eine friedliche Adventszeit wünscht das Forum alte Modellbahnen

Küchenwaage statt Gleiswaage

#1 von kablech , 02.07.2013 17:14

Hallo,
neulich hatte ich meine Gotthardlok von HGM/Mundhenke in der Hand und dachte: Ganz schön schwer das Ding. Heute habe ich sie mal auf die Küchenwaage gestellt. Da ich gerade am Aufräumen bin, zwei andere Loks auch noch. Das Ergebnis will ich Euch nicht vorenthalten:







Eigentlich ist klar, dass die Loks mit Gußgehäuse schwerer sind als die mit Blechgehäuse. Dass die Engländerin schwerer ist als die Italienerin und die Schweizerin? Hätte ich nicht gedacht.

Gruß an alle Tinplater, ob klassisch oder Replika
Karl


Viele Grüße aus dem Südschwarzwald


 
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RE: Küchenwaage statt Gleiswaage

#2 von toy-doc , 02.07.2013 17:55

Moin Karl!
Heavy Metal Fan zu sein ist eben keine Frage des Alters!
Schöne Sachen hast Du da!


Gruß
toy-doc


 
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RE: Küchenwaage statt Gleiswaage

#3 von ElwoodJayBlues , 02.07.2013 23:03

Hallo,

ist die Mallard von ACE?
Könnte ich davon noch eine Seitenansicht haben?
Wie ist denn das Fahrverhalten?

Danke!

Felix


"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!"
"Wir latschen von einer Krise in die nächste..."

- Robert Redford -


 
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RE: Küchenwaage statt Gleiswaage

#4 von t.horstmann , 02.07.2013 23:23

Hallo,

Zitat von kablech im Beitrag #1
Eigentlich ist klar, dass die Loks mit Gußgehäuse schwerer sind als die mit Blechgehäuse.

Der Unterschied zwischen Blech und Guss ist nicht wirklich entscheidend. Viel ausschlaggebender sind die meist verwendeten Ballastgewichte, v.a. dann, wenn sie aus Blei gegossen wurden.

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Küchenwaage statt Gleiswaage

#5 von kablech , 03.07.2013 10:34

Hallo Felix und andere vielleicht Mallard-Interessierte,
hier ein paar Fotos von dieser Lok (von ACE Trains London, wie Du richtig vermutest, Felix).









Nun hat wahrscheinlich jeder, der sich ein bestimmtes Modell kauft, eine besondere Beziehung zur Original-Lok. Bei mir war es der Besuch des National Railway Museums (NRM) in York vor einigen Jahren. Damals stand die Mallard gleich nach dem Eingang in die große Halle, man konnte sie wirklich nicht übersehen. Leuchtend blau, glänzend, eine wuchtige Maschine. Für meine Begriffe etwas über-restauriert, in diesem Zustand war sie wahrscheinlich nicht mal ab Fabrik gewesen. Aber eine Restaurierung war notwendig geworden, denn die Schnellfahr-Euphorie der 30er Jahre hatte schnell nachgelassen, mussten doch diese Maschinen (genauso wie die deutsche BR05) ihren Dienst im Tagesbetrieb leisten. Die Schürze über dem Triebwerk wurde entfernt und die Lackierung wechselte zu schwarz-grün. Im Zuge der Gründung der British Railways wurde aus der LNER-Maschine mit der Nummer 4468 die British Railways 60022. Deshalb die Restaurierung für das Museum, die den früheren Zustand wieder herstellte.

Interessant ist noch die Tür hinten am Tender. Die Briten hatten durchgehende Züge ohne Halt z.B. zwischen London und Edinburgh. Durch die Tür im Tender konnte während der Fahrt ein Personalwechsel vorgenommen werden. Das kleine Bullaugenfenster rechts oben neben der Tür diente zur Beleuchtung des Durchganges im Tender zum Führerstand. Auch konnte der Wasservorrat während der Fahrt ergänzt werden, indem ein Schnorchel in einen langen Wassertrog zwischen den Schienen hinabgelassen wurde.

Nun zu meinem Modell. Irgendwann entdeckte ich die Firma ACE und dass die eine Mallard im Programm hatte. Betonung liegt auf "hatte", denn die Serie war schon ausverkauft. Vor gut zwei Jahren hatte dann ein englisches Auktionshaus diese Lok im Angebot. Ich musste das Teil unbedingt haben und bekam dann auch den Zuschlag. Ich begann ein wenig über die Mallard zu forschen und lernte dann, dass mein Modell in dieser Form eigentlich nie gelaufen sein kann. Wie oben beschrieben, hatte die Mallard zu ihren Zeiten, als sie den Weltrekord fuhr, eine andere Nummer, gehörte zur Bahngesellschaft LNER und hatte eine Schürze tief heruntergezogen über Triebwerk und Laufräder. Die BR-Version war nie blau lackiert. Es ist halt wie im richtigen Leben, Liebe macht blind und die Ernüchterung folgt später ;-)

Macht aber nichts, inzwischen bin ich mit der Maschine sehr zufrieden. Sie läuft zuverlässig, zieht ordentlich was weg. Am 1. Advent 2011 hatten wir bei der Veranstaltung "Alte Spieleisenbahnen" in Stuttgart-Vaihingen das Thema "Schnellfahr-Lokomotiven", da fuhr sie bei der Lokparade über Märklin Blechgleis und -Weichen ohne Probleme. Die Lok ist jedenfalls ein Hingucker, nicht alltäglich, sie wurde oft fotografiert und ich bekam lobenden Zuspruch, welch schöne Lok das sei. Nicht optimal ist die Stromverbindung zwischen Lok und Tender. Manchmal kommt das Kabel der Kupplung in die Quere. Das werde ich vielleicht mal anders lösen.

Herzliche Grüße an alle England-Eisenbahn-Fans
Karl


Viele Grüße aus dem Südschwarzwald


 
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zuletzt bearbeitet 03.07.2013 | Top

RE: Küchenwaage statt Gleiswaage

#6 von ElwoodJayBlues , 04.07.2013 16:27

Vielen Dank für die zusätzlichen Bilder, gefällt mir sehr gut!

Ich beschäftige mich seit langem sehr intensiv mit den verschiedenen Stromliniendampflokomotiven der 30er und 40er Jahre, sie sind zu meiner Leidenschaft geworden.

Aber vor der Mallard steht erstmal eine SLH auf dem Wunschzettel.

Gruß,

Felix


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