Hallo Matthias,
hallo Andreas,
hallo Leute,
bei dem Beitrag von Matthias mußte ich doch schon reichlich schmunzeln. Matthias, wenn Du mir einen Laden zeigst, bei dem man heute noch in Deutschland für unverglaste Standard-PKW in unscheinbaren Standardfarben 50 € das Stück oder für einen Opel P2 Caravan 70 € bekommt, dann zeige ihn mir, da bring ich sofort meine Dubletten hin.
Wir schreiben leider das Jahr 2013 und nicht mehr 1989 oder 1995 bitte !
So schön diese Notierungen für Modelle sich auch lesen, das ist m.E. nach völlige Makulatur. Ein unverglastes Standardmodell ist heute in den meisten Farben für 15-35 € zu bekommen, der Opel Caravan wird realistisch nicht mehr als 35-50 € erzielen wobei die Höchstnotierungen schon grenzwertig sind. Das mag so mancher Altsammler nicht gerne hören, ist aber Realität.
Das künstliche Hochpeitschen alter Wiking-Modelle, sowie der automatisch eingebauten Preissteigerung bei Herausnahme aktueller Modelle aus dem Wiking-Katalog, zu Zeiten eines Herrn Koch, ist Geschichte. Zum Ende hin hat das eh niemand mehr so richtig geglaubt.
Dann kam Hr. Wanner, sozusagen die Verquickung von "Amt und Mandat", der den GK übernommen hat. Sorry Heinz-Dieter wenn ich das nun mal so sagen muß, aber es ist allgemein in Wiking-Kreisen bekannt. Als Händler war Hr. Wanner naturgemäß daran interesssiert die Wiking-Preise im jährlichen Katalog möglichst hoch zu halten, denn im seinem Laden konnte er dann die Preise verlangen. Und dann noch dieser illustre Kreis an Helfern, oder Mitautoren im Vorwort, von denen nicht wenige zumindest im Rhein-Main-Gebiet einen mehr als zweifelhaften Ruf genossen. Allesamt scheinbar Mitglieder einer "ehrenwerten Sammlerfamilie" zog man gemeinsam an einem Strang um die Preise im GK über Jahre künstlich hochzuhalten. Obwohl es alle wußten, goutierten die meisten Sammler das, weil sie sich insgeheim ja freuten das die eigene Sammlung, durch den GK sozusagen abgesegnet, jährlich an Wert gewann. Der Dumme war hier der Spätgeborene und Unwissende.
Nicht das wir uns falsch verstehen, daß ist keine Häme oder Neid, denn ich selber sammele seit Mitte der 60er Jahre und konnte so manches wertvolle Modell zu Ladenpreisen noch erwerben, es ist lediglich eine ganz klare Sicht der Dinge, unvernebelt von GK oder CS Notierungen. Und ich habe die Szene seitdem aufmerksam verfolgt.
Wäre es nach Hr. Wanner und seinen "Zuträgern" gegangen, gäbe es wahrscheinlich noch einen GK und die Mondpreise würden fröhliche Urständ feiern. Der CS-Katalog ist da wesentlich aktueller, wobei sich auch dieser nicht von ähnlichen Vorwürfen freimachen kann, denn auch hier dient die Katalogbasis als Hintergrund für erzielbare Auktionsergebnisse.
Ich halte es immer für sehr fragwürdig, wenn Personen, deren Geschäftszweck der Verkauf alter Modellspielwaren ist, gleichzeitig zum Herausgeber und/oder Autor sogenannter Preisführer werden, da ist die Gefahr einer abhängigen Sichtweise erheblich.
Nun, für Hr. Wanner und seinen illustren Helferkreis hätte das noch jahrzehntelang so weitergehen können. Dumm war nur, daß sich da so etwas wie das www. entwickelt hat und damit auch eine elektronische Auktionsplattform, die auf einen Schlag die Szene in ihren Grundfesten erschüttert hat. Preise, Modellvarianten, Farben, Häufigkeiten wurden so quasi über Nacht transparent. Landauf, Landab konnte man Angebote vergleichen, versank geradezu in Modellmassen die (damals noch wirklich) auf Dachböden und in Kellern gefunden wurden. Die Gültigkeit eines GK sank von Tag zu Tag, da tägliche Auktionsergebnisse auch noch dem letzten Unausgeschlafenen vor Augen führte, daß er einer Scheinpreiswelt aufgesessen war. Aussteller auf Börsen haben sich lange mit allen erdenklichen Mitteln gegen diese Transparenz gewehrt, letztlich ohne Erfolg. Die Wirklichkeit hat letztlich auch den GK und Hr. Wanner überholt. Anstatt nach 2003 das Druckwerk den neuen preislichen Realitäten anzupassen, stellte er es ganz ein, andernfalls hätte er ja auch die Ladenpreise anpassen müssen. Der Stern des Papstes, wie er hier (wie ich finde übertrieben) genannt wird sank mit der gleichen Geschwindigkeit wie Ausreden erdacht wurden, wann der nächste GK's erscheint.
Heute ist der GK nur noch Geschichte und kann, das gebe ich sehr gerne auch zu, noch als Nachschlagewerk für Untervarianten, Erscheinungsabfolgen einer Modellversion, realistischen Farbbezeichnungen und einer historischen Verbindung zu Wiking-Katalogen herangezogen werden. Was den GK bis heute noch auszeichnet, ist die Tatsache, der er zumindest in der Anfangszeit noch von Sammlern gemacht wurde, die die Abfolge von Modellerscheinungen und deren Farben/Bemalungen/Varianten noch aus eigenem Erleben in den Spielwarenläden kannten und somit ein verläßliches Werk darstellt, wenn man wissen will, welche Farbe, mit welcher Bemalung und welcher Radvariante und sonstigen Details wann erschienen ist.....
Dieses Detailwissen macht den alten GK bis zur letzten Variante 2003 bis heute zum wertvollen Nachschlagewerk, den obigen Schwächen der Wertfindung zum Trotz.
Ein späteres Werk aus dem Jahr 2008 verliert sich da viel mehr in Oberflächlichkeiten. Da werden unterschiedliche Farben einfach mal zusammengefasst, da fallen Bemalungen, Detailveränderungen, Rädervarianten zugunsten einer eher optisch schöneren Aufmachung genauso zum Opfer, wie die gewohnte Anordnung der Modelle aus rechtlichen Gründen. Die aktuelleren Preisnotierungen aus 2008 sowie neue Varianten, die im Zuge von www. und Sammlerverbindungen als Tageslicht kommen, können aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß dem Macher aufgrund der Gnade der späten Geburt die Erfahrung aus Erster Hand, wie sie ein Hr. Koch noch hatte, fehlt.
Auch hier sind die Preisnotierungen heute nicht mehr als allgemeingültig anzusehen.
Die Quintessenz kann also nur lauten: wer heute eine verläßliche Idee über Werte der alten Wiking-Modelle bekommen will, kommt nicht umhin seinen Blick in die Breite schweifen zu lassen, also Börsen, Internet, Auktionen, Ladengeschäfte gleichzeitig in Bezug zueinander setzen, aber auch den Blick für die alten GK und CS nicht ganz verlieren. Verbunden mit ein wenig Erfahrung kommt dann in der Mitte irgendwo eine realistische Notierung heraus, die sicher aber immer durch den imaginären Abnehmer letztlich bestimmt wird.
Gott, das war aber jetzt mal ein umfassender, weitgeschweifter Blickwinkel für den ich jetzt nicht NUR Dank erwarte. Aber wer war ehrlich gemeint ohne noch lebende Personen verunglimpfen zu wollen.
Beste Grüße
Wikingjäger