normalerweise kennt man die Fleischmann-Schienenbusgarnitur so:
Was aber tun, wenn ein armer Flohmarktfund wie folgt beschrieben aussieht: 1. die starre Kupplungsdeichsel aus Metall gebrochen 2. die Kupplungsdeichsel aus dem Beiwagenfahrwerk ausgebrochen 3. die Lichtleiter der Wechsellichter bei Motor- und Steuerwagen gebrochen und fehlen 4. beide Gehäuse mit Gewalt verdreht herum auf die Fahrwerke gepresst und mit (wahrscheinlich Pattex) verkleistert 5. Motor und Getriebe in einem erbärmlichen Zustand 6. keine elektrische Verbindung mehr zwischen Motor- und Steuerwagen 7. Beschriftungen an beiden Wagen nur noch erahnbar
Eigendlich würde man an so etwas vorbeigehen und irgendeine Formel des Bedauers murmeln und die Sache abhacken. Aber der Schienenbus ist in einer originalen Schachtel welche kaum Gebrauchsspuren aufweist und mit Anleitung, ebenfalls mehr oder weniger unbenutzt. Also doch nicht liegen lassen. Nach einigen Gesprächen mit dem Verkäufer konnte nun das Ganze erworben werden, zu einem dem Zustand des Fahrzeugs angemessenen Preis. Auch eine dem Schrottplatz näher zu sein scheinende V100 war dann mit dabei. Also was tun mit einem solchen Schrotthaufen? Ausschlachten und die Teile einlagern? Wäre die einfachste Variation und man hätte am wenigsten Arbeit damit. Aber irgendwie wurmt einen soetwas dann doch. Nun gut, also mal schauen, ob man daraus nicht irgendetwas basteln kann.
Da Trieb- und Steuerwagen ja getrennt waren wurde beschlossen, diese beiden Wagen auch nicht wieder zusammen zu kuppeln, davon habe ich schließlich auch genug. Daher bauen wir nun zwei Einzelwagen. Den Triebwagen werde ich so nicht wieder aufbauen, das Fahrwerk mit Motor und Getriebe wird in einem ETA-Bausatz aus der DDR als Antrieb Verwendung finden. Den Steuerwagen kann man aber auch einzeln einsetzen, als zusätzlichen Wagen oder als Steuerwagen mit einer Lok als Triebwagenersatz.
Und so sieht es dann aus, wenn man nach einigen Stunden des Spritzens und Pinselns fertig ist. Ein Lichtwechsel wurde nun mit Zweifarbigen LED´s verwirklicht, wobei die nur an einer Seite auch angeschlossen sind. Auf der der Lok zugewandten Seite sind die nur zum Verschließen der Lampenöffnungen drin.
Die Lok war ja wie oben erwähnt auch mit dabei. Da auch die erhebliche Farb- und Beschriftungsschäden hatte, wurde die gleich mit aufgearbeitet. Was bei diesen Loks immer sehr gerne abbricht sind die Rangiertritte, welche man im abgebrochenen Zustand auf Börsen oder Flohmarkten in der Regel so vorfindet. Glücklicherweise hatte ich mir vor einiger Zeit bei Fleischmann noch genügend Ersatz geordert.
Und irgendwie passen die beiden aufgearbeiteten Fahrzeuge zum Wagenpark der Edelweis-Lokalbahn.
Ein schönes Wochenende noch.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Hallo Karsten, ich will mich mal auf für mich völlig neuem Gebiet im Wagenraten versuchen:
Lieg ich richtig, das der Packwagen aus dem Hause KLEINBAHN stammt und dort die Nr 368 hat ? So ein Modell ist mir letztes Jahr mal auf der Börse in die Finger gekommen.
ist ja putzig wie eine Zugzusammenstellung zu Fragen in der Gemeinde führt. So dann wollen wir mal das Rätsel am Rande mal auflösen:
In Bildmitte und rechts sind die bekannten Fleischmann Edelweißlokalbahnwagen Linke Bildseite ist dann die ELB2 1967 (es ist die ohne Zahnrad für Zahnstange)
und die zweiachser von Kleinbahn,
ein zweiachser von Roco
und zum Schluß der Wagen von Sachsenmodelle.
Einen schönen warmen Samstag noch.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
das mit dem Kult kann schon stimmen. Fleischann ist meines Wissens nach der bisher einzige Hersteller welcher eine funktionsfähige Zahnradbahn im Program hat und das seit 1968. Loks und Wagen haben sich im Laufe der Zeit verändert, aber weiß-blaue Wagen gibt es heute noch. Die Modelle an sich sind ja nichts besonderes, in der Regel hat man vorhandene Modelle einfach umlackiert, den Loks dann außerdem noch ein anderes Getriebe spendiert. Weil aber nun einmal nicht jeder Platz für eine Zahnradbahn hat wurden diese Modelle auch nicht allzu häufig verkauft. Gerade deshalb ist der enorm lange Produktionszeitraum schon beeindruckend. Außerdem habe ich auch schon auf so mancher Märklinanlage im Hintergrund die GFN-Zahnradbahn gesehen. Vielleicht liegt da dieser Kult begründet. Gerade wegen des Zahnradantriebes kann man die Gleise so verlegen, daß es einem schwindelig wird und nur die Zahnradbahn ist dann auch in der Lage diese Strecken zu bewältigen.
Hallo Manuel,
den Schienenbussteuerwagen habe ich absichtlich nicht durchgehend weiß-blau gemacht. Es gab nämlich in der Vergangenheit schon einmal einen Schienenbus von Fleischmann in weiß-blau, mit Motor- und Steuerwagen sowie Bei- und Steuerwagen. Nur halt dann in Beschriftung der ÖBB. Dies ist mir natürlich erst dann aufgefallen, nachdem ich fast fertig war und einmal komplett neu lackieren wollte ich nicht unbedingt. Damit diesbezüglich keine Irrtümer auftreten habe ich die Türen dann halt rot gemacht. Vielleicht läuft mir ja mal der ÖBB-Schienenbus über den Weg.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Genau den ÖBB Schienenbus meinte ich, der würde hier gut dazu passen, man mußte bloß unten im grauen Feld, die ÖBB typische Beschriftungen abändern, oder streichen