Hallo an alle und einen guten Rutsch hatte mir vor ein paar Wochen einen ziemlich schrottigen Bahnhof Talhausen zugelegt. Das Dach war aufgebogen und ein Stück des kleinen Vordaches war abgebrochen. Und er war auch recht versifft.
Also Dach ab. Ich dachte immer die Dächer sind auch aus Pappe aber hier wurde dünnes Sperrholz verarbeitet. Mehrmaliges Einweichen und unter Gewicht trocknen lassen hat nichts genutzt Nach einiger Zeit hat das dach immer wieder die verbogene Form angenommen nachdem das Gewicht entfernt war. Ich habe dann im trockenen Zustand die Fasern des Sperrhozes durch vorsichtiges Gegenbiegen "gebrochen". Man kann es am Knacken der Holzfasern hören. Dann wieder nass machen und unter Gewicht trocknen. Ging prima und hielt die Form. Den Abbruch am kleinen Dach hab ich mit Knetklebermasse nachmodelliert. Mit dem Dremel danach die Struktur der Dachziegel imitiert.
Und zu guter letzt das ganze Dach anpinseln.
Nun meine Frage. Ich hatte bisher immer den Talheim mit abgerundetem Bahnsteig gesehen und mit einem Betonzaun an der Strassenseite. Die Bodenplatte bei meinem Modell ist aber an der Gleisseite gerade. Dafür ist ein Zusatzteil vorhanden das abgerundet ist. Und vorne ist ein Plastikzaun angebracht. Sieht original aus. Hat jemand von Euch da Informationen hierzu?
Hallo Paul hast Du toll wieder hinbekommen ! Ich kenne den Bahnhof leider nur aus dem Katalog , aber es gibt sicher noch die Experten die helfen . Gruß Det
das Leben ist zu kurz um sich von Idioten den Tag vermiesen zu lassen !
Hallo Paul Ja, ein schöner Bahnhof, und Du hast ihn wieder gut hinbekommen. Nun zu Deiner Information: Der Bahnhof wurde in den Jahren 1953 bis 1954 mit der gebogenen Bahnsteigkante geliefert, Du kannst das in der Katalog-Abbildung Haupt-Katalog 1953 Seite 2 gut erkennen. Ein weiteres Indiz ist die rote Faller Nummer an meinem Modell, siehe Bild 3 - diese weist auch auf die ganz frühe Fertigung hin.
Und hier nun der Bahnhof 105 in der Ausführung ab 1954, wie Du siehst, richtigerweise mit dem geraden Bahnsteigstück. Auch hier hilft der Katalog weiter, Seite 6 im 1955 Hauptkatalog beschriebt auch die Anwendung am gebogenen Gleis. Und mein Modell hat die normale Nummer - also nach 1953. Viele Grüße Guter Rutsch wünscht Dir RainerPapa "DER" Faller-Fan
Hallo Det und RainerPapa vielen Dank erst mal für Eure Antworten. Ich habe mal die Überschrift geändert. Der Haltepunkt heisst ja wohl Talhausen und nicht Talheim. Im Katalog noch mit Th geschrieben aber auf dem Bahnhofsschild nicht mehr. Ich bin jetzt etwas verwirrt. Auf beiden Katalogbildern ist der Haltepunkt mit den 4 Stützen unter dem Dach und dem Rautenzaun anstatt des Betonzaunes abgebildet. Ebenfalls ist das gebogene Zusatzstück deutlich bei beiden zu sehen. Und Deine Bilder zeigen die rote Marke auf der Bodenplatte mit den Durchbrüchen für die 4 Stützen. Das Modell mit der gebogenen Bahnsteigkante hat einen Plastik First wenn ich das richtig sehe. Müsste das nicht die spätere Ausführung sein?. Leider ist bei mir keine Marke mehr vorhanden. Gruss, Paul
ich hätte da auch noch eine Variante des Bahnhofs mit roter Markennummer und geradem Bahnsteig. Der Zaun ist anders, aber auf jeden Fall nicht nachträglich geändert. Leider wurde der Stationsname überklebt.
Im Katalog von 1952 steht: "Nr. 105: Haltepunkt mit gebogenem Bahnsteig, sehr gut für eine gerade und eine gebogene Schiene" Das Foto im 1958er Katalog sieht auch danach aus. Ich tippe jetzt mal, dass es im Normalfall so war, dass die Grundplatte gerade und das Anschlussteil gebogen war. Leider fehlt bei mir das gebogene Teil.
Ich wünsche Euch einen guten Rutsch Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Modell. Die Version mit dem gebogenen Bahnsteig gefällt mir besonders gut. Vor allem, weil um das Gebäude etwas mehr Platz ist und der Baum sehr gut zur Geltung kommt. Ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass sich die Versionen so stark unterscheiden.
Schöne Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
Neu hinzugekommen in meiner Faller-Sammlung: Bahnhof 105 "Talhausen". Besonderheit: hintere Abtrennung (Zaun) aus feinem Kupferblech in speziellem Muster:
nach langem Suchen und verschiedentlichem Mißerfolgen bei ebay Auktionen habe ich auf der Börse in Hannover endlich einen preiswerten und relativ gut erhaltenen Bahnhof Talheim in der zweiten Version mit gebogenem Bahnsteig und Birke (ohne den Zusatzbahnsteig) gefunden.
Die Zuordnung per Katalog war ein wenig schwierig weil in allen Katalogen von 1952 bis 1958 dasselbe Modell, die Erstversion abgebildet ist. 1955 wurde aber das Modell mit gradem Bahnsteig und gebogenem Zusatzbahnsteig abgelöst durch das Modell mit gebogenem Bahnsteig und Birke. Im Katalog erkennbar an den andern Größenangaben, nicht mehr 36cm in der Breite sondern 25cm.
Jetzt noch der Riedheim, dann sind die Bahnhöfe komplett.
nun ist auch die erste Version des Haltepunkts Talhausen bei mir eingetroffen. Der Zustand ist eher schlecht. Das Dach z.T. verfärbt, der Zaun an den Spitzen an einigen Stellen abgebrochen und leider fehlt auch der zusätzliche gebogene Bahnsteig und die zweite Läutbake. Trotzdem habe ich mich sehr gefreut eine weitere Lücke in der Sammlung zu schließen. Die Nummer auf der Fallermarke ist zwar verwaschen aber man erkennt noch ein bißchen der roten Farbe.
Interessant ist, dass das Bahnsteiggeländer wie bei Günthers Modell (Beitrag 13) aus gestanztem Blech hergestellt ist. Es scheint sich aber eher um ein Messingblech und nicht um Kupfer zu handeln.
Aufgrund des gestanzten Blechgeländers vermute ich, dass es sich um ein sehr frühes Modell (1952?) handelt. Spätere haben das gestanzte schwarze Geländer. Die Erstversion des 105.1 dürfte von 1952 bis 1954 gebaut worden sein. Bis dahin ist die Breitenangabe bei 36 cm wegen des zusätzlichen gebogenen Bahnsteigs. Ab Katalog 1955 wird die Breite mit 25 cm angegeben weil jetzt kein Zusatzbahnsteig mehr dazu gehört und die Bahnsteigkante direkt am Bahnhof gebogen ist.
das ist ein toller Thread, so viele Infos und Bilder zu diesem schönen Modell. Ich habe den Haltepunkt Talhausen auch seit ein paar Jahren und möchte ihn endlich mal etwas herrichten.
Ich suche schon seit ein paar Tagen im Netz nach dem schwarzen Geländer. Ich finde nichts Passendes. Allenfalls das Geländer 180401 von Faller in Grau scheint dem nahe zu kommen. Gab es früher nicht mal eine Schachtel von Faller mit verschiedenen Farben dieses für Bahnhöfe typischen Geländers?
Hat jemand einen Tipp? Wie kann man das Schild Talhausen mit seiner erhabenen Schrift nachmachen?
Beides ist immer wieder mal bei Ebay zu finden. Ansonsten empfehle ich Dir auch einen Blick in den Faller Sammlerleitfaden. Dort findest Du alles, was Faller bis 1985 produziert hat.
Hallo Jörg, vielen Dank für diese Infos! Und ich suche mir einen ab nach "Geländern", auch hier in der Forumsuche. Da tauchten die beiden Nummern nicht auf.
Wie es der Zufall so will, waren gerade von jeder Nr. 526 und 527 je zwei Packungen bei ebay zu bekommen. Da habe ich zugeschlagen. Das dürfte für die nächsten Jahre reichen.
Sind auch diese Läutewerke (schwarze Drehteile) irgendwo zu bekommen? Nach den anderen Fotos zu urteilen, fehlen bei meinem Talhausen ein oder zwei.
Hallo Det, vielen Dank für den Tip. Ich bekomme gerade das Stellwerk in einem Konvolut zugeschickt. Mal schauen, wie sein Zustand ist. Wenn zu gut, will ich das Läutewerk auch nicht entfernen. Am Bahnwärterhaus 130 habe ich auch zwei entdeckt. Nun weiß ich wenigsten, wo ich suchen muss. Nur mit der erhabenen Schrift, dem Bahnhofsschild, weiß ich noch nicht weiter. Abformen vielleicht, ist aber etwas aufwändig.
nachdem ich den richtigen Zaun Dank Jörgs Hinweis besorgt habe, habe ich mich endlich mal an die Überarbeitung des Haltepunkts gemacht. Ich mag ihn von der Form her sehr. Aber er war mir mit den vielen grauen Flächen etwas zu nüchtern.
Nun ist er vielleicht nichts mehr wert aus Sammlersicht aber mir ist wichtiger, dass er mir auf meiner Anlage gefällt.
Der lange Zaun ist nach anderen Fotos durchgehend. Damit kommen die Reisenden aber nicht zum Bahnsteig, es fehlt auf der anderen Seite des Gebäudes eine Tür. Also habe ich das modifiziert. Allerdings muss ich wohl noch vor der geraden Empore einen Bahnsteig einfügen. Scheint so, dass der Haltepunkt eher für den Einbau in Gleisbögen gedacht war. Bei mir passt er aber nur an ein gerades Gleis. Hhm - und am Bogen brauche ich nun wohl noch eine Treppe. Den lange Busch mit seiner grell-roten Farbe wusste ich nie irgendwo unterzubringen. Aber hier an dem alten Modell darf er schon sein. Die Farben des Faller Streumaterials sind ja bis heute auch recht grell.
tatsächlich hast Du recht. Diese zweite Version des 105 ist für gebogene Gleise vorgesehen. Der Vorgängertyp 105.1 hatte einen geraden Bahnsteig und eine separate Verlängerung die in eine Kurve passte. Er war somit an geraden und an gebogenen Gleisen einsetzbar. Deine Begrünungen und die üppigen Blütenpflanzen gefallen mir sehr gut. Und keine Angst, es bleiben genügend unbearbeitete Exemplare für Sammler übrig.
ich sehe das genauso wie Joachim. Es spricht nichts dagegen, einen kaputten Bahnhof nach eigenem Gusto wieder aufzubauen. Problematisch wird das erst, wenn man restaurierte Modelle, als Originale in der Bucht vertickt. Inzwischen tummeln sich einige dieser Vögel dort und nicht jeder ist in der Lage, ein solches Modell als restauriert zu erkennen.
Viele Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
Eure Zustimmung zu meiner Bastelei freut mich sehr. Ich habe erst gemerkt, dass er eigentlich an ein gebogenes Gleis gehört als ich die Bilder weiter oben sah und er endlich auf der Anlage stand. Der Vorbesitzer hatte nämlich schon den winkenden Bahnbeamten und das Läutewerk auf der geraden Seite platziert. So war ich sozusagen falsch vorgeprägt. Rechts an der großen Treppe sind zwei Löcher. Da war wohl auch mal ein Läutewerk. Deshalb habe ich dort die Löcher mit den Fässern kaschiert. Der graue Boden war noch sehr gut. Den musste ich nur putzen. Die Birke und eine Schrift sind leider vor meiner Zeit verloren gegangen.