Hallo, ich bin in dem Buch "The Bassett-Lowke Story" (Seite 84 oben) auf eine tolle Lok gestoßen. Das Modell soll 1912 von Bing für Bassett-Lowke gemacht worden sein.
Als die Londoner Untergrundbahn noch mit Dampflokomotiven betrieben wurde, waren Loks dieses Typs dort im Einsatz. Auch auf Nebenbahnen haben sie ihren Dienst verrichtet. In einem englischen Eisenbahnbuch habe ich ein Foto einer 0-4-4 gefunden.
Für uns Kontinentaleuropäer sieht diese Lok, meine ich, schon recht ungewöhnlich aus, sitzen doch die Treibräder ganz vorne unter dem Kessel, während die Nachlaufachsen unter dem Führerhaus angeordnet sind.
Herzliche Grüße an alle England-Eisenbahn-Fans Karl
die Londoner U-Bahn Loks sahen aber anders aus. Kein geschlossenes Führerhaus und eine Abdampfkondensationsanlage. Und die hatten auch die Achsfolge 440.
Da haben sie dieses Jahr zu Jubiläumsfeierlichkeiten eine unter eigenem Dampf durch die Tunnel geschickt.
Hier ein paar Fotos, die ich letztes Jahr gemacht habe:
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Du hast einerseits recht, aber auch wieder nicht. Es gab auch anscheinend diese 0-4-4 Loks auf der Metropolitan Railway, siehe den Text auf meinem Foto aus dem Buch, aber auch hier:
Die Fotos (nicht von mir) stammen vom Januar 2013, als Jubiläumsfahrten durchgeführt wurden.
ich habe mir letztes Jahr in London ein Buch über das Thema gekauft, weil es mich auch interessiert hat.
Die haben wohl ziemlich schnell festgstellt, daß das nicht so der Bringer ist. Die Kondensation hat wohl auch nicht so richtig funktioniert. Die Pflege und Abstellung der Lokomotiven war übrigens auch mitten in der Stadt unter Tage.
Witzigerweise waren es aber die Beschwerden der Fahrgäste über den Ruß und Qualm, die die Umstellung gebracht haben, nicht die Leiden des Personals.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
die durchschnttliche Lebenserwartung eines englischen Arbeiters war zu Zeiten der Industriealisierung 19 Jahre!Den letzten Arbeitstag hatten sie dann auf einer U-Bahnlok.
Ich würde gern auf das Bingmodell zurück kommen. Da sage nochmal einer, die Altvorderen hätten nur Spielzeug zustande gebracht. Das ist doch ein perfektes Modell. Für die damalige Zeit in jedem Fall.
Das hatten die Briten öfter - Die verbauten gern Innentriebwerke , selbst bei großen Loks . Die Wartung ist dann vermutlich aufwendiger gewesen -
Das sieht für mich einfah nur komisch aus - deshalb mag ich die englischen Baureihen eher weniger , - ich glaube in meiner Sammlung hab ich nur eine einzige englische Lok (King Georg in Spur 1 von Aster) -
Hallo Zusammen, die Liebe der Engländer für Innentriebwerke hat mir mal ein Brite so erklärt:
Einerseits tatsächlich wg. dem Lichtraumprofil: viele der Bahnstrecken waren aus der Frühzeit der Eisenbahn, und wenn man die Abmessungen der zierlichen Loks von der Zeit vor 1850 in Natura anschaut, dann wird dies einem schnell klar dass man schmal bauen mußte. Teilweise wurden die Zylinder außen liegend und die Steuerung innen ausgeführt um das Lichtraumprofil nicht zu überschreiten.
Zweite Aspekt: die Briten sind bei den Loks wahre Ästheten gewesen. Ein Lok sollte eine schöne Linienführung, glattflächig, harmonisch und schön bunt lackiert mit vielem polierten Messing sein! Ein Augenschmauss wenn man die Loks mal gesehen hat. War ja bei uns ebenfalls in der Länderbahnzeit üblich. Klar war der Service aufwendiger - aber Personalkosten waren damals nicht so gewichtig.
Dann kam in D der Einheitsstil: pragmatisch, rationell, servicefreundlich, billig. Oben schwarz unten rot, alles gut zugänglich.
Für die Darstellung in Tinplate waren die englischen Loks daher geradezu prädestiniert.
Vielen Dank für die Erklärung zur innenliegenden Steuerung und zu den innenliegenden Zylindern! Allerdings stimme ich den Kollegen zu, die die außenliegende und gut sichtbare Steuerung / Zylinder mögen, weil man das Fahren regelrecht "entstehen" sieht. Wenn man heute so einen roten elektrischen Schuhkarton auf den Gleisen vorbeirutschen sieht, ist es doch etwas ernüchternd.
Genauso - viel besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Dem Neuen kann ich kaum etwas abgewinnen . und gestehe : ich habe von den aktuellen Baureihenbezeichnungen keine Ahnung - es interessiert mich einfach nicht mehr.
Und das beschränkt sich nicht mal nur auf die Eisenbahn . Nein ...selbst beim "HEILIGTUM" Auto kenne ich viele Modelle gar nicht mehr und muß wirklich auf das Markenzeichen schauen um zu wissen was da gerade vorbeihuscht.
Von Telefon Handy und Computer will ich gar nicht erst sprechen. Und dabei bin ich noch einige Jahre weg von der 50 . Oh .. man ich werd alt !
Aber zurück zum Ausgangsthema - Das mit dem lichten Raumprofil wird wohl der tatsächliche Hauptgrund gewesen sein . Leider hab ich es noch nicht nach GB geschafft , weshalb mir der schmaler Eindruck der Fahrzeuge bisher entgangen ist.
Hallo Arne gute Detektivarbeit! Leider hast Du Dich um 1 Jahr vertan, die Auktion war am 22. September 2012 (Auf dem Bild ist unten auch eine Jahreszahl). Es handelt sich um eine Spur 1 Lok, Hammerpreis war 1000 GBP. Also stimmt das, was man in den englischen Foren zu diesem Thema liest, daß diese Lok nämlich eine der meistgesuchten ist. Mir kommt der Lack allerdings ziemlich neu vor. In Großbritannien werden viele alte Fahrzeuge neu lackiert, viele Anbieter offerieren die passenden Schiebebilder für die Aufschriften. Im vorliegenden Fall schreibt das Auktionshaus "Locomotive over varnished", der durchsichtige Decklack ist also anscheinend neu aufgebracht worden.
Hallo, inzwischen konnte ich in England eine Selbstbau-4-4-0 für günstiges Geld ersteigern. Es war schon ein häßliches Entlein, besonders die Lackierung und die Galeriestangen gefielen mir nicht. Aber die Substanz ist nicht schlecht, der Oberbau ist aus Messing, Kamin und Dampfdom sind gegossen. Der Motor läuft.
Also alles auseinandermontieren und ab mit dem Oberbau ins Nitrobad. Dann ein wenig nachlöten und schleifen und eine Grundierung drauf:
Demnächst mehr. Es soll wieder eine hellblau/schwarze Lok der "Caledonian Railways" werden. Kopfzerbrechen macht noch die aufwändige Linierung mit weiß/schwarz/weiß. In England bekommt man zwar viele Abziehbilder für fast alle Spuren, aber für diese Lok habe ich nichts brauchbares gefunden. Es gibt gerade Linien und Ecken, die man dann zusammensetzen muß. Das stelle ich mir aber ziemlich kompliziert vor. Wenn man sich da ein wenig vertut, sieht das beknackt aus und man ärgert sich jedes Mal, wenn man die Lok anschaut.
Hallo Frank, danke für den Tipp! Hast Du Erfahrung beim Verarbeiten dieser Dinger? Kann man die (kurze Zeit natürlich nur) nach dem Aufbringen noch korrigieren? Ich habe mal welche von Fox Transfers angewandt. Das war gar nicht so einfach. Gruß Karl
Hallo Karl, ja die lassen sich gut verarbeiten. Das sind keine "Schiebebilder". Sie werden über Kopf aufgelegt und dann angefeuchtet. Ich habe damit schöne Ergebnisse erzielt. Ist aber schon etwas länger her. Viele Grüße, Frank.
das ist aber ein schönes Lökle! Das noch in Echtdampf... Habe übrigens über die B-L Society den Tipp zu einem Farbenhändler bekommen. Bin allerdings noch nicht dazugekommen mal dort wg. Lieferung nach Germany anzufragen. http://www.phoenix-paints.co.uk/precisio...nd-railway.html
Lacke sollen wohl auch ausreichend hitzebeständig sein, was für dich jetzt eher nicht von Interesse ist.
Übrigens ist bei den Restaurierungsarbeiten an meiner Carette (oder doch B-L? Die Geister streiten sich...) unter dem schwarzen Lack auch einen blauen hervor.
Grüße aus dem sonnigen Monnem einmal längs in den Süden vom Badnerland Harry
PS: Magst über Ostern zum Osterdampf nach Schriesheim / Heidelberg kommen? Evtl. springen wir über unseren Schatten und machen eine Strecke elektrisch wie im Unimogmuseum. Planungstreffen ist zum Dampftee am Donnerstag geplant.
Zitat von caepsele im Beitrag #23 Carette (oder doch B-L? Die Geister streiten sich...)
Hallo Harry, Du hast ja wahrscheinlich genauso wie ich den "Fuller: Bassett-Lowke" ständig irgendwo parat liegen, mit den Übersichten der Zulieferer wie Carette, Bing oder Märklin. Es könnte doch durchaus sein "Carette hats gemacht, Bassett-Lowke hats verkauft". Willst Du die Lok komplett neu lackieren? Schade, daß dieser schwarze (oder dunkelblaue?) Lack nicht besser erhalten ist. Das goldene Lining ist auch chic. Da hast Du noch eine Menge Arbeit vor Dir. Meine Lok habe ich inzwischen lackiert, was die blauen Anteile anbelangt. Ich brauche mit dem elektrischen Antrieb ja keine hitzebeständigen Lacke, ich schwöre auf Sprühdosen einer Baumarktkette (mit 3 Buchstaben). Den schwarzen Anteil male ich mit dem Pinsel, schwarz ist ja immer recht unproblematisch.
Mit Ostern und Schriesheim wirds eher nix, Ostern ist mit Familie blockiert. Gruß in den badischen "Norden" (obwohl, von Monnem ins badische Sibirien ist es ja noch ein Stück) Karl
Hallo Karl, Carette hatte sie selbst im Programm, lt. B-L Society und anderer Quellen wurden die Werkzeuge, evtl. auch Halbzeuge, nach Ende von Carette nach England gebracht und dort weiter produziert. Ob nun ab 1922 oder andere Quellen sagen 1927. Es geht gerade um die Maschinensteuerung: Carette soll wohl Flachschiebersteuerung (wie bei meiner Bing "Black Prince") verbaut haben, die B-L Rundschieber. Sind sich wohl aber auch nicht so sicher. Evtl. wurden Teile aufgebraucht.
Werde mal wieder den Beitrag über die Carette aktivieren.
Gruß Harry
PS: "Badisch Sibieren" wird der Zipfel tiefster Odenwald / Main-Taubern bezeichnet. Nette Mopedstrecken! Wäre beinahe mal auf der Sitzbank festgefroren...