hast Du hier die Ursache für die Schlabbelgestelle, wenn das Maß aber stimmt, nun, ja, ähhh, dann suchen wir fleißig weiter. Das Maß von 30,50 mm ist natürlich nur ein etwaiger Richtwert, er kann selbstverständlich etwas nach oben oder unten schwanken.
Ich hoffe sehr, das ich Dir mit meinen kleinen Hinweisen helfen konnte. Melde Dich einfach wieder, wenn Du etwas entdeckt hast. Bis dahin....

Viele Grüße vom FL Gussmodell-Ghert


 
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RE: Restauration Fleischmann E10

#16 von lve0200 , 12.02.2015 19:24

Hallo,

vielen Dank für das Maß!!

... aber das war's nicht. 30,34 mm steht auf dem digitalen Meßschieber. Also dann waren es doch die Drehgestellrahmen. Ich habe diese mit einem kleinen gebastelten Hilfsmittel auseinandergedrückt. Ich habe ein Stück M8 Gewindestange passend abgeschnitten und dann an den Enden eine Mutter aufgedreht. Dann in das Drehgestell eingesetzt und die Muttern langsam nach außen gedreht, bis es gepaßt hat. Dann etwas ruhen und entspannen gelassen, bevor ich die Muttern wieder gelößt habe. Sieht jetzt gut aus.


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RE: Restauration Fleischmann E10

#17 von Redfox1959 , 12.02.2015 19:37

Hallo Ive0200
Super, dann ist ja wieder alles in Butter. Ein Problem wie Du mit den Drehgestellen, hatte ich mal bei einer 1341 Union Pacific. Bei ihr war auch ein Drehgestell, wie von Dir beschrieben, verbogen. Ich war davon ausgegangen, das Dein ( neues Drehgestell ) in Ordnung war, daher hatte ich da keinen Fehler vermutet... Wieder was dazu gelernt. Dann wünsch ich Dir noch viel Spaß mit Deiner nun nicht mehr klappernden Lok.

Viele Grüße sendet FL Gussmodell-Ghert


 
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RE: Restauration Fleischmann E10

#18 von tane , 12.02.2015 20:08

Zitat von lve0200 im Beitrag #14
...Die Drehgestelle haben soviel Spiel, daß sich die Puffebohle bei Rückwärtsfahrt am Lokgehäuse verhakt, weil die Drehgestelle soviel in der Lokachse zurücksetzen...


Das Problem habe so gut wie alle alten E10 / E40 und es ist auch nicht auf Sturzschaden zurückzuführen, sondern auf Alterungs- und Schrumpungsprozesse des Materials.
Offenbar versuchen deswegen viele, die Drehgestellrahmen auseinanderzudrücken, daher gibt es viele E10/E40 mit zerbrochenen Drehgestellen. Das Gussmaterial ist nunmal sehr spröde, daher ist "Nachbiegen" schon fast eine Garantie für Bruch.

Es gibt eine ganz simple Abhilfe: Einfach ein Streifen Papier / dünnen Karton zuschneiden und zwischen Drehgestell und Aufnahme im Rahmen einlegen. Die Dicke wird so gewählt, dass das Drehgestell auf jeden Fall noch etwas Spiel hat und nicht klemmt.
Das Längsspiel ist dann so begrenzt, dass die Lok einwandfrei vorwärts und rückwärts mit und ohne Wagen durch alle Kurven kommt.
Ist eine Sache von 5 Min. und hat bei meinem ca. 1/2 Dutzend E10/E40 einwandfrei funktioniert.


Gruß von Tane


zeppelin hat sich bedankt!
 
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RE: Restauration Fleischmann E10

#19 von Redfox1959 , 12.02.2015 22:00

Hallo Leute
Tane, interessant Deine Angaben, daran hab ich noch gar nicht gedacht. Schrumpft denn Guss tatsächlich so stark ? Muss ich jetzt etwa Angst haben, das meine schönen GFN Gussmodelle in einiger Zeit von H0 auf die TT Größe schrumpfen ? Ich hoffe nicht, da würde ich durchdrehen, glaube ich. Bei Kunststoff kenn ich das ja schon, siehe die Dächer der Donnerbüchsen oder auch der Bananenwagen, aber bei Guss kenne ich nur den Zinkfraß, der die Märklinisten in den Wahnsinn treibt. Bei GFN war da ja wohl nur die BR 78 mal betroffen, so ein Wrack habe ich auch noch in meiner Bastelkiste. Ich glaube, das ich es heute nur noch scharf ansehen bräuchte damit es zu Staub zerfällt. Dein Tipp für eine Instandsetzung ist supi, wenn ich mal wieder so eine Lok bekomme, werde ich es in jedem Fall so machen. Ich werde aber keine Pappe oder Papier verwenden, sondern dünnes Messingblech. Für meine E40 trifft das allerdings nicht zu, das arme Ding hatte beim Vorbesitzer in jedem Fall einen Sturzschaden. Ich weiß das genau, weil er mir das beim Kauf gesagt hat, dadurch war das Gehäuse an der Drehgestellaufnahme auch auf fast 34 mm aufgeweitet. Leider habe ich davon keine Bilder, die Sache geschah bevor ich hier zu Euch in dies Forum kam.
Na dann, bis bald wieder
Viele Grüße an alle sendet FL Gussmodell-Ghert
Tane, ich werde meine Loks jetzt genau beobachten und regelmäßig mit dem Messschieber kontrollieren. Wehe ich erwische eine beim heimlichen Schrumpfen, dann ist aber Achterbahn im Hause.... Schmunzel....


 
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RE: Restauration Fleischmann E10

#20 von lve0200 , 14.02.2015 12:11

Hallo,

wirklich interessant! Ich habe mal gegoogelt, aber da war nur von Schrumpfen beim Erkalten die Rede. Na wie dem auch sei, das Drehgestell, welche ich gekauft und eingebaut habe, war originalverpackt. Ich hätte eher auf verziehen des Lokgehäuses durch Belastung im Laufe der Jahrzehnte getippt.

Noch eine Frage:

Was macht Ihr mit den Drehgestelllagern, ölt oder fettet ihr die, oder doch trocken?? Da läuft schließlich Metall auf Metall!

LG
hk


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RE: Restauration Fleischmann E10

#21 von tane , 14.02.2015 14:17

"trocken" ist ok, an den Aufnahmen sind bei all meinen Loks keine Abriebspuren zu sehen.
Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass sich das Lokgehäuse weitet, anstelle einer Schrumpfung der Drehgestelle.
Ich glaube auch weniger an Materialschwund, sondern vielmehr an langfristige Verformung als "Spannungsausgleich". So was geschieht mit dem originalverpackten Ersatzteil genauso wie mit der Lok im Anlagen-Einsatz.
Meine älteste E44 (1336 von ca. 1960) hat inzwischen ein Längsspiel der Drehgestelle von mehreren Millimetern. Nur ist das bei deren Konstruktion nicht kritisch. Bei der E10/E40 reicht dagegen schon ca. 1mm für's Verhaken und Entgleisen.


Gruß von Tane


 
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RE: Restauration Fleischmann E10

#22 von Bahnler1951 ( gelöscht ) , 16.02.2015 17:57

Guten Abend,

leider hatte ich auch einmal solch ein Problem mit den Drehgestellen der Kasten E10 oder E40.

Nach der Demontage der gesamten Lko und anschliessenden Zusammensetzung klemmte auch ein Drehgestell bei Kurvenfahrt bzw. hebelte sich aus den Schienen.
Nach einigem hin und her wechselte ich den Drehgestell-Rahmen zwischen Antrieb und Stromführendem Gestell aus. Und siehe da, Fehler behoben.
Vermutlich sind die Maße des Lokkastens so eng ausgefallen, dass der Optik wegen, so gut wie kein Spielraum zwischen Lokgehäuse und Drehgestell ist.

Gruss aus Schwetzingen
Thomas


Bahnler1951

RE: Restauration Fleischmann E10

#23 von lve0200 , 25.02.2015 11:27

War bei mir auch so. Die Lok fuhr in einer Richtung über die engen Radien, in der anderen nicht ?! Die Ursache war folgende: Bei der E10 ist die seitliche Schürze vorn und hinten am Drehgestell etwas nach unten gezogen. Wohl durch einen Sturz war an einer Seite diese Schürze etwas nach innen gebogen. Bereits im Normalfall schlägt das Drehgestell dort an. Am Drehgestellrahmen sind sogar kleine Ausbuchtungen dafür zu sehen. Wenn die Schürze nun etwas nach innen gebogen ist, und da reichen anscheinend schon wenige hundertstel, dann kommt die Lok nicht um die Kurve.

mfg
hk.


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RE: Restauration Fleischmann E10

#24 von AbzweigLetter , 22.03.2015 17:51

Hallo Leute,

gerade, was Bastelarbeiten und Reparaturen von gebrochenen Guß-Gehäusen betrifft (keine Zinkpest), kann ich auf jahrzehntelange, sehr gute Erfahrungen zurücklicken.

Dieser Thread ist entstanden, weil Dein E10-Fahrgestell (harmlos und sauber) gebrochen war. Leider habe ich erst jetzt hier hereingeschaut.
Die Frage - gebrauchtes Ersatzteil oder Reparatur - wäre für mich deshalb in diesem Fall gar keine Frage gewesen: Da kommt nur eine saubere Reparatur in Frage!

Uhu Plus Endfest 300 ist ein absolut genialer Spitzen-Klebstoff auf Epoxidharz-Basis mit Festigkeiten, die die Original-Festigkeit des Gußteiles noch bei Weitem übertreffen!
Richtig gemacht, bricht dieses Teil das nächste Mal an jeder anderen Stelle, aber nicht da, wo es mit diesem Klebstoff befestigt wurde.
Da ist es gar keine Frage, ob das in diesem Fall hält: Ja! Das hält - und das sogar besser als bei einem unbeschädigten Original-Teil.
Der Tipp, der hier mehrmals mit dem "Verzapfen" gemacht wurde, ist absolut richtig!
Schließlich habe ich auch schon ziemlich viel "verzapft".

Begründung:
Uhu Plus Endfest 300 ist der Klebstoff mit der höchsten Festigkeit dieser Reihe. Er hat allerdings eine sehr lange Aushärtezeit. Die "offene" Zeit beträgt bis zu 2 Stunden.
Da kein Mensch zwei Teile mehr als zwei Stunden lang richtig zusammenhalten kann oder will, muss eine sinnvolle Fixierung her.
Dazu ist ein Verzapfen die richtige Lösung.
Ich habe mir Deinen harmlosen Bruch angesehen.
Da kann wirklich mit Verzapfen und der entsprechenden Verklebung mit Uhu Plus Endfest 300 ein Top-Ergebnis - besser als Original - erzielt werden.

Beim Mischen von Binder und Härter sollte man sehr genau die Mengen einhalten!

Das fixierte Teil lege ich im Winter immer zuerst auf einen warmen Heizkörper.
Nach ca. 4 Stunden hat der Klebstoff zumindest so weit abgebunden, dass die Teile halten.
Nun wird Frauchens Backofen auf ca. 100-120 Grad eingestellt und das Teil in denselben verfrachtet.

Nach dem Aufbacken bei dieser Temperatur (ca. 1/2) Stunde ist der Kleber vollständig ausgehärtet.
Bei dieser Vorgehensweise spart man sich die lange Wartezeit und die Bindung wird merklich noch wesentlich härter und besser, als bei geduldigem Aushärten bei Zimmertemperatur.
Achtung:
Sehr wichtig ist, dass erst nach dem Anziehen (ca. 4 Stunden Zimmertemperatur oder maximal die Temperatur eines Zentralheizungskörpers) das Teil in den Backofen kommt. Wenn Ihr das zu früh macht, also im kriechfähigen Zustand, schlägt der Klebstoff Blasen und die Klebung misslingt!

Lt. technischen Daten erreicht Uhu-Plus Endfest 300 die höchste Endfestigkeit bei einer Aushärt-Temperatur von 180 Grad C.
Da muss man allerdings schon wieder auf den Werkstoff achten, der geklebt werden soll. Ich verwende im Allgemeinen 100-120 Grad bei Metallteilen.
Da wird die Endfestigkeit auch schon sehr gut.

Nach dem Entfernen des überschüssigen, ausgehärteten Epoxidharzes und einer Neulackierung sieht das nicht einmal mehr der Fachmann!

Zum Auffüllen fehlender Bauteile ist Uhu Plus nicht geeignet.
Dafür ist Flüssigmetall oder Pattex Stabilit Express deutlich besser.

Begründung:
Uhu Plus hat über einen langen Zeitraum, je nach Umgebungstemperatur eine Konsistenz wie flüssiger Honig und sehr gute Kriecheigenschaften (offene Verarbeitungszeit bis zu ca. 2 Stunden).
Dieses Zeug kriecht dann wirklich in jede noch so kleine Lücke.
Das ist natürlich für die o. g. Anwendung sehr vorteilhaft - nicht aber, um plastische Reparaturen durchzuführen.

Aus diesem Grunde habe ich immer verschiedene gute Klebstoffe für unterschiedliche Zwecke vorrätig.
Grundausstattung ist für mich
ein dünnflüssiger Sekundenkleber
Uhu Endfest 300
Pattex Stabilit Express
Flüssigmetall

Zum mehrfachen Nachformen von seltenen oder selbstgebauten Teilen kann man auch Silikon-Kautschuk (für die Form) und Gießharz (Resin - Polyesterharz oder Epoxidharz) vorhalten.
Bei Verwendung von Polyesterharz sollte man möglichst einen glasklaren verwenden, der nicht nachgilbt. Außerdem sollte der Härter flüssig sein und keine Paste.
Ich empfehle dazu Polyesterharz von Voss-Chemie.
Polyesterharz ist etwas brüchiger, lässt sich nach dem Aushärten aber leichter bearbeiten.
Die sehr hohe Festigkeit von Epoxidharz ist jedoch unübertroffen.

Also:
Keine Angst vor defekten Gußteilen - außer vor Zinkpest! Alles ist behebbar - aber mit der Zinkpest lege ich mich lieber nicht an!

Gruß

Uwe Ganther


Meine Zeit - Dampflokzeit


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zuletzt bearbeitet 24.03.2015 | Top

RE: Restauration Fleischmann E10

#25 von horst-dieter , 22.03.2015 21:52

Hallo Uwe, ein ganz toller Beitrag, nur so können wir hier im Forum von jedem etwas lernen.
Auch wenn man schon ein " eigendlicher alter Hase" sein sollte.
Aber es hat sich, wenn man eine Pause von einigen 10 Jahren eingelegt hat, soviel verändert, wo man mit der neuen techniken garnicht mehr zurecht kommt.
Irgendwann werde ich mal auf Dich zukommen.
Wünsche Dir alles Gute.
Vele Grüße horst-dieter


Grüße aus Langen Rhein-Main


 
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