ich habe hier ein Teil aus meiner Kindheit, welches ich wahrscheinlich auch seither nicht mehr in Benutzung hatte, damals aber, wie man am ziemlich abgenudelten Zustand sieht, heftigst in Betrieb war.
Vermutlich ist es ein Teil des Steuergleises 1006, so wie es ja auch von Karsten hier vorgestellt wurde Was braucht jeder Modellbahner? Ich nehme an, daß das Gleis abgetrennt wurde und die Anschlußklemmen nachträglich angebracht wurden - es macht doch einen ziemlich handgestrickten Eindruck. Beim testen entdeckte ich einen erstaunlichen Effekt, der mir aus der Kindheit nicht mehr in Erinnerung war - was auch nicht besonders wundern muß, da wir sowieso fast immer Vollgas fuhren - direkt neben der Nullstellung liegt die höchste Spannung an, die dann abnimmt, wenn man den Hebel nach aussen bewegt. Besonders sinnvoll ist das natürlich nicht, ich frage mich nun aber, ob das ein Ergebnis der vermutlichen Umbauarbeiten ist oder ob das bei dem Steuergleis 1006 generell so war.
Das Vollgas ganz neben der Nullstellung liegt auch meine Erfahrung dieses Stück.
Meine Theorie ist dass wenn Schmutz und Oxid das Stromlauf behindert, hilft es die Bahn einen kurzen Impuls mit maximaler Spannung zu geben, um die Stromlauf wiederstellen. Wenn man langsam fahren will, bewegt man den Hebel schnell bis Endposition, der kurzer Maximulspannungimpuls überbrückt dem Oxid o.Ä. und das Zug läuft schön weiter.
offenbar ist diese ein wenig ungewöhnliche Anordnung der Spannungsregelung also original. Ja, das ist ein charmanter Gedanke mit der "Anfahrhilfe", nur umgekehrt, beim Anhalten wird es dadurch eher etwas schwierig. Aber das darf man bei den gerade mal drei Fahrstufen, die das Schalterchen bietet, wohl nicht so eng sehen. Wirklich benutzen will man es ja heute sowieso nicht mehr.
das Steuergleis 1006 diente eigentlich nur dazu um die sogenannten Batteriezüge zu regulieren und die Fahrtrichung umzuschalten, es basierte auf einem 1/2 Standartgleis der 1600 Serie. Die Klemmen wurden mit einer 4,5 Volt Batterie verbunden oder mit dem Kleintrafo 1005. Das Ding war für eine maximale Eingangs- spannung von 5,5 Volt Gleichstrom ausgelegt, also nicht für einen normalen GFN Trafo, oder gar Wechselstromtrafo geeignet, da kein Gleichrichter eingebaut war. Die Fahrtregelung erfolgte in drei Stufen, von der merkwürdigen Vollgasregelung direkt nach der 0-Stellung steht in der Artikelbe- schreibung allerdings nichts. Unten der Auszug aus dem GFN Katalog von 1959.
vielleicht wollte Fleischmann mit dieser Vollgasregelung den berühmten Bocksprung eines Mitbewerbers imitieren? Nein, aber im Ernst, ich kenne diese Regelung auch bei ganz alten Trafos und das hat höchstwahrscheinlich damit zu tun, dass die alten Motoren einfach eine höhere Anfahrspannung benötigen. Heisst das nicht Losbrechmoment, oder sowas, wenn der Punkt erreicht ist, wo der Motor losdreht?
toll wenn man ganz unverhofft in einem alten thread, bei dem es eigentlich um was ganz anderes ging, eine Info erhält, die man damals glatt übersehen hatte, weil die Fragestellung damals noch gar nicht im Bewußtsein war. Es geht um diesen thread, der gestern von einem user hochgezogen wurde meine neuesten Fleischmänner , konkret um Beitrag 6 von Karsten, das vorletzte Bild. Dort sieht man auf der Innenseite des blauen Schachteldeckels eine graphische Darstellung der Regelung mit dem Steuergleis 1006. Ganz eindeutig wird die niedrigere Geschwindigkeit mit einem Pfeil und mäßig gedrücktem fiktivem Rauch auf der äußeren Reglerstellung, mit zwei Pfeilen und flach gedrücktem Rauch, die höhere Geschwindigkeit direkt neben der Nullstellung auf dem Regler gezeigt. Jetzt haben wir also auch noch quasi eine offizielle Betriebsanleitung zu 1006 gefunden.
Ist schon recht interessant, was hier zusammengetragen wurde.
Allerdings kann ich immer noch nicht nachvollziehen, warum nach der Null-Mittelstellung sofort Vollgas kommt und dann die Geschwindigkeit nach außen hin abnimmt. Wenn ich mit dem Zug anhalten möchte, muss ich doch zuerst langsamer werden. Von einem deutschen Produktentwickler würde ich die realisierte Logik auf jeden Fall nicht erwarten. Außer....es gibt einen ganz bestimmten Grund dafür.
Auf der Suche nach Begründungen für die unlogisch anmutenden Hebelstellungen:
1.) Eigentlich wollte damals keiner langsam mit der Eisenbahn fahren, also kam zuerst "Vollgas". Gleisebügeln war noch nicht angesagt. Wobei ja noch die Frage im Raum steht, wie schnell so eine 4,5V Batterielok tatsächlich fuhr. Ich habe keine Erfahrung damit; vielleicht war das ja gar nicht so doll mit dem Tempo.
2.) Was ist eigentlich drin in dem Schaltgleis-Gehäuse? Wahrscheinlich ein paar abgestufte Widerstände, über deren Verlustleistung die Spannung eingestellt wurde. Somit ergeben sich bei kleinster Geschwindigkeit recht hohe Verluste, wodurch der Spielspass über die Batterielebensdauer begrenzt wurde. Vielleicht wollte man damit also durch Vermeidung des "Verbratens" wertvoller Batteriekapazität sparen zugunsten eines "Geschwindigkeitserlebnisses" und die Anzahl der fahrbaren Runden erhöhen. Wer dennoch unbedingt langsam fahren wollte, musste halt den Hebel dann doch ganz nach unten schieben. Den anderen blieb das Überfahren dieser Positionen erspart.
3.) Die Anordnung "Langsam = Hebel unten" und "Volle Kraft = Hebel oben" entspricht der Anordnung der Befehle auf den alten Maschinentelegraphen auf der Steuerbrücke eines Schiffs. Bloß dass sich beim Maschinentelegraph die "Halt"-Stellung ganz unten (also sinnvollerweise zwischen den langsamen Fahrstufen) befindet. Der Hebel des Schaltgleises ließ sich aber aus verständlichen Gründen nicht auf eine Position unter dem Schaltgleis einstellen.
4.) Wem fallen noch bessere Ausreden ein ????
Wer hat schon mal so ein Schaltgleis im Batteriebetrieb getestet und kann was zur "Dynamik" der Batterieloks sagen?
da ich mich gerade aktuell mit dem System befasse hatte ich einen Thread aufgemacht Klick hier ohne zu Wissen das es bereits einen dazu gibt. Ist ja auch schon eine ganze Weile her das hier was dazu geschreiben wurde. Vielleicht kann ein Mod das sinnvollerweise zusammenlegen. Danke.
Diese Stellung: langsam-Vollgas-0-Vollgas-langsam habe ich auch bemerkt. Eine dritte Stellung habe ich nicht bemerkt, was aber auch daran lag, das ich nur eine 1306 und keine Batterielok drauf testen konnte Wahrscheinlich funktioniert diese halt nur mit der Batterielok, dessen Motor ja auch nur 4,5 Volt betrieben wird. Wie sich die Sache mit einer Batterielok und Batterien verhält kann ich leider nicht sagen. Was ich aber sagen kann, das eine 1306 mit Steuergleis und Batterie in Verbindung mit dem 1606er Gleiskreis nicht fahren lassen wird. Durch den extrem engen Radius und den entsprechend hohen Reibungskräften benötigt die Lok mehr als 5 Volt, sonst schafft sie es erst gar nicht durch einen Bogen zu kommen. Ich habe als Spannungsquelle einen 6735 MSF Trafo genommen, den ich auf etwa 9 Volt ( Leerlaufspannung ) entstellte. Hiermit war es dann gerade so möglich das es die Lok durch den engen Bogen schaffte. Das Steuergleis macht auch die volle Spannung mit, aber nur dann wenn die Lok weniger Strom verbraucht, als das Steuergleis verkraften kann. Ansonsten riecht ma förmlich, wenn das Ding warm wird. Natürlch hatte ich versucht ob eine 1304 durch den engen Bogen kommt, nein tut sie nicht und ja hierbei wurde das Steuergleis recht warm, allerdings hatte ich es im Auge, so das es keinen Schaden davon trug.
Richtig ist auch, das kein Gleichrichter in dem Teil verbaut ist, sondern nur ein mechanischer Umschalter über den Hebel welche die Polung dreht je nach Stellung dreht. Für die Geschwidigkeitsreglung sind zwei Widerstände, sehen aus wie Federn, die aus Widerstandsdraht gefertigt wurden eingesetzt. Der eine Widerstand ( Fahrtstellung langsam ) hat einen Wert von ca. 14 Ohm, der andere Widerstand Fahrtstellung mäßig hat einen Wert von ca. 7 Ohm.
es kam in Beitrag # 9 von Dennis (Ochsenlok) die Frage nach den Fahreigenschaften (Geschwindigkeit usw) auf, die ich aus früherer Beschäftigung mit der Batterielok zu beantworten versuche.
Als Stromquelle diente eine 4,5 Volt Flachbatterie (Daimon, Pertrix u.ä.), die damals 1,00 DM kostete, im Vergleich zu dem Preis des Kleintrafos, auf Dauer nivht ganz billig, wollte man häufig mit der Bahn spielen.
Mit einer frischen Batterie konnte man längere Zeit sehr schnell fahren. Die Lok zog ohne Problem gut und gerne entgleisungssicher 6 bis 8 Blechwagen der Startserie.
Um die Kapazität zu verlängern erwärmte man die Batterie kurzzeitig.
Natürlich ging es meistens mit Vollgleis über den 72 cm Pappgleis-Radius. Zu dem engen Kreis kann ich nichts sagen.
Aus meiner damaligen Grundschulklasse war ich der einzige GFN-Fahrer, Märklin dominierte. Wenn mich Freunde zu Hause besuchten waren die meistens von meiner Bahn begeistert.