gerade habe ich etwas Zeit und möchte Euch deshalb hier etwas zeigen, was ich an anderer Stelle im www schon vorgestellt habe.
Meine bessere Hälfte und ihre Eltern haben mir zu Weihnachten ein Bing Zugset geschenkt. Der Zug ist sehr schön erhalten und macht eine gute Figur auf dem Gleis. Als i-Tüpfelchen ist sogar eine OVP von Bing dabei. Da ich immer lernbegierig bin freue ich mich auch sehr über jede Info zu dieser Zugpackung! Fragen: Bei dem Konvolut waren Schienen dabei die mit BW und mit GB gemarkt sind. Jeweils mit und ohne Verriegellung. Wann wurde welcher Schienentyp eingeführt? Bzw welche gehören zur Packung?
Lässt sich das Uhrwerk demontieren, damit man es leichter reinigen kann?
Die Unterseite der Packung ist gestempelt. Was er bedeutet weiß ich leider (noch) nicht... vielleicht weiß jemand von Euch etwas?
das ist ein wirklich schönes Zugset, das Deckelbild versetzt in zeitgenössische Eisenbahnstimmung.
GB = Gebrüder Bing (dürfte die ältere Version sein) BW = Bing Werke
Leider kann ich nichts Sachdienliches beitragen, wollte trotzdem viel Freude mit der Packung wünschen, die vielleicht der Grundstock für eine O-Anlage sein könnte?
Hallo Klaus, es dürfte sich um die Packung 170/177 0 handeln, gebaut um 1912. Dazu passen die mit GB gemarkten Schienen. Das Uhrwerk ist problemlos auszubauen, die beiden Gestänge von den Rädern abschrauben, die beiden Kugeln von den Stangen im Führerhaus abschrauben und die beiden Schrauben links und rechts von Kessel entfernen. Dann sollte sich der gesamte Antrieb herausziehen lassen.
Hallo Klaus, wie Arne schreibt: Spur 0 und Demontage kein Problem. Beim Einsetzen sind die Stangen eine Fummelei und es könnte besser gehen, wenn die Feder etwas aufgezogen wird. Aber belasse es beim Herausehmen des Triebwerkes. Lass die Räder dran und demontiere weiter nichts. Wenn Du einen Uhrmacher findest, der das Triebwerk komplett ins Ulraschallbad gibt, das wäre ideal. Übers Ölen haben wir uns hier schon oft unterhalten, suche mal die Beiträge von Felix. Grobe Orientierung: Baumarktöl ist Mist. Wenn ölen, dann die Lager und nicht die Zähne. Lies bitte selbst, ich konnte es auch nicht glauben. Gleise findest Du wie Sand am Meer. Achte auf Qualität und gleiche Marke, damit es hübsch aussieht. Dann bieten Uhrwerkbahnen viel Freude.
Keine Angst ich möchte das Uhrwerk nicht komplett zerlegen, nur etwas Staub und Haare entfernen. Ja mein Problem ist das ich in der Lok vorne anstoße und deshalb die Bedienstangen nicht ausfedeln kann. Wenn ich es ganz nach Vorne schiebe, kann ich noch das gesamte Gewinde sehen.
Die Feder aufziehen bringt auch leider keinen Erfolg, da die Seitenbleche des Uhrwerks größer sind als die Feder im entspannten Zustand. So hat es zumindest auch den Anschein. Eventuell stell ich mich auch etwas blöde an, möchte eben auch nicht beschädigen ...HELP!
Gab es beide Schienen, also BW und GBN, wirklich mit und ohne Verriegelung, oder wurde hier gebastelt? Waren für diese Zugpackung eher GBN Schienen mit Verriegelung oder eher ohne im Lieferumfang?
PS öhm ja klar habe ich ganz vergessen zu schreiben... Spur 0!
Jap genau das ist der Thread. Ist ja kein Geheimnis. Wenn ich nochmal in einem Forum für alte Moba aktiv wäre, würde ich ihn dort auch einstellen. Bin richtig stolz auf die Packung. Hoffentlich bekomme ich sie bis Weihnachten dazu, dass sie richtig schön läuft.
Ich kann kaum erwarten die Lok mit meinen anderen Spur 0 Wägelchen zu sehen, die ich bisher nur (< glaube ich zumindest) hier irgendwo auch mal vorgestellt habe.
Zitat von SR-Fahrer im Beitrag #8 Sind die Verkrustungen auf der uhrwerksfeder normal? Wie sind diese am besten zu entfernen?
Das kommt darauf an, um was es sich handelt. Bitte keine agressiven Reiniger und um Himmels Willen kein Ultraschall! Uhrwerksfedern sind eine Wissenschaft für sich.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Federprobleme? Klaus, kontaktiere den Uhrmachermeister und Dozenten Felix. Besseres kann dir kaum widerfahren! Er hat für mich schon schwierigste Federprobleme gelöst. Schöne Grüße Botho
Guten Tag! Ich hatte auf Ihre persönliche Anfrage, an mich gerichtet, unter Weihnachtspackung geantwortet. Ist die Antwort zur Kenntnis genommen worden? Wenn nicht, hier nochmal. Bitte bestätigen, ob verstanden.
Guten Tag! Im Grunde genommen ist eigentlich schon alles gesagt. In ähnlich lagerten Fällen gehe ich folgendermaßen vor: Entsprechend der Regel " Similis similia solvuntur", geht das Werk in ein Ölbad. Die eingetrockneten, verkrusteten alten Öle und Fette werden weich. Dann mit 0000-Stahlwolle, in eine Pinzette oder Klemme eingespannt, unter Lupenbrillenkontrolle die Metallflächen, Zahnräder und Zahnradachsen "abwischen". Verhärtungen in den Zahnradtälern mit Skalpell oder feinem Messer entfernen. Geht das nicht, härtere Maßnahmen ergreifen, z.B. ein Nitroverdünnerbad anrichten und einwirken lassen, Benzin müsste auch gehen, (vorher die Räder demontieren) oder mit in Nitro eingetauchten und Nitro-getränktem Pinsel mit härteren Borsten oder mit der oben beschrieben Stahlwolle die "Harze" bürstend entfernen. Wichtig ist, dass die Kontaktflächen der Feder rein sind, gut geölt, gefettet sind und beim Aufziehen und Ablaufen unbehindert mit möglichst geringer Reibung gespannt werden können und dem entsprechend mit minimalen Reibungsverlusten beim Entspannen sich die Kraft wirksam entfalten kann. Abschließend nicht die Zahnräder ölen, sondern nur die Achsen in ihren Lagern und die kontaktierend reibenden Federflächen. Das ist mein Vorgehen, jeder macht das nach eigenem Gutdünken und sammelt so Erfahrungen, ist für seine Vorgehensweise selbst verantwortlich. Garantien für möglicherweise auftretende Schäden der erklärten Vorgehensweisen kann ich nicht geben.
Eine eingebaute Feder richtig zu fetten ist unmöglich, außerdem rate ich von Fett an Federn generell ab. Am besten ist hier ein einfaches Nähmaschinenöl.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Zitat von SR-Fahrer im Beitrag #1Guten Abend zusammen,
Lässt sich das Uhrwerk demontieren, damit man es leichter reinigen kann?
Hallo SR-Fahrer,
da ich erst heute den Tread lese, meine Frage: Warum sollte das Uhrwerk für eine etwaige Reinigung demontiert werden???
Der erkennbar gute Zustand der Bing Lokomotive trifft mit Bestimmtheit auch für das Uhrwerk zu.....oder doch nicht ???
Seit den vielen Sammlerjahren ist mir bis dato keine Uhrwerklok in die Hände gekommen, bei der für eine Reinigung ein Uhrwerkausbau nötig geworden wäre.....
Mit kleinerem Pinsel und Reinigungsbenzin sowie Behandlung mit harzfreien Nähm.Öl !
ich komme leider nicht jeden Tag dazu im Forum zu lesen und kann dann auch nicht immer gleich antworten.
Erstmal vielen Dank für Eure hilfreichen Beiträge. Bisher habe ich das Uhrwerk wie von Euch empfohlen, erstmal in Öl eingelegt und ein paar Tage stehen lassen. Später dann unter behandlung von Bremsenreiniger (was zum Abwaschen von Kettenfett beim Motorrad gut ist, kann für verharztes Öl/Fett nicht schlecht sein), Nähmaschinenöl und der besagten Stahlwolle gereinigt. Seit dem läuft es viel gleichmäßiger und schneller. Es lässt sich auch leichter und weiter aufziehen.
Nur beim abspulen der Feder gibt es noch kleine Ruckler, als ob irgend etwas die Feder, bei manchen Umdrehungen, behindert. Alle zugänglichen Stellen sind aber soweit gereingt, dass da nichts mehr stören sollte.
Prinzipiell sollte das den Spielbetrieb nicht behindern... soll ich es so wieder einbauen?
Eine Behandlung mit Verdünnung habe ich mich nicht getraut. Löst sich dann nicht die Farbe am Uhrwerk ab?
Jedenfalls bin ich vom Erfolg der bisherigen Reinigung begeistert. Nochmals Danke an Euch!