Hallo zusammen,
ich möchte mir für meine Autos kleine transportabele Dioramen bauen, die aber auch in die Vitrinen passen. Als Kind hatte ich die Stadtgebäude alle mal gehabt. Leider haben sie nicht überlebt. Bis dato war ich Kartonmodelle gegenüber immer etwas skeptisch. Der Aufwand sie zu bauen, zumeist recht instabil, und die flache Wirkung eben nur Papier. Aber es gibt Papiermodelle und Papiermodelle, es kommt halt immer drauf wie sie gemacht worden sind. Dazu sollte man auch sagen das Karton eigentlich nicht so wirklich mein Werkstoff ist. Normal baue ich lieber mit stabileren Werkstoffen.
Zwar hatte ich schon ein paar mal versucht kostenlose Papiermodelle zu bauen, aber nie wirklich den entscheidenden Erfolg erzielt. Die ersten erfolgreichen Papiermodelle die ich baute, waren die Karton Faller AMS Modelle aus dem selben Thread hier( sieh Bilder im vorherigen Post ). Bei den Modelle beschränkte ich mich aber nur auf das Zusammenkleben, ohne weiteren Gimmicks. Das A und O, so habe ich jetzt festgestellt ist die Auswahl des richtigen Papiers.
Jetzt möchte ich das Ganze nochmal mit den Stadthäusern versuchen und einen Schritt weiter gehen und diese beleuchten.
Hier mal eine kurze Bauanleitung mit Bilder, vielleicht will der ein oder andere ja mal was ähnliches machen und gehts so wie mir. Ich entschied mich für Variante 2, mit Beleuchtung. Wer die Häuser ohne Beleuchtung hat, kann sie zwar einfach zusammenbauen, allerdings würde ich mir den Aufwand mit den Fenster und Klarsichtfolie schon machen, das ergibt eine etwas erhabener Oberflächenstruktur. Auf die aufwendigen Lichtmasken kann man dann verzichten.
Wie in der Beschreibung besorgte ich mir 160gr Papier und druckte die Seiten des PDFs bis auf die Gardinen auf diesem Papier aus. Die Gardinen selbst druckte ich auf normalen Papier aus ( Glühlampen können da durch scheinen, ggf. mal zuvor testen ) Tip: in dem PDF sind größere schwarze Flächen, die als Lichtmasken verwendet werden sollten. Ich druckte sie mit aus, hier könnte man aber sparen. Es geht eine Menge schwarze Tinit da drauf und die Lichtmasken müssen sowieso angepaßt werden, daher ist es sinniger, die wegzulassen und stattdessen normalen schwarzen Karton zu nehmen. Wie gesagt ich hatte sie nun gedruckt, daher werde ich die auch noch verwenden. Der Drucker stellte ich auf "tatsächliche Größe", es muß also nichts skaliert werden.
Als Übungsobjekt und für den Anfang nahm ich nun mal die Garage.
Der Bau ermutigte mich, die anderen Gebäude auch zu bauen. Auch wenn man hier z.b. noch das Fenster mit Folie hinterlegen hätte können, ebenso könnte man zwecks Struktur das Gearagentor ausschneiden und weiter nach hinten versetzten ( ähnlich wie bei den Fenster, später im Bericht )
Mit einem Stahllineal und einem scharfen Cutter schnitt ich die Teile des ersten Haus aus. Als Fensterfolie, kann man Hemdkragenverstärker, oder Reste Klarsichtverpackungen nehmen. Ich habe etwas stärkere Klarsichtfolie, wie die welche in Original Faller Bausätzen öfters mal beiliegt, in DIN A4 Format, weiß aber nicht mehr woher. Im Hintergrund die schwarz gedruckte Fläche, hier sieht man das sie nur grob ausgeschnitten wurde ( so wie der Ausdruck eben ist )
Zuerst schneidet man die Fenster ( wichtig Innenkante weißen Fensterrahmen, nicht komplett!! ) mit dem Skalpell aus. Dannach legt man zuerst den schwarzen Ausdruck auf den Tisch und die Wände Unterkante Haus bündig auf. Mit einem 0,5mm Minenbleistift übertrug ich die Fensteröffnungen auf dem schwarzen Papier. Die Ecken der Klebefalzen markierte ich ebenfalls und paßte dannach den schwarzen Ausdruck für Giebel- und Seitenwand in der Höhe und Breite an. In der Höhe sollte es passen, in der Breite kann es ruhig 1mm weniger sein.
Nun kann man die angepaßte Klarsichtfolie und die Gardinen einkleben, darauf wird dann noch die schwarze Lichtmaske aufgeklebt.
Von vorne gesehen.
Der weisse Fensterrahmen ist gleiche Ebene wie die Mauerteile, das Fensterkreuz sitzt etwas tiefer, durch die Klarsichtfolie. Ein schöner Effekt
Nun faltete und klebte ich den Rest des Hauses, bis auf die Bodenplatte komplett zusammen. Entgegen der Beschreibung, werde ich keine Fassung mit Klebeband einkleben, da man so im eingebauten Zustand kein Birnchen wechseln könnte, ohne das Haus zu zerstören. Stattdessen, schnitt ich die Bodenplatte aus. Um die Ecken Lichtdicht zu bekommen, schnitt ich mir aus schwarzem Karton Streifen, die ich dann zu einem L-Winkel bog und klebte diese in die Ecken des Hauses ein. Das hat auch den Vorteil, das das Häuschen noch etwas stabiler wird. Nach oben machte ich das Haus lichtdicht, indem ich schwarzen Karton, in Größe der Bodenplatte + Klebelaschen rundum ausschnitt und dann Höhe Unterkante des oberen Fensters ( die nicht beleuchtet werden sollen ) einklebte. Dies hat den Vorteil, das das gesamte Dach lichtdicht und das Gebäude nochmals stabiler wird.
Die ersten beiden gebauten Gebäude
Hier müssen nur noch die Falzstellen und Kanten etwas farblich nachbehandelt werden. Als Hintergrundmodelle, oder für ein Diorama absolut brauchbar, wenn man sich etwas Mühe gibt. Ich bin begeistert und sage recht herzlichen Dank für die Bereitstellung des PDFs!
Hier mal der Test mit einer normalen Faller Glühlampe. Das Haus steht aufgrund des Provisoriums nicht komplett auf dem Boden, aber man kann schön erkennen, das Wände und Dach lichtdicht sind.
Ich bin begeistert und werde jetzt mal die restlichen Gebäude in der Art weiterbauen. Wenn sie fertig sind, werde ich weiter berichten, bzw. eine separates Thema öffnen. ;-)